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»s !- s gefrcht, das durch die Ueberlegenheit des GüdcorpS sich bald zu dessen Vortheil entschied. Der Commandant deS Südcorps griff unmittelbar darauf daS Dorf mit In fanterie an und setzte sich in Besitz desselben. Dir Avant garde des Nordcorps wich in eine sehr vortheilhafte Aus nahmestellung an dem sogenannten »wststen Berg" zwischen Pennrich und Kesselsdorf, hielt hier dech, lebhaft vordringen den Gegner noch eine Zeit lang Stand und ging um 11 Uhr in die von ihrem Gros besetzte feste Stellung bei Pennrich. Das Südcorps hatte inzwischen durch Infan terie eine Flankenbewegung in der Richtung auf Kohls dorf ausgeführt, griff mit Lebhaftigkeit auf dieser Seite die vortheilhafte Stellung des Gegners an und demonstrirte nur gegen die Mitte der Position. Ein Offensivstoß des Nord corps gegen diesen Flankenangriff brachte einen kurzen Halt in das Vordringen des Gegners, der sich indeß gegen halb 12 Uhr in dem Besitz der Position von Pennerich befand. Begünstigt durch das bedeckte und sehr durch schnittene Terrain setzte das Nordcorps seinen Rückzug un ausgesetzt fechtend gegen Löbtau und Plauen fort. Um 2 Uhr war die Uebung beendet. — Heute findet der Schluß und zugleich der interes santeste Theil des Manövers, der Elbübergang, statt. — In Folge größerer Betheiligung zu den angekün digten Fahrten nach Serkowih wird noch ein drittes Dampfschiff dahin abgesendet. Die Billets a 15 Ngr. sind für Hin- und Rückfahrt, so wie für den Aufenthalt auf dem Schiffe während des Manövers giltig. Die Ab fahrt der 3 Dampfboote erfolgt Vorm. 10 Uhr. — Bei der Landtagswahl im zweiten Bezirk des Handels- und Fabrikstandes ist der zettherige Abgeordnete des Leipziger Handelsstandes, Kaufmann und Stadtrath O. Grüner, als solcher wiedererwählt und der General- consul, Kaufm. W. Küstner, zu dessen Stellvertreter er nannt worden. — In der neu errichteten Pcstexpedition auf dem Leipziger Bahnhofe in Dresden-Neustadt, mit welcher zu mehrerer Bequemlichkeit der Bewohner von Dresden-Neu stadt und Antonstadt gleichzeitig eine Annahmestelle für Correspvndcnzen und Postsendungen jeder Art, so wie die Annahme von Zeitungsbestellungen und die Ausgabe der Zeitungen verbunden ist, können auch Reisende zu der nach dem Eintreffen des letzten täglichen Personenzuges aus Leipzig von Dresden nach Cottbus abgehrnden Personen- und Packereipost eingeschrieben werden. - Herr Robert Heller aus Hamburg, dessen Na men wir im Fremdenregister lesen, war nur als Durch reisender — auf dem Wege nach Weimar und Süddeutsch land -- für eine Nacht in Dresden. — Der hiesige Stadtrath macht bekannt, daß bei hie sigem Leihhausc zu jeder Zeit Gelddarlehne gegen Ver pfandung von K. S. Staatspapieren und Obligationen der Städte Dresden und Leipzig ausgenommen werden. — Vorgestern Abend gab Frl. Frida v. Schütz, nach dem sie am Montag in der »weiblichen Schildwache" die ,Fkose" mit großem Erfolg gegeben, und die ,,Kathl" in Nesmüllers »Zillerthalern" wiederholt hatte — ihre Ab schiedsvorstellung, indem sie das »letzte Fensterln" rc. und das „Lorlc" wiederholte. Der Beifall des alle Plätze fül lenden Publikums war wahrhaft enthusiastisch. Hoffent lich kehrt Frl. v. Schütz, wie Hr. Freitag im Sinne der Anwesenden aussprach, bald zu einem anderweiten Gast spiele hierher zurück. — Der jünger« Meister der Zauberei und höheren Taschenspielerkunst, Hr. BoSko, ist hier anwesend und wird wahrscheinlich Vorstellungen geben. Derselbe ist von de» ihm in Weimar zugefügten Handverletzung wieder voll kommen hergestellt. — Wie di« „Anh. Ztg." mitthrilt, macht man in Leipzig, auf Veranlassung des durch die Zulassung frem der Banknoten dort erweiterten Geschäftsverkehr-, An strengungen, der Leipziger Börse ihren letzt engen Einwir- kungskrels zu nehmen und einen auf die Handels- und Geldverhältniffe maßgebenden universellen Charakter zu verschaffen. Es haben deshalb auch schon in LeipH wah rend des jetzigen Meßanfangs mehrfache Conftrenzey zwi schen den Direktoren und Mitgliedern von VerwaltungS« räthen einiger deutscher Banken, sowie von Chefs angese hener Bankhäuser stattgefunden und ist ein guter Grund zur Erreichung des vorgesteckten Ziels bereits erkenntlich. — Bis zu welchem Grade die Begeisterung fiir Schafe gehen kann, beweist ein Dresdener Correspondent der Allg. Ztg., der die am Sonnabend hier verauctionir- ten Schafe im völligen Ernst der Rede mit dem Beiwort »hoch edel" schmückt. Eine Auszeichnung von Schafleder für diesen Schöps unter den Correspondenten! — Versammlungen: Heute Abend 7 Uhr Isis, botanische Sektion. — Subhastationen: Das den Erben des ver storbenen Adv. E. W. Krause gehörige, hinter dem Felö- schlößchen gelegene Haus- und Gartengrundstück soll Eüb- theilung halber veräußert werden und es ist darauf bereits ein Gebot von 4900 Lhlrn. erfolgt. Ein höheres Gebot ist bis 24. Oct. im K. Gerichtsamt im Bezirksgericht Dresden, Abthrilung für Vormundschafts- und ErbschäftS- sachen in Altstadt, anzubringen. tZ ÄTaqeSgeschichte. Wie wir damals berichteten, hatten ein Potsdamer Cafetier und Musiker den 13. Juni benutzt, um durch Plakate zu einem Gartenfest etnzuladen, bei dem der »Weltuntergang" mit einer Biercollation, Tanz, und geistlicher Musik gefeiert werden sollte. Die Potsdamer Polizei ließ die Plakate abreißen und daS Local für den Tag schließe». Später wurde noch gegen die Veranstal ter auf Grund deS scandalösen Programms eine Anklage wegen Gotteslästerung, bez. Preßvergehen erhoben. Wie die »Mont.- P." mclvet, kam die Sache am vorigen Freitag zur Verhandlung und endete (?) mit Freisprechung: »Der Vertheidiger, K. G.-Ref. Sander, hatte in seiner Rede die Theorie der musikalischen Effecte stark hervorgehobc», und durch eine Reihe von schlagenden Bei spiele» nachgewiefcn, daß dergleichen starke Contraste zwischen wclilicher »nv geistlicher Musik zur Erschütterung deS menschli che» GemütheS längst in den klassischen Werken unserer unsterb lichen Meister vorhanden seien, ohne daß ihnen irreligiöse Absich ten unterbreitet worden seien." Die Vertheidigung muß jedoch wohl noch andere Anhaltpunkte geboten haben, denn zwischen den Tenvcnzen der klassischen musikalischen Meisterwerke und »einer Erschütterung" des menschlichen GemütheS im Biergarten ist denn doch ein etwas großer Unterschied! Das Berliner Ccntral-Comitee zur Sammlung von Unter stützungen für die entlassenen Beamte», Geistlichen, Lehrer rc. in de» Herzogthümern Schleswig-Holstein macht wieder ei» Ver- zeichniß von cingegangcnc» Beiträgen bekannt, wonach zusammen <>650 Thlr. eiiigegangen find. Auf der Versammlung der deutsche» Naturforscher in Bonn suchte Hr. Bialloblotzky au- Güttingen in seinem Vortrage über das Schicksal deS v. Vogel mit Beziehung auf die neuesten Ent deckungen in Central-Afrika dem Publikum Hoffnungen zu er halten, daß der muthige Reisende vielleicht noch wphlbehalwn wiederkehre, stellte sodann, wenn dessen AuSgang wirklich dunkel "2 'L. «NU chatte