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M arte. M > Leipzig. nold i» I Falia», vocat und >lein in chmar in »Pfad in aus Dar- Johanne »elfer, in Musikalisches aus Leipzig. "Leipzig, 11. Oct. Gestern Abend hatten sich die regelmäßigen Besucher der Gewandhausconcerte für diesen Winter wieder zum ersten male in den be kannten Räumen des GewandhaussaaleS versammelt. Es waren wiederum alle Bänke und Stühle gedrängt besetzt und der Wärmegrad infolge besten gegen den Schluß hin zu einer ziemlich unangenehmen Höhe ge stiegen, waS man aber gern vergaß bei deui Erklingen der beiden anmuthigen frischen D-ckur-Symphonien von Mozart (Nr. 5 der Breitkopf u. Härtel'schen Aus gabe) und Nr. 2 von L. van Beethoven, die den An fang und den Schluß des ConcerteS bildeten. WaS die Ausführung derselben anlangt, so war es wirklich bewunderungswürdig zu hören, mit welcher Leichtigkeit, und mit welchem Schwünge unser wackeres Orchester beide Symphonien trotz unlängst vorhergegangener „Sieg fried"- und „Götterdämmerung"-Proben und -Auffüh rungen spielte. An Solovorträgen des ConcertS sind zu verzeichnen: Arie mit obligater Violine aus „Samson" von Händel, Concert (v-moll) für Pianoforte von Rubinstein, Arie aus „Armin" von Heinrich Hofmann, Chor und Largo von I. S. Bach für Pianoforte von Camille Saint- Saens und Etüde (Ockur) von Anton Rubinstein. Daß beide Arien die liebenswürdigste Darstellung erfahren würden, war vorauszusehen, da ein beson derer Liebling unserS Publikums, die königlich säch sische Hofopernsängeriu Frau Schuch ProSca aus Dres den, deren Interpretation übernommen hatte. Jedoch müsten wir bekennen, von den Arien nicht gerade hin ¬ gerissen worden zu sein, indem uns in der ersten die Stimme der Frau Schuch nicht so frisch als früher erschien, auch der Ton der mitbetheiligten Splovioline (gespielt vom Concertmeister Röntgen) etwas spitz und dürftig war. Die zweite Arie von Heinrich Hofmann dagegen erwies sich, als Composition genommen, an fänglich zu gedehnt und von dem schnellen Tempo an „Bald doch bringen die Götter" gar zu sehr nach der Arie der Elisabeth im „Tanhäuser" (2. Act) geartet. I» hohem Grahe hat unS, ungeachtet einiger Härten im Anschläge, das Klavierspiel des Hrn. Ernst Löwenberg aus Wien gefallen. Wer solche eminente Technik besitzt und dieselbe so musikalisch zu verwerthen weiß wie Hr. Löwenberg, den dürfen wir unbedenklich den ersten Virtuosen der Gegenwart beizählen, wie wenig wir uns auch damit einverstanden erklären wollen, daß der geschätzte Künstler in dem Rubinstein'- schen Concert, um seine Bravour zu zeigen, das Tempo oftmals allzu sehr übereilte und dadurch das Ensemble gefährdete. Beide Solisten ernteten den größten Bei fall und Hervorruf, der bei Hrn. Löwenberg sogar noch eine Zugabe involvirte. Nr. L3S. teigig. Erich«» I »»pn ««»»»«» »V4. Preis ich r». «W. 1dl»« pari», 9. Oct. Die heute von der Agence HavaS dementirte Nachricht von der beabsichtigten Entsendung eines starken französischen Geschwaders nach dem Mittelmeere ist trotz des Dtmenti eine wohlbe gründete. Die bisherigen Verhandlungen zwischen dem französischen und englischen Cabinet bezüglich der ägypti schen Angelegenheiten sind nicht derart verlaufen, daß das französische Cabinet auf den durch eine Verstär kung der Mittelmeerflotte beabsichtigten Druck ver zichten kann. (H. T.-B.) Louvon, 9. Oct. Die im hiesigen Indischen Amte tinlaufendeu Depeschen melden eine großartige Macht entfaltung und ein stetiges Borrücken der Streitkräfte Schir - Ali' S. Seiten« deS hiesigen Kriegsamtes und der Admiralität wurden daher soeben beschleunigte Maß regeln angeordnet, um die englisch-indischen Truppen für eine erfolgreiche Offensive zu rüsten und zu ver stärken. (H. T.-B.) * London, 10. Oct. DaS Reuter'sche Bureau theilt über den Inhalt der jüngsten türkischen Note Fol gendes noch nachträglich mit: „Savfet-Pascha ersucht in derselben Karatheodory-Pascha, dem wiener Cabinet mitzutheilen, daß die Pforte vollständig bereit gewesen wäre, eine Convention vor dem Einmärsche der öster reichischen Truppen in Bosnien abzuschließrn, unter der Bedingung, daß die Souveränetät des Sultans und der provisorische Charakter der Occupation aner kannt würden. Da aber der Einmarsch der Truppen ohne Abschluß einer Convention erfolgt sei, habe die Bevölkerung nicht gewußt, wie sie sich verhalten sollte, und sich geweigert, die Occupation anzuerkennen. Jetzt könne der Sultan, infolge des Verfahrens der öster reichischen Truppen und der durch dasselbe hervor» grrufenen Erregtheit seiner Unterthanen, nicht eine Convention abschließen, die einfach eine Sanktion des Blutvergießens sein würde. Der Sultan werde sich daher, unter Wahrung seiner SouveränetätSrechte und unter Anerkennung deS provisorischen Charakters der Occupation, darauf beschranken, die Stipulationen deS Berliner Vertrages zu beobachten. In btt Depesche wird sodann den freundschaftlichen Gesinnungen gegen Oesterreich Ausdruck gegeben und die Hoffnung aus gesprochen, daß das gute Einvernehmen zwischen der Pforte und Oesterreich fortdauern werde. Die Depesche hebt schließlich hervor, daß in dem Sändschak von Novi- bazar vollkommene Ruhe herrsche und daß die Pforte sich verpflichte, ein feindseliges Ueberschreiten der Grenze zu verhindern. Dem gegenüber verlange die Pforte, daß Oesterreich auf die Occupation NovibazarS ver zichte, welche schreckliche Unglücksfälle nach sich ziehen würde." DaS Reuter'sche Bureau veröffentlicht ferner eine zweite Depesche Savfet-Pascha'S, in welcher er Karatheodory-Pascha anweist, dem Grafen Andrassy mitzutheilen, daß die Pforte Details über die von den österreichischen Truppen begangenen Grausamkeiten erhalten habe; Karatheodory solle an die Gefühle der Menschlichkeit und die Sympathie deS Grafen Andrassy verschieden. Ein Gehirnschlag hatte seinem Leben ein Ende gemacht." — Die stattliche Reihe von I. I. Weber'S illustrirten Katechismen hat sich um einen fernerweiten Band, den „Katechismus des Deutschen Reiches", von vr. Wil helm Zeller, Vermehrt. Wie schon der Titel besagt, soll derselbe ein praktisches Unterrichtsbuch in den Grund sätzen des deutschen Staatsrechtes, der Verfassung und der Gesetzgebung des Deutschen Reiches sein — eine Aufgabe, der da» Büchlein in bester und sachaemäßester Weise nach kommt. Möge es daher bei allen Freunden unserS staat lichen Einigungswerkes die verdiente wohlwollende Auf nahme finden! — Bei der Station Büchen (an der Berlin-Hamburger Bahn) fand man am 4.Oct. die Leichen zweier Mädchen, Schwestern, in dem kleinen Bache Steinau. Nach den vor gefundenen Papieren hatten die Unglücklichen, zwei Nähte rinnen aus Berlin» welche mit Nahrungssorgen zu kämpfen hatten, den schrecklichen Entschluß zum Selbstmorde gefaßt. Sie hatten sich mit den Handgelenken zusammengebunden und den Tod gesucht und gefunden. — Ein eigenthümlicher Fall von Selbsthütfe wird an« Würzburg berichtet. In den jüngsten Tagen waren nämlich an verschiedenen Orten der Stadt Plakate folgenden Inhalts angeschlagen: „Die beiden Adler (Vater u. Sohn) aus Allersheim haben innerhalb 14 Tagen die Stadt zu verlassen, widrigenfalls sie gesteinigt werden. Mehrere Bürger." Dir genannten Adler sind bekannte israelitische Wucherer. — Ein Richter in Kansas hat kürzlich die Entschei dung abgegeben, daß eine Frau das Recht hat, sich alle« Geld anzueignen, welche« der Mann in den Hosentaschen Mit nach Hause bringt. Seitdem soll es in Kansa« Mode geworden sein, daß dl« Männer ihr Geld nur in den Westen taschen tragen, denn auf diese erstreckt sich die salomonische Entscheidung de« Richter» nicht. hten. mmer in nstler in in Leipzig — Hr. frl. Jenny r in Mee- c. — Hr. Hainichen s Leipzig, ederan mit Voegler ephan. laßler in hrer Emil — Hrn. ie Tochter, ein Sohn. Hausen n. in Reud- terner in irivaten rwerbS- deshalb Adre-- w Post- ei« für Telegraphische Depeschen. * Kassel, 10. Oct. Generalfeldmarschall v. Moltke hat gestern zum ersten mal das Zimmer verlassen und einen Spaziergang im Garten gemacht. Kassel, 10. Oct. Graf Moltke ist soeben nach Berlin zurückgereist. (Wes.-Z.) "München, 10. Oct. Der Chef des General- st-be«, Genrrallieutenant Graf Bothmer, ist ge storben. * lvttn. 10. Oct. nachmittags. Die Wiener Abend post veröffentlicht die neueste türkische Circular depesche in der von der Kölnischen Zeitung gebrach ten Version und fügt hinzu, daß dieses Aktenstück sicherlich weder eines CommentarS noch einer Wider legung bedürfe, sich vielmehr in jeder Beziehung selbst richte. * Wien, 10. Oct. nachmittags. (Officiell.) Ge neralmajor Neinländer meldet aus dem Bivuak bei Peci von gestern: „DaS Zusammentreffen mit den Insurgenten am 6. Oct. geschah nicht unvermuthet, indem vorausgcsehen wurde, daß im nördlichen Theile der Kraina Widerstand zu erwarten ist. Es waren größtentheilS Insurgenten aus Peci, Vernograc, Bu- zim und Iezcrski, welche durch Räuberbanden aus unwegsamen Bergen unterstützt wurden. Dieselben wurden im Gefechte zersprengt und erlitten sehr große Verluste; in der ganzen Umgegend von Peci und Todorovo werden nun die Waffen uiedergelegt. Gleiche Nachrichten kommen von KladuS und Podzwizd, von Vernograc und Buzim fehlen noch Nachrichten. Die bedeutenden Verluste unserer Truppen erklären sich durch die große Ausdehnung der von den Insurgen ten besetzten Position und durch die äußerst schwieri gen Bodenverhältnisse. Heute, am 9. Oct., durch streife ich die Gegend bis Podzwizd und morgen die Gegend bis Vernograc." * Prag, 10.Oct. morgens. Im Altstädter Müh- lenrompltp brach gestern eine große Feuersbrunst au«; di« Annftmühlen von Trnka, Mrhosch und Tworak sind eingeäschert, massenhafte Mehlvorräthe sind ein Raub der Flammen geworden. * Prag, 10. Oct. mittags. Bei der gestern im Alt städter Mühlencomplex ausgebrochenen Feuers brunst sind drei Getreidemühlen, eine Schleifmühle und der städtische Wafferthurm vollständig ausgebrannt; die NovotnyScomplexe wurden gerettet. Der ver ursachte Schaden ist sehr groß; die Gebäude waren meist bei der städtischen Asiecuranz versichert. * Madrid, 10. Oct. In der Nähe von Tetuan ist em Beamter des spanischen Consulats, der von den europäischen Consulaten zum internationalen Delegirten für die Errichtung eines LazarethS bestellt worden war, von Marokkanern ermordet worden. Die spanische Regierung hat von der marokkanischen Ge- nugthuung verlangt. Der Neuen Preußischen Zeitung gebt über den Tod des Geographen Or. A. Petermann in Gotha, wie sie sagt von nahe stehender Seite, solgende Mittheilung zu: „Derselbe hatte von einer in den letzten Monaten überstan denen zweimaligen Grippe ein beständige» heftige« Kopf weh zurllckbehalten, arbeitete aber trotzdem bis tief in die Nacht. Am Morgen de» 2S. Sept, jedoch konnte er nicht aüfstehen, da da» Kopfweh sich so gesteigert hatte, daß ihn schon eine leise Berührung der Stirn schmerzte. Seine Gattin eilte besorgt hinunter, um Thee zurechtzumachen, fand ihn aber, als sie nach 10 Minuten zarückkehrte, bereit« appelliren, damit dieser dem bisherigen Auftreten der Truppen Einhalt thue. Diese Depesche ist allen Mächten mitgetheilt worden mit der Bitte, die Vorstellungen Karatheodory-Pascha'S zu unterstützen. Ktrmingham. 9. Oct. Unter Vorsitz des Parla mentsmitgliedes Mr. Chamberlain hat hier ein Meeting der Eisenproducenten von Süd-Staffordshire statt» gefunden. Die Fabrikanten drückten den Wunsch auS, infolge deS Daniederliegens der Eisenbranche die Löhne weiter herabzusetzen, die Arbeiter weigern sich je doch, darauf einzugehen. In den Kohlenwerken von Burnley sind die Löhne um 10 Proc. herabgesetzt worden; die Arbeitszeit wurde auf vier Tage pro Woche beschränkt. (H. T.-B.) Petersburg, 9. Oct. Die Regierung hat be schlossen, eine große Zahl von Kanonenbooten für die Ostsee und das Schwarze Meer zu bauen. In Kronstadt, Sewastopol, Nikolajew und Odessa werden hierfür bereits Vorkehrungen getroffen. (H. T.-B.) *tvien, 10. Oct. abends. Meldungen der Poli tischen Corrcspondenz. Aus Konstantinopel von heute: „Der russische Botschafter Fürst Lobanow hat in einer gestern beim Sultan gehabten Audienz die Ergreifung ausreichender Maßregeln zum Schutze der Christen gegen die Ausschreitungen und Gewalt- thätigkeiten der Muselmanen in allen von den Russen geräumten GebietStheilen verlangt. — Der Englän der Sinclair, der bisjrtzt die Rhodopeausstän- dischen befehligte, ist von den letzter» vertrieben wor den und in Konstantinopel eingetroffen. — Nach einer. der Pforte zugegangenen Anzeige hat der Führer der Aufständischen in Kozan, Achmed-Pascha, den türkischen Behörden sich unterworfen." — Aus Bu karest von heute: „Nach einer nächsten Sonntag statt findenden Revue werden die zur Besetzung der Do- brndscha bestimmten rumänischen Truppen den Marsch in die Dobrudscha antreten." — Bon der Drinagrenze meldet ein Telegramm von heute: „Trotz der Ver stärkungen, welche die Insurgenten deS Sand schak« Novibazar durch Scharen von Arnauten au« Ipek, Prifchma, Kalkandelen erhalte», ist infolge der Fortschritte der österreichischen Truppen eine solche Panique in dem genannten Sandschakat eingerissen, daß die Städte Plevelje, Prjepolje, Sienica vollständig zur Unterwerfung bereit sind. Dagegen wird da« fort währende Eintreffen regulärer türkischer Truppen so wie großer Sendungen von Kriegsmaterial in Mitro- vitza und die Verstärkung der türkischen Besatzung in Bjelopolje signalisirt." * konsiaulinopel, 10. Oct. Die Pforte will, nachdem sie die Convention mit Oesterreich zurück gewiesen, nur Verhandlungen pflegen, deren Grund lage die Anerkennung ihres ungeschmälerten Souve- ränetätSrechtS in Bosnien ist. Sie kehrt gewisser maßen zu einem Standpunkt zurück, von dem aus sie vor den Beschlüssen des Congrcsses mit Oesterreich ver handelte. heu Marine, iesem bereits Erfahrungen lt..auf höchst kthuographen rk« sind im >er Verfasser ichen Werks, eu Reise- sIS30f r, zu haben cf, Wein- nen. llSIS-lSI gegenwärtig ud gemein- alpolitischen t damit ein größere ge- 1S31j Srsc, Nasch- zesdienst). s am Au- l), auf dem l. Postamt nhofe (Kai- n Eilenbur- nt VIII) mit ng (Kauf ¬ ern Räume erinspector. 'E»n»abe«t, Deutsche Allgeineiuc Zeitung. 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