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Unterhaltung und Geschäftsverkehr. - 85. Sonntag, den 5. April. 1857. Erscheint täglich Morgens 7 Uhr. Inserate die Spaltenzeile oder deren Raum zu k> Pf. werden bis Abends 7 Uhr (Sonntags" von 11—2 Ubr) angenommen. 1. Abonnementpreis ä Vierteljahr 1 Thlr., (monatlich 20 Zeilen unentgeldliche Inserate); 2. Abonnementpreis s Vierteljahr 15 Ngr. bei unentgeldlicher Lieferung in's Haus. — Für auswärts durch die Post »Vierteljahr 19 Ngr. — Einzelne Nummern 1 Ngr Expedition: Johannes-Allee Nr. 6, sowie auch Wai^enhausstraße 6 pt. Mit dem 1. April begann ein neues Abonnement auf die „Dresdner Nachrichten" zu 13 Ngr. für das Quartal. Inserate zu erfolgreicher Ver breitung, die gespaltene Zeile ü 5 Pf, werden täglich bis Abends 7 Uhe angenommen in der Expedition (Johannisallee Nr. 6). L" .> - — . > » - Fötal- un- Provimial-Uachrichten. Dresden, den 5. April. Wegen Ablebens I. Durch!, der Frau Fürstin Theo- dvlinde, Gräfin von Württemberg, gebornen Prinzessin von Leuchtenberg, wird am K Hofe eine Trauer auf 2 Wochen, in Verbindung mit der bereits angeordneten, ge tragen. — Kaum ist angezeigt, daß die ersten Handelshäuser Dresdens eine Fonds- und Effecten-Börse am hiesigen Platze ins Leben gerufen haben, so lesen wir schon wieder den Prospect einer neuen Dresdner Feuerversicherungsge sellschaft, deren Gründungs-Comitv, mit dem Namen des Hrn. Kammcrraths C Kaskel (vom Hause M. Kaskcl) an der Spitze, zum größten Theile aus Bewohnern der Residenz besteht. Der ausgegcbene Prospect selbst ist reich an Notizen über die Ausbreitung des Feuerversicher- ungswesens in England, Frankreich und Deutschland. Ueber Sachsen ist bemerkt, daß im Jahre 1854 die Summe des versicherten Gebäudewerths sich auf 248,276,831 Thlr, die des versicherten Mobiliarwerths hingegen sich auf 159,258,155 Thlr. belaufen habe. Von besonderem Interesse ist der Nachweis der Rentabilität der deutschen Feuerversicherungsgesellschaften, von welchen im I. 1856 und bez. im I. 1855 eine 40 Proc., fünf 20 bis 30 Proc, sechs 10 bis 20 Proc. und nur zwei unter 10 Proc. Zipsen und Dividende gewährten. Je mehr übri gens der Begründungs-Comitv der Dresdner Feuerver- sicherungsgeseUschaft sich der Große seiner Aufgabe bewußt ist und je mehr er es anerkennt und öffentlich ausspricht, daß es gegenüber den großen materiellen Mitteln, der in telligenten und coulanten Leitung der in Sachsen zugelas senen Feuerversicherungsgesellschasten. ohne Zweifel sehr schwierig sein werde, denselben auf dem bereits von ihnen in Besitz genommenen Gebiete Concurrenz zu ma chen , best mehr wollen wir wünschen, daß das neue, so sachkundiger Leitung und Verwaltung an vertraute Unternehmen an den Geschäften theilnehme, die aus der höhern und jedenfalls colossalen Steigerung des Feuerversicherungswesens in Sachsen und andern Län dern noch erwachsen werden. — Der Stadtrath macht auf die wiederholt einge schärfte Vorschrift aufmerksam, daß das Herausstellen von Blumentöpfen, Gläsern und ähnlichen Gegenständen vor die Fenster an den Straßen sowohl wie in Höfen nur unter der Beschränkung und Voraussetzung gestattet ist, daß durch gehörig befestigte Stäbe oder Gitter das Herab fallen derselben verhütet werde; auch kann diese Verwah rung durch Schnuren oder schwache Drähte nicht erseht werden. — In der Gerichtssitzung am 2. d. M. kam ein Fall zur Verhandlung, der schon früher einmal angesetzt, aber wegen des inmittelst eingetretenen Todes des Verletz ten vertagt worden war. Am 25. Oct. v. I. hatten auf der Bahnwiese bei Boxdorf der Handarbeiter Schmidt aus Reichenberg, dessen Bruder und ein gewisser Belke mit dem Gastwirth Werner Streit angefangen, wobei der Letztere tüchtig abgeprügelt und ihm — ohne daß er in der Hitze des Streites es bemerkt hätte — der Rock über den Kopf gezogen wurde, worin sich, wie Schmidt und Eons, gewußt haben mögen, stets Geld und zwar an je- ncm Tage die Summe von 20 Thlrn. befand. Man fand den Rock und den dritten Theil der Summe später bei Schmidten^ vor und derselbe läugnete nur, daß mehr