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des hundertjährigen Geburtsfestes Jfflands auf hiesiger Hofbühne stattgchabten Festvorstellung ausgestellte Büste des Gefeierten ist nach einem Holzschnitt des Hrn. Prof. Bürkner von dein Bildhauer Hrn. Elmendorfs gefertigt worden. — Die Prüfung der Eleven der deutschen Bcklei» dmigsakadcmie wird nach der von der Direktion (Herren G. A. Müller und H. Klemm) erlassenen Einladung für den wissenschaftlichen Theil am 20. April und für den künstlerischen und technischen Theil tags vorher in den Lokalitäten der Lehranstalt, mittle Frauengasse Nr. 1, ab- gehallen werden. — Unfern Gewerbtreibcnden, welche sich immer und immer beklagen, daß das Publikum das Ausländische dem Inländischen vorziehc, empfehlen wir dringend den Aufsatz aus Frankenbcrg in Nr. 7 dcS »Centralblattes der Ge- werbe-Vcreine Sachsens" zu lesen und zu beherzigen, wo« rin folgende zwei Borfragen gestellt sind: 1) Woher kommt es, daß der deutsche Handwerksgeselle nach England, der Schweiz und Frankreich wandert, während die Gesellen jener Länder nickt nach Deutschland wandern? 2) Welche Ursachen wirkten zu der kolossalen Entwickelung der Ge werbe in jenen Ländern? Der Aufsatz ist auch für die, welche die jetzt bestehenden Zunsteinrichtungen festhalten, sowie für die, welche Gcwerbesreiheit wollen, gleich sehr wichtig. Nach Beherzigung jenes Aufsatzes wird der beim Stiftungsfeste des Gewerbe-Vereins ausgebrachte Toast in Erfüllung gehen, der unter anderm also lautet: So lange man Alles für gut nur hält. Was pfiffig das Ausland geboren, So lange spottet mit Recht die Welt Der sklavisch nachahmenden Thoren. Auf e i g c n ew>Füßen müssen wir fiehn, Soll Achtung das Ausland uns zollen; Daß darauf ein Jeder mag immer sehn, Darauf heb' ich den Becher den vollen. Wie kann ein wackrer Gewerbsmann hier Für seinen Beruf sich begeistern, So lange die deutsche Arbbit wir Mit fränkischen Zetteln bekleistern? Daß fortan nicht mehr um schnöden Gewinn Wir selber verrathen uns sollen, Daß überall herrsche ein deutscher Sinn, Darauf leer' ich den Becher den vollen. — vk — Bei der gestern Abend von Frau Pro fessorin Caroline Bernhardt im deutschen Hause gegebenen ersten Vorstellung hat es vorläufig wegen deS Beginns der Charwoche sein Bewenden und bleibt die Bestimmung der Fortsetzung weiterer Bekanntmachung Vorbehalten. — Die dem ,Dr. I." zugegangrnen neuesten Nach richten über den Stand der Congreßfrage stimmen in der Hauptsache dahin überein, daß die Verhandlungen über das Zustandekommen des Kongresses noch nicht ihren Ab schluß gefunden haben. So viel dürfte indessen als sicher zu betrachten sein, daß Oesterreichs Vorschlag einer vor hergehenden allgemeinen Entwaffnung von England und Preußen in einer Weise unterstützt wird, die dessen prak tische Ausführung zu erleichtern geeignet sein soll. Die fünf Großmächte scheinen bezüglich des Prinzips der Ent waffnung — wenn nicht alle Anzeichen trügen — jetzt ziemlich übereinstimmender Ansicht zu sein, doch meldet man, daß Sardinien der Durchführung desselben fortwäh rend Schwierigkeiten entgegenstellt. — Der „Saxonia" schreibt man aus Leipzig, 13.April: Wir leben in einer trostlosen Zeit, nichts steigt im Werth, Alles geht herunter, ausgenommen ordinäre Tuche, die wer den zur Messe wohl gesucht sein, da bei jetzigen Aussich ten doch jeder Staat etwa- davon anschaffen muß. Daran ist bl. schuld, doch will man gerecht sein, darf man ihm doch nicht Alles aufbürden, z. B den Stand der Eredit- Aktien. Wahrlich, es ist doch sündhaft, wer dafür 120 bezahlt hat, kann sie jetzt zu 62—60 haben I Sollen sie sich heben, müssen sie wenigsten 8—900,000 Gewinn ab werfen. 20 pEt. gehen vorerst ab für Näh- und Dreh, seide, bleiben immer nur 600,000 Lhlr. oder 6 pEt. Sie müssen L Million gewinnen, ehe sie wieder auf 120 kom men können. Man scheint gar nicht überlegt zu haben, waS man mit 10 Millionen machen kann und soll, darum geht so viel in Brüche! Möchten sich die Unternehmer solcher Anstalten doch ehrenhaft bestreben, für das ihnen geschenkte Vertrauen wieder Vertrauen zu erwecken! Auch in Brody, Bartijchew u. a. O. ruht aller Verkehr, stocken die Geschäfte total. Was soll daraus noch werden? Erst Ende Mai können wir etwas mehr wissen, doch bis dahin gehen Hunderte zu Grunde, und wem haben wir das zu danken? Hat's Italien Jahrhunderte unter Oesterreich ausgehalten, würde es wohl auch noch länger gehen; die Splitter, die man da sieht, sind noch lange nicht so groß, als die Balken zu Hause. Die Coprice eines einzigen Mannes setzt ganz Deutschland in Allarm Er warf in einem Moment das österreichische Finanzgrbäude zu Bo den, das der treffliche Minister von Bruck so schön auf gerichtet hat. Es wieder neu aufzubauen, dazu gehören wenigstens 6 F"ed?nsjahre. Wird Krieg, wird er nicht so kurz sein. Ma'tua, Verona, auch Brescia sind harte Nüsse, zumal erh. es, ^ rings herum Sec und Morast. Unter solchen U- pai^en kann auch unsere Messe im All gemeinen nur schl-L ausfallen, jedenfalls kommen aber noch mehr Verkauf.r her, das ist so, wennS schlecht geht. Großkäufer gehen direct an Ort und Stelle, Paris, Lon don, Brüssel rc. Sogar einige Kiewer beziehen alle Lurus- waaren direct aus Paris. Es sind zwei französische Agen ten in Kiew mit allerhand Muster, die Leute brauchen sich daher nicht nach Leipzig zu wenden. — Der Dienstknecht Carl Herrmann aus Audenhain, der im vorigen Jahre bei einem Leipziger Lohnkutscher in Diensten gestanden, nach Verbüßung einer Diebstahlsstrafe und Verweisung aus Leipzig in letzterer Zeit sich dienst los in der Umgegend umhergctrieben hatte, war trotz des polizeilichen Verbots am 2. v. M. wieder dorthin gekom men, angeblich um sein Dienstbuch abzuholen. Aber nicht da, wo er letzteres hätte erhalten können, auf dem Poli zeiamte, machte man die erste Bekanntschaft seiner Rück kehr; als vielmehr rin Knecht bei seinem frühem Dienst herrn Abends nach 8 Uhr sich in die Kammer verfügen wollte, wo seine und der übrigen Knechte Kleidungsstücke aufbewahrt zu werden pflegen, wurde er auf dem dahin führenden Vorsaale nicht wenig von der Anwesenheit sei nes früheren Kameraden Herrmann überrascht; noch über raschender für ihn aber war die weitere Wahrnehmung, daß Herrmann eben im Begriff war, seine, des Dienst knechts, in der Kammer aufbewahrt gewesenen Hosen an zuziehen, und daß er neben sich noch einen ihm zugehöri gen Rock, sowie die Weste eines andern Dienstknechts lie gen hatte. Nachdem auch letzterer, so wie der Dienstherr von dem unerwarteten Besuche Herrmanns benachrichtigt worden waren, wurde dieser an den Ort gebracht, den er als sein eigentliches Reiseziel bezeichnet hatte, zwar nicht sowohl um sein Di nstbuch in Empfang zu nehmen, als um sich wegen des nächtlichen Besuchs und des Einklei dens mit fremden Kleidungsstücken zu rechtfertigen. Er gestand hier, ohne des Dienstbuchs weiter zu erwähnen, M«,rum, ökgt. «ematdtgaler.e „n s«»»grr, Sonn- u. Heteriagv Vtaturhistortsche» Museum tm Swmger, Montag. Mittwoch (von lr—S U.), Dienstag, Donnerstag u. Freitag (von 10—4 u.) Donnerst, u. Sonnabend n. Anmeld. « Prrs. 1 Lhlr., Prrs. » Rgr freier Eintr., Mont. u. Mittw. (v. tü—4 U.) geg. Karten t » Ngr., Dir.: Prof. Reichenbach. »x Sonnabend« (v. 10—l U.) gegen Führung (K Pers » Lhlr.) y Mineralogische- Muse«« im Swinge», Dienst, u. Freit, freier Historisches Museum im Zwinger. Gegen starten L r Lhlr. Eintritt v. 10—ir Uhr. Mont., Mittw. u. Donnerst, v. »—ir u. für e Personen gültig. Direktor: Kraukling, Sophtenstr. ü. gegen » -tgri Eintrittsgeld, Direktor! Professor Vtinitz.