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Vesper in der Kreuzkirche. Dresden, Sonnabend, den 3. Mai 1924, nachm. 6 Ahr. QIXXZ»- Die Werke 2 bis 7 von Iranz Schubert. ^1. Hoh. Seb. Bach Präludium und Fuge für Grgel in 6-üur. (Peters, Bd. II.) 2. Psalm 23 für Knabenchor mit Grgel. Gott ist mein Hirt, mir wird nichts mangeln. Er lagert mich auf grüne Weibe, er leitet mich an stillen Bächen, er labt mein schmachtendes Gemüt, er führt mich auf gerechtem Steige zu seines Namens Ruhm. Und wall' ich auch im Todesschattentale, so wall' ich ohne Furcht, denn du beschützest mich. Dein Stab und deine Stütze sind mir immerdar mein Trost. Du richtest mir ein Freudenmal im Angesicht der Feinde zu, du salbst mein Haupt mit Gele und schenkst mir volle Becher ein. Mir folget Heil und Seligkeit in diesem Leben nach, einst ruh' ich ew'ge Zeit dort in des Ew'gen Haus. »,^2X vobiscum", Lied für eine Singstimme mit Grgel. „Der Friede sei mit euch", das war der Abschiedssegen, und so, vorn Kreis -er Gläubigen umkniet, vom Siegesstrahl der Gottheit angeglüht, gingst du dem ew'gen Heimatland entgegen, und Friede kam in ihre treuen Herzen und lohnte sie in ihren größten Schmerzen und stärkte sie in ihrem Martertod! Ich glaube dich, du großer Gott. „Der Friede sei mit euch", so lacht die erste Blume des jungen Frühlings uns vertraulich an, wenn sie, mit allen Reizen angetan, sich bildet in der Schöpfung Heiligtums. Wen sollte auch nicht Friede La umschweben, wo Erd' und Himmel wonnig sich beleben und alles aufsteht aus des Winters Tod! Ich hoff' auf dich, du starker Gottl §r. v. Schober.