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- Erscheinungsdatum
- 1942-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194211240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19421124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19421124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-11
- Tag 1942-11-24
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Monat
1942-11
-
Jahr
1942
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er vaynzirie, moeoruierre «monnen uno eernuerir. mit ««ter Wirkung an. Bei der Bombardierung von en vor Algier in der Nacht zum L8. Novbr. tragen Der heutige Wehrmachtbericht Schiffsziele vor Algier im Hagel deutscher Bombe« Fünf Transporter und eia Zerstörer mit schwere« Bomben «tröffe« — 2 Torpedotreffer auf feindlichem Kreuzer Schwere AbwehrkSmpfe südwestlich Stalingrad u«d lmprotzen Donbogen — 2« Zwei Lagen mehrere hundert feindliche ^lanzrrtampfwagen vernichtet Neuhork, Detroit und Chicago können bleiben, wie sie sind, denn jtt einem plutokratischen Land verfügt man entweder Über die Güter dieser Erde oder man hat Hine Dollars; dann kann man wegen deS Fehlens einer Sozialgesetzgebung in voller Freiheit etngehen, ohne daß sich der Staat darum kümmert. Deshalb hat Gouverneur Lehman auch nicht die Aufgabe, die eigenen SlümS auSzuräumen, aber die „notleidenden Einwohner von Nordafrika" sollen die amerikanische Barmherzigkeit zu spüren bekommen. Nun werden selbst die englischen Heuchler bekennen Müssen, daß ihnen Roosevelt auch auf diesem Gebiet weit über legen ist. Bolivianischer Botschaft« starb auf der Reise im Mmeug vueuov Ale«. 24. Novbr. Der bolivianische Botschafter in Lima, Hernando Siles, ist am Montag auf der Reise von La Paz nach Peru im Flugzeug gestorben. Siles war von 1S2S bis 1930 bolivianischer Staatspräsident, anschließend Botschafter in Chile und dann in Peru. Der Liebesbrief Eine Geschichte von Heinz Rusch Vielleicht ist alles anders, als ich es denke — sagte sich Frau Marianne in diesen Tagen viele Male, wenn sie allein war — vielleicht liebt Walter mich noch immer wie damals, als wir hei rateten, vielleicht bilde ich es mir nur ein, wenn ich fürchte, daß sich etwas Fremdes zwischen uns gestellt hat, vielleicht . . . Aber sie hatte keine Beweise dafür, und worauf sollte sie noch hoffen, wenn alle Liebe, die sie gab, vergeblich war? Sie hatte sich eine Zeitlang nach anderen Menschen gesehnt, sie war in Konzerte ge gangen und hatte geglaubt, das alles könnte ein Ersatz sein für die Wünsche, die sich ihr zu Hause versagten. Aber auch das stellte sich bald als Irrtum heraus. Was sollte sie noch tun? Sollte sie alles gehen lassen, wie es ging, mit den brennenden Zweifeln, den enttäuschten Hoffnungen, den immer wachsenden unheim lichen Sehnsüchten nach der Vergangenheit, die sie endgültig be graben hatte? Walter, ihr Mann, der als Architekt einen Namen hatte, war in dieser Zeit viel- unterwegs, er hatte eine Menge Aufträge in der Tasche, die alle bis zu einem bestimmten Termin abaeliefert sein mußten. Trotzdem wäre cs wühl' ein leichtes gewesen, mit einem guten Wort, einer kleinen Zärtlichkeit die Schatten zu ver treiben, die seine Frau beunruhigten. Aber er tat es nicht. Viel leicht war die Arbeit daran schuld, die immer mehr wuchs; er jedenfalls glaubte, daß alles noch dasselbe Gleichgewicht hatte wie einst, ja, er war überzeugt davon, daß er sich, da sein Beruf ihm immer größere Erfolge brachte, noch nie so glücklich gefühlt habe wie gerade jetzt. Wunderbar, wie sich alles fügte, da seine Pläne und Entwürfe zauberhaft schnell Wirklichkeit wurden, da ihn in den seltenen Stunden des Alleinseins die Stille des Hauses um wob wie ein Wehen reiner Luft ... An diesen Abenden, wenn Marianne in einem Konzert oder bei Bekannten war und er in seinem Arbeitszimmer mit neuen Gedanken saß, fühlte er, daß cs kein vollkommeneres Glück geben konnte. Manchmal kam ihm dann wohl der schreckhafte Einfall, wie lange dieses Glück dauern könne . . . Und Plötzlich, in einer solchen Stunde, dachte er an Marianne. Ob sie auch glücklich war? Auf einmal entsann er sich mancher Züge, die er jetzt an ihr vermißte . . . An diesem Abend beschloß er, sie vom Theater abzuhvlen. Aber wer nicht kam, als er auf sie wartete, war Marianne, und es stellte sich nachher heraus, daß sie bei einer Bekannten gewesen war, von der Walter vordem nichts gewußt hatte. DaS geschah ein Paar Tage später in ähnlicher Weise, aber Walter vermied es, ihr deswegen Borwttrfe zu machen. Nun ja, cs konnten Zufälle sein, und überdies war er bereit, seine Hand für Marianne ins Feuer zu legen. Wieder einmal war er allein. Es hatte am Tage viel Arbeit und einige ärgerliche Dinge gegeben. Er saß, über einen Bau plan gebeugt, führte Linien, überdachte Maße und Verhältnisse, Wert -er Volksschule «Fortsetzung von der I Seite) Diese Grundhaltung bestimmt auch unsere Stellung «ur Schule undzuden Schularten. DaS hebt eine Schulart nicht über die andere hinaus, daß sie auf Grund der ihr gestellten Aufgaben geistig besonders befähigte Kinder aus nimmt. Bei solchem Weltmaßstab würden wir die nationalso zialistische Grundhaltung verleugnen und denjenigen Kindern unseres Volkes, die nicht in den Genuß einer im besonderen Matze geistig gerichteten Ausbildung kommen, bitter Unrecht tun. Es können nicht alle Jugendlichen in nur wenigen Aus wohlberufen ihre Verlvendung finden, und das nicht mit ausge sprochener theoretischer Intelligenz veranlagte Kind ist nicht weniger wert als etwa der höhere Schüler. In der Jugend selbst ist diese Auffassung dank der Arbeit des Nationalsozialis mus und seiner Jugendorganisation bereits eine Selbstverständ lichkeit geworden. Entsprechend den Leistungsforderungen, die an den Nach wuchs gestellt werden, muß ein Teil unserer Schülerschaft für die höheren Schulen und für die Hauptschule ausgewählt und in diesen unterrichtet werben. Was nicht in diese Schularten übergeführt wird, ist durch die Tatsache des Verbleibens an der Volksschule nicht deklassiert! Vielleicht ist mancher in der alten Schule verbliebener Junge zwar weniger begabt, aber charakter lich ein lbraverer Kerl als der in die weiterführenden S(" - ' aüfgenommene. Es ist möglich, daß er einst als Erwachsener ein weitaus wertvollerer Volksgenosse sein kann als der mit ho her Jirtelligenz ausgezeichnete ehemalige Klassenkamerad. Das Leben bringt in solcher Hinsicht mancherlei Ueberraschungen mit sich. Vielleicht trägt der Zurückgebliebene eines Tages das Rit terkreuz, und alle jene nicht, die aus der Gemeinschaft seiner Klasse für die höheren Schulen oder als hauptfchulfähig ausgs- sondert wurden. Und dann: Die Volksschule ist nicht weniger wert als irgendeine andere Schulart! Noch immer ist sie die Schule des Volkes, die Schule, die alle Volksgenossen in den Grundschuljahren und der weitaus größte Teil der Volksgemein schaft bis zum 14. Lebensjahr durchläuft. Die Volksschule ist die eigentliche Mutterschule: sie allein schasft die Grundlage, auf der alle anderen weiterführenden Schularten aufbauen. Die Ausbildung, die sie dem Kinde angedeihcn läßt, ist oft genug schlechthin entscheidend für den weiteren Lebensweg des Jugendlichen. Wissen und Können bildet die Volksschule in dem ihr zugewiesenen Rahmen mit der gleichen Intensität wie alle anderen Schularten. Auch sie legte auf die Entwicklung der geistigen Kräfte entschieden Wert. Es war darum schon in ver gangener Zeit unverantwortlich, daß die Volksschule die Rolle des Aschenbrödels spielen mußte, ja, daß man sie mißachtete und sie bei allen unerwünschten Vorkommnissen, und gewönlich sie allein, der Versäumnisse, der Versagens usw. schuldig sprach. Es wäre aber im nationalsozialistischen Staat überhaupt nicht zu verstehen, wenn sich die Volksgemeinschaft nicht zu ihrer Schule, zur Schule des Volkes, bekennen, sie behüten und be schirmen würde. Es wird höchste Zeit, daß wir in dem Arbeits kleid der Volksschule ein Ehrenkleid unseres Volkes erkennen. Sehen wir doch unsere Volksschule an! Alles an ihr ist schlicht, aber echt und ehrlich. Sie ist wahrhaft eine Arbeiterin in unse rer Volksgemeinschaft. Sie trägt auch zu ihrem Teil den neuen Adel, den Adolf Hitler geschaffen: den Adel der Arbeit, den Adel der Stirn und der Faust. Sowjetische Angriffsabsichten zerschlagen Berlin, 83. Nov. Im mittleren Abschnitt der Ostfront nutz ten unsere Kampfflieger gestern eine leichte Wetteraufbesserung zu Angriffen gegen bolschewistische Truppenansammlungen und stark belegte Ortsunterkünfte hinter den vorderen Frontlinien aus. Starke Verbände der Luftwaffe bombardierten in mehre ren Wellen ausgedehnte Waldstücke, in denen die Sowjets Ar tillerie und Truppenverbände zusammenzuziehen versuchtest. Immer wieder Prasselten schwere Bomben in die Bereitstellun gen und Unterkünfte des Feindes und zerschlugen seine An griffsabsichten. Weitere Bombenangriffe richtetan sich gegen marschierende Kolonnen, Verladebahnhöfe und Nachschublager, in denen durch Bombenvolltreffer heftige Brände verursacht wurden. Im Gebiet von Maikop beendeten soeben Einheiten des Heeres und der Luftwaffe ein erfolgreiches Unternehmen zur Bekämpfung bolschewistischer Banden. In den großen Waldun gen südostwärts Maikop mit seinen zahlreichen Bergen und Schluchten glaubten sich diese aus radikalen Elementen und ver sprengten bolschewistischen Soldaten bestehenden Banden sicher genug, um die friedliche Bevölkerung entlegener Dörfer zu ter rorisieren sowie den deutschen Nachschub und die Nachrichtenver- Asttes aus a/kee : Schwerer Orkan über Lrlttfch-Honduras Beltfe, die Hauptstadt der ehemaligen britischen Besitzung Hon duras, die m amerikanischen Besitz übergegangen ist, wurde von einem überaus heftigen Orkan heimgesucht, der von starken Wolkenbrüchen und Hagelschlag begleitet war. Ganze Dörfer wurden von Erdrutschen verschüttet. Durch die anhaltenden Wolkenbrüche entstanden große Ueberschwemmungen. Riesige Lagerbestände an Holz usw. wurden oer- nichtet, ebenso wurden Pferde», Schaf- und Zebrazuchten vernichtet Zwei amerikanische Schisse, die mit einer Edelholzladung an Bord im Golf von Honduras lagen, wurden schwer beschädigt. Die Bevölkerung von Honduras flüchtete in die Berge. 125 Weiße fanden den Tod. 800 Familien wurden obdachlos. Ueber die Verluste der Eingeborenen bevölkerung liegen keine Meldungen vor. Die Belise vorgelagerte In sel Turnefse wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen. Der Orkan schrei- tet in nordwestlicher Richtung mit einer Geschwindigkeit von ungefähr acht Meilen in der Stund« fort. Vulkanausbrüche in Chile Low, 24. Novbr. Nach Meldungen au» Santiago de Chile sind mehrere chilenische Vulkane in Tätigkeit getreten. Bon den umliegen den Wäldern, die durch glühende Asche in Brand gesetzt wurden, steigen dichte Rauchwolken auf. Wett« Gebiete der Anden sind durch die Aschenwolken in Dunkelheit gehüllt. Die Bewohner der am meisten gefährdeten Gegenden verlassen ihre Häuser und suchen sich mühsam einen Fluchtweg durch die mit Glut und Asche erfüllte Lust, die das Atmen fast unmöglich macht. ... ,».s - -- --- n — Blindgänger krepierte — vier Kinder gelSlet, zwei verletz». In La Reguera bei Oviedo fanden Schulkinder auf dem Heimweg einen Blindgänger aus der Zeit des Bürgerkrieges. Die Kinder, die die Ge fährlichkeit des Gegenstandes nicht kannten, spielten damit und warfen ihn auf den Boden; wobei das Geschoß krepierte. Vier Knaben wurden sofort getötet und zwei schwer verletzt. Verbrechet am Valksgal müsse« büße» Wenn schon die Wegnahme allgemeinen Volksgutes, wie sie in den Verbrechen gegen die Rationierungsbestimmungen vor liegt, im Kriege schwer, meist sogar mit dem Tode, bestraft wird, so muß die ganze Härte des Gesetzes erst recht dann angewendet werden, wenn sich Volksschädlinge selbst an den Rationen vergrei fen, die für Soldaten oder gar für Verwundete bestimmt waren. In einem Reservelazarett in Weißenfels hatten der als Ma gazinverwalter angestellte Carl Bernhardt und die als Köchin tätige Gertrud Müller aus den Verpflegungsrationen der vxr- tyundeten Soldaten während einer längeren.Zeit erhebliche Men gen Lebensmittelzuteilungen gestohlen. Sie vergriffen sich sogar an Weihnachtszuteilungen Und Liebesgaben. Die Müller ver wendete die Lebensmittel überwiegend im eigenen Haushalt, ihr Ehegatte Hugo Müller war ihr bei der Wegschaffung behilflich. Bernhardt verkaufte die gestohlenen Waren zu Wucherpressen weiter oder tauschte sie gegen Tabak ein. Die beiden gaben auch anderem Küchenpersonal, und zwar der Küchenhilfe Anni Lemcke, der Beiköchin Elli Tausche, dem Aufwaschmädchen Irma Wagner und der Küchenaushilfe Frieda Rothe Lebensmittel, um sich da durch Mitschuldige zu schaffen und sich auf diese Weise besser vor Entdeckung zu schützen. Der im Lazarett beschäftigte Willi Pälchen leistete bei diesen Diebstählen der Müller, mit der er auch ein Verhältnis unterhielt, Hilfe und genoß selbst von den gestoh lenen Lebensmitteln mit. Das Sondergericht verurteilte Ger trud Müller und Carl Bernhardt zum Tode, Hugo Müller zu acht Jahren, Willi Pälchen zu fünf Jahren, Elli Tausche zu drei Jahren, Anni Lemcke zu zwei Jahren sechs Monaten, Frieda Rothe zu zwei Jahren und Irma Wagner zu einem Jahr und sechs Monaten Zuchthaus. Die Todesurteile wurden bereits v o l l st r e ck t. In einem anderen Fall hatte sich der Händler Heinrich K a u- schinger auS Wimpasing vor dem Sondergericht in Nürnberg nach der Kriegswirtschaftsverordnung zu verantworten. Er kaufte bei Bauern Fleisch, Butter, Schmalz, Geflügel und Honig auf und tauschte diese Waren wieder gegen verschiedene Mangel waren ein oder setzte sie zu Ucberpreisen ab. Ein großer Teil der Waren ging an den Händler Wilhelm Petschelin Dresden, der hierfür bereits in einem früheren Strafverfahren mit zwei JahrenZuchthaus bestraft wurde. Kauschinger wurde als Bolksschädling zu einer Zuchthausstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt. In Klein-Engersen im Kreise Gardelegen schlachtete der Landwirt Fritz Lemme nach und nach sieben Schweine und drei Kälber. Er tat dies ohne Schlachtgenehmigung. Das Fleisch verbrauchte er anfänglich selbst im Haushalt, später fuhr dann -seine Ehefrau Else Lemme damit nach Berlin und verkaufte e? dort zu Wucherpreisen an verschiedene Personen. Auch an Be kannte in Magdeburg lieferten sie Speck und Butter im Schleich handel. Das Sondergericht in Magdeburg verurteilte Else Leu: nie, die als eigentliche Anstifterin der Verbrechen gelten könnt: nach der Kriegswirtschaftsverordnung zu 10 Jahren und Fri!' Lemme zu acht JahrenZuchthaus. Gegen die Abnehmer die alle ermittelt werden konnten, laufen gesonderte Str.iiver- fahren. korrigierte hier und da etwas an der Zeichnung, als ihm plötzlich die Spitze seines Bleistiftes abbrach. Das war nun kein Unglück, aber es kam hinzu, daß er sein für diese Fälle besonders scharfes Messer nicht fand — anscheinend hatte er es im Büro liegen las sen — und auch sonst im Zimmer nichts, entdeckte, was dieses Mißgeschick schnell behoben hätte. Da dachte er daran, daß seine Frau in ihrem Schreibtisch ein Taschenmesserchen liegen haben mußte, das für diesen Zweck besonders geeignet schien. Sie hatte es ihm einmal im Gespräch gesagt, und er hoffte nur, daß cs noch da sein würde und das Schreibtischsach nicht verschlossen wäre. Er ging in Mariannes Zimmer, das Fach war offen, aber er fand das Messer nicht. In diesem Augenblick mußte er unvermittelt daran denken, wie ost er «n der letzten Zeit vergebens erwartet hatte, sie zu finden, seine Frau, ja, als er nach dem kleinen unbe deutenden Messer in ihrem Schreibtisch suchte, dachte er daran... Gut, er würde nachher mit ihr darüber sprechen, aber das Messer mußte er doch finden! Und als seine Hände nervös durch die vielen Kleinigkeiten fuhr, die hier angesammelt lagen, fand er — den Brief. Er las hastig über die Zeilen hm. Kein Zweifel: er war an seine Frau gerichtet, und die Worte, die darin standen und die er in Unruhe und Beklommenheit förmlich an sich riß, flössen von einer Zärtlichkeit über, die ihm übertrieben -rnd un verschämt zugleich schien. Das also war des Rätsels Lösung . . . „Was tust du denn hier?" Marianne war ins Zimmer ge treten, ohne daß er es gehört hatte, und nun war sie da und sah ihn verwundert an. „Ich habe dein Taschenmesser gesucht, aber ich habe etwas anderes gefunden, diesen Brief. . ." Marianne ging auf ihn zu, ihr Blick fiel auf den Brief, den Walter in der Gand hielt. Sie lächelte. Er sah sie streng an. „Nun?" In seinen Augen blitzte die Eifersucht, sie bemerkte es, sie nahm den Brief aus sei ner Hand, entfaltete ihn und sagte langsam: „Ich weiß nur, daß ein Mann, der diese Worte geschrieben hat, mich lieben mutz, ganz gleich, wann er geschrieben wurde. Manches klingt zwar über schwenglich, aber es ist echt, wunderbar echt, und nun weißt du auch, warum ich gerade jetzt so glücklich bin, daß du und ich diesen Brief gelesen haben — du hast ihn mir nämlich selbst vor zwölf Jahren geschrieben . . ." Seit diesem Abend wußte Marianne: ein Mann, der auf keine eigenen zärtlichen Worte eifersüchtig sein konnte, mutzte sie lieben wie zu der Zeit, als er sie mit jungenhafter Ungeduld auf einen weißen Bogen Papier geschrieben hatte. Im Auftrag de« ReichSbiuiernfakrer« wird in Berlin ein Lehrfilm „Milch in Front" acdreht, der den Kreisbauernschaften für ihre Bersamm- lungstätiakeit zur Verfügung gestellt werden soll. ** Ei« neuer „Totentanz.Zyklus". Der Linzer Maler Adolf Mutter hat einen Zyklus von Handzeichnungcn „Bilder vom Tode" vollendet, der in persönlich betonter Eigenart den Versuch macht, da» uralte deutsche Thema des Totentanzes neu zu gestalten und mit der Gegenwart in in neren Zusammenhang zu bringen. Der Zyklus, der 20 .Nondzeichnungen umfaßt, wurde vom LandeSmnseum Lin» erworben. Lehman. llSA.-AWionar für Nordafrika In der Stadt Neuhork herrscht der Halbjude Laguardia, im Staat Neuhork regiert der Gouverneur Lehman; das heißt, am 3. Dezember hat er ausregiert- denn dann fetzt sich ein Republi kaner an den demokratischen Schreibtisch. Roosevelt fühlt sich verpflichtet, seinem aus dem Amt herausgewählten Parteifreund eine Pfründe zu besorgen- und so kommt es, daß Lehman, an statt die Treppe herunterzufallen, die Treppe herauffällt. Weil zufällig kein geeigneter Posten frei wav, hat der Herr des Wei ßen Hauses großspurig ein neues Amt geschaffen, und zwar das Amt eines „Leiters des USA.-Hilfsausschusses für das Aus land". Lehman wird damit sozusagen der Direktor einer ame- rflanischen Weltmissionsgesellschaft, die überall helfend eingrei fen soll, wo sich ein Land findet, das noch nicht genügend stark vom amerikanischen Dollar durchsetzt ist. Die Elendsviertel von In ter Ctzrenaika und an der tunesisch.alge- rischen Grenze Spähtrupptätigkeit. Taa- und Nacht- angriffe ter Luftwaffe richteten sich gegen britische Panzer, und Kraftfahrzeugansammlungen in ter westlichen Lhrenaika. Iw nortafrikanischen Hochland griffen Sturz, kawpfflieger vahnziele, motorisierte Kolonnen unt Artillerie, stellungen mit guter Wirkung an. «ei ter «ombartierung von Schiffszielen vor Algier in ter Nacht zum S8. Novbr. trafen UW ul!' UNO NNkN Ztrstoktr mit siOwrkkn vtn OEUtfHkB UN- terseeboot erzielte vor O ran auf eine« turch Zerstörer gestcher- ten Kreuzer zwei Torpetotrrsfer. Mit ter Versenkung des Kreuzers wirt gerechnet. Flakartillerie ter Luftwaffe schoß im Mittelmeergebirt fünf feindliche Bombenflugzeuge ab. An ter französischen Westküste vernichteten deutsche J-ger fünf viermotorige feindliche Bomber. Mn eigener Flugzeug ging verloren. binbungen zu stören. Unsere Truppen säuberten shstematisch Waldstück um Waldstück und vernichteten die erbittert Wider, stand leistenden Bolschewisten. Nach Abschluß des Unterneh mens wurden über 200 gefallene Bolschewisten, darunter vier Kommissare, gezählt. Drei Verpflcgungslaaer sowie zahlreiche Munition und Waffen wurden erbeutet. Große Mengen Von Plünderungsgut, darunter Pferde und Vieh, konnten sicherge stellt werden. Japan feierte sein Erntedankfest Tokio, 23. Nov. DaS japanische Volk beging am Montag das Erntedankfest. UnterWahrung alter Bräuche wurde in je der Familie erstmalig der Reis neuer Ernte gereicht. Im Mit- telpunkt der Festlichkeiten stand am Montagabend im Palast deS Tenno eine Feier nach shintoistischen Ritey. - In traditioneller weißer Tracht brachte der Tenno in Anwesenheit aller Prinzen, Prinzessinnen und der Mitglieder des Kabinetts, an der Spitze Ministerpräsident Tojo, den Göttern und Slhnen als Opfer neuen Reis und Sake (Reiswein) dar. Anschließend kostete der Tenno selbst den neuen Reis und Sake. Um Mitternacht fand eine ähnliche Zeremonie im Kaiserpalast in Anwesenheit der Kdiserin statt. Sttegsverdienstkreuz für tapfere Hitler-Jungen. Im Rahmen flner Großkundgebung überreichte der Reichsjugendsührer 4V Hitlerjungen, die sich bei den britischen Terrorangriffen aus Rostock ausgezeichnet hatten, das Krieasverdienstkreuz. Line Hochschulgemeinschaft deutscher Frauen, die alle am Frauen studium interessierten Frauen erfassen wird, wurde am Montag durch den Reichsstudentenführer Gauleiter Dr. Scheel in München gegründet. Der Reichsarbeiksminister hat zu dem Gesetz über Aenderuntzen in der Unfallversicherung vom 9. März 1942 eine zweite Durchführungs und Ergänzungsverordnung erlassen. Diese Verordnung verbessert die Leistungen in der landwirtschaftlichen Unfallversicherung. Die nordamerikanische Flotte hat in den ersten elf Kriegsmonaten über drei Viertel ihres bei Kriegsausbruch vorhandenen Bestandes an Flugzeugträgern und -Mutterschiffen verloren. Heber 100 000 britische vad amerikanische Kriegsgefangene wurden bisher von den japanischen Truppen eingebracht. Aus dem Führerhauptauartier, L4. Novbr. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: — Im KaukasuSgediet verhinderte die ungünstige Wit. terung größere Kampfhandlungen. Südwestlich Stalingrad und im großen Donbogen find die Sowjets unter rück- flchtSlosem Einsatz von Menschen und Material in di« verteibi- aungsfront am Don eingebrochen. Die Gegenmaßnahmen 'find im Gange. In -en harten und wechselvolle« Kämpfen der letz ten beiden Lage wurden mehrer« hundert feindliche Panzer, kampfwaaen vernichtet, verbände der deutschen und rumä nischen Luftwaffe griffen trotz ungünstigen Flugwetters laufend in die Erbkämpfe ein. In Stalingrad selbst nur örtliche Kampftätigkeit. Er- neute heftige Angriffe des Feindes gegen mehrere Stützpunkte südostwärts de- Ilmensee- brachen zusamsnen. Im Mündung-, der alten gebiet des Wolchow wurden feindliche Transportzüge durch charakter- Luftangriff vernichtet. Schularten
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