Volltext Seite (XML)
Vesper in der Krenzkirche. Dresden, Sonnabend, den 8. April 1893, Nachm. 2 Uhr. 1. Sonate für Orgel (^s-äur, 1. Satz) von I. Rheinberger. 2. Zwei kurze Kliorgesänge. a) Motette von Jakob Handl (geb. nm 1550, st 1591). Lspulto Domino/siAnatuni 68t monunrsntum, volvsntss lupicksni acl 08tiurm inonurnsnti, Lunsnts» inilitss, gut snstockirsnt illum. Xs korts vsniant llissipnli 6jU8, st kursntnr sum st clisant plski: 8urrsxit n inortuis. (Als der Herr begraben war, wurde das Grab versiegelt, und sie wälzten einen Stein vor den Eingang, stellten auch Soldaten hin, die ihn bewachen sollten, und sprachen: Daß nicht seine Jünger kommen und stehlen ihn und sagen zu dem Volk: Er ist von den Todten auferstanden.) b) Geistliches Lied von K. E, Hering (1809—79). Jauchze, Himmel! Lache, Aethcr! Freue dich, Höhe und Diese! Die düstern Wetter haben sich verzogen und dafür ist siegreich die edle Palme erschienen. Ihr Frühlingsblüthen, ihr Keime auf den bunten Fluren, ihr Rosen und Veilchen, ihr weißen mit Goldlack gemischten Lilien, steigt nun empor! Jauchzet Jesu! Strömet, ihr Lieder, aus voller Seele. Tönet, ihr Saiten, heitere Weisen, denn es lebt wieder, wie er gesagt hat, der heilige Jesus, unverletzt vom Grabe. Jauchzet, ihr Berge, springet, ihr Brunnen, hallet wieder, ihr Thäler, und wiederholt es, ihr Hügel: Heil, es lebet wieder, wie er gesagt hat, der heilige Jesus, unverletzt vom Grabe. 3. Altes geistliches Lied für eine Singstimme und Orgelbeglei tung (op. 64, Nr. 4) von Osk. Wermann, gesungen von Frau B. von Knappstaedt, Concertsangerin aus Leipzig. Jesus Christus, unser Herr und Heiland, der für uns den bittern Tod überwand, der ist heut' vom Tode aufer standen, ein gewaltiger Gott. Er ist an dem Kreuz für uns gestorben und hat uns das Himmelreich erworben, zur Hüll' gefahren und erlöst, die da gefangen waren. Er hat auch durch sein' göttlich' Macht und Kraft dem Tod und Teufel genommen sein' Macht und uns gegeben Rechtfertigung und das ew'ge Leben. Jesu, wenn du wirst zu richten kommen alle Menschen, die bösen und die frommen, wöllst nicht verdammen, sondern uns den Himmel geben. Amen. (Jakob Lachkern.)