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2. Zwei altspanische Madrigale: a) Ewigkeit des Ruhms fZ. del (Lncina). Tockos los Kienes clel munäo psssn presto y su memoria, 3alvo la kama y la ßloria. LI tiempo Ileva los unos, otros kortuna y suerte, V al cako viene Is muerte, Que no nos äeja ninßunos. Rollos son Kienes kortunos V äe muy pocs memoria, 8alvo Is kama y Is ßloris. b) Ich sehe (Roma). Der Text dieses Liedchens ist nicht mit überliefert. In der Chor singt dieses Stück als Vokalise auf den Vokal „a". Alles Glück dieser Erde Verrauscht wie die Erinnerung, Nur der Ruhm, der kündet weiter! Den einen stürzt der Zeit Gebot, Den andren des Schicksals dunkles Los, Und lauernd dräut am Ende der Tod, Der keinen vergißt. Denn alles Glück dieser Erde Ist flüchtig wie Erinnerung, Nur der Ruhm, der kündet weiter! findet sich nur die Ueberschrift V vor, d. h. „Ich sehe". Der Z. Girolami Coversi (16. Jahrhundert): „Einsam Lols soletts I me ne vd csntsncko. Li kovis il core piü kreckcko cke ßisccio, L vo ä'Amor spreßisnäo, L vd ä'^mor spreßisnä'oßni suo Isccio. für mich"» fünfstimmige (Tanrona. Einsam für mich wand'l ich dahin und singe. Des Winters Eis und Schnee berg ich ja im Herzen, entgeh' der Liebe Schlinge. Ich lach' und scherz' ob andrer Liebesschmerzen. 4, Hans Leo Hohler (1564 — 1642): „Tanzen und Springen"» S stimmig. Tanzen und springen, singen und klingen, fa la la la! Lauten und Geigen soll'n auch nicht schweigen, zu musizieren und jubilieren steht mir all mein Sinn. Fa la la la. Schöne Jungfrauen in grünen Auen, fa la la la! Mit ihn'n spazieren und konversieren, freundlich zu scherzen freut mich im Herzen vor Silber und Gold. Fa la la la. Hermann Grabner (geb. 1S86): Zwei Gesänge für Kammerchor. Werk 21 4. Geistliches Trinklied der Nonnen am Niederrhein. Laßt uns singen und fröhlich sein in den Rosen mit Jesus und den Freunden sein. Wer weiß, wie lange wir sollen sein in den Rosen, Jesu Wein ist aufgetan in den Rosen, dort sollen wir all« zur Minne gähn, so mögen wir Herzensfreud' empfahn in den Rosen. Er soll uns schenken den Cypernwein in den Rosen, wir müssen alle trunken sein, all' von der süßen Minne rein in den Rosen. Setzt das Gläschen an den Mund in den Rosen, und trinkt es aus bis auf den Grund, ihr sind' den heil'gen Geist zur Stund' in den Rosen. Laßt herum die Gläschen gehn in den Rosen, so mögen wir fröhlich heimwärts gehn und allezeit in Freuden stehn in den Rosen. (Anna von Köln, 15. Iahrh.) 2. Die Strahburger Münsterengelchen. Gib dir weiter keine Mühe, mein Sohn, ohe! die kleinen törichten Engelchen sind viel gescheiter als du. Sie rennen nicht und reden nicht und sitzen auf Stühlchen nicht und schreiben nicht und dichten nicht und wissen von Haß und Liebe nicht: Stehn bloß so da, aus Stein gehau'n und tun den seligen Himmel anschau'n und loben Gott in guter Ruh' und machen ein lieb dumm Gesicht dazu mit ihren süßen Schnäbeln; o; was sind die törichten Engelchen froh, aus Steine, so kleine. Gib dir weiter keine Mühe, mein Sohn, ohe! die kleinen törichten Engelchen sind viel gescheiter als du. (O, I. Bierbaum) II. Erwin Landrai (geb. iss?)- (Line Lhorsuite für Knabenstimmen nach alt-japanischen Dichtungen. Uerk s. i. Nippon. Das Land Uamato hat Berge in seinen Reichen. Aber der schimmernde Koguyama hat nicht seinesgleichen. Aus seinem Gipfel stand ich und blickte nieder ins Land! Aus grüner Ebne stieg langsam zum Himmel Rauch und entschwand Ueber die Meerflut der schlohweiße Flügel der Möve strich. O Land Uamato, Libellenciland, wie lieb ich dich! (Dakamochi, gest. 785)