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Telegraphische Depeschen o —Vv II / Lttzte« sokkn fich di« BerichwgagrAfeitig mitthnleu. Den 'öttiin, 26. San. Zur Berathung von Schutz- «»i«» »«ren PeÄönlichkeiteN beizu.eben, di« der rus- m^regeln setz-" die Gefahr einer Diisch^tzu^ der MA Sprach« AAsAA Ptst ist «N« ComMlssivn ernannt, welch« «ach der stützen. Der rumänische» SKgitrung soll in Erwiderung morgen Mittag erwarteten Rückkehr VtS Geh/Regie- der von derselben ergangraea Anfrage anheimgestellt wer- ningSratheS vr. Finkelnburg von Wie« zusammentreten den, sich an der Entsendung von ärztlichen Sachverständigen der Ministerpräsident, nach den duich daS Ministerium Die Pest in Rußland. krgendweitcre Schlöffe aus dieser Meldung zu ziehen. Die Nachrichten, welche aus Petersburg selbst vorlie ge», sind aber nicht geeignet, da» Vertrauen zu der Sicherheit und Zweckmäßigkeit der russischen SanitätS- maßregtln oder den Glauben an die officitllen Be- rüngSrätheS vr. Finkelnburg von Wie« zusammentreten Wird. Dieselbe wird de« Bericht des Hrn. vr. Fin brUch der Pest in Zaritzi« seien unwahr und auch die Nachricht vom Ausbruch der Pest in Nishnij-Nowgorod »erde als unrichtig bezeichnet. Ueber den russischen Cordon hinaus sei die Seuche nicht gekommen, übrigen» habe die russische Regierung zur größern Sicherheit auch um Zaritzi« einen Quarantänecordon ausgestellt. Auch innerhalb des Cordon» trete die Epidemie neuer lich weniger intensiv auf, die Gefahr für di« öster reichische Monarchie sei demnach keine imminente. Dessenungeachtet sei dir Regierung zu Vorsichtsmaß regeln entschlossen, und würden wegen eines gleich förmigen Vorgehens bereits mit der ungarischen und mit der deutsche« Regierung Verhandlungen gepflogen. Zu den äußersten Vorkehrungen zu schreiten, erscheine unter den obwaltenden Verhältnissen nicht gerechtfertigt, es sei die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß die Epidemie auf den Herd der Seuche beschränkt bleibe. Die Regierung «erde dem Gegenstände fortgesetzt die ernsteste Aufmerksamkeit zuwend«». * Wien, 25. Jan. abends. Die unter dem Vor sitze de» Ministerpräsidenten, Fürsten Aueröperg, an läßlich der im Gouvernement Astrachan auSgebrochenen Epidemie hier tagende Commission hat, wie die Politische Correspondenz mittheilt, heute ihre Be- rachuugeu fortgesetzt und vorläufig abgeschlossen, und wird der Vertreter der deutsche« Regierung, Geh- RegieruvgSrath vr. Finkelnburg, morgen nach Berlin zurückreisen. Die Commission beschloß heut«, folgend« Gegenstände und Waaren von der Einfuhr an» Rußland auSzuschlicßen: Ungereinigte Leib- und Bett wäsche, gebrauchte Kleiderhadern, Pelzwerk, Felle, Häute, halbgares, sowie sämisch -«gerichtetes Ziegen- leder und Schasleder, Blase«, Därme, gesalzene Därme, Haare, Borsten, .Federn, Caviar, Fische, Sareptabal sam. Schafwolle ist vor der Zulassung zu deSinfi- ciren, desgleichen Briefe und Papiergeldfendungeu; Schiffe an» russischen Häfen und di« darauf befind lichen Person« »nd Waaren sind vor der Zulassung zNm freien Verkehr, unbeschadet der in den Vor schriften begründeten «eitern Verfügungen, einer sanitären Revision zu unterziehe«. Bach dm Um- Härweu find die von der Commtfsion ausgestellten Grundsätze auf Provenienzen a«S den Gegenden der «uttrn Donau anzuwenven. Der rumänischen Re- Meruug sind die von der Commission gefaßten Be schlüsse bekannt zu geben, zugleich ist derselben die Bereitwilligkeit der Commission zu weiterm unmittel baren Einvernehmen auszusprechen. * Wie«, 25. Jan. nachmittags. Abgeordneten haus: Bei der fortgesetzten Debatte über den Berliner der Epidemie zu erforschen, deren Verlauf zu beobacht«« und regelmäßige Bettchtt an ihre Regierungen zu erstatten. auch der Mangtl einer so gewaltigen Natursperre, als die untere Wolga sie darbietet. Alles das erhöht die Gefahr der Ausbreitung bedeutend, wenn wirklich der «Goto»» richt berichtet sein sollte.' Dir unterlassen es, bei dem Fehlen aller sichern positiven Nachrichten Ar.SZ. «tipzig. USM». -brich r«. «U. kelnburg entgegennehmeu und alsbald ihre Beratungen beginnen. An der Conferenz werden theilnehmen : Der kaiserliche Geh. OberregierungSrath Starke, der kaiserliche Geh. RegierungSrath und stellvertretende Director de» kaiserlichen Gesundheitsamtes vr. Fin kelnburg (Reichskanzleramt), der kaiserliche Geh. Ltga- siMrach Reichttdt (Auswärtige* Amt>, der katsertiche Geh. RegierungSrockh Streckert (Reichs-Eisenbahnamt), det königlich preußische Geh. ObedMediciNalräth vr. SuiWbepg, der königlich preußische Geh Oberwevicinal- «ith 'ne. KersaNdt (königlich preußische» Ministerium der MedicinaloMgelegenheiten), der königlich preußisch« Akajvr v. FnNck (königlich preußische» KriggSMi«iste- riüm), ddr königlich preußffche Geh. ObcrregierungSrach v. Kehler, der königlich preußisch« Geh. Medicinalrach vr. Strzecztt (königlich preußische» Ministerium des Innern^, der königlich preußische Geh. Oberfinanzrach Schvmer," VK königltch preutzssche Geh. Fina»zrath Grandke (königlich preußisches Finanzministerium). Di« Namen d«r Counniffar« de» königlich preußischen Han delsministerium» find noch nicht mitgetheilt. * München, 25. Ja». In der heutigen Sitzung der Kammer empfahl der Abg. SchelS, seinen be treff« Abänderung de» Landtagswahlgesetzes einge- brachten Initiativantrag an eine Commission zu ver weisen. Der Abg. Herz: erklärte nauwNS der Linken den Alttrag für nicht annehmbar; derselbe enthalte eruch nicht di» gewünschten Reformen. Der von d-r grötztrn Hälft« der Kammer (den Patrioten) unter stützte Antrag wurde einem Ausschüsse von 14 Mit gliedern überwiese». Nächste Sitzung der Kammer am Mittwoch; auf der Tagesordnung derselbe» steht d» KiRimM Eick de» Reichstage» betretend. . i * karirtuhr, 25. Jan. Die Kammer hat den Gesetzentwurf «egen Convertirung der 5proc. Anleihe «nverändert genehmigt. * Wien, 24. Jan. abends. Nach Mittheilung der Politischen Correspondenz haben an der heute unter dem Barsitze deS Ministerpräsidenten Fürsten Auers perg stattgehabten Conferenz über die pestartige Epidemie in Rußland Vertreter der deutschen und der ungarischen Regierung sowie der Ministerien des Auswärtigen, deS Innern, des Handels und der Fi- nanzeu, ingleichen drei Fachdoctören theilgenommen. Es wurden folgende Beschlüsse gefaßt: 1) Die deutsche und die österreichische und die ungarische Regierung werden schleunigst i« die von der Epidemie heimgesuchten Gegenden AerM tntfenden, um dir Daten l ' ' m l! . ! Stadt hat etwa - — Tschernigow hat über 1800 Einwohner auf die ÖUa- , dratmsii«, die züln Theil weit dichter in dem bessern Theile des GuberniumS sitzen. DäS GNbernrum Astrachan (auf das bisher die Seuche beschränkt schien) hat noch nicht 200 Einwohner auf die Quadratmeile. . „Es wäre", sagt die National-Zcitüng, „wenn die Nachricht deS »Golos» sich bestätigen sollte, ein neuer Seuchenherd nachgewiesen, der. auf vtd Rollt« nach hem Ädepen bereits bedenklich weit gekommen' wäre. Da» Gllbernmm TscherNigöw liegt nicht blo» mitten Störung des Verkehrs mit Rußland ist schon in eine allrrdikigs bedrohliche Näht getreten «nd die deutsche wie die österreichische Geschäftswelt beginnen bereits des Auswärtigen der Regierung zugegangenen Nach- . Vertrag sprachen zunächst die beiden Generalredner, richten herrscht die allgemein für die Pest gehaltene, ' Sturm gegen den MajoritätSantrag und Coronini ofsiciell jedoch nicht al« solche bezeichnete Epidemie in für denselben. Sodann ergriff der Minister Unger sechs Ortschaften an der Wolga utid auf deren Inseln. da» Wort, um den von dem Abg. Sturm der Regie- Jnfolge der von der russischen Regierung ergriffenen rung gemachten Borwurf, daß sie nicht verfassungstreu Maßregeln sei es bisjetzt gelungen, den Herd der sei, zurückzuweifen. Der Minister erklärte, seine Aus Epidemie zu begrenzen. Die Gerüchte von dem Aus- legung der Verfassung sei der Ausdruck seiner innersten 6) Unter der vorstehenden Voraussetzung wäre der Ver kehr aus Rußland hinsichtlich der Personen und Wage« auf bestimmt« Einbruchsstationen zu beschränken. 7) Die Eisenbahn-Personenwagen, welche russische Grenz stationen berühren, seien nach jeder Tour einer sorgfältigen Reinigung und Lüftung zu unterziehen. Ebenso sei Vie Reinhaltung Und di« Desinstcirung der Abort« auf den Eiftobthnstattoneu und in Ken Waggons fortwährend streng ^zu übtrwachtn.- , 8) Fall« die Gefahr Uäherrchsteu sollt«, Wär« nach eitlem zwischen den betheiligten Regierungen vorau-gegangenen Einverständniß die Sperrung der Grenz« unter Errichtung von Quarantänen in Aussicht zu nehmen. Die Beratungen werden morgen fortgesetzt. (Wiederholt.) * Wien, 25. Jan. nachmittags. Abgeordneten haus: In Beantwortung der bezüglich der Pestgefahr an die Regierung gerichteten Interpellation erklärte zu bethtiligen. 2) Die diplomatischen Vertretungen der gedachten Re gierungen in Rußland wären anzuwcisen, jede bemerken«, werthe Wahrnehmung sofort, jedenfalls aber alle fünf Tage zu berichten. Die Vertretungen beider Regierungen hätten bei Erstattung ihrer Berichte in thunlichstem Einvernehmen vorzugeben, auch die Eonsulate im Orient wären zu größter Aufmerksamkeit und unverzüglicher Anzeige aufzufordcrn. 3) Da« in Bezug auf atwisse Gegenstände Rußland gegenüber von der östttveichischeu und von der ungarischen Regierung 1878 durch Verordnungen erlassene Einfuhr verbot wäre aufrecht zu erhalten und auch im Deutschen Reiche «inzusühren. Inwiefern dieses Einfuhrverbot auf noch andere Gegenständ«, die als Träger von Ansteckung«, stoffeü verdächtig seien, auszudehnen sei, wäre auf Grund weiterer sachlich«« Berachuag festzustellen. 4) Reifend« aus Rußland wären in da« deutsche und in da« österreichisch-ungarisch« Staatsgebiet nur dann zu- zulassen, wenn ihre Pässe «ine behördliche Bestätigung ent hielten, daß die gedachten Personen innerhalb 20 Tagen vor Ausstellung dieser Bestätigung nicht in verdächtigen Gou vernements verweilt hätten, nnd wenn bezüglich de« seit der Bestätigung abgelaufenen Zeitraums keiuerlei Bedenken obwaltete. Zur Inkraftsetzung dieser Maßregel wäre eine entsprechende Frist zu gcwLHrtn. 5) Die Effecten Don Reisenden, welche au« verdächtigen Gouvernements komm««, wären durch Räucherung mittels Bleichkalk oder schwefeliger Säur« zu drsinficiren. Bei dem Eintritt noch ungünstigerer Berhältniffe wäre insbesondere für dir Haupteinbruchsstation eine allgemeine sanilälspoli- zeiiiche Revision der Person«» und Effecten anzuordnen. in dem russischen Binnenland?, sondern gehört auch zu den fruchtbarsten und volkreichsten Gubernien des Rei ches. Sollte hier wirklich di« Seuche auftreten, so waren alle Vie günstigen Bedingungen, welche der Sperre im astrachaner Gebitte zur Seite standen, be trächtlich herabgemindert. Mehr Menschen, mehr Ver kehr, nahes Zusammenwohnen, mildere» Klima und entsprechend früheres Schmelzen des Schnees, ferite« Dienst«!, Deutsche Mgmemc Zeitung. -M"'- ' RF 2»s»rti,,,grt-tzr . * Hehrheit »id Recht, Aeiheit »»h Beseh!» damit zu rechntn. Wir Müssen Uns an den Gtdan- ken mindestens empfindlicher VerkehrSbeschrSnkungen gewöhnen. Ein neues Moment der Unsicherheit ist damit in unser wirihschastlichc» Leben gekommen, und Vie Kreis«, welche das Auftreten der KraNkhrtteu im fernen Osten zieht, find mfofern schon zu uv« ge drungen." Die Pest droht aus dem Gouvernement Ssaratow nach dem benachbarten Gouvernement Tambow einzu- dringen. Äm Bezirke BorissogljebSk dieses Gouver- nrmentS füllen bereits Pestfälle vorgekommen sein. Infolge dessen fand am 11. Jan. in Tambow, wie von dort der prterSburger Rußkaja Prawda geschrieben wird, eine außerordentliche Conferenz der Aerzte und Stavträlhe statt, in welcher beschlosst» wurde, die Grenzen des Gouvernements Tambow und insbeson dere die deS Bezirks BorissogljebSk gegen Ssaratow vollkommen abznsperren. Dir Einwohner des Bezirk» BorissogljebSk wendeten fich ihrerseits an das Ministe rium des Innern um dit Einstellung dcS Verkehrs auf der Eisenbahn Zaritzin-Borissogljebsk. In Anbetracht der Ausbreitung der Pest im Gou vernement Ssarajow wurden, wie den Petersburger Birschewyja Wjedoikosti geschrieben wird, in der Nähe der Stadt Ssaratow 2 Lazarcthe mit 400 Bett-n fürs Militär und 1 Spital mit "25 Betten fürs Civilpublikum errichtet. Allen diesen Heilinstitnten stehen zahlreiche Aerzte und Mitglieder der Gesellschaft. deS Rothen Kreuzes vor. Die National - Ztitang vom 26. Jan. entnimmt Nm ^aüVt-PeterSbUrgrr Herold die folgende Nachricht vöck 20. Jan.: ' " Üäwr der bäuerlichen Bwötternvg der im krollwezsch«« Kreise (Gouvernement Tschernigow) gelegenen Dörfer Bli- I stmvo nnd Luxnowo ist nach dem «Gows» eine gefährliche Kr-njheit ausgetreten, der bereit« 50 Persontn zuM Opfer gefallen sind. Da, wie man dein Blatt« mtkött, an den Erkrankten Anschwellungen, Wit auch ein schneller verlauf der Krinzkheit constatirt worden sind, so erscheint eine ge nau« Beobachtung dieser Krankheit, welche, nach der vorlie- genden Meldung zu schließen, pestartige Symptome auf- wnft, dringend geboten. Tschernigow ist ein Gouvernement im europäisch«» Rußland, das von Kiew ungefLhr 10 Meilen nörvltch liegt uud von Minsk durch deü Dnjepr geschieden; Vie Stadt tschernigow südöstlich von Minsk, rtchtö an der DeSna, mlt etwa 20000 Einwohner», liegt 51" 29^ »ördl. Br., 48" 58' östl. L. Der Kreis kamttMachungen zu fördern. Wir wolle» nicht behaup- Krollwez liegt in der Nähe der Eisenbahn von Kiew len, Voiß systematisch wichtige Thatsachen der Oeffent- nach Kurök. Tsihernigow ist nicht Bahnstation. Die lichkeit entzyatn werden sollen, müssen abrr fürchten, Stadt hat etwa 260M. Einwohner. DaS GüberNium daß die Mitkheilnngen keineswegs erschöpfend sind. Dit Notiz des «GoloS» gibt dafür leider einen schla genden Beweis an die HaNV. Sicher werd«» die Maßregeln, welch« die Nachbarstaaten, namentlich Deutschland, treffen werden, mit der Intensität ver Gefcihr sich steigern nnd wir dürfen von der Energie unserer Mevicmalpolizei überzeugt sein, daß fit fich mit halben Maßregeln nicht befasse« wird. Aber die