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lIW eme Motion, nach welcher di« Kammer von den ministe !a Leipzig. i. vis . Lisi 1878, lvr Vlrrvtloll «»(»»«lorp ist Neuor^avnss. unt! äss dv» rsv, H^oio^e» s«a doi 6er soa 10« I6si r»srrt»»,„»«tz« ««» »- »»»»««»«« »M, Ueberschwemmung herbeigeführten Katastrophe von seinem Vorhaben, anläßlich der Feier seiner Silbernen Hochzeit zur Entgegennahme der Glückwünsche nach Budapest zu kommen, absehe und wünsche, daß die bezüglichen beabsichtigten Auslagen auf das reichlichste den Nothleidenden zngcwendet werden möchten. Der Kaiser hat außer den frühern bereits gemeldeten Be trägen auS seiner Privalkasse noch 40000 Fl. in seinem uud der, Kaiserin Namen gespendet. In Szegedin dauern die Rettungöarbeiten fort. Man riellen Erklärungen Act nimmt in der Ueberzeugung, daß man bei der Anwendung des Rundschreibens weder die Principien der Handelsfreiheit noch die legitimen Interessen der heimischen Industrie schädigen werde. Zeppa stimmte dieser Motion bei, welche schließlich mit sehr großer Majorität angenommen wurde. Der Fi nanzminister theilte mit, daß er am Sonnabend das Finanzexpose vorlegen werde. * Versailles, 12. März nachmittags. Deputirten- kammer: Langle (Bonapartist) beantragt die Ernen nung einer Commission zur Untersuchung der Vor gänge, welche während der Tage vom 22. Lis 27. Febr. für den Börsenverkehr in Fondswerthen von Einfluß gewesen seien. Langle beantragt zugleich für seinen Antrag die Dringlichkeit; die letztere wird mit 323 Stimmen gegen 134 Stimmen abgelehnt. Hierauf heimischen Industrie geboten erschien, Der Arbeits- winister Mrzzanotte gab Aufklärungen und betont«, hinaus Schutzdämme, von deren Erhaltung, nachdem alle andern Dämme entweder durchbrochen oder über flutet wurden, die Rettung Szegedins abhängig war. Der arbeitsfähige Theil der Bürgerschaft nahm nur unfreiwillig an den Dammarbeiten theil und mußte durch Militärpatrouillen zur Arbeit gezwungen werden. Den Ausbruch der Katastrophe schildert ein Augen zeuge in der Neuen Freien Presse folgendermaßen: „Drei Viertel Szegedins stehen unter Wasser, Häuser stürzen krachend zusammen und begraben die Bewoh- ner unter ihren Trümmern. Der Orkan wuchs immer stärker an, sodaß um 1Uhr morgens die Meldung erstattet wurde, die RettungSarbeit könne nicht fort gesetzt werden, die Fluten überströmten die Dämme und die auf denselben befindlichen Arbeiter. Um 2'/^ Uhr ertönte die Sturmglocke; wir wußten nun, daß rS mit der Stadt zu Ende sei. Das Schreck lichste war geschehen, das Wasser hatte den letzten Damm entzweigerisscn. Ich lief auf die Landstraße, die Sturmflut bemächtigte sich mit Blitzesschnelle der Stadt, alle Straßen, die ebenso viel Flußbette vor- stellten, überströmend. Nach einer halben Stunde be- spülte die Flut bereits das hochgelegene Stadthaus. Hun derte von Wagen eilten pfeilschnell gegen Neuszegcdin, wehklagende Weiber und Kinder irrten durch di« Stra ßen, von den Dämmen eilten Tausende gegen die Theißbrückt. Ich ging einige tausend Schritte längs der Landstraße fort, als von feiten der innern Stadt das Wasser aus den Kanälen mit dröhnendem Getöse hervorbrach. Von der breiten Landstraße blieb bloS eine kleine schmale Spur trocken. Gegen 3 Uhr be deckte das Wasser bereit» den RathhanSplatz. Weiber und Kinder riefen in den umliegenden Häusern um Hülfe. Pontons und Kähne wurden zu deren Rettung abgeschickt. Das Wasser verbreitete sich mit rasender Schnelligkeit, stürzte durch Fenster, Thüren und Dach luken in die Häuser, deren Inneres verheerend. Vom Stadthausplatze drängte das Wasser nach der untern Stadt, bedeckte alle Straßen. Die Bevölkerung be kundete eine bewunderungswürdige Kaltblütigkeit. Die Männer schleppten alle nur erdenkliche Habe mit sich. An vielen Stellen der untern Stadt war daS Wasser 7 Meter hoch. An Bord des Dampfers Csongrad wurden zwei Todte gebracht; wie viel Menschen zu Grunde gegangen, ist noch nicht bekannt. DaSOber- gymnasium ist von Flüchtlingen überfüllt. Man fürch tet, daß die Telegraphenstangen Umstürzen. Die Zünd hölzchenfabrik explodirte, die Realschule, das Post- gebäude sind unter Wasser. Die Schulgaffe, der höchste Punkt der Stadt, ist bereits überschwemmt. Vor un sern Augen stürzen die Häuser ein, und ihre Trümmer versinken in den Fluten. Todte Ochsen und Pferde schwimmen umher. Die Soldaten arbeiten auf den Ponton» mit wahrer Todesverachtung. Wir brauchen noch wenigstens 300 Pontons. Lebensmittel sind selbst für schweres Geld nicht zu habe». Wer kann, flüchtet gegen Temesvär. Herzzerreißend ist es, wie die Kinder- schreiend in den Straßen irren, den Namen ihrer An gehörigen rufen, dann von Rettungssoldaten aufgcpackt und in Sicherheit gebracht werden. Man flüchtet in die Kirchen und Synagogen, dort liegen die Leute im Gebete auf den Knien. AuS der Synagoge mußten die Flüchtenden entfernt werden, weil in dieselbe daSk^ Wasser eingedrnngen war." nit ununter- und Stacht) Börse, Nasch- -/.U.Nchm.) .Augustuspl. wner Bahnh. scheu Bahnh. : Mühlgaffe, r Weststraße. nst. Steinw. lenb. Bahuh. Lelegraphen- Tagesdienst.) Ar. 63. tcipzig. Erbeut aaher «„»«««» Uslich. Preis »intNjShkUch 7«. »W. 2«»« Stam»« Hten. »Npner in le Böttger e in Leipzig . Heym. — t in Wald- in Leipzig. aus Warm- umgarten - Hr. Kaus» ig mit Frl. Glasten. sch« in Ka> aus Chew- Sachse iu Margarethe : in Wurzen uchner iu Gymnasial e in Chew' r Richfer Hrn. Paul n. — Hrn. Rax Pag- nnehpier I. königSbrück. itz. — Hr. il in Leip- ebel, geb. hrer «war. eul. — Hr. >ei Werm» startin in rtin Mack rau Helene in Plauen Die Katastrophe von Szegedin. DaS bereits seit dem Februar, sicherer aber seit dem 7. März befürchtete Unheil ist in der Nacht vom 12. zum 13. März über Szegedin hcreingebrochen, in einer Weise, wie sie entsetzlicher nicht gedacht wer de» kann. Tag für Tag lauteten die telegraphischen Berichte bald mehr, bald weniger bedrohlich j noch am 11. März hegte man Hoffnung, daß die von vielen Hunderten betriebenen Arbeiten zur Sicherung der Dämme sich erfolgreich zeigen würden, aber schon kurze Leit darauf meldete ein Telegramm vom 12. März nachtS 2 Uhr, daß die befürchtete Katastrophe ringe- trete» sei, und von dem Augenblicke an, wo sich das Wässer der Theiß in breiten Strömen durch den ge rissenen Damm gegen die Stadt wälzte, war die Ver nichtung derselben besiegelt. Szegedin — die bedeutendste Theißstadt — liegt in der Niederung am rechten Ufer des FluffeS, am Einflüsse der reißenden MaroS in die Theiß. Nur «ine kleine Häusergruppe, Uj-Szeged, breitet sich am linken Ufer aus. Die Stadt zählt circa 70000 Ein wohner und hat, wie die meisten ungarischen Städte der Niederungen, eine ungeheuere Ausdehnung. Bei Szegedin kreuzen sich die Oesterreichisch - Ungarische StaatSbahn und die Alföld-Fiumer Bahn. Der Kreuzungspunkt ist etwa 1 Kilometer von der West- lisiere der Stadt entfernt. Der vereinigte Bahnhof liegt am östlichen AuSgange der Stadt, hart am Flusse und nächst der über die Theiß führenden Eisenbahn- brücke der StaatSbahn. Die Trace der Alföldbahn begleiten in nordöstlicher Richtung bis über Algyö . 16. -tb- 187». Inserate Quadratmeter umfassende trockene Insel wird immer kleiner. Infolge des Umkippens eines Rettungsbootes sind 7 Franen ertrunken, bei dem Eintritt der Ka- tqstroph« kamen 15 Honvids uud 20 Soldaten in den MW» Wn, SwMaeckiKchLMM sch«» «nevtgeWchbefördert. Noch immer «cht hefi ger Sturm, die UeberschwemmungSflut ist zwei Fuß höher als daS Niveau der Theiß. Im Unterhause Hat die Regierung eine Vorlage betreffend die Bewil ligung eines Moratoriums für Szegedin eingebracht. * Sudapest, 14. März. In einem Handschreiben erklärt der Kaiser, daß er angesichts der durch die Telegraphische Depeschen. * Saarbrückeu, 14. März nachmittag». In dem warpinger Proceß ist da» Zeugenverhör gestern Abend beendet worden. Heute Vormittag wurden daS sehr umfassende Actenmaterial und zahlreiche mit Be schlag belegte Briefe verlesen. Heute Nachmittag findet daS Plaidoyer de» Staatsanwalt» und morgen das jenige der Vertheidigung statt. Da« Urtheil wird später verkündigt werden. wie», 13. März. Immer schrecklicher lauten di« Nachrichten über die szegediner Katastrophe. Eine ofstcielle Depesch« von gestern Abend sagt: „Szegedin ist gewesen!" Privatberichte sprechen von Tausenden vo» vernichteten Menschenleben; da« Spital ist eiuge- fiürzt, unter seinen Trümmern find SOO Kränke be graben. Die gestrige Nacht war eine wahre TodeS- nacht. Tiefe Finsterniß erhöhte die Schrecken, Be leuchtung ist unmöglich, weil die Gasanstalt unter Wasser steht und Fackeln nur ungenügend vorhanden find. Im Finstern gellte lautes Jammern von Kin der», die Hülferufe wurden vom tosenden Sturme übertönt. Die Verwirrung ist gräßlich, da« Elend spottet jeder Beschreibung. Rettungkähne waren nur wenig vorhanden; e« mangelt an Lebensmitteln. Jetzt ist die Rettungsaction in großartiger Weise organisirt, gleichwol noch immer ungenügend. Ungefähr gehn Qu-dratmeilen sind überschwemmt. Der Kaiser sandte gestern den ungarischen Finanzminister Szäpäry mit 200000 Fl. nach Szegedin. (»Post» ) * Sudapest, 13. März nachmittags. Die Mel dungen ans Szegedin besagen, daß daS Elend dort »och immer zummmt. Die Rettungsschiffe stoßen auf Straßrntrümmer/ sodaß die Rettung oft unmöglich «sich, die Flut steigt fortwährend, die noch etwa 600 begann di« Kamnier die Berathung des Antrag« auf Iuaicklagestaudversetzuug de« Ministeriums vom 16. Mai 1877. Baudry (Legitimist) beantragt über de» be züglichen Bericht Brisson'S die Borfrage, der Antrag wird abaelehut. Der frühere Polizeipräfect Renault Muke« Ceutruw) spricht sich gegen di« Inanklagestand- ,Versetzung der Minister au-, nicht weil er dieselben von jeder Schuld freisprechen wolle, sonder« weit politische und sociale Interessen, sowie die Di-eipli» der Armee der Erhebung einer Anklage eutgegeustten. * Versailler, 13. März abend«. Deputirten- kammer (Fortsetzung): Der Berichterstatter Brisson hält die in seinem Bericht gezogenen Schlußfolgerungen aufrecht, beharrt dabei, daß ein Complot gegen Vie Republik bestanden habe, und beantragt, daß di« Mi nister vom 16. Mai 1877 ««gen Hochverrats ver folgt würden. Der Conseilpräfident Waddington spricht sich auf da« schärfste gegen die Minister vom 16. Mai au« uud gibt die Richtigkeit der Prämisse» in dem von Brisson erstattete» Bsricht unumwunde» zu, weist aber die daraus gezogene» Schlußfolgerung«» zurück. Er wolle keinen Proceß gegen die Minister, «eil ein solcher Verwirrungen im Lande Hervorrufe«, di« zum Schweigen gebrachte« Klage« auf« neue be leben und gegen da« Interesse der Republik sein würde. Der Conseilpräsident erinnert an die Reklamationen au« industriellen Kreisen, in denen man verlange, daß die Kammer die Geschäfte diScutiren, die brennenden Fragen beseitigen, auf jede retrospective Politik ver zichten und vorwärt«, nicht rückwärts blicken solle. Der Conseilpräsident erklärte ferner, daß da« allgemein« Stimmrecht über den 16. Mai 1677 gerichtet habe, und stellte die Vertrauensfrage, «dem er sich gleich zeitig an den Patriotismus mld den Edelmnich der Kammern wendete und dieselbe« anfforderte, den ruhi gen und friedliche» Weg zu «trete«. (BeifaL vom linken Centrum.) Die Sitzung worde nach Wc Rede Waddington!» auf kurze Zeit fu«pe»dirt. - 4L. -MÄz Doputirden- kammer (Schlußbericht): Nach Wiedereröffnung der Sitzung trat Floquet (äußerste Linke) lebhaft für die Versetzung der Minister in den Anklagestand ein. Der bezügliche Antrag wurde indeß mit 317 gegen lA Stimmen (nicht, wie irrthümlich gemeldet, mit 338 gegen 167 Stimmen) abgelehnt. Rameau von der Linken beantragte eine motivirte Tagesordnung, welche das Verhalten der Minister vom 16. Mai 1877 brand markt. Der Bonäpartist Cazeaux bekämpfte dieselbe, weil die Debatte erschöpft und der Antrag der Ge schäftsordnung zuwider sei. Clemenceau schlug darauf die einfache Tagesordnung vor, dieselbe würde indeß mit 225 gegen 187 Stimmen abgelehnt. Die von Rameau beantragte motivirte Tagesordnung wurde darauf mit 240 gegen 154 Stimmen angenommen. pari«, 14. März Das Resultat der gestrigen Sitzung ist für das Cab inet nur ein zweifelhaftes. Die Morgenblätter betonen die relativ geringe Ma- iler ltle Toilette- eu chronische t«o, Drüsen, e (selbst bös- en, namem- verstärkte e barMsickige > Jodsoda- »rau« durch afakz ist zu wsd Sohu, mp. in Leid en, Löwen- -Verwaltung ». s1i-1V Lie ° r»vr empfiehlt: luerbäume, ren, Spar Obstsam- s582-8h Deutsche Mgmciile ZntMg. «Nshrheit «d «echt, Fr«ih«it Acsetz!» befürchtet in weitern Gtäddrn an der Theiß Ueber- schwemmungen. *Ludap«fl, 14. März vormittags. Die direkte Telegräphenverbindnng mit Szegedin ist unter- Krochen. Die Regierung erhält nur spärlich Tele gramme über die Zustände i» Szegedin. Der Ruin und der Jammer daselbst find entsetzlich. Fünf Per- foneo sind wegen BrandlegMW vor das Standgericht gebracht worden. *Teplih, 44.März. Die Qnellencommissio» hat felgend« Bekanntmachung «rlaffen: Bei der gestern durch den Joge»I«r Siegmund vorgr- nommenen Messung der gegenwärtig i» den Ouellenschacht zu setzenden Tbermalwässer hatfich ei» Minimalquantum von 37,0» Kubilsuß Wasser per Minute, demnach 2224 Ku- bikfuß Wasser per Stunde ergebe». Kiese« Wafferqu-ntum ist hinreichend, um alle hon der Katastrophe betroffenen Badeanstalten mit Lhermockwaffer zu versehen, und ist um ein Drittel größer ak« dir WassermeW der säonntlichrn vorher versiegten Thermalquellen züsamMtngmommen. Der Wafferstand ,m Schachte bet ägt, von der.«Wenwärtigen Schachtsohle bi« zum höchst, . durch Pumparbeiten unbeein flußten Wasserspiegel genieß«, 1.» Meter. Die Tempera tur de« Thermalwasser« ist genau dieselbe wie jene vor der Katastrophe, da« Wasser fliegt lrypallhrll »u« de» Quellen spalten. Die Abteufungsarbeiten werden mit aller Energie fortgesetzt und ist deren Beendigung nicht früher in Aur- sicht genommen, al« bi« e« die Umstände dringend er- heischen. * Rom, 13. März abends. In der heutig«» Sitzung der Depütirtenkammer fand die Debatte über die In terpellation Zeppa'S statt betreffend da- Ruadschreibcn des Arbeit-Ministers vom IS. Febr.. welche« de« Verwal tungen ««empfiehlt, bei Eisenbahnverträgen de» italieni schen Industriellen den Vorzug zu geb«. Zeppa meinte, das Rundschreiben sei protektionistisch und schädige die Consumenten. Einige Redner sprachen gegen da« von Zeppa beantragte Tadelsvotum «nd Mächten geltend, daß das Rundschreiben mit Rücksicht stuf die Lag« der , daß da« Rynhschreihxu Wt: her AriAA M Kandel« l60Ss schule, Alex- I. h.)11—1SU. ;.)11 -12U. l.)11—12U. 3 Uhr (freier isienm 1l bi»