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schwungvoll und feurig ausgeführt, was ganz besonders von dem letztgenanntem Stücke gilt. Der musikalischen Feier solg-e So.-p.r und Lall. Lu Tafel war auögestatlet mit mehr fache» U.berraschuvgcn, deren sinn- und gelchmackvvUes Akiangtnnlu der Berlin seiner.! in d.r Wahl des Cxqui- siien me fel'IgrcifeudiN Vorstandes zu danke» hat; es er klangen mehrere Toaste und Lieder, die Ränme wurden plötzlich dunkel und zur Seite d.s Saales erschien eine erleuchtete Blumen-Grotte, aus welcher fünf verschiedene, Iheils hvn.gsuße, lheils giftberge-d« .Blumeumündcr ihre Gefühle und Betrach:ungen über das Leben und W den der Ilcalemie'auvüthmeten. Diese m>t treffenden Bezüg- tlchkciten reich ausgestaltete Scene fand vielen Beifall und erweckte großen Applaus. Noch war aber der gchelMtiiß- volle Borhang deS am andern Ende des Saales aus gestellten großen Theaters nicht gelüftet und mit Span nung sah man der im zierlichen Programm genannten Operette: „Die Verlobung bei Lalernenschcinch Musik von Offenbach, entgegen. Da begann endlich die Ouvertüre, die Gardine rauschte nach oben und der erwartungsvollen Tafelrunde ward ein Genuß zu Thcil, welcher sich von Mi nute zu Minute steigerte. Drei Damen und ein Herr des Vereins hatten die Gesangspartien übernommen und fühlten dieselben so vortrefflich durch, daß große Bühnen zu solcher Besetzung sich graluliren könnten. Doch die Musik zu dieser niedlichen Operette ist auch so reizend, daß Publikum und Tanger unwillkürlich ins F.uer gcralhm müssen, was denn auch vorges ern der Fall war. Ueberdics war Hrn. Musikdirektor Psretzschncr baS bloö nach dem Clavirrau-'zugc gemachte Orchester-Arrangement vortrefflich gelungen, und das Kirsten'sche Musikchor spielle die leichte und zarte Musik mit sichtlicher Liebe und Lust. Es würde Ur s zu weit führen, wollten wir aus Cinzelu- heiten dieser Operette hier ei> gcl er, da auch die deu'.näcL- siige Aufführung derselben im K. Hoitheater dazu geeig netere G-l-gciihnt bieten dürste, — Nach der Taft be gab man sich in den unlern Saal zum Tanz und dc> ÄreiS froher Mensche» belebte noch bis in die spälc Nacht die festlich geschmückitN Räume. — D e hiesige „Deutsche Halle' war an vergangener Mittwoch reich gesegnet mit einer Ueberfülle von Masken, die ihren Ball durch Veranlassung der G-sellscha-r .Em ir acht" da-elbst abhieilcn. Daß cs bei solcher Gel-rgeuhtit an lustigcu Seenen nicht fehl, wech »rohr I ber, aber gc- eade der vorgedachle Abeno war durch die sinnge Elfi» düng d.r lustigste» Uebenaschungcr: ungcme» begünstigt, Wersen 'vir en-en Blick auf einzelne Maske», so butt: sich uns zunächst eine große Auswahl schön cvstümirt-r weib licher und mär!»stch>r Characler-Masten dar, aus denen sich von Zeit zu Zeit Aufzüge, Grupp»: >c. bildeten. Ge gen 9 Uhr ei öffnete sich plötzlich em Bild des spccisischen Winkers, indem eine Anzahl Schlittschuhläufer mit behen den Füßen i» kunstgerech.en Tomen den Saal curchkr.uz- ren. Hieraus offneren sich die Ftügttt üren drs Saales und herein schwankten die groresken Wild.r einer deutschen Schwertelkarle, im langsamen Marsche durch verschieden« Wendungen sich mischend und nach und nach unsichtbar werdend. Gegen 12 Uhr begann aber der Hauptwitz: „Die deutsche Vereins-Dainpswasch- und Badeanstalt ver bunden mit Schwimmbassin". Ein« AnzaU Waschweiber versammeln sich im Saale und erwarten den Zug, besieh nd aus Aciionärm, an der Spitz« das Direktorium, nach allen Seiten gedruckte Actien austheilend. In der Mitte dieses Acuonär-Zuge'' bringen 4 Matrosen eine große Badlwar ne auf einer Trage mitten in den Saal und um eine Probe der neuen Echnellwäsche zu geben, hascht der Bademeister einen in der Nähe stehenden Schornsteinsegerjungen, steckt den sich Widerstrebenden in die Wanne und nach einigen Minuten gehl der Rüpel unter allgemeinem Beifall blen- dendrvciß aus derselben hervor Natürlich entsetzen sich hierüber sämnulich« Waschweiber, da sie sich in ihrem Ge werbe überflügelt und beeinträchtigt sehen und stiuzen mit großer Bosheit auf die ganze Wasch-Grstüschaft los und lransportircn dieselbe glanzvoll mittelst Waschlernen und Strohknüppeln zur Thür hinaus, Frohsinn und tolle Laune ließen noch rnauchcn hübschen Witz vom Stapel und der Tanz ging erst in später Nacht zu Ende. Die Gesellschaft hatte Überbein für geschmackvolle und reich beleuchtete De- coration des Saales, der Treppen rc. Sorge getragen. — In Prag hat Fräul, Stecgec (vom Dresdner- Hoftheater) mit recht erfreulichem Erfolge gastirt. Ihre Leistung als „Alice" (in „Robctt der Teufet") wird in Prager Blättern als eine ganz vorzügliche gerühmt, na- menrlich in der sonst so gefürchteten Forcest-lle »beim Kreuze", wo Fräul Sleeger reichen Beifall erntete. — Ein in der vergangenen Woche vielfach besproche ne« Fall hat die Veranlassung zu der seitdem verbreiteten Meinung gegeben, als ob es möglich sei, mit Hilfe des Mikroskops zu unterscheiden, ob in Leinwand befindliche Blutflecken von menschlichem oder thierischem Blute her rsch, en. Allerdings unterscheiden sich die Blutkügelchen vieler Lhiere durch ihre Größe von denen des Menschen, die der Vögel sind größer, die der meisten Säugeihirre da gegen, auch selbst die der größeren, kleiner als die unsri- gen. Jndcß ist, um den Unterschied, selbst bei frischem Blute, zu erkennen, nicht nur ein sehr gutes Mikroskop, sondern noch weit mehr sehr große Ucbung im Messen so kleiner Gegenstände erforderlich, wie folgendes Beispiel er kenntlich machen wud. Die Blutkügelchen drs Menschen schätzt man 0,0033 einer Paris r Laue, die des Schweines dagegen 0,0027 groß. Der Unterschied beträgt sonach 0,0006" oder einer Lnie Hiernach ist es ersicht lich, daß es jchvn eine sehr gewagte Sache still würde, wenn ein Natursvricher frisches Blut mit Bestimmtheit für thieuschcs oder menschlich,s erklären wollte. Ganz an ders stehen aber die Sachen noch, wenn es sich um cin- getrocknctes Blut handelt, weil die Blmkügelchcn beim Trocknen an einander kleben und zerplatzen. Zwar hat man in dnr neueren Zeit entdeckt, daß sie sich durch gesät tigte Kali- oder Na'.rvnlösung wieder sichtbar machen las sen, allein dieses Vc>fahren dient höchstens dazu, zu ent- ! scheiden, ob eine fragliche Substanz (z, B braune Flecken l auf einem cistrncn Instrumente, einem Beile) überhaupt ! Blut ist oder nicht, nimmermehr aber, um zu erkennen, ob i- dasselbe von einem Menschen oder Lhiere herrschet. (S. Df;.) — Vorgestern Morgen gegen 8 Uhr wurde bei der Schiffmühle der Leichnam eines unbekannten, etwa 30 I. alten Mannes, welcher wohl ein paar Monate im Wasser gelegen haben konnte, aus der Elbe gezogen und ausge hoben. Da der Entgelte bcdeutrnde und, dem Urlheile von Sachverständigen zufolge, bedenkliche Wunden am Kopfe trug, so glaubt man, daß an ihm das Verbrechen des Mordes verübt worden ist. — Auf der Sächsisch-Schles Bahn hatte der Wind in vorvoriger Nacht früh gegen 3 Uhr zwei m t Kalk be ladene Lowries von der Weiche weg auf den Hauptstrang der Bahn getrieben, so daß der Lj Uhr von Görlitz ab- gegangene Eilzug in der Nähe von Flschbach mit diesen Lvwries zusammenstieß. Der heftige Wmd hatte vermuth- lich die Vorlegeklötze der nicht mit Bremsen versehenen Aaturhiftorische» Musern« tm Zwinger, Moinag. Mnkwoch Donnerst, u. Sonnabend n. Anmeld. 6 Pers. 1 Lhlr-, Pers. b Ngr Dir-: Prof. Reichenbach. Sonnabends (v. lt>—1 U.) gegen Führung "(l, Perl 3 Nhlr.)' y Mineralogisches Museum im Zwinger, Dienst, u. Freit, freier Historisches Museum im Krvingrr, Wegen Karren n 2 ,'Thlr. Eintritt v. 1ü—12 Uhr. Mont., Mimv. ».Donnerst, v. V—12U. - -- - ... - Museum, -dge. ÄLmaLdrgaecrie rm oivt»ger, Soun- u. Feiertag» (von 12—3 v..), Ltenstog, Donnerstag ».Freitag (von 1V—4 U.) freier Eintr,, Mont, u. Mlrtw. (v. 1s—4 U.) geg. Karten u 5 Ngr, für « Pr»ivuen stückig. L lreeior: Kränkung, lösphimstr. 6. 3?gm 4 Sigr. «intritt-grld. Direktorr Professor