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r- 2 k ' i.- — Auction: Mittwoch den 12. Nov. u. ff. Tage, Norm. 10 Uhr, gr. Brüderg. 27. Mobiliargegenstände. — Der Volksspeiseanstalt für Neu- und Antonstadt sind in diesem Jahre bereits 208 Thlr. l Ngr 9 Pf. an Geschenken zugeflvssen, darunter von Sr M. dem König 50 Thlr., von I. M. der Königin 40 Thlr., von I. K. H. der Prinzessin Amalie 20 Thlr., von I. K. H. der Prinzessin Auguste 15 Thlr., von der Gesellschaft Fmiti- lis sselwilns als Ertrag einer dramatischen Abendunter haltung 9 Thlr. — Es wird von den Verwaltungen des mitteldeut schen Eisenbahnverbandes zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Vorschrift der zusätzlichen Bestimmungen zum Re glement für die dirccte Güterbeförderung im mitteldeutschen Eisenbahnverbande über die Versicherung von Eisenbahn fahrzeugen (Seite 57 r» lineu 3) aufgehoben ist und fort an nur 8- 15 des gedachten Reglements, nach welchem für diese Transportvbjecte weder vor noch während oder nach dem Transporte irgend eine Garantie geleistet wird, Giltigkeit hat. — Zwei von Fr. Wolf gefertigte, mit achtem Gold und Seide aü'f weiße Seide gestickte Stühle sind im Preu ßischen Hof, Sc^effclg., Zimmer Nr. 3, von Morgens 9 bis 12 Uhr und des Nachm, von 1 bis 4 Uhr zur An sicht ausgestellt, darauf n'chd verschiedene Landschaften, Ara- ^«diesvögel, Schmetterlinge, Raupen und Flie gen und die maniuchfaltigsten Vlumen ganz naturgetreu gestickt, die Gestelle sind noch von ^em berühmten Schloß Mannsfeld aus dem 16. Jahrhundert. — Die '' eutralia hält ihr zweites V*ocal- und In- strumentalconcert Montag den 10. Nov. im Saale des deutschen Hauses. — Die Ausstellung der für das Pestalozzistist über sendeten Liebesgaben ist für die Mitte d. M. festgesetzt. Zu der Annahme der Geschenke sind bereit: Frau Appell- Räthin Ackermann, inn. Btzn. Str. 16; Frau Schulräthin Bezzenberger, gr. Plauensche G. 7; Frau Past. Böttger, Anneng. 18; Frau Pastor Eisenstuck, Friedrichst. a. M. 11; Frau Superint. u. Consistorialr. Hepmann, Prager Str. 24; Fräul. Hübler, gr Reitbahng. 6; Frau Superint. u. Consistorialr. Kohlschütter, Moritzstr. 8; Frau Past. Pal- damus, Lilieng. 3; Frau Geh. Kriege. Richter, Johannis- allee 1; Frau Vicepräs. Schneider, Leipz. Str. 10; Frau Hofräthin v. Seckendorfs, a. d. Kreuzk. 2; Frau Ober- stallmeister Gräfin v. Vitzthum, Erc, Johannisg. 2. — Vorgestern Mittag ging ein mit Steinen belade nes Schiff durch die alte Elbbrücke, als mitten unter dem Bogen das Steuer an einem Steine zerschellte und nur durch sofortiges Ankerwerfen das Schiff vor dem Festfah ren bewahrt wurde. — (Schluß d. gestr. Art. über die Kreuhberg'sche Menagerie.) Es folgt nun ein schwarzer Panther, ein äußerst seltenes Thier von sammetschwarzer Färbung, das von Manchem nur für eine Varietät des Panthers gehal ten wird, was auch Oken von ihm sagt, doch dürfte es richtiger als eigene Species angesehen werden, da es in der Größe gar zu sehr differirt. Dies Exemplar stammt aus Java und scheint sich an das Klima gewöhnt zu haben, da es schon längere Zeit gesund im Besitz des Hrn. Kreutzberg ist. Als Bastard zwischen diesem und dem Panther oder Leopard sind möglicher Weise die beiden folgenden Thiere anzusehen. Diese beiden haben eine silbergraue Färbung und sind mit schwarzen Flecken gezeichnet, die an Hals und Kopf verschwimmen. Um den Mund sind sie weiß gezeichnet und erreichen an Größe den Panther,- dem sie im Kopfbau auch sehr ähnlich, während das Fell keine vollkommenen Ringe zeigt. Vom Leoparden differiren sie wiederum stark durch den Schädelbau, so daß sie gewis sermaßen noch ein Räthsel bleiben. 3 Jaguare machen den Beschluß, deren einer ein ganz kolossales Thier ist, das an Größe fast dem Königstiger gleichkvmmt. Anßer seiner beträchtlichen Größe unterscheidet er sich von seinen Verwandten noch durch die großen Ringflecken mit einem Mittelpunkt, die sich weder bei Panther noch bei Leopard finden. Wir kommen nun zu einem Thiere, das zum er sten Male in Europa gezeigt wird, es ist dies das seltene Nashorn der Sundainscln, das für den Beschauer ein wi derwärtiges Aeußeres hat, welches durch seine Gefräßigkeit nur vermehrt wird. Es ist ein vollkommen ausgewachse nes Exemplar von der Größe eines Ochsen, aber von be deutend größerer Körpermaffe. Auf der Nase befindet sich nur ein kurzes Horn, hinter dem in geringer Entfernung das kleine Auge liegt. Die Farbe des Thieres ist ein Gelbgrau, zwischen den Gelenken ein Fleischroth und die ganze Haut aus deutlich wahrnehmbaren 5- und 6eckigen Feldern zusammengesetzt, zwischen denen wenige Haare stehen. Es nährt sich hier in der Gefangenschaft von Heu, von dem es täglich eine gewaltige Quantität vertilgt. Au ßer diesem wcrthvollen Thiere ist noch ein Elephant der Vertreter der Pachydcrmen, außer denen noch die Wieder käuer zu erwähnen sind, unter denen die schönsten und sel tensten, 2 Giraffen, und die früher hier noch nicht gezeig ten Elen-Antilopen sind, die, an Größe alle andern Anti lopen überragend, leicht kenntlich sind durch ihre gelbbraune Färbung und die lang herunterhängenden, mit schwarzen Haaren besetzten Wammen, sowie durch die gegen 2 Fuß langen, ziemlich geraden und mit einem spiralgewundencn Grat versehenen Hörner. Beide Thiere bewohnen den Süden Afrika's. Neben ihnen finden wir noch den ostind. Gangeshirsch, den Zebu, das Lama und die häßlichen Ka- meelziegen, die aus Syrien stammen und sich durch die langen Ohren und das gebogene Nasenbein auszeichnen. Außerdem besitzt Hr. Kreutzberg noch eine schöne Samm lung Papageien. Tagesgeschichte. In der letzten Versammlung des Berliner Vereins zur Be förderung des Gartenbaues tbeiltc Professor Koch mit, daß die belgische Negierung genaue Untersuchung habe anstellen lassen, um den Einfluß der Fabriken, besonders chemischer auf die Ve getation zu ermitteln. Danach se, dieser bei vielen Pflanzen we nig oder gar nicht bemerkbar, und batte demnach vor Allem die hier und da ausgesprochene Behauptung, wonach die Kartoffel- Krankkcit hauptsächlich den Fabriken ihren Ursprung verdanke, gar keine Begründung. Selbst bei in dieser Hinsicht sensiblen Pflanzen hätte man über eine Viertel,neile hinaus keinen Einfluß mehr wahrgenommcn. Die Ncisenden von Berlin »ach Frankfurt a. M. sollen vom l. Dccembcr an nicht mehr unterwegs die Wagen wechseln. Wer als Eisenbahn-Passagier erfahren bat, was für ein Gerenne und Gedränge in der Regel beim Wechseln der Waggons entsteht, wird dem Mitteldeutschen Eisenbahnverband, durch dessen Be mühung die neue Einrichtung zu Stande kommt, dafür Dank wissen, daß er so zu sagen diese „Zichzeit" auf der Eisenbahn ab schafft. Nachrichten aus Wien zusol-ge ist man dort in Folge des Konstantinopolitanischcn Ministerwechsels, der einen vollständigen Sieg Englands und Oesterreichs über Frankreich enthält, geneigt, die ohnedies hinlänglich gespannte allgemeine Lage in Europa als zum Bruche reif anzusehen.