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Freiwillige, in Hie Becken eingelegte Gaben werden unmittelbar zur Linderung der Kriegsnot verwendet. Vesper in öer Kreuzkirche. Dresden, Sonnabend, den 8. Juli nachnr. 2 Uhr. ot)o 1. JoH. Seb. Vach <,sss-,75o>: Fantasie für Grgel in O-äur. (Peters, Bd. IV.) 2. Johannes Brahms osN-iss?) „Waldesnacht", Lhor. Werk 62. Nr. 3. Waldesnacht, du wunüerkühle. Die ich tausend Male grüß' Nach dem lauten Weltgewühle, D, wie ist dein Rauschen süß! Träumerisch die müden Glieder Berg' ich weich ins Moos, Und mir ist. als würd' ich wieder All' der irren Dualen los. In den heimlich engen Kreisen Wird dir wohl, du wildes Herz, Und ein Friede schwebt mit leissn Flügelschlägen niederwärts. Singet, holde Bögellieder, Mich in Schlummer sacht! Irre Dualen, löst euch wieder. Armes Herz, nun gute Nacht! Paul Hepse (1830-1914). 3. Adalbert von Goldschmiöt cns-isos, „Denk' es, o Seele!", Lied für eine Singstimme. Gin Tännlein grünet wo, wer weiß, im Walde; Ein Rosenstrauch, wer sagt, in welchem Garten. Sie sind erlesen, denk' es, o Seele, Auf deinem Grab zu wurzeln und zu wachsen. Zwei schwarze Rößlern weiden auf der Wiese, Sie kehren heim zur Stadt in muntern Sprüngen Sie' werden schrittweis' geh'n mit deiner Leiche Vielleicht, noch eh' an ihren Hufen Das Eisen los wird, das ich blitzen seh'. Eduard Mörike. 4. Sigmund von Hausegger <-,-b isn „Der Schnitter Tod", vier- und fünfstimmiger Lhor. Bearbeitung der aus dem Jahre 1637 stammenden Volksmelodie. Es ist ein Schnitter, der heißt Tod, Hat G'walt vom großen Gott. Heut weht er das Messer, Ls geht schon viel besser; Bald wird er drein schneiden, Wir müssen's nur leiden: Hüt' dich, schön's Blümelein. Was heut noch grün und frisch da- Wird morgen weggemäht: s steht. Die edlen Narzissen. Die himmlischen Schlüssel, Die schön' Hpacinthen, Die türkischen Binden: Hüt' -ich, schön's Blümelein. Diel hunderttausend ungezählt Da unter die Sichel fällt: Rot' Rosen, weiß' Liljen, Beid' wird er austilgen, ! Auch Kaiserkronen ! Wir- er nicht schonen: i Hüt' dich, schön's Blümelein. Das himmelfarb'ne Ehrenpreis, Die Tulpen gelb und weiß. Die silbernen Glocken, Die goldenen Flocken, Senkt alles zur Erden. Was wird daraus werden? Hüt' dich, schön's Blümelein! Trutz Tod, komm her, ich fürcht' dich nit, Trutz komm' und tu' ein' Schnitt! Wenn Sichel mich letzet, So werd' ich versetzet In himmlischen Garten, Darauf will ich warten. Freu' dich, schön's Blümelein! Dichter unbekannt, 1637. 5. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 495, D. 10 (Mel. vorreformatorisch). Mel.: Kommt her zu mir — Welch hohe Lust, welch Heller Schein, Wird wohl in Lhristi Garten sein? Wie muß es da wohl klingen, Da so viel tausend Seraphim Nit eingestimmtem Mund und Stimm' Ihr Halleluja singen? Paul Gerhardt, f 1676. ' Bitte wenden I