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Anführung von „Kragen g Is Victoria, ColS d'Eugenie, Puff. Garnituren, Brüsseler Points, Echarpes, Tüchern mit applicirten Spitzen, s riviere rc., Schatten- und Lichtstickereicn, Schweizer Gardinen" ,c ic. glänzen zu lassen. Doch nicht bloS die kost bare Gardine wird für das Putzzimmer, der blendende Schmuck für rauschende Festlichkeiten von de» Frauen erwählt, wir sehen fit auch in diesen Tagen sinnig prüfend das schneeige Lein und allerhand zweckmäßige das Leben verschönernde Gegenstände für ihre Lieben daheim in den Kaufgewölben auSwähle». Wie man nigfache Bedürfnisse auch der Einzelne in de» angedeuteten Be ziehungen haben mag, sic finden Alle ihre vollkommene Befrie digung in unseren Weißwaarenläven. Es sage Niemand, Inserate seien nutzlos. Nur die ange zeigten echte» Baseler Leckerli s waren es, die den WeihnachtS- wanverer auf die Convitorei von Kammsetzer auf der inner« Pir naische» Gasse aufmerksam machte», deren Besuch ihm für den weiten Weg volle Entschädigung bor. DaS Prachtstück der dor tigen Ausstellung war ihm bereits durch Hörensagen bekannt ge worden, nämlich der aus gesägtem Zucker bestehende, auf 28 Säulen ruhende Löwcnborn der Alhambra, ein herrliches Kunst werk, daS Niemand ohne Bewunderung für Hr». Kammsetzer be trachten wird. Die durchbrochenen Fenster sind aufs Feinste ge arbeitet und der Balkon nebst den Verzierungen an den Säulen so sorgfältig gefertigt, das, man an dieser Nachahmung altspani- scher Pracht und Größe seine wahre Freude hat. Der dafür an- gesetzte Preis von 25 Thlrn. wird jedenfalls kein unübersteig- liches Hinderniß sein, um das Kunstwerk dem Privatbesttz eines begüterten Liebhabers von dcrgl. Herrlichkeiten zugänglich zu mache». Außer demselben verdienen noch besondere Erwähnung die auf einer langen Tafel unter Blumen und Früchten aller Art aufgestellten rothen Krebse. Gold- und Silberfische, Leipziger Ler chen, Frankfurter Würstchen in Lebensgröße, die Stollenbreter aus Marcipan mit eleganten Stöllchen, und vor allen die zier lichen AilaS- und Tüllbonbons, die französischen Chocoladen- täfelchen, die reizenden Wickel- und Wiegenkinder. Freunde deS Humors finden allerliebste Carricaiuren, Politiker ein seines Con- grehlörtchen und Weintrinker alle Sorten franz. und spanischer Weine, zu denen die beliebten Eiermanveln ein trefflichesKnuSper- werk bilden. Zum Schluß nahmen wir gestern den Laden deS Hrn. Ferd. Elb auf der mittlen Frauengasse in Augenschein. Zunächst in- teressiren daselbst die täuschend ähnlichen Atrappen in Gestalt von Beefsteaks, Limburger Käsen, Straßburger Gänseleberpaste ten, Zuckerhüten, Stollen, Dreierbrötchen, Rcttige», Caviarfäß- chen, GanSviertcl», gebratnen Hühnern, Torten, AusterncabareS, Weinflaschen, Holzscheiten, riesigen Maikäfern und Mephistos; dann die kunstvollen Schweizerhäuschen, die zugleich als Cigarren halter und Aschenbecher dienen, die aus Manillahanf gefertigten Cigarrenetuis und Cigarrenpfeifchen, TschyboukS und Narguiles, zu deren Anwendung gleichzeitig die größte Auswahl von Cigar ren und Tabaken sich rarbietet. Cigarren hat Hr. Elb bis zu 400 Thlr. pro Mille und den Schnupftabak in allen Sorten bis zum Hinterindischen. Kunst und Literatur. ** Der Vorstand der Dresdner Schillerstiftung bereitet ein „Jahrbuch" vor, daS noch im Laufe dieses Winters erscheinen und über die Begründung der mildthäligen Stiftung, so wie die bis herige Fortentwickelung des Unternehmens einen, auch die Bil dung der in andern Städte» zu gleichem Zwecke ins Leben geru fenen Stiftungen umfassenden, actenmäßigen Bericht nebst Rech nungsablegung bringt», zugleich aber auch literarische Beiträge von Mitgliedern deS Dresdner Comitee s enthalten wird. ** Prof. I. Hähne! hat von der Herzogin von Leuchten- berg den Auftrag zur Ausführung seines herrlichen Raphael (der letzter» vervollkommneten Gestaltung dieser Figur) in Marmor erhalten. ** Emil Devrient ist vorige Mittwoch im K. Schauspiel hause zu Berlin alö Egmont ausgetreten. Kein Platz war mehr zu haben. König und Königin wohnten der Vorstellung bei. Dem Vernehmen nach wird übrigens derselbe noch in mehrern Gastrollen auf besondere Veranlassung des König- auftrete» ** Am ll. d. M. hat die jetzt in DreSben lebende Sänge rin Frau Niffen-Saloman in dem Leipziger Gewandhaus - Con- cert gesungen. Sie hat fick dabei durch den Vortrag einer gro ßen Arie auS SpohrS „Faust" und der bekannten brillante» Arie aus „Ernani" von Verdi den entschiedensten Beifall erworben, der sich durch wiederholtes Hervorrufen zu erkennen gab. Weihnachts - Literatur, vn. Die freudige Theilnahme, mit welcher, besonders kon der Kinderwelt, die Arbeiten Karl Fröhlich», deS geschickten Sckee- renkünstlerS, ausgenommen worden find, läßt auf die frohe Be grüßung schließen, welche einem soeben neu erschienenen Merk chen deS genannten Künstlers zu Theil werden wird. „Silhouet ten" nennt Karl Fröhlich seine ausgezeichneten Bilder, und Sil houetten find es auch, aber in höchstmöglicher Vollendung, ganze Gruppen voll Leben und Handlung, voll der drolligsten und an- muthigsten Menschen- und Thierfiguren. Man begreift kaum, wie auch die geübteste Hand blos mit Scheere und Papier diese feinen, zarten Gestalten, diese Bäume mit Laub und Früchten, Blumen, Wasserfällen rc. hervorzubringen vermag. Aber doch ist eS so, Karl Fröhlich hat all' diese reizenden Bilderchen zu sei nen netten, muntern VerSlein selbst ausgeschnitten, diese sind aus eine einfache Art durch Holzdruck vervielfältigt und schmücken so, zur Freude der Kinderwelt, sowohl diese» neue Büchlein, als auch andere beliebte Kinderbücher und Zeitschriften, wie namentlich den von T. v. Gumpert herauSgegebenen „Zeitvertreib", der den Kleinen dir Biographie deS beliebten Scheerenkünstlers ausführ licher darstellt. Wer seinen Kindern eine Freude bereiten will, versäume nicht, die „Silhouetten und Reime" von Karl Fröhlich den Gaben deS Weihnachtstisches beizulegen, die schwarzen Bild chen werden gewiß unter den bunten Herrlichkeiten nicht von den muntern Kinderaugen übersehen werden. Zur Antwort. (Eingesandt.) Würdest Du Deine Meinung gegen mich frei auSsprechen, würde ich Dich keineswegs für einen Sünder „aus schreien", indem ich Dich fest überzeugen kann, daß ich zwar kein Schein heiliger (wovor mich Gott in Gnaden bewahren wolle), aberselbst ein armer Sünder bin. — Telegraphische Börsen - Nachrichten. Leipzig, Freitag, dm 19. Decbr. K. sächs. Staatsp v. I. 1855 3K ?7z G. — do. v. 1847 4K 98Z G. — do. v. 1852/55 4H größere 98Z S. - do. v. 1851 4j K I0>4 G. — Landrentenbr. 3^K größere 84H G. — Schles. Eisenb. Ac- tien 4K 99 G. — Bankactien, Leipz. l 67 B. — do. Leipz. Cre dit 98^ G. - do. Braunschweig. 141^ B. — do. Wcim. I30Z G. — Lcipz.-Dr.-Eisenb.-Actien 307 B. — do. Löb.-Zitt. 59 B. — do. Magd. Leipz. 291 B. — Neue — B. — do. Thüringer 133H G. — Wiener Bankn. 96 G. — Wechselcourse: Amsterdam 144 B. — Augsburg I02Z B. — Bremen 110.1 B. Franks, a.M. 5 7,HB.— Hamb. I52^G.— London 6,18^G. — Paris 79H G. — Wien 96H G. — Louisdor — G. Wien, Freitag, dm 19. December. Staatsschuld-Ver- schreibungen zu 5U8IHH. — Nationalanlehen 83,H. — do. v 1852 zu 4HZ —. — do. zu 4K —. — Darl. u. Berloos. v I 1834 — do. v. I. 1839 2Sj. - Lott. Anl. v. I.