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Kunstreise mit dem MusikcorpS der k. sächs. Artillerie und wird den 4. Juli im Gasthause .zur Stadt Dresden" in Sebnitz, den 5. Juli im Hotel .zum Bad" in Schandau, den 6. Juli im Garten .zur guten Hoffnung" in Pirna Cvncerte geben. — Die Restauration auf Grasst's Billa ist bald voll endet und dürfte nächstens deren Eröffnung erfolgen. — Der.Verein sächsischer und thüringischer Lehrer zu gegenseitiger Unterstützung in Krankheitsfällen" giebt seinen Bericht über das siebente Jahr seines Bestehens und Wirkens aus. Vorstand desselben ist Hr. Cantor Fischer in Döhlen im Plauenschen Grunde. Der Verein giebt den sprechendsten Beweis davon, wie ein festes Zusammen halten Gutes ausführen kann. Er zählt gegenwärtig 1730 Mitgli der. Im vorigen Jahre schloß sich demselben eine bedeutende Zahl Lehrer des Großherzoglhums Sachsen« Weimar-Eisenach — gegen anderthalb Hundert — an. An 147 eikrankte Mitglieder hat der Verein im entwichenen Vereinsjahre nahe an 1500 Thlr. ausgegeben und gegen 1900 Thlr. an Beiträgen der Mitglieder empfangen. Die statutenmäßigen Unlerstützungsgaben, welche die einzelnen Mitglieder empfangen haben, sind in dem Betrage von 1 bis zu 60 Thlr. des Jahrs aufgeführt. Im Laufe der 7 Jahre seines Bestehens hat der Verein 835 Mitglieder mit 10,263 Lhlrn. 21 Ngr. 2 Pf. unterstützt. — Die bevorstehende Lehrerversammlung in Dresden wird auch über die Fortbildung dieses Vereins berathen und be schließen. — Ein Gang durch unsere Saaten erfreut daS Herz, besonders wenn man die Felder des linken Elbufers durch- stre'ft. Nur auf sandigen und schiefen Feldern hat die Trockenheit der letzten Wochen der Bildung der Körner in den Aehren geschadet. Doch sagt ein Sprichwort: .Sand- brod, Landnoth!" Und fürwahr, die heitere Witterung, die während der Blüthe des Roggens herrschte, die darauf folgenden Gewitterregen und die anhaltende Wärme der letzten Zeit sind für unsere Hoffnungen auf eine reiche Ernte nur günstig gewesen. — Unsere Kirschplantagen sind in diesem Jahre in einer Weise gesegnet, wie wir es nicht sehr oft gehabt haben. Die in den letzten Tagen einge tretene Kühle that der von den Kirschmiethern gefürchte ten allzuschnell vorschreitenden Reife der Kirschen Einhalt und die Frucht behielt einen leidlichen Preis. — Die lang gehegte Hoffnung auf einen erquickenden Regen ist end lich — zu Wasser geworden und mag immer noch mehr zu Wasser werden —, die verlangenden Fluren sind sicht lich erquickt und gewiß wird dadurch manche voreilige und vcrtraucnslose Befürchtung verscheucht. — Mit dem 1- Juli sind in Leipzig die zwischen dem neuen Museum und der Petersbrücke gelegenen neuen Anlagen dem Publikum der Spaziergänger eröffnet wor den. Dieselben bilden im Ganzen genommen eine Art von Park, der auf der östlichen und südlichen Seite durch eine Allee, auf der westlichen durch die Petersbrücke und auf der nördlichen gegenwärtig noch durch die zum Ab bruch bestimmte Häuserreihe eingefaßt ist Innerhalb desselben wechseln Bäume, Bouquets und freie grüne Ra senplätze mit einander ab, und ein im Süden der Bürger schule gelegener Berg, auf den .von Osten her eine Dop- pelallce führt, ist mit bequemen Ruhebänken versehen. — Die Leipziger Creditanstalt macht bekannt, daß die beschlossene Dividende mit 2 Thlr. 15 Ngr. für voll eingezahlte Actien, und mit 1 Thlr 13 Ngr. 5 Pf. für die nach Höhe von 70 pCt. daran participirendrn Jnte- rimsscheine vom 1. Juli an ausgezahlt wird. Museum, Kgl. Gemäldegalerie im Zwinger, Gönn- u. Heterrqgs (von 12—s u.), Dienstag, Donnerstag u. Freitag (von 10—4 u.) freier Etntr., Mont. u. Mittw. (v. 1»—4 U ) geg. Karten s 8 Ngr., Sonnabends (v. 10—1 u.) gegen Führung (8 Pers S Thlr.) Historische» Museum im Zwinger. Gegen Karten ä 2 Thlr für 8 Personen gültig. Direktor: Kraukling, Sophienstr. 8. — Auf dem Chemnitzer Telegraphenbureau erschien dieser Tage ein Mann mit einer sehr unleserlich geschrie benen Depesche an seinen Freund in Werdau. Als der Lelegraphenbeamte sich vergeblich abmühte, die Hierogly- phen zu entziffern, bat er den Absender um einige Aus kunft. Und welches war die Antwort? Sie lautete: »Schicken Sie es nur ab, wie es geschrieben, mein Freund kann meine Handschrift schon lesen." — In Schandau ist vorvorige Nacht dem Verneh men nach die dortige Dampfschneidemühle niedergebrannt. — In der am 30. v. M. in Görlitz abgehaltenrn Generalversammlung des Prausker Bergwerkvereins wurde zunächst der bis zu diesem Zeitpunkt reichende Geschäfts bericht vorgetragen und keine Diskussion über denselben erhoben. Die abgelegte Rechnung wurde unter Vorbehalt der einem Aktionär übertragenen Revision genehmigt. Zu Mitgliedern des Verwaltungsräths wurden der Stadtrath Richtstieg, Baumeister Fischer, Stadtältester Struve in Görlitz, Bergwerksbesitzer Manger in Schwarzwasser und Banquier Heydemann in Bautzen gewählt. Aus Rück sichten der Sparsamkeit wurde ein interimistisches Direkto rium auS den Aktionären und zwar zum Betriebsdirektor Hr. Kindt auf Kleinbrietzen und zum Cassendirector Hr. Stadtrath Mitscher in Görlitz gewählt. Die Erwerbung und Wiederveräußerung des Ritterguts Prauöke ward un ter Anerkennung der dadurch erlangten pekuniären Vor thelle gegen den früheren Erwerbspreis des Abbaurechts genehmigt und wegen der bezüglich noch unbegebenen Ac tien erforderlichen Geldmittel der Verwaltungsrath mit der Ermächtigung versehen, die ihm am zweckmäßigsten erscheinenden Schritte zu thun. Der vorgelegte Etat stellt für daS nächste Jahr eine Dividende von 7 Procent in Aussicht. — Tagesordnung der Kammern. 2. Kammer. Heute Vorm. 10 Uhr. Differenzpunkte wegen des Gesetz entwurfs, die Erfüllung der Militärpflicht betr. Errich tung einer Altersrentenbank. — Neu- und Antonstädter Speise-Anstalt: Heute, Sonnabend, Kartoffelmus mit Blutwurst. -Lasse-gefchtchli« Berlin, 30. Juni. Man schreibt dem „Fr. I." von hier: In Folge der fortgesetzten Zusammenziehung'türkischer Truppen um da- montenegrinische Gebiet haben in den letzten Tagen in Pari- diplomatische Erörterungen sehr ernster Art stattgefundrn. ES ist zu wünschen, daß die Pforte den Waffenstillstand in keiner Weise brechen werde, indem sonst die Möglichkeit, oder vielmehr die Gewißheit eine» Kriegsfalles auch für andere europäische Mächte nahe liegen dürste. Die betreffende Situation ist sehr ernst. - - Nach dem in diesen Tagen veröffentlichten 35. Jahresberichte ver Berliner Gesellschaft zur Beförderung deS ChristenthumS un ter den Juden find in dem laufenden Jahrhundert circa 20,000 zum Christenthum bekehrt worden und circa 200 Missionäre ar beiten gegenwärtig an dem Bekehrungswerke. AuS ver Zahl der getauften 20,000 Juden find mehrere Hundert Prediger in christ lichen Gemeinden hervorgegangen. Frankfurt, 1. Juli. In dem Gefolge deü Grafen v. Chambord befinden sich einundzwanzig Personen. Mit jedem Tage treffen zahlreichere Anhänger deS Grafen auS Frankreich ein. Man schätzt die bis heute eingetroffenen auf mehr als drei hundert. Die zahlreichen Besuche tragen merklich zu einer Be lebung deS ohnehin immer mehr steigenden Fremdenverkehrs bei. Unter den vielen Fremden, welche jetzt die öffentliche Bewegung - in den Straßen der Stadt erhöhen, find die Besucher deS Grafen ! v. Ehambord leicht zu erkennen. Physiognomie, Tournure und Raturhiftvrischeö Museum im Zwingers, Dienstag u. Freitag freier Einlr. v 8—10U. Mont., Mittw-, Donnerst, u. Sonnabend n. Anmeld- 6 Pers. 1 Thlr-, Pers. v Ngr. Dir-: Prof. Reichenbach, y Mineralogische» Museum im Zwinger, Dienst, u. Freit, freier * Eintritt v. 10-12 Uhr. Mont., Mittw. u. Donnerst, v. S-12 u. gegen v Ngr. Eintrittsgeld. Direktor» Professor Geinitz.