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D M 385 Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Sonnabend den 21. November werden bis Abends 7 Uhr (Sonntags von 11—2 Uhr) angenommen. 1. Äbon- 2. Abonnement « Vierteljahr 15 Ngr. bei unentgeldl. Liefemng in's Haus. Nummern 1 Ngr. Expedition: JohanneS-Allee ö u. Waisenhausstraße k pt. Local- und Proviunal-Uachrichteu. Dre-den, den 21. November. — Mit patriotischem Stolze wird jeder Sachse fol genden Satz der N. Preuß. Ztg. lesen: „Sehr erfreulich sind nach den Mittheilungen aus Dresden die Finanzzu stände des Königreichs Sachsen, dessen weiser Fürst, unter stützt von einsichtigen Rathen, für sein Land überhaupt schon vieles Dankenswcrthe und Segensreiche gethan hat. Die Sächsische Regierung erläßt einen Theil der bisheri gen Steuern, und ist doch in der Lage, gleichzeitig die Gehalte der unteren Beamten zu erhöhen. Wir wünschen denr Lande zu diesen beiden Errungenschaften im besten Sinne des Wortes Glück und hoffen, daß ähnliche Re sultate auch in den andern Deutschen Staaten an's Licht treten möchten!" — Die hies. K. ftanz. Gesandtschaft hat, wie uns mitgetheilt wird, für diejenigen, welche sich um die Helena- Medaille beworben haben, dieselben zur Vertheilung soeben aus Paris erhalten. — Die Elbdampflchifffahrten sind eingrtretenen Fro stes halber eingestellt. — Wir machen nochmals auf die heute beginnenden Vorlesungen des Hrn. v. Wollen aufmerksam, die für Freunde der engl. Literatur gewiß Interesse bieten werden. — Die Tage der nächsten Woche versprechen den Musikfreunden reiche Genüsse: Dienstag wird Hr. Fried. Baumfelder ein Loncert geben, worin er zwei größere ei gene Compositionen unter Mitwirkung der Frau Reinhardt- Schulze und der Herren Hofopernsänger Krüger und Hof schauspieler Walther vorführen wird. — Mittwoch soll die zweite Soiree für Kammermusik von den Herren Pianist Blaßmann und der K. Kammermusiker Hüllweck, Göring, Körner und Kummer veranstaltet, stättfinden. — Don nerstag: Concert von Gabriele von Wendheim, in welchem dem Vernehmen nach Fratz Jtnny Lind, Fratz Bayer-Bürck, Hr. Eonefrtmeisiex Schubert und Hr. v. Osten Mitwirken werden, — und endlich Sonnabend will Hr. v. Kleshrim den Cyclus mit einer Soiröe beschließen. — Die in der gestr. Nummer enthaltene Notiz, den Rechenschaftsbericht über das städt. Rechnungswesen betr., ist auf Leipzig zu beziehen. — Der Wafferstand der Elbe, schreibt man aus Pirna, welcher den ganzen vergangenen Sommer hindurch ein sehr niedriger gewesen ist und der Schifffahrt mannich- fache Nachtheile gebracht hat, dauert auch jetzt nicht nur sort, sondern ist immer noch kleiner geworden; gegen den Wasserstand des Jahres 1842 fehlt gegenwärtig nur noch rin Zoll, und bei der Nähe des Winters ist dieser Was serstand wohl geeignet, ernstliche Besorgnisse zu erregen. — Wiederum ist unter dem Namen: Begründung einer Mereinshalle" in Leipzig ein neues Actienunterneh- men aufgetaucht, dessen Grundcapital auf 200,000 Thlr. berechnet und auf 4000 Stück Acken » 50 Thlr. ver theilt werden soll. Zweck desselben ist, das in der Zeitzer Straße gelegene große Grundstück, den sogen. »Peterschieß- grcben", anzukaufen, die alten Gebäude abjubrechen und den Raum mit neuen Hausern zu bebauen. In der Ves- fallsigen Einladung wird auf das allgemein anerkannte Bedürfniß nach Mittellogis, so wie die besonders vortheil, hafte Lage des zu erwerbenden Areals hingewiesen, wäh rend der Bauzeit 5 Proc. Zinsen auf die Einzahlungen zugesichert, später aber mindestens 8 Proc. Erträgniß in Aussicht gestellt. Die Zeichnungen begannen am 16. Nov. — Vor wenigen Tagen, am 8. d. M., verkündete ein frohes Glück auf! aus dem „Chemnitzer Tageblatte" zuerst das zwar längst gehoffte, aber dennoch unerwartete Ereigniß, daß der Steinkohlenverein zu Grüna in seinem Versuchsschachte, in einer Teufe von 296 Ellen, ein Pech- kohlenflötz ersunken habe. Man hat seitdem, da die Koh lenschicht zuerst im Vosgesümpfe wahrnehmbar wurde und der übrige Theil des Schachtes (Straße) noch aus har tem Sandstein bestand, anscheinend nur langsam Fortschritte gemacht, bis jetzt aber doch bis zur Tiefe von 1^ Elle ein Kohlenflötz durchsunken, welches zum größten Theil aus einer Pechkohle gebildet ist, die'mehr der Zwickauer, als der Würschnitzer Kohle gleicht, — ohne die Mächtig keit des Flötzes bis jetzt ergründet zu haben. Es ist dies eine vaterländische Neuigkeit von unberechenbarer Trag weite. Die Wissenschaft hat schon längst mit entschiede ner Uebereinstimmung ihrer besten Jünger behauptet, daß daS Zwickauer Kohlenbassin bis an Chemnitz hervorreiche und diese Vermuthung mit den umfassendsten Gründen „7 belegt. Zu sehr hoffnungsreichen Gegenden für Steinkoh len rechnete man schon seit längerer Zeit das ganze Ge biet, welches nordwestlich von der durch die Orte Zwickau,