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— vst — In Nr. 42 der »Dresdn. Nachr.' befindet sich unter der Überschrift: .Zur Anregung* ein Vorschlag, der gewiß alle Anerkennung verdient. Die Verbindung der Alistadt mit der Neustadt durch häufige peüodische Omnibusfatmcn ist in der Thar bei der täglich steigendes Frequenz nicht nur höchst wünschenäwcrth, sondern gerade zu nvihwendig, und man kann etwaigen Unternehmern nur Glück wünschen. Geht die Lebensfähigkeit eines solchen Instituts aus der durchaus nicht hochgegriffenen Berech nung des Verfassers jenes Vorschlags unzweifelhaft her vor, so zweifeln wir nicht, daß sich bald ein diesfallsiger Unternehmer finden wird. Die Anhaltepunkte Georgen- thvr und Rarhskcller sind trefflich gewählt, wobei an letz terem Orte besonders das dcn Dresdnern unentbehrliche »Töpfcken" den Passagieren in ewiger Frische unter schnee igem Schaum cntgegenleuchten wird. — Montag den 21. Febr. Vorm. 8 Uhr sollen die Linden aus der Allee in Neustadt an Ort und Stelle un ter der Bedingung versteigert werden, daß die Bäume Ibis Dienstag Nachm, entfernt find. — vk. — Der Obersignalist Mauersbepg >von der 1. Compagnie des 14. Jnf.-Batalllons ließ gestern bei der Parade auf dem Calernenhofe eine Mejsingclarinette hören, die er ganz allein gefertigt und auf deren Zustande bringen, welches ihn schon seit Jahren beschäftigte, er Tag und Nacht unermüdlich verwendet hatte. Das Instru ment ist sihr sauber und nett gearbeitet, hat silberne Klap pen und einen metallreinen Ton, der vollkommen mit den übrigen Messing-Instrumenten harmonirt. Diese neue Er weiterung der militärischen Blasinstrumente fand unter dm deshalb sehr zahlreich versammelten Ossizieren eine wohl verdiente Anerkennung und Bewunderung, die hoffentlich nicht ohne günstigen Erfolg für den rastlos strebenden Er finder derselben bleiben wird, der von Haus aus ein ge lernter Schneider ist. — In Bezug auf das in unserem gcstügen Blatte mitgrtheilte großartige Baüprosict erfahren wir von gut unterrichteter Seite, daß sich im Süllen und bis jetzt ganz ohne feindliche Nebenabsichten sogar bereits zwei Comi- rees für dasselbe zusammeugethan haben, und es ist im Interesse der Sacke lebhaft zu wünschen, daß das ärger liche Beispiel gewisser anderer in letzterer Zeit anfgetauchler Prostete, die bekanntlich nur an den zw'schen den verschie denen Urhebern entstandenen Differenzen scheiterten, bei diesem neuen Unternehmen sich nicht wiederhole. Auch namhafte wissenschaftl che Capacitätcn sind wben anderen Männern von bewahrtem Gcmeinsinn bei der Sache be> theiligr. Daß man das Grundstück an der Ecke der Mar- garerhengafse bereits zu obigem Zwecke acquirirt habe, rst allerdings zur Z.it noch nicht begründet. — In mehreren Zeitungen fanden wir vor Kurzem die Mittheüung, daß der bekannte Schriftsteller und Hu morist M. Oeltinger in Leipzig nach Wien übersiedcln werde, um die durch dcn Tod Saphirs erlcdigte Redaktion des „Humoristen" zu übernehmen. Bei der vorgestrigen Anwesenheit des Hrn. Oettinger erfuhren wir nun von ihm selbst, daß sich die fragliche Angelegenheit nicht reali- siren wird, da die redaclionelle Stellung bei dem frag lichen Blatte als eine sehr precaire erscheint. — Der »C. Z." schreibt man aus dem Döllnitzthale: Ein Artikel aus Camenz in Ihrer geehrten Zeitschrift be rührst einen Gegenstand — das nichtswürd'ge Gcbahren betrügerischer und herzloser Agenten, — welcher in der Thal wie ein Alp auf der Bevölkerung ruht.' Es ist hohe Zeit, daß sich die Presse in unumwundenster Weise gegen diese an Spitzbüberei grenzende Handlungsweise ge wissenloser Subjekte ausspricht und die kompetenten Be hörden auffordert, mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln dagegen aufzuneten. Der erwähnte Artikel in Ihrer Zeitung schildert jenes Treibe» ganz richtig, läßt aber mi.rwähnt, von was für ehrenwerthen Subjecfcii es in der Siegel gehandhabt wird. Einsender dieses, welcher als Gemcindcbcamter und Landwirt!) in die vielfachste und mannichfaltigste Berührung mit allen Klassen der ländli- chm Bevölkerung zu treten Gelegenheit hat, kennt in sei ner nächsten Nähe einen sogenannten Agenten, welcher be reits ein oder mehrere Male wegen Diebstahl in Unter suchung gewesen, wenn schon aus Mangel hinreichenden Beweises freigesprochen worden ist und der ferner wegen nachgcwiesenee unnatürlicher Unzucht längere Zeit gesessen hat! Nun ist allerdings rein unbegreiflich, wie man ei nem so anerkannt übel beleumundeten Individuum die Erfaubniß zur Betxcibung von Agenturgeschäften eltheilen kann, zuinal es dem betreffenden Geiichisamte kaum un bekannt geblieben sein kann, daß genanntes Individuum überhaupt viel Neigung und Anlage zu einem gemeinge-i fährlichen Subjekte ieder Zeit verralhen hall Nach der Auffassung Einsenders sollten Agenten die unbescholtensten Leute sein — Vertrauensmänner, wie die verpflichteten Mäkler. Statt dessen sind es in der Mehrzahl Leute, die im günstigsten Falle zu faul sind, sich und die Jhr- gen durch einen geregelten Lebcnswandrl, durch Handar beit oder dergleichen ehrlich zu ernähren, es vielmehr vor- zichcn, Tage lang und meist auf Kosten ihrer unglückli chen Opfer — in Schenken aufzulregtn, oder Werber — und das sind bei Weitern die meisten Fälle — leicht sinnige, um nicht zu sagen bet ügerische Bankerotteure, ihres Dienstes entlassene ' niedere Beamte, mit einem Worte Personen, die ihrer bürgerlichen Ehrenrechtt verlu stig sind und über deren früheren Libenswandel ein gewis ses unheimliches Duster ruht. Es wäre recht wünschms- werth, wenn unsere Behörden mit aller Strenge und Aus wahl bei Erlaubnißeklhetlung zu Agenturen verführen, z. B. eine hohe Caution, unbescholtenen Ruf forderten, na mentlich aber in Eiwägung zögen, ob auch überhaupt das Bedürfniß nach Agenten vvrüegt. Nur dadurch, daß man überhaupt die Betreibung solcher Geschäfte erschwert, ja un möglich macht, läßt sich ein erwünschtes Ziel erreichen, denn gegen die einzelne» Handlungen solcher Leute läßt sich in der Regel wenig oder gar nichts thun. Möchten doch diese we nigen Andculungcn an kompetenten Stellen Ankiang sindm, wahrlich, cs winden viel Thränen und Kummer erspart werden. — Bei dem Dorfe Piskowitz, etwa zwei Stunden von Kamcnz, wird in Kurzem ebenfalls eine Braunkoh lengrube erschlossen werden. — In Nr. 36 der C. Z. wird aus Hainichen be richtet, daß die Gensdarmerie die Urheberin der Feuers- brunst in Mooshcim in der Person einer 17jähr. Dicust- magd ermittelt habe. Diese Nachricht ist nach tiner Mit- thcilung in derselben Zeitung aus Roßwein nicht ganz richtig. Die Berüchtigte wurde zwar vom Gensdarm mit der Anzeige ans Gerichtsamt eingeliefert, daß sie das Ver brechen eingestanden habe, an Gerichtsamtsstelle aber wider-. rief sie sofort das Zugeständnis, und behauptete, der Gens- ' »arm habe sie durch Bedrohungen und Steden, z. B. wenn sie nicht gestände, käme sie Zeitltbeüs aufs Zucht haus, dazu gezwungen, und Hierbei ist sie bei den wieder holten Verhören, auch bei der Unterredung mit dem Geist lichen stehen geblieben. Muieum, «ge. Gemäldegalerie „>, Z«tr,ger- a. Kelercag« StatnrhlAortichrtz Museum em Zromger, Moncag. Mrttnoch Donnerst, u. Sonnabend st. Anmeld. 6 Pers. 1 Lhlr., Pers. b Ngr Dir.: Pros. Reichenbqch. , , .' > 2 Mineralogisches Museum im Zwinget, Dienst, u. Freit, freier Eintritt v. 12isthr.'> Montl, Mittw. m Donnerst. v. 8—12 Ü. gegen » Ngr, Eintritj«g»ltz. lytttttor: Profeffor«rinitz.'! (vo ft« Historisch** Museum im Zwinger, «egen «arten s 2 Lhlr. f,ir 6 Personen gültig. Direct?»: Krautltng, stlophienstr, ü,