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Unterhaltung und Geschäftsverkehr. 84 Freitag den 25 März 1859. »rsch. täal. Morg. 7.— Jnsrratt dir Spaltzette 5 Pf. werden vi« Ld. 7 lEonnt.v.t l—-r- angenommen. — Aoonn. vtruelfah, r»S«p t. de, un- «ntgeldl.Sttsenmgt»'« Hau». Durch die Post vtertelj. 20 Rgr «tn, Nummern 1 Rgr. «rvrMon Jobani'k« »lü« e> u.Watsenhau«str.«pt. L«r MttvLrLvLt Auf das mit dem 1. April 1859 beginnende neue Abonnement der „Dresdner Nachrichten" werden von setzt an Bestellungen angenommen. Der Pränume» rationeprciS beträgt mit Einschluß der Zusendung für Dresden vierteljährlich 20 Ngr. Auswärtige haben sich an das ihnen zunächst gelegene Postamt zu wenden. Die Expedition der „Dresdner Nachrichten". Local- und Provinzial-Rachrichkn. Dresden, den 25. März. — Se. M. der König hat dem Revierförster Ernst Heinrich Rauchfuß zu Niederzwönttz auf Anlaß seines stattgefundenen 50jährigen Dienstiubiläums die zum Ver dienstorden gehörige Medaille in Silber verliehen. — In einigen Kalendern von 1859 ist der erste Bußtag d. I. nicht richtig angegeben, wir machen daher hiermit bekannt, daß hoher Verordnung zufolge die Frier desselben den 8. April, stattsindet. — Bei der bevorstehenden Besetzung der seit dem TLde des älteren Schadow erledigten Directorstelle der Berliner Kunstakademie ist unter Anderen auch unser Pro fessor Rietschel mit in Krage gekommen. Sollte sich die ser Ruf realisiren, so stünde unserer Kunstwelt aufs Neue ein bedeutender Verlust bevor. — Ocffentliche Gerichtsverhandlungen: Aus dieser Woche haben wir noch über eine Verhand lung zu berichten. Es wurde der wegen Actendiebstahls bereits mtt 2 Monaten Gefängniß bestrafte 18jähr. frü here Expedient K. H. W. Jahn wegen abermaligem aus- gezeichneten und einfachen Diebstahls von Neuem bestraft. Er hatte, seit Anfang dieses JahreS erwerbslos, bei seiner Mutter zwar allen Unterhalt genossen, aber doch zur Be friedigung derjenigen Gelüste, denen sich unsere frühreife Jugend gern in allerhand Tabagiern hingiebt, nicht die ihm wünschenSwerth scheinenden Mittel gehabt, daher diese sich auf unredliche Weise zu erwerben versucht. Zu die sem Zwecke hatte er sich vermittelst eine- zurecht gefeilten Nachschlüssels den Zugang zu einer in dem von ihm be wohnten Hause, Echreibergasse Nr. 18, befindlichen Bo denkammer zu verschaffen gewußt, und zu fünf verschiede nen Malen nach und nach eine , große Menge Ofenplat- ten sammt Zubehör, deren gering angeschlagener Gesammt- wrrth weit über 20 Thlr. betrug, gestohlen und an den Trödler Starke für ungefähr die Hälfte des angegebenen WertheS verkauft. Der Erlös war vorzugsweise für Bil lardspiel, E'garrrn und Lagerbier verwendet worden. Au ßerdem hatte er auch noch gegen Ende vorigen JahreS, wo er bei dem Cartonnagenfabrikanten Hrn. Kunath ar beitete, demselben eine Quantität von auf 2Lhlr.22Rgr. gewürderten Buntpapier gestohlen, für daS jedoch Ersatz vorhanden war. Herr Staatsanwalt Metzler stellte dem jungen Menschen, wenn er so sortführe, eine Sarriöre im Zucht- und Arbeitshause in Aussicht, und bedauerte eS tief, daß sowohl er wie sein Bruder lediglich infolge der unseligen Genußsucht Schimpf und Schande über das al ternde Haupt einer braven Mutter brächten, die in ihnen sich eine Stütze für ihre späteren Lebensjahre zu erziehen gehofft hätte. Der Gerichtshof verurtheilte den An geklagten zu 1 Jahr und 3 Monaten Arbeitshaus. — Morgen Vormittag 9 Uhr findet gegen den-hiesigen Schneidermeister PeterS wegen betrügerischen Lankebvlte- Verhandlung statt. » — Zur zehnjährigen Erinnerungsfeier des Feldzuges in Schleswig-Holstein ladet der Eomitee ein, und ist der - 1. April dazu bestimmt worden. Es soll diese Feier Ge legenheit bieten zur Vereinigung damaliger Waffenbrüder auf einige heitere Stunden, zur Erinnerung an jene denk würdigen Lage, wo sie vor zehn Jahren, dem Rufe ihres geliebten Königs folgend, dem Feinde gegenüber standen, unter Anführung Sr. K. H. des Kronprinzen Albert, der alle Gefahren mit ihnen thrilte. Durch Veranstaltung zweckentsprechender Feierlichkeiten, durch Prölog, Bai, De koration des Saales rc., so wie durch ein TranSparent- Lableau, vorstellend die Stellung der sächsischen Truppen nach dem Gefecht bei Düppel, soll jeder Lheilnehmer höchst zusriedengestellt werden. Das Fest findet im Saale de- BergkellerS statt. — ok— Mit Vergnügen bemerken wir, daß dar .Eingesandt" in der vorgestrigen Nummer der.DreSMr Nachrichten- dir gewünschte Wirkung hatte. Seit gestern sind die bei der K. Polizeidirection angemeldeten Fremden im „Dresdner Anzeiger- mit veränderter und zwar weit lesbarerer Schrift und auch sonst sehr correcl gedruckt, was der Verwaltung de- Blattes nur zur Ehre gerei chen kann. — vd — DaS letzte diesjährige Eoncert in Herrn Lüdicke'S Wintergarten unter Leitung des Herrn Musik- directorS MannSfeldt findet nicht, wie die letzteren, von 3 ' bis 5, sondern von 2 bis 4 Uhr des Nachmittags statt,