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nfteiner PWirer fttteEleiner PZßfner Oper. In Konzerten und „Operetten" bei Hofe wirkten sie auch solistisch mit. Als Opernchor hat fie Goethe 1813 in Mozarts „Cosi fan tutte" gehört. Er erlebte sie aber auch in den kriegerischen Tagen des April 1813, wie' fie, burschikose Lieder singend, Arm in Arm durch die Straßen zogen. Richard Wagner, Kreuzschüler von 1822—1827, hat beim Kompo nieren seines „Rienzi" für die Chöre hinter der Bühne an den Kreuzchor als „einziges Auskunftsmittel" gedacht und zog zu der denkwürdigen Auf führung der 9. Sinfonie auch „den Sängerchor der Kreuzschule mit seinen tüchtigen Knabenstimmen" heran. Jahrelang haben die Kruzianer bei den Palmsonntagskonzerten der Staatskapelle und auch neuerdings bei Kon zerten und Feiern im Opern- und Schauspielhaus mitgewirkt. Erste Kräfte der Oper und Kapelle zierten als Solisten die Aufführungen des Kreuzchors. Urkunden aus jeder Zeit bezeugen, daß bei allem person- und zeitbe dingten Auf und Ab der künstlerischen Leistungen der Kreuzchor stets zu den wenigen „berühmten" deutschen Kirchenchören gehört hat. Außerordentlich gesteigert haben sich die Ansprüche an die Leistungen der Kirchenchöre seit der Wiedererweckung der alten vorbachischen Meister und Lisr psrrsllsii IlnHsIl Serterlre «sus- unri KücksngsrS««, Xordmödsl, Klnrlorvagsn, XlnrlsrmSdvI Ssttsn, kpislvssssn, XoNsr 17. NU? 31S1 durch die Forderungen der auf diesen fußenden, auch neuzeitliche Ausdrucks mittel verwendenden jungen Kirchenkomponisten. Hier setzte die Arbeit Rudolf Mauersbergers ein. Die Vespern, die sonnabends sechs Uhr stattfinden, sind zu reinen Lhor- vespern geworden, wodurch sich die Chorarbeit vervielfacht hat. In den letz ten Jahren sind 11 Uraufführungen möglich geworden. Dazu traten 200 Erstaufführungen für Dresden. Von Schütz allein 40 Werke, darunter die „Matthäus-Passion" in der Urfassung. Ferner noch nicht aufgeführte Werke von Palestrina, Orlando di Lasso und anderen Meistern; vieles von Brahms und Bruckner; von Strauß die lOstimmige „Deutsche Motette" usw. — Die traditionelle Bachpflege ist neben so vielem Neuen nie zu kurz gekommen. Zuerst in Deutschland erklingt am Karfreitag die „Matthäus-Passion" nur wieder von Knaben- und Jünglingsstimmen. Die anderen Großwerke und die Kanten fehlen nicht. Die vier großen Motetten sind in den letzten Jahren mehr als hundertmal gesungen worden. Selbständige Konzerte geistlicher und weltlicher Art brachten zum ersten Male für Dresden Dvoraks „Stabat Mater". Auch zu Konzerten im Rat haussaal, im Zwinger, auf dem Weißen Hirsch, für die NS.-Kulturgemeinde, das Winterhilfswerk, den Heimatschutz, den Rundfunk und zu überaus zahl reichen Feiern städtischer, kirchlicher, politischer und schulischer Art stand der Kreuzchor jederzeit zur Verfügung. Eingehende Pflege für solche Zwecke fanden deutsche, italienische und spanische Madrigale, die Romantiker und das Volkslied. Auslandsreisen führten nach Holland, Dänemark, Norwegen, Schweden und Amerika. Dienst an der Volksgemeinschaft in künstlerischem und sozialem Wirken durch sieben Jahrhunderte — das ist der Dresdner Kreuzchor. f-isri-sri- ui. ^srtig- l-Osictulmg I^OctSWSi'Sri / WssQkrs TsppisQkis / Qsrclimsm