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Unterhaltung und Geschäftsverkehr. > - .HL 88 Mittwoch den 9 März 1859. tllch. lägl. Morg. 7. — Inseeat« »» Gpaltzülr S Pf. werde» dt« Nb. 7 (Eonnr.». 11—r) angenommen. — Adonn. Vterteljah» 2* St-k. bet un- entgeldl. Lieferung in'« Hi»«. Dur» »te PsstBtertelt.ro Rgr Ein, RummernIRqr. Expedition! Iobanne«.«veeS v.Sa<senbau«ftr. S pt. Local- und Provinzial-Nachrichtm. Dresden, den 9. März. — Se. M. der König hat die von dem Leutnant v. Dallw tz deS Fußartillerie-Regiments wegen überkomme nen DienstunvermögenS erbetene Entlassung aus der Ar mee bewilligt. — Aon der Redaktion der .Saxonia' wird uns nachfolgender Artikel mit dem Wunsche um gleichzeitigen Abdruck in den .Dresdner Nachrichten' mitgetheilt. Möge der darin grmachte Vorschlag die allseitigste Beachtung finden. »Zur Vermählung deS Prinzen Georg. ES nahet . nun bald ein Fest, das nicht nur für unser geliebtes Kö nigshaus, sondern auch für alle Sachsen, insbesondere aber für die Bewohnerschaft Dresdens eine hohe und festliche Bedeutung hat, nämlich die Vermählung und der Einzug des hohen fürstlichen Paares: Prinz Georg K- H. und Prinzessin von Portugal. Es wird jedenfalls diese frohe Veranlassung Seiten der Residenz zu verschiedenen Ova« - tionen benutzt werden und es ist zu wünschen, daß die kommenden Festivitäten ebenso den wichtigen Tagen ent sprechen, als auch sonst einer allgemeinen Zustimmung und Billigung sich zu erfreuen haben. Von der letzten derar tigen Festlichkeit (1853) ist wohl nur zweierlei in lebhaf ter und allgemeiner Erinnerung geblieben, nämlich die au ßerordentlich geschmackvolle Ehrenpforte am Rathhaust und die Betheiligung der Schuljugend sowohl bei dem Einzuge als auch bei dem darauf folgenden großen Ju- gendfrste. Es war eine sehr glückliche Idee des Magistrats, die Heranwachsende Generation beim Feste zu betheiligen, und eS gereichte demselben zu einem außerordentlichen Schmucke. Dabei kam die Festfreude unvermerkt auch in die Häuser und Familien, ja in die entlegenste Hütte und wo es in einem Hause Kinder gab, da nahm auch die Freute Platz. Wenn man bei dtm Jugendfeste im gro ßen Garten die Kinder aller Stände, armer und reicher, und aller Confesstonen, auch die israelitischen, vereint zu einem großen Frste, gleichsam zu einer großen Familie, sah, wahrlich, da ging jedem Fühlenden das Herz auf. Möge man also bei den Vorberatungen auf das in Rede stehende Fest den frischen, fröhlichen Schmuck nicht verges- sen, den die Jugend gewährt. Ist. eS in Dresden vielleicht nicht möglich, einen historischen Festzug wie in München, oder einen so großen, mit Symbolen versehenen Aufzug der Gewerken, wre in Berlin, zu veranstalten, so wird eS doch möglich sein, ein Fest zu arranginn, da- natürlich und ansprechend in der Anlage, befriedigend in der Aus führung und lieblich in der Erinnerung ist. Es ist «in« entsprechende Festlichkeit auch schon deshalb wünschenS- werth, «eil eine ähnliche Veranlassung nicht so bald wie derkehrt und weil dadurch der Liebe und Anhänglichkeit der Dresdner Einwohnerschaft an daS hohe Königshaus ein willkommener Ausdruck gegeben wird." —vd— Die Einquartierungsbehörde läßt in Hinsicht auf den gewitterschwangeren KriegShorizont durch ihre Be amten die Einquarkierungsangelegenheiten der hiesigen Haus besitzer und Miethbewohner aufs Neue des Strengsten prü fen und reguliren und hat sich bereits mancher Hausfrau ein gewisser Horror vbotzi (Schreck vor leeren Brot schränken) bemächtigt. — In der letzten Zeit sah man hier stark« Trans porte Blei durchgehen, die muthmaßlich nach Oesterreich gingen. Ob solche dort zur Anfertigung von KriegSmu« nition oder zu andern Zwecken verwendet werden, ist mit Sicherheit nicht anzugeben. — Ebenso gingen aber auch mehrere Extrazüge mit edlen Metallen (Silberbarren) durch, die ebenfalls nach Oesterreich bestimmt waren und jeden falls Geldsendungen de- Bankhauses Rothschild in London waren, welches bekanntlich die neue österr. Anleihe über« nommen hat. — Die in den letzten Monaten hier vorgekommenen und zu vielerlei unbegründeten und thörigten Gerüchten Veranlassung gewordenen Fälle deS spurlosen Verschwin dens gewisser Personen scheinen immer mehr und mehr ihr Räth- selhastes zu verlieren. Nicht nur ist nämlich vor kürzer Zeit in der Nähe von Meißen ein weiblicher Leichnam auS dem Elbstrome gezogen worden, in dem man, soweit dies bei der vorgeschrittenen Verwesung deS Körpers und der Zerstörung der Kleider möglich war, das im Monat De- cember vorigen Jahres unter wunderbaren Umständen hie« abhanden gekommene Dienstmädchen Rosa Wolf wieder zu erkennen geglaubt hat, sondern eS ist auch nunmehr der Leichnam des feit dem 2. Jan. d. I. hier vermißten Zeug- schmiedtgestllen Karl Aug. Meinrrt aufgefunden worden, indem sich herausgestellt hat, daß der laut Bekanntmachung deS k GerichtSamtS zu Großenhain im Dresdner Anzeiger Nr. 6K vom heurigen Jahre am 6. d. M. zwilchen Seuß litz und Diesbar aus der Elbe gezogene Leichnam mit dem gedachten Meinert identisch ist. Beide Personen haben je denfalls freiwillig ihren Tod gesucht. (Dr. I ) — eli— Der Jubeltag unseres „OrpheuS', der 7. Mai, ist nicht ohne Bedeutung in der Musikgeschichte. Am