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Unterhaltung und Geschäftsverkehr. 16. Sonnabend, den 10. Januar. 1837. Erscheint täglich Morgens 7 Uhr. Inserate die Spaltenzeile oder deren Raum "zu S Pf. werden bis Abends 7 Uhr (Sonntags von 11—2 Uhr) angenommen. 1. Abonnementpreis ä Vierteljahr 1 Thlr., (monatlich 20 Zeilen unentgeldliche Inserate); 2. Abonnementpreis s Vierteljahr 15 Ngr. bei unentgeldlicher Lieferung in's Haus. — Für auswärts durch die Post ä Vierteljahr 10 Ngr — Einzelne Nummern 1 Ngr. Expedition: Johannes-Allee Nr. k, sowie auch Waisenhausstraße 6 pt. Local- und Provinrial-Nachrichten. Dresden, den 10. Januar. Se. M. der König haben genehmigt, daß der Kam merrath Freiherr Dathe von Burgk die von Sr. M. dem Kaiser der Franzosen ihm verliehene Decoration als Ritter der Ehrenlegion annehme und trage. — Se. M. der König Hut genehmigt, daß der K. Sicil. General-Consul zu Dresden Felix Kaskel das von Sr. M. dem Könige beider Sicilien ihm verliehene Ritter kreuz des Constantm-Ordens annehme und trage. — Se. M. der König hat dem Assistenten bei dem Hauptsteueramte in Plauen, C. G. Kirsch, bei Gelegen heit seiner Emeritirung, in Anerkennung seiner langjähri gen, pflichtgetreuen Dienstleistung, die zum Verdienstorden gehörige Medaille in Gold verliehen. — Die K. Polizeidirection macht bekannt, daß am 24 Dec. v. I Abends gegen 7 Uhr die Fabrikarbeiterin Emilie Schneider auf dem Wege nach Plauen bei Dres, den hinter der alten Scharfrichterei von einer ihr unbe kannten Mannsperson überfallen und thätlich gemißhandelt worden ist. Der Unbekannte, welcher sofort nach der That die Flucht ergriffen, und einen großen, ganz neuen Markt handkorb und 3 Pyramidenstäbe zurückgelassen hat, soll langer Gestalt, und mit grauem niedrigen Hute, sowie mit grauen Rock bekleidet gewesen sein. Die K. Polizeidirec tion ersucht alle Behörden und sonst Jedermann, Dasje nige, was zur Ermittelung des Thäters zu führen vermag, oder vielleicht inzwischen schon bekannt geworden sein sollte, schleunigst ihr mitzutheilen. — Der Rath bringt in Betreff der hies. Dienstboten- krankencasse die Vorschriften und Bestimmungen wiederholt in Erinnerung. — Da bei der jetzt wieder eingetretenen strengen Kälte die Bedürfnisse sich namhaft steigern, so erneuert die Armenversorgungsbehörde die Bitte an alle hochherzige Wohlthäter und edle Menschenfreunde, der Bedrängniß verschämter Armen durch Unterstützung mit Brennmaterial thunlichste Abhilfe gewähren zu wollen und di« Liebesga ben entweder in der Cassenexpedition, Scheffelg. Nr. 5 erste Et., abzugeben, oder in die Büchsen am Gouverne mentshause und beim Adreßcomptoir einlegen zu lassen. — In dem hies. Stadtkrankenhause, das in wohl verdienter Weise das öffentliche Vertrauen genießt, war der Krankenbestand am 1. Jan. 1856 162 und der Zu wachs im ganzen Jahre betrug 2415 (1319 männl. und 1096 weibl), so daß überhaupt in dem abgelaufenen Jahre 2577 Kranke verpflegt worden sind. Es wurden entlassen 2130, es starben 232, und so verblieb am 31. Dec. 1856 ein Bestand von 215. Am 1. Dec. v I. war der Bestand 222 und der Zuwachs 200, so daß überhaupt 422 Kranke (200 männl. u. 222 weibl.) verpflegt wur den. Hiervon sind 184 entlassen worden, 23 starben, und es verblieb mithin am 31. Dec. 1856 ein Bestand von 215. — In der zoologischen Section der Gesellschaft Isis sprach Hr. 0. Hartwig über die Sachen. Es gehören die selben zu den im Meere lebenden Mantelthieren. D«r Körper des Thieres ist ganz mit einer gallertartigen Hülle verwachsen. Das sogen Meerleuchten wird zum Theil mit von ihnen verursacht; bei Tage spielen sie mit Schnellig keit in die entgegengesetzten Farben. Der Vortragende er streckte sich auf die Anatomie und Lebensweise derselben. Hr. F. Judeich machte einige Mittheilungen über die der sächs. Fauna angehörigen Caraben, und verwies dabei auf die Artikel, welche darüber in den nächsten Heften der „Allg. deutsch, naturhist. Ztg." von (Cant.) Merkel, Mül ler und ihm selbst gegeben werden sollen. Hr. v. Hart wig trug über die Form der Schlüsselbeine verschiedener Säugethiere vor, und Hr. Prof. Voigtländer zeigte Prä parate der Klauendrüse des Schafes. — Die Herren Concertmeister Lipinsky und die Mit glieder der K. Kapelle Hüllweck, Göring u. Kummer zei gen an, daß sie 3 Quartett-Akademien geben werden, von denen die erste noch im Laufe dieses Monats stattsinden wird. Abonnements zu 3 und 2 Thlr. werden angenom men bei Bernh. Friedel, Kunst- und Musikalienhandlung, Schloßg. 17.