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r». welcher fauchintze« Hauserine» Später «uf dem Reichstage zu Frankfurt a. M. bekantit gewordene« renommidten Advokaten di« Maurerarbeit brssr-tr. Dl« Reparaturen derKirchhof-mauer war«» beendet und dieselbe wurde auch angtstrichen. Der Sünde«-ock, ei» üppiger Herr, welcher frei umh«rzing, schiin die Gesellschaft zu lieben, denn wo der Maurer sich auch hinwandte, er folgte ihm und Meckerte ihn unter Cavriole» an. Hierüber ärgerte sich aber der Maurer, uyd als der Bock wieder einmal in setyr fftähe kam, tauchte er seinen Pinsel in di« Weiße und bespritzt« denselben damit. Des andern Tage- war der Bock blind. Der Kalk war ihm in die Augen gekommen und hatte eine btse Geschwürhkeii hervorgebracht. An dem weißgesprenkelten Felle desselben er kannte man sofort den Maurer al- den Thäter, und eS entstand «ine große Aufregung unter der Judenschaft. Dieselbe verlangte, daß der Maurer den Bock mit 100 fl. bezahlen sollte, und al« er sich dessen weigerte, verklagten sie ihn bei den Gerichten. Diese- erkannte den Maurer für schuldig, die 100 fl. zu bezahlen. In derPngst seine-H-rzen-, da er «Unrund de-halb 100 fl. für ihn eine große Summe war, ging der Maurer zu de« schon erwähnten Avvokaten, welcher, beiläufig gesagt, kein Freund der Juden war, und klagte ihm seine Noth. Dieser entschied aber auch, daß, wenn er dem Bock« den Schaden zugesügt hält», er der Judenschaft denselben bezahlen müßte, wenn er aber kein Gelv dazu hätte, so wolle er. ihm die 100 fl. borgen. Der Maurer erging sich in Klagen, betheuerte, daß er nie im Stande sein würde, diese Schul» wieder abzutragen und war in der größten Verlegenheit. Aber der Advokat erklärte ihm, daß er auch auf die Wiederbezahlung des Darlehn- nicht dringen würde, er solle nur da- Gelv nehmen, damit auf das Gericht gehen, den Bock bezahlen, sich aber sogleich eine gerichtliche Quit tung gebe« lassen, und sobald cr solche in den Händen habe, die Utbergab« deS Bocke- verlangen, und wenn, wie er vermuthr, die Judenschaft denselben nicht heraus geben würde, wieder zu ihm zu kommen. Der Maurer that, was der Advokat befohlen, und eS er folgte, wa- dieser vorau-gesehm hatte. Die Vorsteher der Judenschaft, al- sie dieses Anfinnen ver nahmen , geriethen in große Verlegenheit und Aufregung. Sie weigerten sich bestimmt, den Bock an den Maurer zu verabfolgen, und dieser entfernte sich, um dem Advokaten die Quittung und die Resultate der Verhandlung zu überbringen. Diese waren, wie schon erwähnt, von demselben vorauSge- sehen und gewünscht worden. Sofort verschritt er zur Klage gegen die Judenschaft, indem sie an den Maurer R. einen schwarzen Bock, welcher auf ihrem Kirchhofe eingrstallt wäre, für 100 si. verkauft hätie und nach .genommener Bezahlung denselben aber nicht au»lief«rn wollte. Die Entscheidung de- Gerichte- war kurz. Der Juden- schast wurde aufgegeben, sofort dem Maurer den verkauften Bock zu übergeben. Ein Schrei de- Entsetzen- entfuhr bei dem Aus spruch« dieser Sentenz den Vorsteher«, und sie erboten sich, dem Maurer seine 100 fl. wieder zurückzugeben. Der Advokat blieb ! aber hartnäckig bei dem Verlangen, den Bock zu haben. Die Ju den schaft wgr außer sich und erbot sich. 110, 120, gratatim end lich 200 fl. zu geben, allein der Advokat erklärte, daß der Mau rer seinen Bpck nur für 300 fl. verkaufen wollte. Um keinen Preis her Welt hätte die Juvenschaft den Bock l» profane Hände gegeben, und sie entschloß sich endlich, die ver langten 300 fl. auszuzahlen. ' Der Advokat beschied den Maurer zu sich und gab ihm 200 st. al- sein Eigenthum. Die Angst, iu welcher derselbe bis zu diesem Augenblick« gelebt hatte, verwandelte sich nun in große Freude. Im Jahre 1830 lebte der Bock, zwar blind, noch auf dem Kirchhofe dex Juden In T. Alexander LtScow. Feuilleton und Vermischtes. * In Danzig wurden die Theaterbesucher der zweiten Rang- Loge kürzlich durch glimmende Funken, welche im Eorridor um- hexstogen, nicht wenig erschreckt. Man entdeckte balv, daß eine eiserne Röhr« schadhaft geworden. DaS Feuer wurde bald ge löscht und die Vorstellung konnte seinen Fortgang mhmen. * Gr. Hoheit der Herzog von Coburg-Gotha war im strengsten Inkognito in Hannover, um der ersten Aufführung sei ner neue» Oper »Diana von Solange* im Hoftheater beizuwoh nen. Derselbe, welcher bei dem Hofihcat-r-Jiitendanten Hrn. Grafen v. Platen dinirte, befand fich während »er Vorstellung in deS Letzleren Loge und sprach fich höchst beifällig über die mu- ficelische Durchführung und Jnscenlrung aus. Regisseur Rott mayer und Kapellmeister Fischer haben dsö Ritterkreuz de-Sach- sen-Ernestinischen HaukordenS erhalten, auch die activwirkende« Künstler erhielten werthvolle Geschenke. Nach der Opernvor- steklung war Gr. Hobelt bei Fräulein M. Seebach zum Souper. * Der Kurfürst von Sachsen, Johann Georg I., war sehr hitziger Natur und erecuürte zuweilen verdiente Strafen an seinen Untergebenen sogleich mit dem Stocke. Der Amtmann zu Hohn- stein, Michael Böhme, der übrigens ein Liebling deS Kurfürsten war, hatte einmal einen Befehl in Betreff eine- fahrlässigen Forstbedienten uicht gleich vollzogen. Sofort ließ Georg einen neuen Befehl an den Amtmann ergehen, wo ihm bei harter Straf« aufgegeben ward: unverzüglich der vorigen Anordnung nachzukommen. Neben seiner Unterschrift setzte der Kurfürst eigenhändig noch Folgendes hinzu: »Michel, Michel, ich rathe Dir, daß Du meine Befehle stracklich befolgst. Sonst, wenn ich ufn Hohnstein komme, will ich Dich weidlich kuranzen.* — Bet verkommender Kindtaufo in seinem Hause, was bekanntlich »fz geschah, wußte fich dieser Kurfürst recht hübsch zu helfen. So bald ein Kindlein angekommcn war, ergingen mit seines Namen- Unterschrift sogleich Befehle an die nächste» Acmter, worin Fol gende- zu lesen war: »Dieweil der allmächtige Gott unsere hiebe Hau-frau abermals mit einem Göhntein (Töchterlein) in Gna de» entbunden und wir g-sonnen sind, eine Collation auszurich ten z Al« befehlen wir Dir, daß Du uns hierzu unverweilt — — Kannen Butter — Stück Eier — Stück Hühner in unser« Hofküche einlieferst.* I uruWflli, im großen Saale -es Gewandhauses, n.Mage. Mittwoch best 19. Januar: Auf vielseitiges Verlangen: 1. Cincinstati in Amerika. — 2. Kloster Grüßau, eine Winterlandschaft. - Anfang Nachmittags 4 Uhr Abends 7. Uhr. 3. Komische Scenen. A. Thiemer. Rachm s — »ur. Mttl. ir «. » MIN., Avds. 8 Nackt« irrk u. V. Rach Vörlttz u. v. dort hierher: Av f. Mrg«.« u., Borm. 10 u., Rach«, ezNacht« 11 u. - «nk. Mrg«. S'/. u., ü Nach». ,tt.ro«.,-»/««.. Nacht-stU. VI. Rach Wien «. ». dort hierher: «stf. von «eüst. «acht« 1» «.' 40 M., von «lest. Rach»« l tt.(«kten), Mrgs. 7 u. (Prag-, «erg - sttt. («adenbach), «ttt. (v. R«ust.) lLr u. SO M. (von Altstadt) -.ttt. Me tt- Mien)^Nqch». r u.Alb.«'/. U. (Bodeobach). -7- (in Altstadt) Mrg-. st U. Ni M, My«. SV. S M, _ 1Mach». ,1/. «. - «. -0 M. M « «. ro M.. H» Rrustatzt) «rgs. s «. 40 «. Nach«. ,'(d U.