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Vesper in der BrenMrche. Dresden, Sonnabend, den 20. Juni 1896, nachm. 2 Uhr. 1. Wastacaglia (op. 95) für Orgel von Osk. Wermann. 2. Motette für achtstiimn. Chor von vr. W. Rust (7 1892 als Cantor der Thomasschule zu Leipzig). Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der Herr, dein Erbarmer. Und mit ewiger Gnade will ich mich deiner erbarmen, spricht dein Erlöser. Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir seinen Frieden. Amen. 6. Mecitativ und Arie aus der „Schöpfung" von Jos. Haydn, gesungen von Fräulein Sophie Corsepius, Concert- sängerin in Königsberg i. Pr. Recitativ: Und Gott sprach: Es bringe die Erde Gras hervor, Kräuter, die Samen geben, und Obstbänme, die Früchte bringen ihrer Art gemäß, die ihren Samen in sich selbst haben auf der Erde, und es ward so. Arie: Nun beut die Flur das frische Grün dem Auge zur Ergötzung dar, den anniuthsvollen Blick erhöht der Blumen sanfter Schmuck. Hier duften Kräuter Balsam aus, hier sproßt den Wuuden Heil. Die Zweige krümmt der goldnen Früchte Last; hier wölbt der Hain zum kühlen Schirme sich; den steilen Berg bekrönt ein dichter Wald. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 412, I. Mir nach, spricht Christus, unser Held, mir nach, ihr Christen alle; verleugnet euch, verlaßt die Welt, folgt meinem Ruf und Schalle, nehmt euer Kreuz und Ungemach auf euch, folgt meinem Wandel nach. V 0 r l e s«»1 g. 5. Geistliches Lied von Peter Cornelius, gesungen von Fräulein Sophie Corsepius. Die Sterne töne» ewig hohe Weisen im Wundcrklang, und Wnnderklang und Hellen Psalmensang gabst du auch meiner Seele, dich zu preisen. Wenn deinen Blumen gleich die Seele blüht nur einen Tag, den einen Tag mit lichtem Flügelschlag schwebte sie aus im Strahle deiner'Güte. Doch mag der Leib im Staube auch verwehen, die Seele lebt; die Seele lebt, weil sie dein Geist umschwebt, weil sie dich ahnte, kann sie nie vergehen. Sie wird von Stern zu Stern empor sich schwingen in Ewigkeit; in Ewigkeit darf deiner Herrlich keit, darf deiner Güte Preis und Lob sie singen. 6. Sechsstimmige Motette von Georg Vierling. Gottes ist der Orient! Gottes ist der Occident! Nord- und südliches Gelände ruht im Frieden seiner Hände. Er, der Einzige, Gerechte, will für Jedermann das Rechte. Sei von seinen hundert Namen dieser hvchgelobet, Amen. Gottes ist der Orient! Gottes ist der Occident! Druck von Lievich L Reickiardt in Dresden.