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Straßen und Plätze, welche der Fackelzug berührt, als: der GewandhauSplatz, die Moritzftraße, der Neumarkt in der Richtung nach der Augustusstraße, die letztere selbst bis zum grünen Thore des K Schlosses, sowie die Schloß gasse für Wagen jeder Art und Reiter gesperrt. Auf dem Neumarkt bleibt in der Richtung von der inn. Pirn. u. inn. Ramp. Gaffe nach der m. Fraucng. die Passage für Wagen offen, bis der Fackelzug den Neumarkt berührt. Die während der gedachten Stunden von der alten Elb brücke, sowie die nach Beendigung der^SZorstellung im K. Hostheater nach der Stadt fahrenden Wagen haben ihren Weg nach der Hauptwache und der Sophienkirche zu zu nehmen, insofern nicht bereits um 9 Uhr der Fackelzug die Augustusstraße vollständig verlassen hat, in welchem Falle auf vorherige Weisung der ausgestellten Gensd'armcrie- posten die Benutzung dieser Straße für die Abfahrt vom K. Hostheater und der Elbbrücke wieder freigegeben ist. Da der Eintritt in die Hofräume des K Schlosses nur den Theilnehmern am Fackelzuge gestattet sein wird, so ist jedes Hindrängen des übrigen Publikums nach den Schlvß- thoren zu unterlassen. Die K Polizeidirection erwartet, daß ihre Vorschriften allseitige Befolgung finden und über haupt die Haltung des Publikums eine solche iem werde, welche mit dem freudigen Anlasse und der beabsichtigten Kundgebung der Verehrung in vollem Einklänge steht. — Die Versammlung sämmtlicher Herren Innungs- Aeltcsten und Innungs-Mitglieder zum Fackelzuge findet heute Ab. Punkt 7 Uhr auf dem Gewandhause statt. — An dem heute stattfindenden Fackelzugc wird sich in Folge einer Aufforderung des pädagogischen Vereins die Mehrzahl der hiesigen Lehrer betheiligen. Versamm lungsort: Johannisgaffe, 1 Bürgerschule: Zeit: 7 Uhr. — Da bei dem so vermehrten Postverkehr zur Weih nachtszeit wegen des großen Andranges Verwechselungen und Verspätigungen nicht zu vermeiden sind, so ist es zu möglichster Beseitigung derartiger unangenehmer Vorfälle wünschenswerth, daß die Versendung von Packereien mit den Posten nicht bis auf die letzten Tage vor Weihnach ten verschoben, sondern möglichst noch vorher bewirkt werde. Das Publikum wird in dessen eigenem Interesse auf die Zweckmäßigkeit der frühern Absendung aufmerksam gemacht. — Im Gewerbc-Vereme hält heute Ab. Hr. Krone einen Vortrag über Schießbaumwolle, Collodiumwolle u. Photographie bei künstlichem Lichte. — Im Theater der Urania auf Bergmanns t'Alaung. Nr. 55) wird heute Ab. „die Schule des Lebens", Schau spiel in 5 Acten von Raupach, gegeben. — Die Schlitlschuhbahn auf dem Zwingerteiche, ob wohl vollkommen tragfähig, kann darum den, Verkehr noch nicht übergeben werden, weil in Folge des hohen Wasserstandes der Elbe (gestern Morgen 2 Ellen 13 Zoll über 0) die Eisdecke desselben so weit gehoben worden ist, daß sich ein ca. 1j Elle breiter eisfreier Rand am Ufer gebildet hat — Wie wir hören, beruht die neuliche Angabe in Bezug auf die Höhe des Vermögens der hies. Buchdrucker- Unterstützungs-Easse auf einem Jrrthume des Einsenders. — Nächsten Montag giebt Hr. Alexandre Rangeraye, Violinist aus Paris, eine Soiree musieale im Saale des Conservatoriums für Musik, inn. Pirn. G. Nr. 6 (Har moniegebäude), unter Mitwirkung von Frau H. Hilde brand u. dem K. Kammermusikus Hrn. Richter. — Allsonnabendlich werden seit Jahren von unserem trefflichen Kreuzschülerchor — wie in unserer Schwester stadt Leipzig vom Thomanerchor — in der Kreuzkirche Motetten aufgeführt. Es ist zu bedauern, daß diese schö nen und würdigen Gesangesvorträge und die wackeren Orgelvorspiele des hochachtbaren Organisten Hrn. Höppner sich nicht eines zahlreicheren Besuches erfreuen. Nächstens nur einmal im Jahre — kommt das durch seine heilige Einfalt rührende „puor nulus vsk in volklelwm" zur Aufführung. — Für die Abgebrannten in Schöneck sind bei der Redaction des „Dr. I." ca. 900 Thlr. eingegangen Im Laufe der letzten 5 Jahre sind an gedachter Stelle (am See Nr. 35) gegen 10,000 Thlr. für milde Zwecke ge sammelt worden, wovon auf das Jahr 1856 allein 4000 Thlr. kommen. — Heute feiert die löbliche Fischerinnung ihr Quar tal, welches nur noch in einem gemüthlichen Mahle und Balle besteht. Früher gab es 2 Quartale. Keine Innung ist seit Jahren so in ihrem Gewerbe zurückgegangen, als diese. — Ein auf der Wilsdr. Gasse gestern todt in eine Dachrinne darniedergefallenes Taubenpaar mahnt uns an die Pflicht, auch der hungrigen Vögelein bei der jetzt ein getretenen strengen Kälte zu gedenken. — In der gestrigen Sitzung des Bezirksgerichtes er schien ein verlumptes Subject vom übelsten Aussehen, das, kaum entlasten aus dem Arbeitshause, wieder mehrfach gestohlen hatte und deshalb vom hiesigen Genchtsamte zu 16 Wochen Gesangniß verurtheilt worden war. Er hatte dagegen Berufung eingelegt, „weil ihm die Strafe zu hoch schiene." Das Gericht bestätigte die erstinstanzliche Er- kenntniß. Nachdem die Verhandlungen zwei Stunden ge dauert, fand sich, daß ein Hauptzeuge nicht geladen war, und es wurde deshalb die Sache bis Sonnabend auf An trag des Staatsanwaltes vertagt. Tagesgeschichte. Die Wartburg, der Stolz Eisenachs, die Zierde Thürin gens, ist uni ein sinnig gewähltes Kleinod reicher. Deutsche Frauen Schleswig-Holsteins haben, eingedenk der verhältniß- mäßig reichen Gaben, die ihrem Heimathlandc in den Tagen schwerer Bedrängnis: aus Eisenach — und aus Thüringen über haupt — zugeflossen sind, die restaurirte Lutherkapelle »nt einer höchst geschmackvoll gestickten Altar- und Kanzelbekleidung ge schmückt. Mag die bedeutungsvolle Gabe, von zarter Frauen hand als Dankesopfer auf den Altar der Wartburg niedergelegt, zugleich als eine schöne Gabe dankbarer — wir möchten sagen: dankbar mahnender — Erinnerung gelten, niedergelegt auf den Altar des gesaminten deutschen Vaterlandes. Sonnabend Mittag wird in Berlin die Eröffnung de ciesjährigen Sitzung der beiden Häuser des Landtags stattfinden. lieber vcn Erfolg der Sendung des Generals Düfour nach Paris gehen verschiedene Gerüchte. 2m Ganzen scheint die Anwesenheit DüfourS in Paris einen günstigen Erfolg ge habt zu habe». Nachrichten in Berliner Blättern bestärken die Hoffnung ans friedliche Unterhandlungen. Einem bewaffneten Einschreiten Preußens in der Schweiz soll die französische Re gierung nicht beistinimen wollen. Der französische Minister des Auswärtigen gab am 24. Nov. de», russischen Botschafter und dem gesaminten Botschafts- Personal ein Diner von vierzig Gedecken. Die gegenseitigen Toaste bekundeten das freundliche Vcrhältniß, das gegenwärtig zwischen Frankreich und Rußland besteht. In Brüssel hat sich ein Komitee zur Errichtung von Arbeiterwohnungen gebildet, wie dieselben von dem Wohlthätig- keits-Congreffe befürwortet worden sind. Bei einer amerikanischen Präsidentenwahl pflegt eS