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harten in ein weiches Wasser, die Reinigung des Wassers zu verschiedenem Gebrauch, der Einfluß der Wärme auf das Wasser, die Gradmessungen oder Thermometer, der Prozeß des Kochens, den Kochpunkt zu erhöhen, der Ge brauch und Nutzen mit Dampf zu kochen, den Papilianischen Topf, das Gefrieren oder Kristallischen des Wassers, die Eiskeller, die Mineralwässer. Hierbei bereitete der Redner ein kohlensaures Wasser, natürlich von angenehmem Ge schmack und überreichte cs der Damenwelt. Dann ging er auf den Prozeß der Bildung von kohlensauerm Wasser, die Bestandtheile des Wassers über. Hier zeigte er das Knallgasgebläse mit dem Siderallicht und verbrannte ver schiedene Metalle in farbigen Lichtern. Den Schluß bil dete die Zersetzung des Wassers durch Elektrolyse. Das nächste Mal wird Hr 1). Fleck über Heizung, Heizmate rialien, über die Oefen und Anlegung von Zügen sprechen. Zuhörer waren diesmal über Hundert. — Das bereits mehrfach erwähnte Eoncert, welches Hr. F. Baumfelder zum Besten des hiesigen Pestalozzistifts zu geben beabsichtigt, soll nächsten Freitag im Hotel de Saxe stattsinden. — Einer von den vier Verbrechern, welche kürzlich den Transporteuren bei Frankenberg entsprungen sind, der Kellner Voigt, ist von der hiesigen k. Gendarmerie er griffen und eingebracht worden. - Nach der „Sächs. Elbztg." passirten vom 9—15. Oct. außer fünf mit verschiedenen Natur- und Jndustrie- producten befrachteten Kähnen, von denen einer zu Berg, vier hingegen zu Thal steuerten, 97 nur mit Kohlen, Holz u. s w. beladenen Fahrzeuge bezüglich Flößen das Hauptzollamt Schandau, so daß seit dem 30. Januar bis mit 15. Oktober d. I. überhaupt 3423 beladene Fahr zeuge bei demselben abgefertigt worden sind. — Sonnabend Abends ging der vor dem Ministe rium des Innern als Wachtposten stehende Soldat Kern vom 13 Infanterie-Bataillon zwischen 10 und 12 Uhr von seinem Posten nach dem großen Garten und erschoß sich. Furcht vor verdienter Strafe wird als Ursache an gegeben. Die Ablösung fand den Posten natürlich un besetzt. — Aus dem uns zugekommenen Bericht über die Bezirks- und Armenschulen Dresdens auf das I. 1855 schöpft man die Ueberzeugung, daß die Opfer, welche Dresden dem Polksschulwesen bringt, wohl angewendet sind. — Im Grundstück der Herren Petzold und Aulhorn vor dem Falkenschlage steht em Pflaumenbäumchen zum zweiten Male in diesem Jahre in Blüthe. — Wir haben heute nachzutragen, daß bei dem Feuer auf der Packhofstraße ein Bücherschrank mit Inhalt — Bücher — verbrannte, die Stubendielen bereits stark an gekohlt waren und 31 Fensterscheiben zersprungen sind. — Am heutigen Tage kam folgender Fall vor. Bei einem den Jahrmarkt besuchenden Kleiderhändler sah sich Jemand Damenmäntel an und erkundigte sich nach dem Preise eines derselben. Auf 19H Thlr. Gebot wurde er widert, es seien nur 15—17 Thlr. dazu bestimmt; der Verkäufer wollte nun den Mantel für 18 Thlr. lassen, worauf der Käufer entgegnete: „Ich komme wieder." Der Ver käufer wollte nun den Mantel für 17 Thlr. lassen, ver sperrte dem Käufer den Weg und verlangte, mit der Be hauptung, daß der Mantel mit 17 Thlr. verhandelt sei, 1 Thlr. Draufgeld. Um dem entstehenden Skandal zu entgehen, gab der gutwillige Käufer einen Thaler preis und ließ den Mantel im Stich. — Einem mit viel Geschick und gutem Humor ge schriebenen Artikel des „Dresdner Journals" über den Jahr markt entnehmen wir Folgendes: Der Jahrmarkt ist mit seinen Freuden und Leiben wiedergekehrt und zwar was zum Gallusmarkte als Seltenheit betrachtet wird, unter der Gunst des schönsten Wetters. Aus den 36 vollgedruck ten Quartseitcn des mit 4 Beilagen erschienenen Anzeigers können auch die auswärtigen Abonnenten sich eine Vor stellung von unserm Jahrmarktstreiben machen. Die Con- certe beschränken sich für diesmal auf die Brühl'sche Ter rasse und den Großen Garten, desto reichlicher wird aber das Jahrmarktspublikum mit Tanzmusik versorgt; Einla dungen zu Ballmusik, Tanzsoireen, Tanzvireinen und der gleichen erfolgen aus dem Gesellschaftsbaus, dem Elephan- len, dem Schweizerhauschen, dem Schulgute, der deutschen Halle, dem gebirgischen Garten, dem Oveum, dem polni schen Brauhaus, dein Reussischen Garten, von Stückgie ßers, Bergmanns und Birkholzens; und wer etwa eine „launige Abendunterhaltung" vorziehen sollte, dem wird von „Herrn Naumann", „Herrn Zirkel", „Familie Herr mann aus Oberwiesenthal, Bischof und Buttni", von „Herrn Wagner unter Mitwirkung von Herrn und Fräu lein Magnus" an 8 verschiedenen Orten mit einem locken den Hintergründe von Karpfen mit polnischer Sauce, Leber- Blut- und Charlottenwurst rc. die Wahl schwer gemacht, wenn nicht am Ende die Einladung von „Fahrenkamm und Wiltwe Magnus" zum «geschundenen Raubritter mittelst des Zusatzes: iW. der geschundene ist auch dabei" den Sieg davon trägt. Der ganze Raum des Anzeigers ist beinahe den Verkaufsannoncen gewidmet, die sich in Poesie und Prosa — was hier auf Eins herauskommt — über ein Viertelhundert Quartseiten ergießen. Die „Mäd chen nicht von hier" sind auf einen kleinen Raum zusam mengedrängt worden und die „gesuchten Gelder" begnügen sich gar mit nur zwei Zeilen. Wäre doch dies ein Omen, daß die Käufer recht volle Beutel mitgebracht haben. Bei den Anpreisungen der Jahrmarktswaare bemerken wir dies mal mit Vergnügen, daß die bekannten Jahrmarktslügen etwas seltener geworden sind. Tagesgeschichte. Oesterreich. Auch in Wiens Vorstädten herrscht unter den Volksclassen wie in Paris, eine theils aufgeregte, theils ge drückte Stimmung. Der wucherische Miethzins, den die Rück sichtslosigkeit der Hauswirthe von Quartal zu Quartal bis zur Unerschwinglichkeit hinaufgeschraubt. verurtheilt kleinere Hand werker und Arbeiter, auf längere Zeit so zu sagen „Passagier zu bleiben". Viele haben kein Unterkommen für sich und ihre Fa milien gefunden und laufen jetzt Sturm aus die Bureaux der Polizei- und Stadtbehörden — und bitten um Obdach! Donaufürstentbümer. Die französische Regierung be steht darauf, daß die österreichischen Truppen sich aus den Do- naufürstenthümcrn zurückzich'en. Die „Oestr. Ztg." sagt in Bezug darauf: „Es ist unmöglich, daß die französische Regierung, die im eigenen Lande so strenge Ordnung hält, es wünschen kann, daß den Wühlern voller Raum gegeben werde. Was hätten denn sonst die Mächte, welche in Verbindung mit Oesterreich so große Anstrengungen machten, um die Zukunft der Donauländer zu sichern, von der Anwesenheit österreichischer Truppen, die be reits auf ein geringes Maß rcducirt sind, zu fürchten?" Ueber das walachische Ministerium läßt sich die genannte Ztg. also aus: „Da giebt es einen Kriegs-Minister, der im Jahre l848 die Re- .bellen anführte, der als Mitglied der provisorischen Regierung eines schönen Tages seine Kollegen verhaften ließ und später mit dem Exil bestraft wurde. Die Walachei ist jetzt so glücklich, einen Finanz-Minister zu besitzen, gegen den auf das Vergehen . »'3 r>.rr i--Z> c. S l: «s Z» GL, ß-ZZ« 8- MTS TZ ffZ - K s Li- cs s -r Ls 2.vßr WS - z ji Z ssök S-SG'l "'S! ^ r IS I t 6Z'