Volltext Seite (XML)
b) Hans Leo Hasler (1564-1612): 1. „Im Kühlen Maien" für 3 Chöre. Im Kühlen Maien tun sich all Ding erfreuen, die Blümlein auf dem Feld sich auch erneuern, und singen d'Maidlein in ihren Reihen: Willkommen Maien. Zwei liebe Herzen sind voller Freud und Scherzen, im Schatten kühl, vergessen alle Schmerzen. Cupido blind, das gar listige Kind, g'sellt sich dazu mit seinem Pfeil geschwind, Venus allwegen gibt dazu ihren Segen, auf daß zwei Herzen sich tun in Lieb' bewegen. Wem nun dies Leben tut Wohlgefallen eben, Der soll sich ohn Verzug der Lieb ergeben und mit den Maidlein singen in Reihen: Willkommen Maien. 2. „Herzlieb, zu dir allein" für fünfstimmigen Chor. Herzlieb, zu dir allein steht Tag und Nacht mein Sinn; dein rotes Mündelein nimmt mir all's Trauren hin. Dir Hab ich mich ergeben, dein eigen will ich sein, mit dir in Freud zu leben bis an das Ende mein. 3. „Tanzen und Springen. Tanzen und Springen, Singen und Klingen, fa la lal Lauten und Geigen soll'n auch nicht schweigen, zu musizieren und jubilieren, steht mir all mein Sinn. Fa la la! Schöne Jungfrauen in grünen Auen, fa la la! Mit ihn' spazieren und konversieren, freundlich zu scherzen, freut mich im Herzen vor Silber und Gold. Fa la la! c) Baldassare Donati (1603 -s-): Tanzlied: „Wenn wir hinausziehn" für vierstimmigen Chor. Bearbeitet von Peter Cornelius (1824—1874). Wenn wir hinausziehn am Frühlingssonntag, singend unser Tanzlied, dann hüpft das Herz schon den jungen Mädchen; alle Burschen sreun sich. Leis hebt es an, doch mählich tönt es lauter, immer Heller, schnell und schneller, Bub und Maid im Kranze fliegt zum Tanze, wenn das Lied so lockend anhebt: La, la, la! Ist wo ein Mägdlein, das fern dem Tanz blieb, weil der Liebste fern ist, dann vor der Heimkehr tönt ihr zum Ständchen Hoffnung unser Tanzlied. Es tönt so süß: „O Mägdlein laß dein Zagen! Bald vergangen ist dein Bangen, führt dich Lieb im Kranze froh zum Tanze! O wie tönt es dann ins Herz dir: La, la, la, la, la! Ziehn wir dann heimwärts und glänzt im Goldlicht Waldespfad und Woge, dann grüßt noch einmal das Lied die Mond nacht; Zauber übt sein Hauch dann; denn seht am Stromrand, welch ein Reigen! Elfenleutchen, Wogenbräutchen sind ge paart im Mondenglanze froh zum Tanze und nun tönts wie Elfenmärlein: La, la, la, la, la! Pause Deutsche Volkslieöer. Für große und kleine Chorbesetzung. 1. „Der Mai ist gekommen" bearbeitet von Felix Woyrsch. 2. „Wenn's Mailüfterl weht" bearbeitet von Hermann Riedel. Wenn's Mailüfterl weht, z'geht im Wald drauß' der Schnee, da heb'n d' blauen Veigerln die Köpferln in d' Höh. Und d' Vögerln, die g'schlaf'n hab'n die ganz' Winterzeit, Die werd'n wieder munter und singen voll Freud'. Ied's Jahr kommt der Frühling, is d' Winter vorbei, der Mensch aber hat nur ein einzigen Mai. Die Schwalb'n fliegen weit fort, doch ziehn wieder her; der Mensch, wenn er fortgeht, der kommt nimmer mehr.