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um der Feldschlößchenbrauerei das Zutrauen de» Publi kums zu erhalten und die durch den Brand des Brauerri- grbäudks hervorgerufene Besorgniß zu beseitigen, beschließt, das Protokoll über die Verhandlungen dem Directorio mit dem Wunsche zu übergeben, daß baldigst «ine Generalver sammlung abgehalten werde', gegen vier Stimmen ange nommen wurde. Die vier Verneinenden waren ein Herr auS Loschwitz, die Herren Gregor, Schanz und Taxe. Letz tere drei bekämpften den Antrag ganz entschieden als eine unnöthige und überflüssige Maßregel und baten, im Pro tokoll zu bemerken, daß sie dagegen gestimmt. Im Gan- zen ergab sich im Verlauf der unparteiisch und würdig geleiteten Versammlung, daß kein Grund vorhanden sei, in das Wiederaufblühen des Feldschlößchenö Zweifel zu setzen. — Ein kurioser Rechtsfall fand am verflossenen Donnerstage beim K. Appellations-Gericht seine Erledi gung. Bekanntlich war bei der ersten Aufführung des Trauerspiels .Mohamed und Irene' im L. Hvstheater das Stück deshalb nicht zu Ende gespielt worden, weil die Trägerin der Hauptrolle, Frau Bayer-Bürck, von einem plötzlichen und anhaltenden Unwohlsein befallen wurde. Obgleich die Vorstellung schon weit über die Hälfte ab gespielt und die eingetretene Störung ganz ohne Schuld der K. Lheater-Direclion vorgrgangen war, glaubte doch der diesen Abend im Theater anwesende Rechtscandidat und Notar H. Entschädigungs-Ansprüche an die K Hof- theatercasse erheben zu können, und verlangte vom Cassirer seine gezahlten 15 Ngr. zurück, die ihm jedoch verweigert wurden. Darauf erhob Herr H. Klage gegen das K. Hausministerium, als Vorgesetzte Behörde, und wurde diese Angelegenheit, da der Entschädigungsanspruch die Civil- liste Sr. Majestät des Königs betraf, an das K. Appel lationsgericht verwiesen. Soweit uns bekannt, ist nun am verflossenen Donnerstag der Kläger mit seiner als nicht rechtsbeständig begründeten Forderung abgewiesen, zum Uebeifluß aber ihm durch das K. HauSministerium die fraglichen 15 Ngr. herauögezahlt worden. — Vorgestern wurde in Braun's Hotel allhier die erste Generalversammlung des Thonwaaren- und Braun- kohlen-ActienvereinS Margarethahütte bei Bautzen unter Vorsitz des Herrn Oberbergrath Otto abgehalten. Nach einer allgemein befriedigenden Mittheilung über den der- rnaligen Stand des Unternehmens und nach Vortrag des Geschäftsberichts auf das Jahr 1858 bestimmte die Ge neralversammlung mit Rücksicht auf die dermaligen poli tischen Zustände, welche das Zusammenhalten eines grö ßeren Capitals für das Geschäft wünschenswerth erschei nen lassen, die Höhe der auf das erste Betriebsjahr zu gewährenden Dividende auf 4 Proccnt. Bei de. sodann vorgenommenen Wahl dreier Revisoren zu Prüfung des Rechnungsabschlusses wurden gewählt Herr Kaufmann Zechel und Herr Haushofmeister Schöne. An die Stelle des aus dem Berwaltungsrathe ausscheidenden Herrn Pro fessor Stein wurde Herr Kaufmann Krüger zu Freiberg gewählt. — Gestern Nachm, wurde im K. großen Garten von einer Frau, welche Blätter zusammenrechte, der Leich nam eines allem Anscheine nach den höheren Ständen an- gehörrnden Mannes aufgefunden. Dem Bermuthen nach hatte derselbe wenige Stunden vorher seinem Leben durch einen Pistolenschuß ein Ziel gesetzt. — Am 24. versammelte sich das erweiterte königl. stenographische Institut recht zahlreich. Die praktischen Uebungen leitete Professor 0. Heyde. Sodann hielt Pro fessor Rätzsch »inen Vortrag über die Vervielfältigung»« mittel der Stenographie, als den Kupferstich, der L«lo- graphie, Autographie, Lithographie, Metallographie (D'Uck auf Zinkplatten, Umdruck), Galvanoplastik stenographische Typen, von welchen letzter» die ersten, Proben von Nitzsche in Dresden, Heunrr in Halle und Schrlter in Leipzig vorgelegt wurden. Die zuletzt angegebenen sind auf der Industrieausstellung in Leip zig und London ausgestellt gewesen. Derselbe ging so dann auf die erste mit stenographischen beweglichen Typen gedruckte österreichische Zeitung für Stenographie, zu deren Druck 1300 Typen gebraucht werden sollen, über und schloß mit einem Referate auS denselben Blättern, namentlich über die Artikel, welche die „Dresdner Beschlüsse und Systemfragen" betreffen. Regierungsrath Häpe verfolgte dies Thema weiter, indem derselbe in einen Bortrag über die Stellung der österrei chischen Stenographen zu den übrigen Gabelöberger Kunst genossen überging. Im Verlauf des Lbends wurden noch mehrfach seltene stenographische Lithographien älterer und neuester Zeit vorgelegt. An ein Refeiat aus den Olden burger Blättern schloß sich die Mittheilung, daß sich in Leipzig ein dritter Gabclsberger stenographischer Verein gebildet habe und eine Besprechung über die Stenogra- phenversammlung der fränkischen Vereine zu Würzbur-, die Versammlung der voigtl. Vereine, welche sich zugleich auf Thüringen erstreckt, in Plauen und die allgemeine Lehrerversammlung zu Coburg, welche sämmtlich auf nächste Pfingsten abgehalten werden sollen. — Die Betrübniß des Dresdner Elbbrücken-Publi- kums ist wieder in Freude verwandelt! Ein neuer Ther mometer ist von dem Optiker Hrn. I. Loebel an dem Polizei-Wachthäuschen im mittleren Brücken - Pfeiler befe stigt worden. Derselbe zeichnet sich vor dem älteren da durch vortheilhaft aus, daß er eine rothe Unterlage hat, um das Quecksilber deutlicher zu erkennen. — Die Ausfuhr von Stalldünger jeder Art ist in der Zeit vom 16. April bis 30. Sept. nur von Abends 8 bis früh 8 Uhr, in den übrigen Monaten aber nur von Abends 7 bis früh 9 Uhr gestattet. — Die Herren Oberältesten sämmtlicher hiesiger In- nungen werden veranlaßt, morgen Abend 7 Uhr im Stadt- verordneten-Sitzungssaale behufs der Vornahme der Wahl von Obmännern sich einzufinden. — Wir werden um Aufnahme des Nachstehenden er- sucht: „Ist denn Niemand da, der über das Richtiggehen der Neustädter Lhurmuhr wacht? Vorgestern ging dieselbe gegen 20 Minuten den ganzen Lag und die Nacht hin durch vor, so daß dadurch vielfache Störungen im Ge schäftsverkehr und namentlich für die Eisenbahn-Reisenden verursacht wurden. Möchte eS doch der betreffenden In stanz gefallen, darüber zu wachen, daß diese Uhr nun end- lich einmal richtig fortgehe, da sie über kurz und lang, seit ihrer Uebersiedelung in die höheren Regionen, einmal stehen bleibt oder voraus eilt! Schnappt etwa der Mi nutenzeiger anstatt von Minute zu Minute zuweilen von 5 Minuten zu 5 Minuten fort? Man sehe doch nach und helfe diesem Uebelstande ab! Einer, bei dem auf eine Differenz von 15 bis 20 Minuten viel ankommt.' — Der Ausschuß zu Errichtung eines Denkmals für C. M. v. Weber veröffentlicht einen Bericht über die zu diesem Zwecke eingegangenen Beiträge, behält sich aber die nähere Rechnungsablegung über den Zinszuwachs, die noch zu »»erhoffenden Einnahmen, so wie über die gesammten Ausgaben bis nach erfolgter Aufstellung des Denkmals Museum, Kgl. Gemäldegalerie tm Zwinger, Sonn« u. Feiertag«Naturhtftortsche» Museum iin Zwinger, Montag, Mittwöä (von ir—» U.), Dienstag, Donnerstag u. Freitag (von 10—4 u.) Donnerst, u. Sonnabend n. Xnmeld. s Pers. 1 Thlr-, Prrs. L Rgi stete« Mntr., Mont. u. Mittw. (v. 10—4 u.) geg. Karten ü b Rar., Sonnabend-(v. 10—1 U.) gegen Führung (S Pers » Lhlr.) 2 HistortschesMuseum tm Zwinger, «egen «arte» ä r Lhlk. für S Personen gültig. Direktor: Krauöing, «ophienftr. s. Dir.: Prof. Sieichenbach. Mineralogisches Museum tm Zwinger, Dienst, u. Freit, stet»! Etnstitt v. 10—ir Uhr. Mont., Mittw.».Donnerst, v. »—1»p -egen » -igr. Eintrittsgeld, Direktor: Professor «etnttz.