Volltext Seite (XML)
Zu s): ,Iuni^ aus öem ehorzgklus ,Vas Iahr^ Mit seiner Senf Sankt Barnabas rückt an und schneidet ab das Gras im Dengeltakt und Mäherschritt. Und alls, was Hände hat, tut mit. Jetzt regne nur nicht, helliger Veit, bis uns das Heu im Stadel leit und Peter-Paul, gestellt ans End, die Deichsel gegen Juli wendt. Zu t>): Zwei Lieöer aus öem Lhoczgklus ,Der Wagen ^ 1. .vauerngarten' In meinem Bauerngarten da stehn viel schöne Blum. Stiefmütterchen, die zarten, Narziß und Lilium. Und schlanke Pappelrosen am Rand von Kraut und Kohl, Goldlack und Skabiosen und Nelken und Mol. Und zwischen Bohnenhecken und Dill- und Bertramkraut Hab ich mir ein paar Stecken Tomaten angebaut. Und reichlich Georginen, sieh an, sie kommen grad! Und vor und hinter ihnen Kohlrabi und Salat. Ein Schmeckerchen Kamille, ein Rüchlein Rosmarin, und daß es heil und stille, die Minze zwischendrin. Das gibt ein Blühn und Schwellen wohl hinterm Knappen Zaun; mit Liebe zu bestellen, mit Freuden anzuschaun. Kommst Du die Straß vorüber, schau auch und freue dich I Du hast die Blumen lieber und Erbs und Gurken ich. L. „Stiefelknecht unö Wetterhahn" Der Stiefelknecht: Ich bin meins Herrn allzeit getreuer Knecht. Was er von mir wöll Han, das tu ich recht. Ziech ihm die Stiefel allweg ab von d'Füß, darmit sich nicht nach ihnen bücken müß. Und seind sie ab, er tritt mich unters Bett, als wo ich hätt mein traurig Lagerstätt. Kein Spielmann sunge mir ein Lied zu Preis, weil nit zu Hand hat derlei grobe Weis'. Bleib allzeit ledig Danks, Han nie kein Lohn, mach mich darumb doch schänden nit davon. Wär füglich tot, ein Klotz, potz Morgenstern! Tät ich verliern mein allerliebsten Herrn. Und gar mein Herr, was täte ohne mich? Müßt falln vom Fleisch, so schwitzt und kränket sich. Ich dien und frag mich nit. Ich schweig und schanz. Das ist mein Adel, Recht und Observanz. Der Wetterhahn: Was dieser dumbe Bauernlümmel saget, mich Herrn von Stande in den Ohren plaget. Ich diene denen Menschenkind mit Nichten, wie ich mich dreh, so müssent sie sich richten. Der Hahn am Mist ist mein geringrer Vetter: kann solcher nichts wie krähn,mach ich das Wetter. Kein Hand mich greift, kein Tritt mich kujoniret, bin lediglich Sankt Petro obligiret. Und maßen mich die rührsambe Poeten ins Lied gesetzet mancher Art und Städten, so will ich des in Gnaden-Laun ertragen. Sind powre Bursche, mit Vergunst zu sagen. Ihn' meine Pracht und Eminenz zu weisen (bin außen Gold und innen altes Eisen), will mich sogleich um meine Stangen drehen. Zweimal herum! Genug: kann schlafen gehen. Zur freunölichen Beachtung! Das neue, große » «»psU»-Chorwerk „Der Wagen" von Ernst Pepping wird am Dienstag/ öem 16. Juni 1Y4L/ ip Uhr/ im Gewerbehaus durch den Kreuzchor zur Gesamt-Uraufführung gebracht werden.