Volltext Seite (XML)
Ist dasstlb» eine reiche Fundgrube für Wissen und Ver- gnügen. Man frage nur Kinder, die dort waren, sie wis sen nicht, wo sie anfangen sollen, zu erzählen, und was ihnen am meistengefallen hat; und man frage Erwachsene, die das Kabinet besuchten, ob wir zu viel sagen! Wir glauben uns nur den Dank unserer Leser zu verdienen, wenn wir einige hervorragende Glücke der übrne chen Sammlung h>rvorheben Nachd-m uns zuerst die verschie denen Corallen ldarunter die Becher-Corallc, die Orgel- Coralle und die schwarze und rotbe Edel Coralle) gefesselt, gehen wir zu den Muscheln und Conchylien, die in einer Zahl von Lausenden vertreten sind, über. Unter ihnen zeich nen sich vor Allem die Riesenmuschel, 3^Ccnlner wiegend, eine schöne Sammlung comis (darunter eonus oeäö nuIU mapp»), ferner die verschiedenen Species murex, die ächte Wendeltreppe, schöne Papiernautilus, Sceohr (Iwliotis) auö. I teressant ist eine Sammlung von Vegerabilien und Insekten in durchsichtigem Bernstein, sowie eine Eier sammlung, die auch Eier von vielen Raubvögeln enthält. Bon Vögeln sind 2 prachtvolle-Pfauen-Argus ausgestellt, und eine sehr große Anzahl äusländischer Bogelbälge, die sämmtlch noch ausgestopft werden können, Paradiesvögel, Kolibris rc. Nur kurz gedenken wir der Waffen verschie dener ausländischer Völker, darunter Keulen, Pfeile mit Bogen aus Neuseeland und Afrika; Dolche (Lris) von Sumatra und Java, Schwerter von Borneo rc Die vie len chinesischen und japanesischen Gegenstände, von denen wir nur Schuhe, Sonnenschirme, Kopfbedeckungen hier er wähnen, fesseln nicht minder als die vürfußigen Thiere und Fische (unter letzteren Haifisch, Hammnsisch, Seeigel). Besonders reich auch sind die Schmetterlinge, Käfer und Insekten vertreten, darunter: der Priamus in 3 pracht vollen Exemplaren (ein viertes wurde hier gestohlen), Busch spinne, Tarantel, soolopenäer, chinesische oder Stab-Heu schrecke, das wandernde Blatt von Java, Goliath-Käfer rc., und für den Numismatiker dürfte sich unter den zahl reichen und vielen alten Münzen wohl auch etwas, das seiner Sammlung noch fehlt, finden, das er hier für bil ligen Pieis erlangen könnte. So soll denn der Zweck ge genwärtiger Zeilen ganz besonders der sein, unsere geehr ten Leser darauf hinzuweisen, daß die Ausstellung des Hrn- Platow durchaus nicht in die Kategorie der hier schon manchmal, z. B. auf Jahrmärkten oder sonst ge zeigten fliegenden Naturalicnkabinets zu stellen ist, sondern ein schönes Museum darstellt, dessen Besuch Belehrung und Bereicherung der Kenntnisse nicht nur, sondern auch angenehme Unterhaltung in reichem Maße bietet. — Sind wir recht unterrichtet, so scheiterte das Projekt der direkten Verbindung des Postplatzes mit der Friedrichstadt an den zu hoben Forderungen der dabei be- theiligten Grundbesitzer. In Betreff der;enigen, welche ihre ganzen Eomplexe abgeben sollen, läßt sich nicht ein- sehen, wie sie fürchten konnten, für den Kaufschilling nicht andern Grundbrsitz erwerben zu können, der ihrem jetzigen in seinem jetzigen Zustande an Werthe wenigstens gleichstehen sollte; es läßt sich im Gegentheil annchmen, daß sie dafür wcrthvolleren erwerben konnten. Diejenigen dagegen, die durch den Straßenbau zur nur thcilweisen Abtretung ihres Grundstückes genöthigt wurden, sollten bedenken, daß auch der ihnen bleibende Lheil bedeutend im Werthe steigt, wenn eben die Straße durchgeführt wird, und daß sie du theilmeisem-Verkauf ihres Grund stückes bei mäßigem Preist noch immer ein gutes Geschäft machen. Beharren sie dagegen auf ihren Forderungen, nun so haben sie sich jetzt davon überzeugen können, daß sie durchaus nichts gewinnen, indem dann der Bau un terbleibt. — Der nun schon geraume Zeit in Angriff genom mene große Schleußenbau >n der Antonstadt zieht die Auf merksamkeit der Vorübergehenden auf sich. Die Haupt- schleuße erhält die ansehnliche Tiefe zwischen 11—13 Ellen und wird der nicht gefahrlose Bau mit großer Umsicht durch die Maurermeister H. F. Lehmann und O. Sommer geleitet. Die Hauptschleuße wird bekanntlich vom Gast hofe zum goldnen Löwen auf der inner» Bautznerstraße aus die ganze Straße entlang über den Bautznerplatz durch die Lheresienstraße unter der Leipziger Straße durch nach der Elbe zu geführt und die Nebrnschleußen aller anderen Straßen der Antonstadt, deren Bau gleichzeitig erfolgt, in sich aufnehmen. Zur Ausführung und Vollendung des über 150,000 Lhlr. kostenden Baues sind 3 Jahre fest gesetzt. Das schwierigste Stück ist das unter der Leipziger Straße, welches unterirdlsch von der Elbe und dem Ende der Lheresienstraße aus durchgeführt wird, damit der leb hafte Verkehr auf letzterer Straße und die Verbindungs bahn am Leipziger Bahnhofe nicht unterbrochen werbe. Mehrere Bergleute arbeiten Tag und Nacht und ist, wenn nicht ein anhaltendes Hochwasser der Elbe die Arbeit un möglich macht, im Laufe dieses Sommers die annähernde Vollendung dieses ersten und schwierigsten Stückes zu hoffen. Die Schleuste erhält nach der überwölbten Ausmauerung 3 Ellen 3 Zoll Höhe', so daß eine Person von ansehn licher Größe darin aufrecht gehen kann. — Der A. A. Z. schreibt man unterm 6. aus Dres den: In auffallender Weise vermehren sied in neuester Zeit die Kindcsmorde. Während am 3. Febr. Nachmittags erst ein Dienstmädchen, die ihr sieben Wochen alles außerehe liches Kind, durch die äußerste Noth gedrängt, nachvem sie es zuvor noch einmal gestillt, lebend von der Elbbrücke in den Strom geworfen, in öffentlicher Sitzung zum Lode verurtheilt worden war, fand man an demselben Lage Abends bereits in der Weiseritz den Leichnam eines Kin des, welches anscheinend vorher erwürgt worden ist. Wie es scheint, wissen hier nur wenige Personen etwas davor., daß hier in Dresden ein städtisches Findelhaus (als letz tes Mittel zur Verhinderung derartiger Verbrechen) existirt, und es wäre deshalb zu wünschen, daß von Seiten der städtischen Behörden etwas mehr gethan würde, um dies bekannt werden zu lasten, als eS bisher geschehen. — Die Zeichnungen auf die Aktien der „Deutschen Versicherungs-Gesellschaft in Dresden" nehmen einen er freulichen Fortgang, und es steht zu hoffen, daß bis Ende dieses Monats die erforderliche Anzahl von Aktien gezeich net sein wird. Der Umstand, daß trotz der bedeutenden Höhe von 500 Lhlr. für eine Aktie nur eine Einzahlung von 150 Lhlr., und zwar in sehr mäßigen Fristen, gefor dert wird, und die sichere Aussicht auf Rentabilität, die dem soliden Charakter dieses Unternehmens folgen muß, lassen für dieselbe eine gute Zukunft erwarten. — Der vorgestrige Maskenball der Gesellschaft „Saxo nia" in den sämmtlichen Räumen der Krafflscheu Restau ration war zahlreich besucht und nahm in der ungestörte- sten Heiterkeit seinen Verlauf. Glänzende Masken zum großen Lheil im feinsten und geschmackvollsten Costüm durch kreuzten die Hellen Räume, bis nach 9 Uhr die Hauptpointe eintrat. Es-folge hier eine kurze Schilderung der aufge- führten Scene: Eine Anzahl Bauerwciber mit Gemüse-, Eier- rc. Körben nehmen in der Nähe deS am Ende des Saales errichteten Chaisenhaules Platz und beginnen ihren ' Verkauf, der bald sehr lebhaft betrieben und wobei viel A. BWUvro»! tm Japan. Poraio, freie» is.iur. r. d«—r UP» ^«.p'tlstich-.rratuner tm Museum am Swrngrr. K-oiee U'II- GrüpeS Gewölbe im Kgl. «Schlösse. Sutriet gegen Karten zu r tritt Dienstag« und Freitag« von l0 bi« 2 Uhr. Thlr. f. a Pers, giltig (Direct or: v. Land.iberg, gr. Reitbahng. 17. GsMMluug der Gppk-iLög<,ssr im Museum am Swinge» vvrzcllan>Gammlu«ff im Japanischen Palais. Kegen Karten für 2 Nntikrrrkaoinrt tm Japan. Palai«, freier Eintritt Mittwoche u ü Personen, r Lhlr. Direktor: ü». Gräss«. Doonabend« ». »—-1 «r Dtrector: Professor Hettaer. ULsssifHrS TnSmct, OKraakr» ». geLssnet »»» il— L lth».