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Administratoren der zum Stadtbezirke gehörigen Grund, stücke zu vertheilende Bekanntmachung hierdurch ausdrück, lich verwiesen. — Da in voriger Woche wegen Erkrankung des Hrn. Liebe die angekündigte Vorstellung der »Journalisten- im K. Hostheater nicht stattfinden konnte, sollen dieselben heute mit der bereits erwähnten neuen Besetzung der Haupt rolle gegeben werden. -- Mitte Februar wird der Kunstreiter-Director Ed. Wolllcbläger hik üntreffen und mit seiner Gesellschaft die in Ater Saison jv stark srequentirten Vorstellungen be- Mnen. Hr. Wollschläger, als Meister der Pantomime bekannt, wird dieses Mal die Bude so einrichtcn lassen, daß auch großartige pantomimische Productionen gegeben werden können. Der Ruf, den die Gesellschaft bei ihrem Scheiden hinterließ, sichert derselben auch diesmal einen freundlichen Empfang. — Freunden der französischen Sprache empfehlen wir rin kürzlich erschienenes Heftchen: ,.l,v livrv stos osquis- ses, p»r 6iI-^Iealribnn>, , von welchem allmonatlich eine Fortsetzung erscheinen soll. In dem uns vorliegenden ersten Heftchen bewegt sich der Verfasser ausschließlich in der Gefühlswelt und bekundet dabei ein schönes lyrisches Ta- lenk; ein blühender Strauch, ein glänzender Stern, ein ein samer Mann mit einem Buche in der Hand ,c. bieten ihm Anknüpfungspunkte für Gedanken und Gefühle, die ebenso schön ausgedrückt, als wahr empfunden sind. Es liegt in der Absicht des Verfassers, im weiteren Verlauf seines Wer kes die verschiedenen Richtungen der Literatur ebenso zu skizziren, wie er es in dem ersten Heftchen mit der elegisch, sentimentalen gethan hat; das Werk bietet also ein um so größeres Interesse, als es nach und nach einen Gesammt- überblick der Bestrebungen der französischen Literatur ge währen wird, und lenken wir daher schon jetzt die Auf merksamkeit des Publikums auf dieses Unternehmen, indem wir demselben einen gedeihlichen Fortgang und die Beach tung wünschen, welche es beanspruchen darf. — Wegen Räumung des Mühlgrabens und noth- wendiger Reparaturen daran soll das mittel- und nieder- plauensche Wasser vom 27. Sept. Ab. 5 Uhr an bis zum 5. Oct. abgeschlagen werden. — Hr. Felßner, der Allbekannte in Dresden, hatte, nach 25jähriger rühriger Thätigkeit, den gerechten Wunsch, sich von seinem Geschäfte zurückzuziehcn und den Nest sei ner Tage in Ruhe zu beschließen. Es hieß nur, einen Nachfolger finden, der alle Requisiten besaß, ein so groß artiges Etablissement zu leiten und seinen Geschäftsbetrieb zu regeln. Nach langem Wählen fand er einen solchen in Hrn. Krafft, einem geborenen Soraucr. Nach kurzer Prü fungsfrist, in der der ehemalige Eigenthümer dem jetzigen, wie noch heute, wacker zur Seite stand, bewährte sich die- ser vollkommen und konnte, einer althergebrachten Sitte folgend, sein Einzugsfest halten. Dasselbe erstreckte sich über zwei Tage, Montag und Dienstag; an jedem dersel ben ein Conccrtprogramm des Hrn. Musikdir. Kirsten von 24 Nummern, glänzende Illumination, Beleuchtungserpe- rimente mit der sogenannten elektrischen Sonne und schließ lich ein Feuerwerk: »das Bombardement von Mogador.- Hatte schon am Montag die ungünstige Witterung eine vrrhältnißmäßig zahlreiche Menschenmenge nicht abhalten können, den Restaurationsdebütanten zu besuchen, das Ein- zugslied mitzusingen und gar ein Tänzchen in der hintern Marquise zu improvisiren, so war der Besuch vorgestern ein «ahrhaft großer zu nennen. Begünstigt vom angenehm- strn Wetter, drängte sich im Garten wie in den Sälen Kopf an Kopf. Das Fest verlief unter allgemeinster Hei terkeit, die durch nichts gestört oder getrübt wurde. WaS Hr. Krafft versprochen, hat er pünktlich gehalten. Mit besonderem Geschmack hatte er eine wunderhübsche Blu- mcnterrasse geordnet, die die Büste Sr. M. des Königs trug und darüber in Brillantfeuer die Initialen Aer Na men Amalie und Johann. Nicht mindere Sorgfalt war dem reich ausgestatteten Feuerwerke, das den all«Weinsten Beifallsjubel erregte, zugewendet worden. Ätzir wünschen Hrn. Krafft von Herzen Glück zussolch^güüstigeM Erfolge und schließen mit der Strophe des Einzügvmdes: Der Neue kommt, der Alte geht, DaS ist der Lauf der Zeit, So lang' die große Welt besteht Zn ihrer Herrlichkeit; So blühe denn der Felßner ort Mit Krafft auch künftig fröhlich fort! — Auktionen: Morgen Nachm. 2 Uhr im Ostra gehege an der Marienbrücke: 25—30 Haufen starke Holz abgänge; Nachm. 3 Uhr vor dem Ramp. Schlage rirra 4 Scheffel Aussaat Zwiebrl-Kartoffeln in Parzellen zu rirca j Scheffel Aussaat. Tagesgeschichte. Je näher der Zeitpunkt rückt, wo in Preußen da- Verbot hinsichtlich der Eirculation der fremden Banknoten in Kraft tritt, und je geringer die Wahrscheinlichkeit wird, daß die von der preu ßischen Regierung in Aussicht gestellten Berathungen über diesen Gegenstand eine Aeuderung in diesem Verbote herbeiführen tver- den, um so größer werden schon jetzt die Schwierigkeiten, diese Banknoten im täglichen Verkehre zum Nominalwerth zu veraus gaben, indem ein großer Theil der Kaufleute dieselben bei Zah lungen schon jetzt entweder ganz rcsnstrt, oder doch einen großen Abzug (bei dem Appoint von 10 Thlr. meistentheils 2^ Ngr.) macht. Am Montag wurde in Berlin in der Hafenheide, Moabit, Pankow u. s. w. ein patriarchalisches Fest gefeiert. ES heißt da» Licht-Bratenfest und hat seinen Namen davon, daß die Hand werksmeister resp. Prinzipale verschiedener Geschäfte, sowohl ihrer Familie wie allen bei dem Geschäft Betheiligten, den letzten TZg, wo sie ohne Licht zu brennen ihr Tagewerk auSuben, vordenHHp- ren in irgend einem VcrgnügungSlokal einen Kaffee und einen mächtigen Braten nebst Wein geben. Hierzu werden dann noch gewöhnlich die nächsten Verwandten nnd Bekannten eingeladen und bei Spiel und Tanz dann der Nachmittag und Abend be schlossen. In den letzten Jahren soll dies uralte Fest etwa» in Verfall gerathcn sein, erst in neuerer Zeit ist eS wieder in Aus nahme gekommen. Auch dic N.Pr. Ztg. eignet sich die Mahnung E.M. Arndt» gegen die Spielbädcr an und erinnert an den Beschluß der deut sche» Nationalversammlung vom 8. Jan. 1849, wonach alle yf- fenllichen Spielbanken nnd Spielpachtverträge in ganz Deutsch land aufgehoben wurde». DaS Blatt bemerkt dazu: »Ob ihr ein solcher Beschluß rechtmäßig zustand? Wir bejahen eS nicht. Aber daß sich in jenem Beschlüsse wenigstens ein ehrenwrtther Sin» für deutsche Sitte und Ehre gezeigt hat, wer mag da» läug- ne»? Wir nicht." Wie man der Schl. Z. schreibt, ist an sämmtliche Wiener Redacteure ein Polizeierlaß ergangen, in welchem denselben in Erinnerung gebracht wird, daß die Presse aller in» Gebiet der christlichen Glaubenslehre fallenden Mittheilungen fich zu ent halten habe. Eben so wird die Unzulässigkeit von Artikeln und Notizen, die voraussichtlich zu einer Controverse apf hem Felde der Glaubenslehre Anlaß geben könnten, Htrvqrgehobtsi. Einer der bekanntesten französischen Maler gehst mit Nach