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2 uhr, 8 Tage gehend, von Martini; 1 ovaler Sophaspietzel mit Goldrahmen von Hillmann; 4 .vateNtirte . Schreibe pulte von Förster; 1 Amazone von Piels mit Consol von Hahn; 1 nußbaum. Schreibtisch von Meister; 1 patent. Stahlfedermatratze mit Bettstelle von Weber; 1 ovaler Nußbaumtisch; 1 eleg. Toilettentisch; 2 Wandetageren; 1 Uhr in Goldrahmen; 1 silb. Zuckerschale; 1 silb. Flsch- kelle; 1 Ring mit 13 Diamanten; 1 Theemaschine mit Rechaud; 2 Pelzdecken; Schloß Pillnitz und eine Brücken ansicht, von Haaren gearbeitet; 1 'sehr gut gearbeitete Toilette; I.Serviulisch; 1 Nipptisch; verschiedene schön ge arbeitete Albums;iAeolsharfen; Rohrstühlc (jeder Gewinn ü ^ Dtzd.); Nähtische; Hausspritzen, 1 Blumenständer mit Papierblumen (20 Thlr.); 1 Flicgenschrank; Atlas- und Casimir-Mantillen; 1 durchaus vergoldeter, schön ge arbeiteter Salontisch von Reitzenborn. Der Besuch dieser Ausstellung muß besonders für die interessant sein, welche die Gewerbeausstellung zu sehen versäumt haben. — Gestern Nachmittag zwischen 4 und 5 Uhr er eignete sich beim Bau der neuen Bier-Brauerei im Plauen- schen Grunde ein Unglücksfall, der zugleich den Beweis liefert, daß die äußersten Felsenschichten sehr ausgewittert sein müssen. Es wurde nämlich an einer Felsenecke ein Steinblock von ungefähr Elle zum Sprengen abge bohrt. Zwei Arbeiter sind beschäftigt, durch kräftige Ham- merscbläge das Sprengloch mit einem großen Messel in die Tiefe zu treiben, als plötzlich das zu sprengende Stück losbricht, indem eben der zweite einen herzhaften Schlag auf den Meise! führen wollte. Durch das Abtrennen des Steinblocks sinkt auch der Messel in dem Augenblicke, wo der Stein sich trennt und zugleich trifft der nach dem Meisel geführte kräftige Schlag den Arbeiter dermaßen am Knie, daß er die 5 Ellen Höhe auf den Block herabstürzt und als schwer Verwundeter hinweggetragen werden mußte. — Die Entstehung des Feuers in Stetzsch am Diens tag Abend beweist von Neuem, daß die größte Vorsicht im Gebrauch der Streichhölzchen anzuwendcn ist. Dieser Brand, der 7 Bauergüter in Asche legte, wurde durch die Hand eines sechsjährigen Knaben verursacht, welcher, da ihm die Queckenfeuer auf dem Felde gefallen hatten, in Abwesenheit seiner Eltern ein Paquet Streichhölzchen aus findig machte und sich damit auf die Scheuncnlenne be gab, wo er, um sich ein solches Feuer zu bereiten, eine Partie Stroh anzündete, nach seiner Angabe, „weil er dies öfter auf dem Felde gesehen und darüber seine Freude ge habt hätte." Möchten die Antiphosphor-Streichhölzchen doch recht bald die >etzigen verdrängen und überdies die größte Vorsicht im Gebrauche derselben Seiten der Be hörden mit den strengsten Maßregeln anbefvhlen werden Tagesgeschichte. Nachdem seit Beginn unseres Blattes die Wohnungs- noth einen stehenden Artikel unserer Besprechungen gebildet, be gegnen wir jetzt fast täglich in den größeren politischen Zeitungen der Besprechung dieses Themas. Die „Ostdeutsche Post" bringt diese so tief in das practische Leben einschneidende Frage mit der herrschenden allgemeinen Geidnoth im Zusammenhang und hebt für Wien hervor, daß dort im Verhältniß zum Wachstkum der Bevölkerung zu wenig Neubauten unternommen würden, woran vornehmlich die Bauordnung schuld sei. Das genannte Blatt sagt u. A.: „Eine Vauoidnung, welche weder mit den polizeilichen Forderungen, noch mit den technischen Fortschritten unserer Zeit im Einklänge steht, eine Bauordnung, die unnöthi- ger Weise den Capitalaufwand vergrößert, muß von vorn herein 'Ä X jeden Geldbesitzer vom Ankäufe von Grundstücken und von Bau- untersiehmungen zurückschrecken. Abgesehen hiervon kann auch das Material nicht so billig beschafft werden, wir in London oder Paris, wo z. B. in neuerer Zeit statt der hölzernen Trag balken meistens eiserne Träger in Anwendung kommen, wobei natürlich der billigere Preis desConstructionseisens injenen Län dern von Bedeutung ist." Ueber die Wohnungsnoth in Berlin lesen wix in der Magdcb. Ztg. u. A.: „Berlin hat nicht auf Gebot seines Herrn ganze Straßen nicdergcrissen und zu Lurusbauten umgewandelt und zeigt doch auf einmal dieselbe Nvth wss'^Paris. Die Häuser- bauten sind jetzt zahlreicher, als in den Jahren 4ejt^I848 und die Bezeichnung ist eine unrichtige, welche cinem'^ibsoluten Wohnungsmangel die Schuld jener Erscheinung bcimcssen will. Man hat in den letzten Jahren nachgewicsen, daß das Verhält niß der Mittel-Wohnungen zu gering sei gegenüber dem der gro ßen und kleinen Logis, aber jetzt fehlt es, wie das Arbeitshaus uachwcist, plötzlich und hauptsächlich nur an den letzteren. Nun liegt das aber nicht daran. daß die Mehrzahl det KguS- bcsitzer etwa ihre kleinen Logis durch Verbindung zu größeren umgcschaffcn, die Zahl derselben ist vielmehr im alten Wachsthum geblieben, aber die Bewerber darum haben sich unverhältnißmäßig vermehrt. Die Wohnung ist die Ausgabe, welche der zur Ein schränkung Gcnöthigte, der auf den eben nur „auskömm lichen " Gehalt angewiesen, zuerst und am leichtesten rcducirt, und man ist damit jetzt im vollen Zuge. Dazu kommt nun, daß bei den Classcn, welche von jeher auf kleine Wohnungen angewiesen waren, die Einschränkung auf demselben Punkte anfängt, d. h. daß diese eher die Micthe schuldig bleiben, als hungern; daß fer ner die Hausbesitzer von der sonst geübten Langmuth zurückkom- mcn müssen, da gegenüber dein jetzt so leicht beweglichen Kapitale die pünktlichste Verzinsung der Hypotheken doppelt noch thut. So ist die Bedeutung dieser Thatsache, der eine entsprechende Mehrzahl von Klagen zur Seite steht, klar dargelegt,- es ist die Noth, und zwar nicht mehr nur die der unteren Klassen, son dern auch die heimlich schon nahende der nächst höheren Bevöl kerung. Die Neue Prcuß. Ztg. läßt sich also vernehmen.- „Nicht.blos an Wohnungen für kleine Leute, sondern auch an sogenannten Mittel-Wohnungen hat sich beim letzten Quartal-Wechsel ein Mangel fühlbar geinacht. Die neumodische Sucht, fast nichts als sogenannte „herrschaftliche Wohnungen" herzustellen, rächt sich zwar bereits durch das Leerstchen vieler derselben qn den Hauswirtheu, erschwert aber andererseits das Finden von Wohn ungen unter dem Miclhspeeisc von 200 Thalern. Um den Scha de», der durch das unverhoffte Lecrstehen „herrschaftlicher Wohn ungen" entsteht, zu ersetzen, schrauben speculative Hausbesitzer die Preise der Mittclwohnungen rücksichtslos hinauf, und so kommt es nicht selten vor, daß die tkcuren Wohnungen im Verhältniß billiger erscheinen, als die, für welche weniger Miethe gezahlt wird Auch zieht die Steigerung des Miethpreises die Erhöhung der städtischen Miethöstcuer von selbst nach sich und Eines gesellt sich so zum Andern, um dem Mittelstände die ohnehin drückende Theucrung noch drückender zu machen. Aus Paris berichtet die Köln. Ztg., daß die Aufregung, die in den Arbeitervierteln herrscht, dadurch vermehrt wird, daß viele Fabriken einen Tbeil ihrer Arbeiter entlassen, weil die Bank in Folge ihres Mangels an Baarvorrath alle Wechsel zurück- wcist, die mehr als 45 Tage zu laufen haben. Der Handel liegt ganz darnieder. Auch in der Provinz herrscht große Aufregung, In dem Departement der beiden Scvrcs hat man eine neue ge heime Gesellschaft entdeckt. Dieselbe hatte ihren Hauptsitz in Rioux. Die Gensd'armcn wollten dort 60 Personen verhaften. Es wurde aber Widerstand geleistet. Frauen und Kinder nah men an dem Kampfe Theil, und die Gcnsd'armen konyM erst, . nachdem sie Verstärkungen erhalten hatten und die Zusammen-