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Unterhaltung und Geschäftsverkehr. A« Sonntag den 30. Januar 185S. «rsch. lägt. Morg. 7. — Jnstrak die Hpaltzetle » Pf. wirsrn dt« Ab. 7 (H«nnt.». 11—r) an-enommen. - Abonu. Bterteljah» 20 R-r. bet un- entneldl. Vitfrmng in « Hau«. Durch die Vost Biertelj. 20 Rqr. «in,. Nummern 1 «gr. E^tdilion Jobannt«°ALre» u. Watsenhau«str.« pt- «charl . Local- und Provinzial-Nachrichten. Dresden, den 30. Januar. — Se. M. der König hat genehmigt, daß das Ehren mitglied der Akademie der bildenden Künste zu Dresden, der Landschaftsmaler Robert Kummer daselbst, das von Sr. M. dem König von Bayern ihm verliehene Ritter kreuz 2. Gasse des Verdienstordens vom heiligen Mi annehme und ttage. — Le. H. der regierende Herzog Ernst von sin Koburg-Gotha, welcher gestern Vormittag in Beglei tung Sr. Durch! des Prinzen Eduard von Leiningen von Gotha hier eingetroffen und ,im Victösia'Hotel abgetreten ist, hat Mittags 1 Uhr Sr. M. dem König seinen Besuch s abgestattet und um 4 Uhr mit der K. Familie das Diner eingenommen. — Bott heute an sind im Ausstellungs-Lokale des S. Kunstvercins auf der Brühl'schen Terrasse neu ausge stellt: „Rebhühner im Schnee", Orlgemälde von G. Ham mer; Kopf einer Gemse, desgl. von Dems; „Die Kinder Juda", desgl. von Dobson; '„Der Rosenkranz", desgl. von Dems.; „Magdalena am Ostermorgen vor dem geöffneten Grabe", desgl. von Prof. Ehrhardt; Genrebild, desgl. von Marie v. Rouvroy; zwei Landschaften, deSgl. von Gold stern; zwei PortraitS, desgl. von W. Schrödl; zwei Sta tuetten in Gyps, modellirt von L. Drake in Berlin. — Nach einer Bekanntmachung des PensionsvereinS sächsischer und altenburgischcr Advokaten sind im Jahre 1858 an Capitalzinsen 1501 Thlr. 28 Ngr. 9 Pf. und an Jahresbeiträgen 3680 Thlr. , in Summa also 5181 Thlr. 28 Ngr. 9 Pf eingegangen. Da nun jetzt statutengemäß nach Ablauf des ersten De- cenniums seines Bestehens nicht mehr zwei Fünftel, son dern vier Fünftel zur Vertheilung unter die Wittwen und Waisen kommen u>d demnach 4145 Thaler 17 "Ngr. 1^ Pf. zur Auszahlung gelangen, so erhält jede Einheit, bei 121 perceptionsbercchtigten Einheiten , 84 Thlr. 7 Ngr. 8 Pf. auf da- Jahr 1858. . ' ' ' — Vorgestern Abend fand das sechste und letzte Sinfonie-Concert der K. Kapelle im Saale des Hotel de Saxe statt. Erste Nummer war Ouvtrture zu Esther von Händel, welche eine vorzügliche Klangwirkung der Streich» instrumente erzielte. Hieran reihte sich Mozarts 6-äur- Sinfonie mit der Schlußsuge, deren Lieblichkeit und Kraft fülle nur zum «heil zu scharfer Ausprägung gelangte, und kamen nur einzelne Instrumente zur vollen Geltung, wo runter wir hauptsächlich die Blasinstrumente hrrvorzuhe- ben haben. Auch der Zukunftsmusik war im dieSabend- lichen Programm eine Stelle angewiesen, die durch Ber- lioz Ouoerture war. Es tritt hritlichrn Grenzen heraus und wirkt hloS durch avipan- nende Betäubung. Das Publikum hatte so stiel gesunde» Gefühl, sein Desagreablement durch Zischen jU erkennen zu geben und ist dMjnDreSdmittwa^ außergewöhnlich« Demonstration'als «m natürliches Reamn» zu entschuldi gen. Doppelt freudig würde nach diesen, unerquicklichen Intermezzo Beethovens- „ÄMpbooia groiv»" ausgenom men, die im.Ganzen sehr schöy, exerussrt wurde, abgesehen Kapelle hat uns m diesem Winter durch ihre Smfome« Concerte einen sublimen KunstgeMß geboten, den wir mit vielem Danke hmgenommen, weshalh wir dem Wunsch, nächsten Winter solche fortgesetzt zu sehe», auSzusprechm nicht verfehlen wollen. „ . . - - !. — Seit einigen Tagen ist hie berühmteste Tänzerin der Jetztzeit, Sennora Pepita de Olista, hier anwesend, um sich nach kurzer Rast von ihren letzten Gastspielen in Wien und Pesth auf ihr Besitzthum bei Heidelberg zu be geben. In Wien -7 so schreibt eine porttge AiluM (der Zwischenact) trauern die Verehrer deS Oie", dieses getanzten SinnenraufcheS, in Sack und Asche, denn „Pe pita die Unvergleichliche, deren syrenenhafteS, Lächeln, de ren andalusischer Gluthblick, deren üppige Grazie die Modekrankheit: Blasirtheit vergessen Macht, dm Stoiker und ASceten seinen ernstesten Vorsätzen entfremdet und zur Leidenschaft entstammt^ tausend Herzen, in denen das. em pfängliche Blut unser- Urahnen Adam pulsirt, höher schla gen macht, Pepita, uiy die mancher ehrbare Engel seinen Himmel verscherzen möchte, wenn er den „LI Olo" so lieblich irdisch von Ihr hätte tanzen sehen, Pepita ist ge stern zuck letzten Male ausgetreten." — Auch in Dresden ist die reizende Zauberin, die im Herbst 1856 zum letztst, Male hier auftrat, nicht vergessen und die Intendanz deS Hofcheaters würde sich den Dank des Theaterfreunde er werben, welche die Sennora hier z. B. «IS „Picarde" »och nicht gesehen haben, wenn sie die Anwesenheit derselben benutzte, um sie für ein kurzes Gastspiel zu gewinnen, lamss olviäsromos I» kopit», xoro Is kepitr» oo äode tsmdivn olviüar vl 'rolvvrl ^ — Vor Kurzem hatte der hiesige Schänkwirt- K. ' aus der Langegaffe eine Besorgung im K. Gerichtsamte