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Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr t. . i 22. Sonnabend den 22 Januar «rsch. lägt. Morg. 7 , . entqeldl. Lieferung in'« -au«. Inserate die Spaltzeile »Pf. werden bt« Ab. 7 (Sannt, v. 11—2) angenommen ' ^ » dt» BastBierteli.20 Ngr. Ein,. Nummern 1 Rgr> " " Dura rxpedttion: Johanne«-ALee« u.'Waisei Local- und Provinzial-Nachrichtm. Dresden, den 22. Januar. — Ueber die bevorstehende Vermählung Sr. K. H. des Prinzen Georg mit der Prinzessin Donna Maria Anna von Portugal, erfährt man folgendes Nähere. Die Ver mählung wird nicht hier in Dresden, sondern in Lissabon statlsindcn. Ee. K. H. tritt die Reise dorthin im Monat März schon an, wird sich jedoch von hier zuvörderst nach Italien zu einem Besuch am großh. toscanischen Hof und von da nach Rom begeben. Nach einem kurzen Aufenthalt in d.r ewigen Stadt wird sich derselbe von einem Hafen Italiens aus nach Lissabon einfchiffen, woselbst die Ver mählung in den ersten Asigen nach dem Osterfest vollzogen werden soll. Die hohen Neuvermählten werden sodann etwa noch acht Lage Aufmlhält in Cintra nehmen, und sich, auf der Reise nach Dresden, zu einem kurzen Besuch am kö'nigl. grdßbritannischen Hof nach London begeben. — Im Departement der Justiz wurden folgende Her ren angestellt : Georg Lothar Trummlrr, Protokollant beim GerichtSamte Reichenau, Gustav Albert Morgenstern, Pro tokollant beim Bezirksgerichte Leipzig und Helmuth Geyer, RechtScandidat zu Dresden, als Actuare, beziehentlich bei dem Bezirksgerichte Pirna, dem GerichtSamte Oederan und dem Bezirksgerichte Zwickau. — Versetzt wurde Hr. Lud wig Otto Rirtschier, Lctuar beim GerichtSamte Oederan, in gleicher Eigenschaft zum GerichtSamte Chemnitz. — In der letzten Stadtverordnetensitzung referirte Stadtv. Lengnick über die Frage, ob der Sparkasse und dem Leihhause Stistüngsqualität beizulegen sei. ES ist dies eine zwischen den städtischen Collegien schon vielfach ven- tilirte Frage, über welche dieselben aetheilter Ansicht sind. Denn während der Stadtrath auf Grund eines Minrste- rialbrschekdes diese Institute als Stiftungen ansicht, sind die Stadtverordneten der Meinung, daß beide Institute zum Stadtvermögeni gehören. ES ist insofern diese Frage für beide Collegien eine wichtige, weil sie über ein Recht der Communvertreter entscheidet, das sie haben würden, wenn diese Institute zum Städtvermögen gehören, und nicht haben würden, wenn sie als Stiftungen anzusehen sind: über das Recht der speciellflen Controle u. s.w. Nach ei nigen vom Stadtv. Ackermann gegebenen Erläuterungen wurde der Vorschlag, dir Rechte des Collegiums auf dem Administrationswege weiter zu verfolgen, zum Beschluß erhoben. Stadtv. Schmidt berichtete über die zu einer Prinzipfrage gewordene Beihilfe , welche dä- geistliche r,brt chj- «jk.« pt. — Brückenamt dem Stadtbauamte zu gewähren hahe,> und es ward die deshalb von der Deputation entworfene Ein gabe genehmigt Hierauf ward zur Berathung und Fest stellung des diesjähr. HauShaltplaneS übergegangen und die projectirte Ausschreibung der Stadtanlage für. den 1. Termin in der vom Stadtrath beabsichtigten Weise gut- geheißey. Zwei vom Stadtv. Ackermann gestellte Anträge fanden ebenfalls die Genehmigung des Collegium-.. Der erste ging dahin: die Finanzdeputation möge die Frage örtern, ob nicht ein Lheil der Leipzig-DrrSvner Eisenbahn- aetien gelegentlich zu verkaufen sein dürfe, und ward nach einer kurzen Debatte, an der sich außer dem Antragsteller noch die Stadtv. Adler, Rülke Und der Referent betbei- liglen, gegen eine Stimme angenommen. Der zwelle Ne tras lautet«: .den Stadtrath um Angabe derjenigen Gründe zu ersuchen, die ihn bestimmt haben, entgegen dem der 0. Güntz'schen Stiftungsurkunde, die VeröffrntkichWg über die Erträgnisse des Adreßcomptoirs und Anzeigers zu unterlassen*; er fand einstimmige Annahme. Stadtv.Krum bein berichtete sodann im Aufträge der Petitiynsdeputa- tion über drei Bürgerrechtsgesuche, von denen zwei abfäl lig und eins beifällig beschieden wurden. Jnzwisch«, wtw> den in mehrere gemischte Deputationen dir von dem Stadt- verordnetencollegmyr zu stellenden Mitglieder gewählt- alS: in die Marktdeputation, in die Deputation für die Mast anstalt und die Lagerhäuser, in die Deputation zur Ab schätzung von Neubauten, in die Deputation zur Ergäm zungSwahl der Stadtverordneten, in die Deputation He die WohlthätigkeitSanstaltrn, in die ArmenversorgUngS- behörde, in die EinquartierungSbchörde^ in die OaiB Polizeibehörde, in die Deputation zur Ermittelung der Exigibilität der Abgabenreste und in., die De putation fhr Kirchen, kirchliche Angelegenheiten und kirchliche Stiftungen., Bei Verkündigung deS Wahlergeb nisses für letztere erklärte Stadtv. Gregor, daß er nun zum sechsten Male in diese Deputation gewählt wordm fei, aber noch nie sei dieselbe einbrrufen worden, selbst hie deshalb im Oktober 1855 an die K. KreiSdirettion eingereichte Beschwerde habe ihr noch kein Leben, k^ne Lhätigkeit gebracht; er stellte darauf den Antrag, -aß die Vrrfassung-deputation beauftragt werde, diese Angelegenheit in di« Hand zu nehmen. Nach einer Bemerkung des Stadtv. Tottfchalck fand dieser Antrag einstimmige An nahme. Schließlich ward noch eine geheime Sitzung ab- gehalsen. — Ueber die Entstehung des FelbschlößchenbrandeS