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Vesper in der Kreuzkirche. Dresden, Sonnabend den 11. Oktober 1913. nachm. 2 Uhr. Die Kompositionen 2, 3, S und 6 sin- von >2- 2uni ISS4 ;u AuetlinburgI ^g.st. io. Sanuar ISS» )U Berlin /» 1. Joh. Seb. Bach ( geb. 21. Mär; 1685 zu Eisenach. gest. 28. Juli 1750 als Thomaskantor zu Leipzig ): Präludium und Fuge in ^-mol! für Orgel (Peters, B-. II). 2. Zwei geistliche Minnelieder von der Wende des 13. Jahrhunderts. Eingerichtet für Eher mit Orgel. a) „Harren will ich deiner Zeit." (Dichtung un- Melodie von Fürst Wizlaw, s 1325 ) Harren will ich deiner Zeit, Daß mir sei, o Herr, bereit Deiner großen Gnad' ein Teil, O Iesu, Wundertäter. Weiß ich doch, daß mir kein Tag Ohne dich gedeihen mag, Wenn nicht deine Huld mir Hilst. V Herr, erhör' mein Beten? Verdirb, o Lhrist, -es Teufels List, Daß er mich nicht bestricke. Der uns bedroht mit ew'gem Tod Durch seine große Tücke. Mich auch stürzt er in die Pein: Du wollst mein Erretter sein? Herr, erfülle meinen Geist? O Herr, erhör' mein Beten? b) „Gott ist gewaltig." (Dichtung un- Melodie von Meißner, genannt „Frauenlob", 's l31S.) Gott ist gewaltig, viel gestaltig, in Werken ohne Zahl; ihm sind gegeben der Namen drei, der Erst' ist Er, der Letzte: Gottes Sein ist ohne Ende. Lr herrscht alleine, ist der Eine, von -essen Gaben die Ge- schaff'nen leben. Er ist allmächtig; wer vermag, was Er vermag? Uns schufen seine Hände. Er meistert alles, was La lebt. Er fürchtet Fürst und Kaiser nicht, die Kreatur muß Ihm sich beugen; was schwimmt, was in den Lüsten schwebt? Die Erde preist der Jungfrau Kind, die Welten all' sind seiner Gnade Zeugnis. Nit seinen Händen aller Enden kann Wunder wirkend Er die Welt bezwingen. Ihn ruf' ich an. Er trag' uns hin, wo wir sein Lob mit allen Engeln singen. Uebers. von R. v. Liliencron. 3. „Tobe öen Herrn!" Psalm 147, V. 1—3, für eine Singstimme mit Orgel. Lobet den Herrn, denn unfern Gott loben, das ist ein köstlich Ding; solches Lob ist lieblich und schön. Der Herr bauet Jerusalem und bringet zusammen die Verjagten in Israel. Er heilet, die zer- broch'nen Herzens sind, und verbindet ihre Schmerzen. 4. Geineinöe: Gesangbuch Nr. 196, D. 5. (Anfänge -er Melodie b. Minnesänger Tannhäuser, 's um 1265.) Mel.: Es ist -as Heil uns — Uns, deine Gläub'gen, wollest du Fest in der Wahrheit gründen, Daß wir für uns're Seelen Ruh' In deiner Gnade finden. Nach unsers Glaubens uns gewiß; Vor Irrtum und vor Finsternis Bewahr' uns bis an's Ende. B. Münter, s 1793. Bitte wenüen!