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leit argen den Nachtwächter Carl August Müller wegen de« in Art. 18- de« Strafgesetzbuches verzeichnet«« Ver brechen«. — Den 30. Vorm. 11 Uhr gegen den Hand arbeiter Carl Wilhelm Gelfert au« Zaukeroda wegen Dieb stahls. Tagesgeschichte. Berlin, 23. März. Der bevorstehende Zusammen tritt eine« Congressc« der fünf Großmächte in der italieni schen Angelegenheit darf als feststehende Thatsache ange nommen werden. Männer, welche in Betracht kommen, sprechen sich mit großer Bestimmtheit in diesem Ginne aus. Daß ein solcher Kongreß längst in die Bemühun gen de« preußischen und englischen Cabinet« fällt, ist be kannt, und auch Rußland und Frankreich bieten der Sache ihre Hand. Als Thatsach< darf angenommen werden, daß Oesterreich am Congressc Theil nehmen wird, da man der Erledigung der für nicht unüberwindlich erachteten Hin dernifse in Kurzem entgegensicht. Was es im Interest« der europäischen Ruhe zu gewähren geneigt ist, hat. der auswärtige Minister Oesterreichs gegen den englischen Ge sandten klar ausgesprochen; das Bedürfniß der Reform in den italienischen Staaten hat er anerkannt; dagegen sind auch die Anspiüche mit Nachdruck hervorgehoben, welche Oesterreich erhebt, damit jene ausgeführt werden können. — An einem der letzten Abende ist Fräulein Jo Hanna Wagner, als sie aus der Oper nach Hause fahren wollte, von einem Oekonomen S der die Künstlerin schon mehrfach mit seinen Huldigungen verfolgt haben soll, der Art belästigt worden, daß die Polizei einschreiten und den Kunst-Enthusiasten in Gewahrsam bringen mußte. Wien, 24. März. Seit gestern kennen wir den ersten offenen diplomatischen Schritt; Rußland hat den ersten Trumpf ausgespielt, es hat einen Congrcß vorge schlagen. Wir wollen gern glauben, daß Rußlands Ab sichten dabei ehrlich und aus seinem eigene Bedürfnisse hervorgegangen sind, daß es von keinen geheimen Motiven getrieben wird, daß es keinem Manöver Frankreichs in die Hand arbeiten wolle. Vorsehen muß man sich dabei allerdings; aber Verdacht wäre unberechtigt. Rußland fühlt, daß «in Krieg, wie er seit einigen Wochen Europa droht, ein Weltbrand sein würde.... Unser jetziger Zu stand ist jener der Nothwehr. Wir haben von Nieman dem etwas verlangt, wir haben Niemanden angegriffen. Man hat uns einen bissigen Köter an die Fersen gehetzt und sich hinter demselben aufgepflanzt, aber vergessen, daß wir kein wehrloses Wild sind. Nun man merkt, wen man vor sich hat, besinnt man sich eines Bessern, und wir waren von Anfang an geneigt, dem Gegner eine goldene Brücke zum Rückzuge zu bauen. Bietet man unS und ihm einen Ausweg, so wollen wir ihn gern ergreifen; aber «in Ausweg, keine Falle darf es sein; dafür hat sich die österreichische Regierung vorzusehen. Die Verträge rwn 1815 mit Allem, was dahin gehört, müssen außer Fräge stehen. Das, was uns am meisten am Herzen liegt, ist, daß die Krisis nicht verlängert, nicht hinausgeschoben werde. Die großen Anstrengungen, welche wir gemacht und noch machen, dürfen nicht unnütz verlängert werden. Die Rü stungen mit ihren schweren Kosten müssen ein Ende neh men. Wir müssen die Gewißheit haben, daß wirklich die Waffen ruhen können und alle ob schwebenden Fragen auf dem Wege der Unterhandlungen ausgeglichen werden sol len, und dahin führt vor Allnar, daß Sardinien seine Haltung aufgebe, daß es sich zur Ruhe begebe und die Waffen niederlege. Turin, 24. März. Graf Cavour reist heut« nach Paris. — Aus der Lombardei wird eine partielle Einstel lung der dortigen Truppenbewegungen gegen die piemon- tesische Gränze hin gemeldet. u Paris, 18. März. .Der Luilerien-Palast steckt im mer voll sonderbaren Menschenzeug« aller Art; denken Sie daran, daß der amerikanische Poltergeister-Citirer sich oft viele Lage lang der pariser Gesellschaft -Nicht produciren konnte, weil er von den Luilericn aanz> And gar in An spruch genommen war. Gegenwärtig« ist « ein abscheulich häßlicher Neger, der den entsetzlichsten tüetaphysiischen Bom bast sprich« «und in gewaltigen ProphezUhungen sich er geht, da« Schooßkind im Kaiserpalast, wo man ihn den schwarzen DÄctvr Nennt. Bei der Kaiserin Eugenia soll dieser Verkehr mit solchem Volk noch einen lieferen und achtungswertheren Grund haben, die Hoffnung nämlich, ihrem unglücklichen Kinde, dem freilich auf wissenschaftli chem Wege nicht zu helfen sein dürfte, auf übernatürliche wunderbare Weise Gehör und Sprache zu geben. Uebri« gens ist Donna Eugenia als echt« Spanierin nicht nur abergläubisch und wundersüchtig, sondern auch spanisch fromm, sie versäumt selten eine der Uebungen, welche die römische Kirche verordnet, sie thut häufig Gelübde und Wallfahrten. Der DoltaireaniSmus Napoleons UI. ver trägt sich nicht mit kirchlicher Frömmigkeit; mit den fa talistischen Aberglauben aber zieht er trefflich Einen Strang. Es war eine Zigeunerin, vielleicht dieselbe, denn diese Leute werden sehr alt, welche seiner Großmutter, dem schönen Creolen-Mädchcn Josephine von Lascher de la Pagerre, prophezeite, ;re werde einst eine Krone tragen, welche dem gegenwärtigen Beherrscher Frankreichs zu drei verschiedenen Zeiten vorhergesagt hat, daß er eine große Schlacht ge winnen werde. Es klingt das Alles, ich gebe selbst zu, sehr lächerlich. Am 16. März feierten sie im Tuilerieen- Palast ein Fest, es war der Geburtstag des armen Kai- serk-ndes; die Mutter weinte und betete den ganzen Tag, aber Alles mußte heiter aussehen, damit die Pariser keine Kunde bekämen von dem Zustande deS Knaben. Die arme Mutter bildet sich näckllich noch immer ein, die Pariser wüßten von nichts." Leute, die von Paris kommen, ver sichern allerdings, daß man in Paris von der angeblichen Taubstummheit des kaiserlichen Kinde« nichts höre. ^ Paris, 26. März. (Tel. Dep. deS .Dr. J')-DaS 3, 4 , 12. und 24. Linienregiment sind bestimmt, einen Theil der afrikanischen Armee zu bilden. Dieselben haben bereits Befehl zum Abgang dorthin erhalten und werden in den ersten Lagen deS künftigen Monats in Algier ein- treffen. — Graf Cavour ist gestern hier eingetroffen. Feuilleton und Vermischte». * Die Kreuzzeitung, welche schon bet dem Namen .freie Gemeinde" sich in ihrem ZorneSeifer zehnmal übkkschlägt und be kreuzigt, berichtet über dieselbe in folgender Weise: Berlin, 20. März. Zur .Einweihung der christlich freien Gemeinde- ' fand im Saal» de« Gesellschaft-Hause« heute ein sogenannter Gotte-dienst statt. Saal, Logen und Nischen waren von etwa 300 Personen, zum kleinern Theil Frauen, erfüllt. So kan« man fich's doch gefallen lassen, wenn man statt auf den harte» Kirchenstühlen auf schwellenden Divan« ruhen kann, wie in Lo ge» und Nischen e« der Fall war. Nachdem um Hl 1 Uhr von Blechinstrumenten ein« Choral-Melodie abgeblasrn war, begann die Versammlung zu singen: .Die alten Tempel stnd gefallen, wir bauen un« «in neue« Hau«* Keinem schließt sich diese Pforte, der Menschsein sich zum Ziel erwählt." Danach be gann die .liturgische Anrede*. Ein Tisch (wie e» schien, pflegt «. Kupsertttch-Kabtuer tm Museum am Swing». Kreter «ln tritt Dienstag» und Freitag« von 10 bl« r Uh«. Gammln«- der GypS-Abansse im Museum am Zwinger. Anttkeukaolnet t« Japan. Valais, freier Eintritt Mittwoch« «. «ouvabmd« ». 0—1 >! Direeto«: Professor Hettner. UrußklHeblTeGlnot. 0ß»««>lo» », gesßnrt »on 11—t »bo.^ K. tvtbttvthet tm Japan. P-lat«, fre ie» Etntr. v. Wtrg«. v—1 Uyr. «rüne« VewSlvt im Kgl. Schlosse. Zutritt gegen Karten zu » „ (»irector: v. Landobrrg, g*. «ettbahog. 17 , »ua im Japanisch« n Palat«. «egen Karten fil» H « Personen, it r «hl», vir»««, : «rSffr. »rtzBems»M<t1Vt»«ttfchtt»oI«un MobeUkammeoi.rwtng,». Lhlr. f. « Pers gtltig. Vorzellan-Gammlnna