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Vesper in öer Kreuzkirche. Dresden, Sonnabend, d. November 1909, nachm. 2 Uhr. 1. Alfred Sittard: 4 Lhoralstuöien für Grgel: a) „Was Gott tut, das ist wohlgetan*', b) „Durch Adams Fall ist ganz verderbt* c) „Nun sich der Tag geendet hat**, 6) „Wie schön leuchtet der Morgenstern'*. 2. Ular Flenner <geb. I. 2uli 7860 in Dresden): Norgenlied „Verschwunden ist die finstre Macht für Thor. Verschwunden ist die finstre Nacht, Die Lerche schlägt, der Tag erwacht. Die Sonne kommt mit Prangen Am Himmel aufgegangen. Sie scheint in Königs Prunkgemach, Sie scheinet durch -es Bettlers Dach, Und was in Nacht verborgen war. Das macht sie kund und offenbar. Lob sei dem Herrn und Dank gebracht. Der über diesem Haus gewacht, Nit seinen heil'gen Scharen Uns gnädig wollt' bewahren. Wohl mancher schloß die Augen schwer Und öffnet sie dem Licht nicht mehr: Drum freue sich, wer neu belebt Den frischen Blick zur Sonn' erhebt! Friedrich von Schiller. 3. Matth. Apelles v. Löwenstern : „Morgensegen", Lied für eine Singstimme mit Grgel. Nel. Nr. 27 aus: „Frühlings-Mayen, oder 30 geistliche Lieder", Kiel 1644 (Tonsatz von Heinrich Reimann). Ich sehe mit Wonne: Die güldne Sonne Bricht wieder herein. Das Dunkel, es weichet. Der Monde verbleichet Durch helleren Schein. Drum danken wir alle Nit fröhlichem Schalle Der göttlichen Nacht, Weil selbe mit Gnaden Uns alle für Schaden Hat jetzo bewacht. G Vater, ich bitte. Mich ferner behüte Den heutigen Tag Für Sünden und Schanden, Für Ketten und Banden, Für Iammer und Klag. Und wenn ich im Wallen Nach -einem Gefallen Beschließe den Lauf, Sieh', selber zur Seite, Die Seele begleite In' Himmel hinauf. Apelles v. Löwenstern. 4. Gemeinöe: Gesangbuch Nr. 44Y, D. 4 (Mel. von I.G.Ebeling, Ibb0). Mel.: Die gülöne Sonne — Abend und Morgen Sind seine Sorgen; Segnen und mehren, Unglück verwehren Sind seine Werke und Taten allein. Wenn wir uns legen, so ist er zugegen; Wenn wir aufstehen, so läßt er aufgehen Ueber uns seiner Barmherzigkeit Schein. Paul Gerhardt, s l676. ——< Bitte wenden!