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Vesper in der Sophienkirche. IO Dresden, Sonnabend, den 21. April 1900, nachm. 2 Uhr. 1. Kallcluja von G. F. Händel, für Orgel bearbeitet von Johann Schneider, gespielt von Herrn Max Birn. 2. knlvuin Ine i'kL'vin von Karl Löwe (1796—1869). 8alvnm kao ro§om, olomontom nostiui», Domino, ot oxaucli nos in die, Pm in vooavoiimns to! Xinon! (Herr, segne unfern gnädigen König und erhöre uns heute, da wir dich anrufen! Amen! 3. für Violine von Händel, gespielt von Herrn Concert- meistcr A. Mahr. 4. Zer Mame des Kerrn, geistliches Lied für Mezzo-Sopran (op. 124 Nr. 2) von Osk. Wermann, gesungen von Frau Elisabeth Imme. Soweit, Herr, deine Schöpfung geht, ist alles Offenbarung nur, denn deines Namens Majestät schreibst du auf jede Kreatur, und was ihr Zier und Schmuck verleiht, ist deines Namens Herrlichkeit. Du hast ihn ans dem Felsaltar mit mächt'gen Zügen ausgeprägt, du zeichnetest mit ihm den Aar, der ihn aus dunkeln: Fittig trägt, du schriebst ihn hoch an's Firmament, wo er in Flammenzügen brennt. Du hast ihn auch mit sanftem Schein den Blüthenkelchen aufgedrückt und mit ihm jeden Halm am Rain und jedes Blatt am Baum geschmückt, und läßt ihn leuchten ans dem Moos und funkeln auf der Welle Schooß. Und wie sich deines Namens Ruhm mir tausendfach entgegendrängt, erkenn' ich, daß als Heiligthum die ganze Schöpfung mich umfängt, und fühle mich in ihr geweiht zum Priester deiner Herrlichkeit. 5. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 326, I. Meinen Jcsum laß ich nicht; weil er sich für mich ge geben, so erfordert meine Pflicht, nur allein für ihn zu leben. Er ist meines Lebens Licht: meinen Jesum laß ich nicht. Vorlesung. 6. 4ckn^il> rvlixl08« für Violine von Jean Bott, gespielt von Herrn Concertmeister Mahr. 7. Zwei Hhorgesänge. al Motette von Jakob Handl (geb. um 1550, ff 1591). 8opulto Domino siZnatum 68t monumontum, voIvonto8 lapickom ack 08tium monnmonti, Donontog mi1it68, gui on8tockiront illum. 27o torto voniant äi8oipnli ojn8, ot knroutur onm ot ckieant plobi: 8urroxit a mortui8. (Als der Herr begraben war, wurde das Grab versiegelt, und sie wälzten einen Stein vor den Eingang, stellten auch Soldaten hin, die ihn bewachen sollten, und sprachen: Daß nicht seine Jünger kommen und stehlen ihn und sagen zn dem Volk: Er ist von den Todten auferstanden.) b) Am Hstermorgen, geistliches Lied von Osk. Wermann. Bei dem ersten Frührothschein auf zu Josephs Garten, mit der Liebe Spezereien unsers Herrn zu warten! Hat er selber doch sein Herz sterbend aufgeschlossen, daß die Narde allerwärts duftend sich ergossen. Fürchtet nicht der Wächter Schaar, sie ist längst zerstoben. Der ein Stein der Sorge war, sieh', er ist gehoben. Den die Sünde und ihr Weh schlangen-gleich umwunden: Jesus der Gekreuzigte, er ist auferstanden! Wie die Leugner auch sich sperr'n — hört den Himmels boten: Suchet den lebend'gen Herrn nicht mehr bei den Todten! Ueber Grab und Todesgraus seht ihn mächtig schreiten, um euch in des Vaters Haus Stätten zu bereiten. Wo der Drache uns gedroht — Engel sind zur Stelle. Wo ist nun dein Stachel, Tod? Wo dein Sieg, o Hölle? Fürchtet nicht, daß ihr der Welt kämpfend unterlieget. Jeder Gläub'ge ist ein Held, der im Kreuze sieget! (Rudolf Kögel ) Druck von Liepsch <k Neichardt in Dresden.