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ein junger, kräftiger Mann, am weitesten vorgedrunaen war, so befand er sich im Wckwege am weitesten zuruck, und sein Unwohlsein nahm derart zu, daß er die Borde- ren um Hilfe anrief. Diese aber, selbst in Gefahr zu er sticken, erklärten, nicht mehr umkehren zu können, und der Assistent sank alsbald besinnungslos zusammen, blieb aber glücklicher Weise in sitzender Stellung halb aufrecht; der Obersteiger siel nahe am Schachte betäubt niedir und wurde lobt herausgeholt. Auch einige der Häuer waren todt, die übrigen bewußtlos und dem Lode nahe. An dem Tode des Assistenten zweifelte man um so weniger, als derselbe am weitesten zurück war, und so wurde er erst nach 4 Stunden, als die irrespirablen Gase aus der Trübe theüweise entwichen waren, gesucht, gefunden und heraus- geholt, und durch die anstrengendsten Wiederbelebungsver suche zum Leben zurückgebracht. Das Entsetzen über den unglücklichen Ausgang des Rettungsversuches hatte selbst den Beherztesten cntmuthigt und Niemand wollte sich in die Grube wagen, wo die Entzündung der Gase eingetre- ten war. Endlich trat ein Bergmann vor und erklärte sich zu dieser lebensgefährlichen Fahrt bereit. Nase und Mund wurden ihm mit in Elsig getränktem Flachs ver bunden, und er fuhr an. Nach I5ma!igem Einfahren brachte er 10, mitunter furchtbar verbrannte Leichen her auf, die von den schlagenden Stoffen getödtet worden sind. Ws zur 5. Abendstunde wurden 15 Lobte und 10 Schein» tobte herausgefördert. Unglücklicher Weise war auch der Maschinenwärter in Folge des betäubenden Ausströmens irrespirabler Gase im oberen Theile des Schachtes ohn mächtig geworden, und die Förderungsmaschine blieb bis zu seiner Wiedererholung still stehen. Die Leichen der Verbrannten und Erstickten, die verzerrten Gestalten der Scheintodten liegen rings umher, es ist eine Scene kalten Grauens und Entsetzens. Schon trägt aber die hundert- stimmige Fama die Schrcckenspost zu den friedlichen Hüt ten der Verunglückten, die vielleicht noch an dem Lage der Ruhe mit ihren Angehörigen ein frugales, von berg männischer Genügsamkeit gewürztes Mahl fröhlich verzehr ten, und am andern Tage wohlgemut!) vor Sonnenauf gang an ihre harte, gefahrvolle Arbeit gingen, um — nie wieder zurückzukchren. Bald wird sich der Schauplatz des gräßlichen Ereignisses in eine Scene herzzerreißenden Jammers verwandeln, denn von allen Seiten werden Wittwen, Mütter und Kinder herbeieilen, und manche von ihnen werden den verstümmelten Leichnam ihres Er halters kaum wieder erkennen. Die Explosion in Folge der Entzündung der Gase war so gewaltig, daß die in der Grube zur Förderung der Kohlen gelegten und mit starken Nägeln befestigten Schienen herausgerissen wurden. Seiten deS hiesigen Sanitäts-Personals ist Alles geschehen, was zur Wiederbelebung der unglücklichen Opfer gethan werden konnte. Leider sind unter den Opfern mehrere Familienväter, von denen der Obersteiger 5 Kinder zurück- läßr, zu beklagen. Gens, 17. Jan. Dir ganze Besatzung von Cham- btry und der anderen savoyischen Städte wurde nach Lu- rin berufen und leistete bereits dem Befehl Folge. In Chambcry steht seit gestern die Nationalgarde unter den Waffen, um den Dienst der stehenden Truppen zu verse hen. Die KriegSbesürchtungen wirken lähmend auf die Geschäfte ein. Italien. Was die mit dem Prinzen Napoleon verlobte Prinzessin Clotilde angeht, so darf man wohl sa gen, daß sie von den Piemontcsen vergöttert wird. Ihr Gesicht ist durch seinen lieblichen und anmuthigen Aus- K. ivtbttothek tm Japan. Parat», freie» Ulnrr.v. Mrg». o—1 Uhr Grünes Gewölbe im Kgl. Schlöffe. Zutritt gegen Karten zu » Lhlr. f. k Pers. giltig. (Ltrettor: v. Landsberg, a«. Reitbahn«. 17. Vorzellan-Sammlnn- i« Japanischen Palair. «egen Karten für « ü Personen, t 2 Lhlr. »irret»,: 0. GrLffe. Wttzpalts<'matHem«tisHr,G»l»n ». M»tze»r««me,i. Zwinge«. druck im höchsten Grade einnehmend; ihr Blick ist reizend, ihr Geist sehr gebildet und ihr Herz von den edelsten Gefühlen erfüllt Trotz ihre- noch sehr jugendlichen Al- NrS (die Prinzessin ist noch nicht ganz IS Jahre alt) ist sie eine wahre Mutter für ihre Brüder. Ihr gewinnender und überredender Einfluß treibt dieselben zur Erfüllung aller Pflichten an, und sie bringt ihre Tage mit Werken einer gut angewandten Wohlthätigkeit hjn. Namentlich bekümmert sie sich um die Schulen und Armenhäuser. Genua, 14. Jan. Die Dinge nehmen hier wie im ganzen Land einen immer ernsteren Charakter an. Die Thronrede des Königs scheint vollends die letzten Zweifel hinsichtlich der Möglichkeit eines kriegerischen ConflictS be seitigt zu haben, und selbst die besonnenen Politiker, die bisher die ganze Agitation für ein diplomatisches Ma növer hielten und an keinen Krieg glaubten, haben im Laufe der letzten Tage ihre Ansicht geändert und sehen mit besorgten Blicken der nächsten Zukunft entgegen. Es sind eine Reihe von Regiemngsanordnungen und Maß nahmen, welche der Thronrede auf dem Fuße folgen und sämmtlich Krieg verkünden. Wie man glaubt,, beabsich tigt die Regierung schon in den nächsten Wochen bei Ca- sale und in Alcssandria ein Armeecorps von 60,000 Mann zusammcnzuziehen. Die Nachrichten lauten aber nicht al lein im Innern Piemonts, sondern auch aus Frankreich, und vornehmlich aus dem Var-Departement, ziemlich krie gerisch. Solchen Nachrichten gegenüber kann es nicht wundern, wenn die Aufregung von Tag zu Tag zunimmt, und wir werden durch gewisse Symptome lebhaft an die Vorläufer des Jahres 1848 erinnert. In den Straßen, Cafees und an allen öffentlichen Orten bilden sich leb hafte Gruppen, welche'mit einer Art Heißhunger über die Zeitungen herfallen, mit Leidenschaft die Tagesereignisse discutiren, während hier und da in einer Ecke gewisse un heimliche Gesichter lauern! Mit einem Worte: unsere, ganze Luft drückt mit Gewitterschwere auf uns. Möge die Explosion noch verhindert werden. London, 17. Jan. Die heute eingelaufenen Be richte aus Paris und Turin lauten sehr beruhigend. Won dort schreiben Kaufleute (berichtet der Correspondent der »Times"), haß sich in allen Meilen Frankreichs ein wah rer Schauder vor der Möglichkeit eines Krieges kundgege ben habe. Die Präfekten seien, wie gewöhnlich, um die Stimmung ihrer Departements befragt worden, und diese Herren, die sonst gern der Pariser Regierung nach dem Herzen reden, seien einstimmig in ihrem Bescheide gewe sen, daß in- ihren Verwaltungsbezirken der bloße Gedanke eines Krieges die allgemeinste Mißstimmung hervorgerufen habe. Hinzugefügt wird, daß in Folge der unzweideuti gen Meinungsäußerungen Dentschlants und Englands die Abneigung gegen einen italienischen Krieg bei den französischen Ministern deutlicher hervorgetreten sei, und daß selbst General Niel, der den Prinzen Napoleon be gleitet hat und dem pirmontesifchen Cabinete nebenbei mit strategischen Rathschlägen dienen soll, sich vor seiner Ab reise nichts weniger als begeistert für den sogenannten Be freiungskrieg ausgesprochen habe. New york, 1. Jan. Fünfzig Meilen unterhalb Cincinnati ging am Sonntag der von Pittsburg nach Neworleans bestimmte Dampfer »Metropolis" unter. Der Verlust beträgt 100,000 Dollars und ist nur zum ge ringsten Theile durch Versicherungen gedeckt. — In der vorgestrigen Sitzung der Einwanderungs-Commission kam ein großartiger Betrug zur Sprache, we'cher an den Pas sagieren eines Liverpooler Emigrantenschiffes mittelst 'fal- K. Kupserfttch-Kabtuet g<m Museum am Zwinger. Freier St« tritt Dienstag« und Frettaa« von 10 bl« 2 Uhr. GMmjtlMlff s« GypK-Abgnffe im Muse«« a« Zwinger. Anttkenklwtnet i« Japan. Palai«, steter «inirttt Mittwoche «» Sonnabend« ». 4—1 U Dkrotto»: Professor Hettner. »kufttsches «ostnrt. Oßraa»« geSffvet »»» ii-s «hr. ,j