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Fürbittegottesdienst für Vermißte am Sonntag Invokavit, den 5. März 1944 in der ev. Garnisonkirche zu Dresden Kreuzchor: Es ist viel Not vorhanden hier und in allen Landen, daß wohl ein Herz möcht zagen aus Furcht der großen Plagen. Das ist noch unser Trost daß Gott gewiß erlöst all die ihn rufen an des freu sich jedermann. Pfarrer: Eingangswort und Gebet (Joh. Eccard 1555—1611) Kreuzchor: Kyrie eleison (aus Missa brevis v. Dietrich Buxtehude 1637—1707) ^*farrer: Gnadenwort und Lobpreis Gemeinde: Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade darum, daß nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade; ein Wohlgefalln Gott an uns hat, nun ist groß Fried ohn Unterlaß, all Fehd hat nun ein Ende Pfarrer: Schriftlesung aus Psalm 107 Kreuzchor: Ich aber bin elend und mir ist wehe; Herr Gott, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue, der du beweisest Gnade in tausend Glied, und vergibst Missetat, Übertretung und Sünde, und vor welchem niemand unschuldig ist; Gott, deine Hilfe schütze mich. (Joh. Brahms 1833—1897) Pfarrer; Schriftlesung aus Römer 8 Kreuzchor: Wenn wir in höchsten Nöten sein und wissen nicht wo aus noch ein, und finden weder Hilf noch Rat, ob wir gleich sorgen früh und spat, so ist das unser Trost allein, daß wir zusammen insgemein dich rufen an, o treuer Gott, um Rettung aus der Angst und Not. Sieh nicht an unser Sünden groß, sprich uns derselben aus Gnaden los, steh uns in unserm Elend bei, mach uns von aller Trübsal frei. Auf daß von Herzen können wir nach mals mit Freuden danken dir, gehorsam sein nach deinem Wort, dich all zeit preisen hier und dort. (joh. Brahms) Gemeinde: Stilles Gebet. Gemeinde singt: Wer nur den lieben Gott läßt walten und hoffet auf ihn alle Zeit, den wird er wunderbar erhalten in aller Not und Traurig keit. Wer Gott, dem Allerhöchsten, traut, der hat auf keinen Sand gebaut. Was helfen uns die schweren Sorgen? was hilft uns unser Weh und Ach? was hilft es, daß wir alle Morgen beseufzen unser Ungemach? Wir machen unser Kreuz und Leid nur größer durch die Traurigkeit.