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— Auktionen^ Montag dm 21. Febr. Nachm. 3 Uhr innere Ramp. Gaffe 21: circa 70 Packete hochfeine schlesische Handgespinnst-Leinwand; Freitag den 25. Febr. u. f. T. Vorm. 10 Uhr Baderg. 1 im Gewölbe die zum Nachlaß des Hrn. Kaufm. Güntzel gehörigen Handlungs und Gewölbe.Utensilien rc. — Neu- und Antonstädter Speise-Anstalt: Heute, Sonnabend, saure Kartoffeln und Flecke. — Lhermometerstand auf der alten Elbbrücke gestern Nacht 12 Uhr; 2 Grad über 0. Tagesgeschichte. Berlin, 15. Febr. Der in Weimar lebende Dich ter Hoffmann von Fallersleben (früher ordentlicher Pro fessor zu Breslau) bekam im Jahre 1855 das Ritterkreuz des niederländischen Löwenordens. Obgleich er damals in Preußen um die Erlaubniß zur Annahme nachsuchre, so hat er dieselbe doch erst vor Kurzem, wie die Berliner »Vossische Zeitung" berichtet, durch den Minister v. Beth- mann-Hollweg zugcfertigt erhalten. München, 15. Febr. Die Kammer der Abgeord neten setzte heute ihre Debatten über den Erlaß eines Ge setzes bezüglich der Widersetzung gegen die Obrigkeit fort. Den Neigen eröffnete heute Abg, Brater: Der Minister des Innern habe es als eine gründliche Verdächtigung er klärt, wenn man behauptet, der Regierung wäre es mit Vorlage eines Polizcigcsetzes nicht Ernst. Redner habe zwar eine solche Acußerung nicht gehört, glaube aber, daß cs der Regierung mit Vorlage dieses Polizeigesetzes voller Ernst gewesen, da in demselben das Ministerium die Es senz seiner Anschauung von der Verwaltung vollständig nievergelcgt und verkörpert habe. Was seien das aber für Anschauungen? An dem Tage, wo ein solches Ge setz ins Leben trete, sei es um die bürgerliche Freiheit ge schehen, und man habe das gute Recht nur von der Gnade gut gesinnter Beamten zu erwarten Abg. Lauk: In kei nem Lande sei die Hoffnung auf neue Gesetze so oft und feierlich erweckt und wieder niedergeschlagen worden. Fihr. v. Lerchenfeld äußert sich in gleichem Sinne. Das Mi nisterium wolle ein Polizeistrafgesetzbuch, das sie nie durch, setzen könne und werde, so lange cs eine Kammer und eine Verfassung gebe. Redner werde zu keiner partiellen Ge etzgebung mehr ja sagen, keinen Antrag ferner an ein Wnisterium stellen, zu welchem er wenigstens kein Ver trauen habe. Ein niederbairischer Abgeordneter, Gastgeber Föckerer von Vilshofen, verliest u. a. eine Stelle aus dem Briefe eines nicdeibairischen Bauern, eines „wirklichen" der sein Feld selbst bestellt, unter seinen Genossen zu den gebildeteren gehört, und ihm schreibt: „Sorgt doch dafür, daß ja das Polizeisirasgesetzbuch nicht in der vvrgelegten Fassung angenommen werde; das wären ja keine Stra fen für ein mündiges deutsches Volk." Unter großer Auf- meiksamkeit des Hauses betritt der Ministerpräsident Frhr. v. d. Pfordten, die Rdnerbühne und erläutert einige Punkte der Debatte, obenan die Geschichte der Verhand lungen zwischen Regierung und Gesetzgebungs-Ausschuß. Verhandlungen hätten nur über das Strafgesetz, nicht auch über das Polizeigesetz, stattgefunden und die materiel len Zerwürfnisse beschranktur sich auf das System der „mildernden Umstände". Ein Punkt, der in die Debatte gezogen wurde, seien gewisse staatsrechtliche Principien. Redner versichert Namens der Regierung: daß weder mit telbar noch unmittelbar ein Grundsatz ausgesprochen wor den, der nicht mit den Pflichten eines konstitutionellen Ministers vereinbar wäre Was endlich den Personen wechsel ip der Verwaltung betrefft, so bemerkt Redner, daß die Stellung der Minister in Bestem nicht ein Recht in sich schließt, worauf man verzichten könne, sondern.amt licher Beruf und Pflicht, von welchen sie nur Ein Wille entbinden köm e. „So lange dies nicht geschieht, — fährt der Redner mit Nachdruck fort — werden die Minister in gewissenhafter Erfüllung ausharren, eingedenk ihres Ei des und ihrer Treue gegen den König. Das Bewußt sein kräftigt sie auch, den Angriffen gegenüber, an denen es wahrlich nicht fehlt." Wien, 14. Febr. Seit einigen Tagen erhält sich das Gerücht, daß der Prinz-Regent von Preußen dem kaiserlichen Hose in Wien in kürzester Zeit einen Besuch abstatten werde. — Der günstige Ausgang der Angele genheit der östcrrcichischkn Klöster in Nom, welche sie der unbedingten Aufsicht der Bischöfe entzieht und wodurch ihnen die Möglichkeit geboten ist, mit Rom direct zu ver kehren, geschah nicht ohne Einfluß d>r Regierung, welche sich off.n zu Gunsten der Klöster aussprach und sich da durch in dem bedeutendsten Theil des Klerus die dank barste Anerkennung erworben hat. Jedermann, der Kennt- niß hat von einigen Vorfällen bei den Visitationen der Bischöfe, wird auch die Parteinahme der Regierung zu Gunsten der Klöster begriffen. Mailand, 13. Febr. Der vor ungefähr sechs Mo naten zum Tode verurtheilte Marmorhändler Eurti, der Frau und Schwiegervater auf der Stiege des erzbischöf lichen Palais erdolchte, wurde in Folge der neuen, von der zweiten Instanz angeordneten Untersuchung als wahn sinnig erklärt. Paris, 16. Febr. Wie der .Moniteur" meldet, ist der Entwurf des Senats-Eonsults in Betreff der Erhöhung der Dotation des Prinzen und der Prinzessinnen des kai serlichen Hauses von 1,500,00 Fr. auf 2,200,000 Fr. und der Feststellung der Heiraths- und Einrichtungskosten des Prinzen Napoleon auf 800,000 Fr , sowie des Wilthums der Prinzessin Clotilde dem Senat vorgelegt worden. Beitrag zur Hundewirthschaft. (Eingesandt.) Bei dem gelehrten Streite über Hunde mit oder ohne Maulkörbe bat man den wichtigsten Factor verges sen, der mit entscheidendem Gewichte in die Wagschaale fallen muß — die Erfahrung. Diese crgicbt aber u. A. Folgendes: In Berlin ist seit Einführung der Maul körbe bei Hunden die Behandlung von Bissen Wuth-' kranker nicht erforderlich gewesen. Hiermit stimmt der Bericht der Berliner Thierarzneischule überein, daß, nach dem im Jahre 1852—53 noch 82 weichende Hunde da hin gebracht worden waren, nach Einführung der Maul körbe im Jahre 1854 nur 5, im Jahre 1855 nur 1 und im Jahre 1856 keiner mehr übergeben worden war. Nach solchen schlagenden Beweisen ist es am Ende doch wohl b.ffer, daß 1,000,000 Hunde Maulkörbe tra gen, als daß Ein Menschenleben der Wmhkrankhcit dieser Thiere zum Opfer fällt! Oder will man die kleine Belästigung eines Hausthieres höher anschlagen, als die sichere Verhütung der schrecklichsten Krankheit des Men schen? Auf diesem Gebiete muß die Liebhaberei des Ein zelnen schweigen, die Mcdicinalpolizer aber reden und handeln! xx. »t. .1 »t« rau., Ä0. ->/, u. — Kill. Ivttjj» n,r -tachin. u., Av I. Nach Leipzig er. und von dort hierher: Uüf. Personenzüae: iru. Mrgs. »V« U., kr/? u., (Köln, Vorm. 1« u., Mittags Ir u., IN Nach Lbarandt und von dort hierher: >Ss MrgS. 7V»U., Nachm. r»/i U. (Paris) AbdS «i/« U. (Köln). - »nr. Mrgs. x Nachm. 2 u. 0 U., Abd« 8»/r U. - A«k. «irg«. N/i U. »i/Ä Mitt. tr(Wien), Nachm. 4 U., Abs». S'/r, 10 u. IZi/r, U. Norm, «'/r U., Nachm, U., «bd«. » U. n. Nach II -.dl,«-: h!erh.: Nrf. Mrg« S'/i« Vorm. IV. Nach Bern« 0. von dort hierher r »bf. Krüh «l/i o. 7Uli/