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Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. 121. Freitag, den 1. Mai. 1857, . - > ——— ^ , Erscheint täglich Morgen« 7 Uhr. Inserate die Spaltenzeile oder deren Raum zu S Pf. werden bi« Abend« 7 Uhr (Sonntag«! von 11—2 Uh») angenommen. 1. Abonnementprei« » Vierteljahr 1 Thlr., (monatlich 20 Zeilen unentgeldliche Inserate); 2. Abonnementprei« » Vierteljahr IS Ngr. bei unentgeldlicher Liefemng in'« Hau«. — Für au«wärts durch die Post L Vierteljahr 19 Ngr. — Einzelne Nummern 1 Ngr Expedition: JohanneS-Allee Nr. S, sowie auch Waisenhau«straße S pt. ^ " > V - Bestellungen auf das mit dem 1. Mai beginnende Rachabonnement » 19 Rgr. werden angenommen in der Expedition, Johannisallee 6 Local- und Provimial-Nachrichteu. Dresden, den 1. Mai. — Bekanntlich hat, dem Aufschwünge des deutschen Verkehrs nach Nordamerika entsprechend, die deutsche di rekte Dampfschifffahrt nach jenem Lande eine bedeutende Ausdehnung erfahren. Dem Bremen - Newyorker Unter» Nehmen, an dessen Zustandekommen die K. S. Staats- regierung mit einem nicht unbedeutenden Capitale sich be iheiligte, und das bis vor Kurzem allein der direkten Ver bindung seine Dienste widmete, ist in Hamburg durch die «Amerikanische Paket-Actien-Gesellschaft" eine gewaltige Con- currenz erwachsen, indem bereits zwei ihrer großen trans atlantischen Dampfer «Hammonia" und Borussia" mit ei« ner bis dahin kaum erreichten Geschwindigkeit den Handel Hamburgs und seiner Hinterländer, zu denen Sachsen ge hört, mit Newyork vermitteln, während zwei andere eben so große ihrer Vollendung in nächster Zeit entgegensehen. Einen für das sächsische Vaterlandsgefühl erfreulichen Be weis, welches Interesse der Hamburgische Handel an dem überseeischen Verkehre Sachsens und der Richtung dessel ben über Hamburg nehme, somit einen Maßstab für den Rang, welchen der sächsische Handel im transatlantischen Verkehre behauptet, hat die Direktion der genannten Ham burger Dampfschifffahrtsgesellschaft dadurch geliefert, daß sie einem der beiden im Bau begriffenen großen Dampfer den Namen «Saxonia" (der andere wird «Austria" getauft) -u geben beschlossen und an die K. Staatsregierung das Ersuchen gerichtet hat, ihr ein oder mehrere Bildnisse oder Zeichnungen der »Saxonia" mit ihren Attributen, welche den Gallion des Schiffes zieren soll, zu übersenden. Mit den weitern Einleitungen zu Gewährung dieses Wunsches beauftragt, hat der akademische Rath, um für Herstellung des gedachten GallionbildeS ein der Bedeutung des Zweckes entsprechendes künstlerisches Modell zu liefern, den Vor schlag gemacht und die Ermächtigung erhalten, einen Ab- uß der bei Gelegenheit der Eröffnung der hies. Marirn- rücke vom Hrn. Prof. Häbnel entworfenen Statue der „Saxonia" anfertigen. zu lassen und der erwähnten Hamburger Direktion zu übersenden. Die Abfor mung und der Abguß der Statue ist in Folge dessen von dem hiesigen GypSformer Wiesing bewirkt worden und bereits unversehrt in Hamburg eingetroffen.' Da die «Saxonia" in Glasgow gebaut wird, so ist da» Modell von Hamburg dorthin geschickt worden, uy» dafelst als Gallionbild des Schiffes zur Ausführung gebracht zu werden. (Dr- H.) — Von der am 13. März d. I. hier verstorbenen Frau verw. Kaufmann Schmeißer geb. Tuck ist „der Ar menkasse zu Dresden" ein Legat von 50 Lhlrn. testamen tarisch ausgesetzt und von den Erben der Verstorbenen eingezahlt worden. — Zur Ausführung des Baues einer Hauptschleuße auf dem obern Theile der äuß. Pirn. Gasse werden die hiesigen Maurermeister aufgrfordert, nach Maßgabe de» in der Stadtbauamts-Expedition in Empfang zu nehmenden Programms specielle Kostenanschläge bis den 20. Mai an das Stadtbauamt rinzureichen. — Allerhöchstem Befehle gemäß wird pon heute an die fliegende Fähre bei Pillnitz wieder gangbar sein. Last- und landwirthschaftliches Fuhrwerk, beladen oder unbrla- den, sowie Bauholz und Vieh darf mit derselben nicht übergesetzt werden und ist an den Uebergangspunkt bei Laubegast verwiesen. l - » , — Vorgestern Mittag verunglückte der Steinbrecher Gottlieb Stange aus Neuimptsch und der Handarbeiter Rantzsch aus Plauen bei Dresden beim. Sprengen deS: zweiten Kellers der Kelsenkrllerbrauerei. Dieselben begaben, sich etwas zu zeitig, in den Keller, um nachzufthrn, wa-; j rum der fünfte Schuß nicht losgegangen. Anscheinend