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- Erscheinungsdatum
- 1942-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194211102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19421110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19421110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
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Jahr
1942
-
Monat
1942-11
- Tag 1942-11-10
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Monat
1942-11
-
Jahr
1942
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Verdunkeln von Dienstag 17.25 Uhr Mittwoch, 6,44 Uhr t- Wichtig für Eiserne Sparer! / wird, kann künftig Arbeitsstunden oder Arbeitstagen berechnet wi._, ....... .. in der Regel nur der arbeitstägliche Festbetrag angegeben wer den. Die bereits laufenden Sparerklarungen von solchen Ar beitern, in denen der wöchentliche Festbetrag angegeben ist, brauchen jedoch nicht geändert zu werden. Der Betriebsführer hat eine solche Sparerklärung zu behandeln, als ob sie auf den arbeitstäglichen Festbctrag lauten würde. Als sparfähige Weih nachts- und Neujahrszuivendunaen gelten auch weiterhin Zu wendungen in Geld, die in der Zeit vom 15. Nov. bis 15. Jan. gewährt, werden. Die Höhe dieser sparfähigen einmaligen Zu wendungen ist neu geregelt worden, und diese Regelung ist be reits mit dem 1. Nov. m Kraft getreten. Soweit ein Arbeit nehmer im Lapse des Kalenderjahres 1942 von mehreren ein maligen Zuwendungen aus dem gleichen Arbeitsvcrhältnis be reits insgesamt mehr als 1900 RM. eisern gespart hat, bleibt es dabei. Ein solcher Arbeitnehmer kann jedoch von weiteren Zuwendungen im Kalenderjahr 1942 nicht mehr eisern sparen. Neukirch sLausih) und Umaeqend Neukirch (Lausig. Schützengesellschaft Oberdorf wurde Sie ger! Im Rundcnschießeu im Schützenvcrband bestritten die Mannschaften der Schützcngesellschaften Neukirch - Oberdorf, Neukirch-Niedcrdorf und Demitz-Thumitz in Neukirch auf den Ständen der Schtttzengescllschaft Niederdorf ihren Endkampf, der, wie erwartet, sehr spannend verlief. Im Kampfe Neukirch- Obcrdorf gegen Ncukirch-Niederdorf gewann Oberdorf 559:535, obwohl Niederdorf zeitweise in Führung lag. Oberdorf siegte noch knapp. Die besten Schützen waren WahSner 118, Rudi Thräne 147, Nud. Rößler 147, Otto Lehmann 137, Willi Gün ther 137 und Rob. Schwarzig 135. Im Kampfe Neukirch Nie derdorf gegen Dcmitz behielt Neukirch-Niederdorf mit 487:424 die Oberhand. Die besten Schützen waren Schwarzig 439, Röh ler 123, Günther 116 und Tannert 112. So ergibt sich am Ende der Rundenkämpfe folgender Tabellenstand: Neukirch-Oberdorf 4 Neukirch-Niederdorf 4 Demitz-Thumitz 4 . ... Die besten Schützen während des ganzen Nundenkampfcs waren: Rudi Thräne 566, Wahsner 560, Otto Lehmann 541 und Rudi Röhler 508. Neukirch (Lausitz^ Hitler-Jugend. Morgen Mittwoch stellt die Gefolgschaft Pünktlich 19.45 am HJ.-Hcim zum Wettrüsten. Gautzig. Standesamtliche Nachrichten für Oktober. Geburten: Dem Fabrikarbeiter N. A. Eisenbammer in Arnsdorf ein S., dem Bohrer E. W. Bieder in Golen» cin.S., dem Fabrikarbeiter M. G. Thomas in Go- lenz ein S. — Eheschließungen: B. G. Sterzcl, Prüfer in Leipzig, nnd A. Aus Bischofswerda und Umgegend Bischofswerda, 10. November. Einmalige Lllerngabe für Kriegereltern des fetzigen Krieges belr. Wie bereits durch Vie Tageszeitung bekannt wurde, können alle Eltern, die in diesem Kriege einen Sohn als Angehörigen der Wehrmacht oder der Waffen-ff verloren haben, auf An trag eine einmalige ElterngaÜe von 300 RM. erhalten. Die Antragstellung kann nur durch die Nationalsozialistische Kriegsopferversorgung (NGKOV.) erfolgen. Die erforder lichen amtlichen Vordrucke werden von den Kameradschaften der NSKOV. ausgegeben. Die Eltern mit den Anfangsbuchstaben I bis Q werden gebeten, sich bis zum 21. Novbr. von der für ihren Wohnbezirk zuständigen Kameradschaft der NSKOV.'die Antragsformulare zu beschatten und nach erfolgter Ausfüllung und Bestätigung dürch dis Polizei auch dort wieder abzugeben. Die Sprechstunden .der NSKOV. Bischofswerda (im Ge schäftszimmer der NSK 1., Dresdener Straße, Zimmer Nr. 5) sind: Dienstag von 14 bis 18 Uhr und Freitag von 9 bis 11 Uhr. Standesamtsnachrichten von Bischofswerda In der Woche vom 1. bi» 7. November wurden beurkundet: Gebur » i: Walter Erich Konejl, eine Tochter. — Eheschließungen: stich, Großharthau, mit Friede Hedwig Helene Mehner; cuschke, Kindisch, mit Helene Annelies Knecht; Josef ickerSborf, mir Frida Erna Schelzel, Weickersdorf. — Heinz Eberhard Hirt, Steuerinspckt Der Reichsfinanzminister gibt in einem Erlaß Anweisungen für die Durchführung der neuen Verordnung über das Eiserne Sparen. Ab 1. Jan. sind neu« Festbeträge für das Eiserne Sparen bestimmt worden. Ein Eiserner Sparer, der ab 1. Jan. einen anderen, insbesondere höheren Festbetrag sparen will, muß dem Betriebsführer rechtzeitig eine neue Sparerklärung abgeben. Viele Sparer haben in ihrer Sparerklärung für den Fall, daß sie Mehrarbeit leisten, die erhöhten Festbeträge von 39 RM. monatlich angegeben. Diese Erklärungen verlieren am 31. Dez. ihre Wirkung. Die Sparcrklärung bleibt jedoch hin sichtlich des angegebenen Grundbetrages von 13 oder 26 NM. monatlich bzw. entsprechenden Wochen- oder Tagesbeträgen wirksam, wenn sie nicht rechtzeitig gekündigt, widerrufen oder durch eine Sparerklärung mit einem anderen svarfähigen Fest betrag ersetzt worden ist. Viele Arbeitnehmer haben die erhöh ten Festbeträge eisern gespart, ohne daß sie Mehrarbeit geleistet haben. Die Finanzämter werden angewiesen, in solchen Fällen von BcanstandunKn abzusehen. Wenn der Arbeitslohn nach durch den Ortsgruppenleiter, wobei gedämpfter Trommelwirbel bei jedem Namen erklang, leises Harmoniumspiel diese Hand lung umrahmte, die Fahnen zum stillen Gruß sich neigten un ter Bczeiguug der militärischen Ehren durch eine Gewehrab- tcilung der Krienerkamcradschaft. Der Männergcsangverein ließ dann das Lied vom guten Kameraden erklingen. Mit der Führerchrung, den Nationallicdern und dem Fahnenausmarsch wurde die Hcldenehrungsfeier beschlossen. Neukirch (Lausitz). Zur Ehrung der Gefallenen des Welt krieges, des jetzigen Freiheitskampfes und der Toten der Bewe gung versammelten sich am Sonntag die Angehörigen und die Ortsgruppe der NSDAP, mit ihren Gliederungen im Saale des „Hofgerichts". Sie erlebten eine eindringliche Feierstunde ganz anderer Art als bisher. Das Wehrertüchtigungslager ge staltete sie mustergültig. Ein Signal leitete die Feier ein. Es folgten Lieder der Lagerteilnehmer, die sich auf der Bühne grup- . picrt hatten und kurze Lesungen ans dem Buche des Führers. Einzclsprecher und Nufer brachten den Zeitablauf vom Welt krieg über die Kampfzeit bis zur Gegenwart kurz und doch eindringlich nahe. Höhepunkte waren dabei die Verlesung der Namen der Gefallenen vor der Felbhcrrnhallc und der des jetzigen Völkcrriugens aus unserm Orte. Auch der Gruß an den Führer war anders gestaltet. Sichtbar ergriffen verließen die Teilnehmer den Raum. Großdrebnitz. NS.-Frauenschaft, Deutsches Frauenwerk. Der Gemeinschäftsabend findet morgen Mittwoch 20.30 Uhr im Erbgericbt Großdrebnitz statt. Gäste sind herzlich willkommen! Demitz-Thumitz. Ehrung für gute Pfrrdepflege. In Gegen wart des Ortsgxuppenleiters, Bürgermeisters, Ortsbauernfüh- rcrs und Scbmiedemeistcrs sowie des Vorsitzenden des Tier- schutzvcreins Bautzen, Sind.-Rat Hänel, und des Neitcrsturm- Obcrtruppführcrs Kliemann überreichte der Vorsitzende der Tierschutzzweiggruppe Bischofswerda die Ehrenurkunde für gute Vferdehaltung und Pflege an Erhard Pietsch, Rittergut Demitz, und dem dort seit mehr als 30 Jahren tätigen Pferde pfleger und Kutscher Johann Müller. Heldenehrungsfeiern Frankenthal. Vom Stellplatz am Erbgericht bewegte sich ein stattlicher Zug von Teilnehmern unter Trommelklang, an der Spitze die Partei mit ihren Fahnen und uniform. Verbän den der NS.-Gliederungen, die übrigen Vereine und Korpo rationen, deren Fahnen zu einem Fahnenblock vereinigt waren, nach der Turnhalle. Nach dem Fahncneinmarsch eröffnete Orts gruppenleiter B. Löpelt die Feier, die vom Pg. A. Mende mit einem Harmoniumspiel eingeleitet wurde. Vor den Fahnen links und rechts hatten die Urlauber der Wehrmachtsteile unserer gerade an diesem Tage in der Heimat weilenden Söhne unserer Gemeinde Aufstellung genommen. Gedichtsvorträge von Pg. Gerhard Woitz, Gesänge von Jungvolk und IM. als auch vom Männergesangverein „Liederhain" umrahmten die Veranstal tung in feierlicher Form. Die vom Pg. Arno Mende gehaltene Gedenkrede bewegte die Herzen aller Teilnehmer. An die An sprache schloß sich die Heldenehrung durch Namensverlesung der gefallenen Söhne aus der Gemeinde seit dem vorigen 9. Nov. borgen heiraten wir! koman von Ilario Lknverokv (28. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Warum nicht, wenn ich fragen darf?" „Weil ich nicht möchte, daß du weiterhin Bücher einbindest, Dorchen. Ich verdiene ausreichend für uns beide und stehe auf dem Standpunkt, daß die Frau ins Haus gehört." Dore war paff. „Aber, Fex, ich liebe meine Arbeit wie du die deine. Und es ist niemals zwischen uns davon die Rede gewesen, daß ich sie aufgeben müßte, wenn wir erst verheiratet wären! Du hast mir das nicht gesagt!" Dieser Unterlassungssünde war sich Felix durchaus bewußt. Er hatte den Punkt nie berührt; eigentlich ein bißchen aus Feigheit, wie er sich jetzt zugestand. Er hatte geahnt, daß Dore sich dagegen zur Wehr setzen wurde, und hatte sich die Stunden des Beisammenseins - sie waren in der kurzen Zeit ihrer Be kanntschaft karg genug gewesen — nicht vergällen wollen. Er empfand selber, daß sein Schweigen nicht recht gewesen war, wollte es aber nicht zugestehen. „So sprich doch", drängte Dore. „Warum hast du mir nicht gesagt, daß ich nicht mehr in meine Werkstatt soll?" „Nun, daS war eigentlich selbstverständlich", meinte leichthin. „Es kann niemand auf zwei Hochzeiten tanzen. .... weder ist eine Frau Buchbinderin oder Gattin; beides zusammen verträgt sich nicht. DaS mußt du doch einsehen. Kleines." „Nöh, ganz und gar nicht, Fexlein." . ... ... „Jedenfalls bitte ich dich, fürderhin nur meinen häuslichen Herd zu hüten", scherzte Felix lahm. „Wir geben die Werk statt auf." „Du vergißt wohl, daß Tante Ida Kapital drin hat?" „DaS zahlen wir ihr zurück!" Dagegen aber setzte sich Dore energisch zur Wehr. „Wenn wir meine Tante auszahlen, kann es nur auf Kosten unserer geldlichen Reserven geschehen, FeL und das wäre tö richt gehandelt. Wir können unS nur nach einem Käufer um sehen, der die Werkstatt, ihrem Werte entsprechend, ersteht. Wie schwer das ist, habe ich bereits einmal erfahren. Aber selbst wenn sich von heute auf morgen ein solcher Wundeemann fin den sollte, würde ich die Buchbinderei nicht ohne weiteres ver kaufen." „Oho, und warum nicht?" „Um Maries willen, das mußt du doch begreifen, Fex, Sie hat Kummer. Die Arbeit mit mir gibt ihr Trost. Ich kann sie ihr jetzt nicht einfach fortnehmenl* zahl erreichten die Kameraden Johannes Nietzsche!, Alfr. Weser, Max Eisenrauch, Walter Lehmann und Paul Jllgen. - Am Sonntagvormittag beteiligten sich die Kameraden an der Weihestunde für die Gefallenen in der Oberschule. —* Eine« Pserdepflegerlehrgang veranstaltet nach dem Vorbild anderer Städte der Tierschutzverein Bautzen nunmehr auch für das Gebiet der Zweiggruppe Bischofswerda. Der erste Abend dieses Kursus, an dem Fachleute über Pferdestall und Geschirrpflege sowie Verkehrslehre sprechen und der kostenlos erteilt wird, findet am Mittwoch, 11. Nov., 20 Uhr, im Gesell schaftszimmer der Gäststätte zum Roß statt. Der Lehrgang umfaßt drei Doppelstunden. Wer außer den geladenen Pferde besitzern und Kutschern Interesse hat und sich beteiligen will, melde sich durch eine kurze Benachrichtigung an, die in den Briefkasten (rechts im Vorraum zur Polizeiwache, Rathaus) zu stecken ist. —* Die Ortsfacharuppe Imker, Bischofswerda und Umge- genb hielt beim Jmkerkollegen R. Preusche, „Amtshof", eine Versammlung ab, bei der Jmkerkamerad Dr. Matthiä einen lehrreichen Vortrag über „Die richtige Einwinterung unserer aus der Heide zurückgekehrten Bienenvölker und die Vermei dung der Winterstocknässe" hielt. Er zeigte dabei einen gang baren Weg, wie man durch sachgemäße Einfütterung Winter- verlusta vermeiden kann. Die Srocknässe kann dadurch verhin dert werden, daß über den Wintersitz ein Drahtgitter und Filz matten sowie Holzwolle aufgelegt werden. An den Filzmatten schlägt sich die Stocknässe nieder, wobei die ersteren im Frühjahr beim Reinigungsausfluge durch trockene ersetzt werden müssen. Die Stocknässe ist ein Feind unserer Bienen und verursacht oftmals im Frühjahre bedeutende Verluste. In der Dezember- Versammlung wird ein Vortrag über „Wachsbearbeitung und Gewinnung" geboten. Im Arbeitsplan wird das Hauptgewicht darauf gelegt werden, das nächstjährige Honigsoll voll er füllen zu können. Zur Viehzählung am 3. Dez. muß jeder Im ker bestrebt sein, daß jedes Bienenvolk mit gezählt wird, und, wo dies übersehen wurde, für sofortige Nachmeldung sorgen. —* Erhöhtes Feiertagsgelb für Heimarbeiter. Der General bevollmächtigte für den Arbeitseinsatz hat die Bestimmungen über das Feiertagsgeld für Heimarbeiter neu geregelt. Danach wird das den Heimarbeitern und Hausgewerbetreibenden für den 1. und 2. Weihnachtsfeiertag, den Neujahrstag und den I. Mai, für den Oster- und Pfingstmontag zu zahlende Feiertagsgeld auf vom Hundert der in einem Zeitraum von sechs Monaten au die Heimarbeiter ausgezahlten reinen Arbeitsentgelt« ohne die Unkostenzuschläge erhöht. Die Aenderungen gelten erstmalig für Weihnachten 1942. Dabei ist als Uebergängsregclung für die Be rechnung des Feiertagsgeldes für Weihnachten und Neujahr der Zeitraum vom 16. Juni Lis 31. Oktober zugrunde zu legen. „Ist auch gar nicht nötig, Dore. Du suchst einfach eine andere Mitarbeiterin für Marie Marlow." „Wenn du darauf bestehst, will ich mich umtun, aber tüch tige Fachleute findet man nicht so leicht. Inzwischen wächst die Arbeit zur Lawine an. Ich höre die Bücher richtig schreien: komm zu uns, Dore, und mache uns neue Kleider, damit wir wieder anständig aussehen! . . ." Die junge Frau machte ein Schelmengesicht, und Felix mußte lachen. Doch es war ein leichter Aerger in seiner Stimme, als er sagte: „Also gut, ich bin damit einverstanden, daß du in der Werkstatt arbeitest, bis Ersatz für dich oder fonst eine Lösung gefunden ist. Aber cs darf nicht für den ganzen Tag sein!" „Natürlich nicht, Fexlein, denn ich will ja für dich sorgen und dich betreuen. Uno ein paar Stunden täglich genügen vollauf. Ach, ich freUe mich ja so, daß ich wieder zu meinen geliebten Klerstertöpfen darf . . ." „Wenn du noch einmal so verzückte Augen machst, werde ich auf diese Kleistertöpfe eifersüchtig", drohte Felix lachend und hob Dore auf seinen Schoß. Womit der Friede für diesmal wiederhergestellt war. 9. Tante Ida hatte mit Tatzelwurm einen Spaziergang ge macht und war dabei, aus Versehen oder mit Absicht, in die Platanenstraße gekommen. Sie hatte längere Zeit nichts von Auerbachs gehört und beschloß nun, Dore einen Besuch zu ma chen. So ein kleiner Üeberfall in einen jungen Haushalt konnte ganz aufschlußreich sein. Tante Ida war, wie wir wissen,' neugierig. - Auf ihr Klopfen und Klingeln blieb alles still. Nur die gegenüberliegende Tür öffnete sich handbreit und ließ Fran Sauers Kopf sehen. „Es ist niemand daheim", flötete sie. „Das habe ich auch schon bemerkt" entgegnete Tante Ida verdrießlich. „Wo steckn die Herrschaften denn?" ?Der Herr Doktor ist in seiner Klinik und die junge Fran in ihrer Buchhinderei. Sic kommen erst abends heim, hm manchmal auch mittags . . ." „Das sind ja schöne Neuigkeiten", fuhr Tante Ida auf nn! erregte damit Frau , Sauers Neugier. „Wollen Sie einen Augenblick bei mir eintreten und etwa ansruhen?" schlug sie vor. Frau Müller-Heise hatte ihre Grundsätze, und dazu gehört, sich niemals mit neugierigen Nachbarinnen einzulassen. „Danke schön", sagte sie kühl und tapste die Treppe hinal gefolgt von Tatzelwurm. ten: Walter Erich Konejl, eine Tochter. Walther Erich Stegli.' " ' Paul Hellmuth Dius,, ,. , Paul Ermler, Weicker-borf, mit Frida Erna Schelzel, Weickersdorf — Sterbefälle: Heinz Eberhard Hirt, Steuerinspektor, (Leutnant d. Res.), 4914 lieb.; Marie Auguste Hennig, geb. Hartmann, ohne Beruf, 1SVS geboren. NSDAP., OrtsgrüpPeHchofswerba. Die anläßlich der 3. Aktion zur Erfassung von parteiamtlichen Ausrüstungs gegenständen abgegebenen B-Abschnitte sind umgehend an das Gauschatzamt einzusenden, damit die Vergütung vorgenommen werden kann. -* NS.-Frauenschaft, Deutsches Frauenwerk Bischofswerda. Am Donnerstag 20 Uhr ist in der Bahnhofswirtschaft eine Dienstbesprechung der Zellen- und Blockfrauenschaftsleiterinnen L sowie sämtlicher Mitarbeiterinnen. Erscheinen aller ist unbe- I dingte Pflicht! f -* Kriegsauszeichnung. Der Obergesreite Mart. Kratzte, t Bautzener Straße 42, erhielt im Osten das Eiserne Kreuz 2. Kl. S —* Kriegerkameradschaft I8«o. Zn dem am Sonnabendabend j im Kameradschaftsheim „Goldene Sonne" aus Anlaß des 82. Gründungstages abgehaltenen Kameradschaftsabend entbot Kameradschaftsführer Karl Kletzsch den zahlreich erschienenen Kameraden einen herzlichen Willkommgruß. Nach einem kurzen Rückblick auf die 82 Jahre des Bestehens der Kriegerkameraü- schaft 1860 Nahm zunächst der Kameradschaftsführer in trefflichen Worten die Ehrung einer Anzahl langjähriger treuverdienter Kameraden vor. Für 50jähriae Mitgliedschaft wurden ausge zeichnet die Kameraden Emil Helmig, Richard Heyde, Otto Grafe, Gustav Eisold und Paul Anton. Letzterer wurde aus An laß seines 75jährigen Geburtstages und für seine Verdienste um die Kriegerkameradschaft 1860 zum Ehrenkameraden ernannt. Kamerad Anton gehört trotz seines hohen Alters noch heute in seltener Treue aktiv der Gewehrabteilung an. Für 40jährige Zugehörigkeit wurden ferner ausgezeichnet die Kameraden Otto Vooian, Ernst Gnauck. Otto Gnauck und Richard Friedrich, k Nachdem noch verschiedene Kameradschaftsangelegenheiten ihre Erledigung gefunden, gab anschließend Kamerad Hanns Voigt einen von den-Kameraden mit Interesse aufgenommenen -Vor trag über „Der Kampf um den deutschen Osten". Gr führte u. a. aus, daß 'von den Anfängen der deutschen Dolkswerdung an bis auf unsere Tage der Ostraum ünmer heiß umstrittenes Gebiet gewesen und im Laufe der Jahrhunderte einem wechselvollen Schicksal unterworfen gewesen sei. Der Vortragende führte die Kameraden durch die entscheidenden Geschichtsabschnitte von Be ginn unserer Zeitrechnung an bis auf den heutigenTag, und man kann verstehen, mit welchem Weitblick unser Führer heute die deutsche Politik führt. Denn die Sicherung des Ostraumes, die auch ein Ziel des heutigen Krieges sei, sei für den Fortbestand von Volk und Reich von fundamentaler Bedeutung. — Anschlie ßend berichtete Kam. Weser über seinen Erholungsaufenthalt im Bundeserholungsheim Rathsfeld am Kysfhäuser, besten Be- D such er allen erholungsbedürftigen Kameraden aufs wärmste I empfahl. — Den Abschluß des Kameradschaftsabsnds bildete ein I Preisschießen, zu dem eine An-dhl Kameraden in dankenswerter l Weise recht ansehnliche Preise gestiftet hatten. Die höchste Ning- 4 — — 2189 Ringe, 8:0 Punkte, 2 — 2 1963 Ringe, 4:4 Punkte, - — 4 1690 Ringe, 0:8 Punkte. An der nächsten Straßenecke traf sie auf Frau Ziegler, die von ihrer Nichte begleitet wurde. Beide trugen Einholnetzc. Klara Ziegler streckte Frau Müller-Heise die Hand hin, denn sic hatte sie ja auf Dores Kaffee kennengelernt. „Wie nett, daß ich Sie einmal wiedertrcfse. Sie haben sicher Ihre Nichte besucht." „Jawohl, aber nicht zu Hause angetrosfen", grollte Taute Ida. „Das wird Frau Auerbach sicher sehr leid tun. Kann ich etwas ausrichten?" Frau Müller-Heise zögerte ein wenig. „Nur einen schönen Gruß, bitte." Dann rauschte sic, mit Tatzelwurm im Schlepptau, davon. Frau Ziegler lachte leise. „Anna, die gute Dame sah wie ein leibhaftiges Gewitter aus." Fräulein Ziegler gab keine Antwort, denn sie hatte soeben jemand entdeckt, der langsam, einen winzigen Hund an der Leine, auf sie zukam. Es war Herr Schultze, der sich mit Fips auf einem Rundgang an die verschiedenen Bäume befand. Emil sah sehr verändert aus. Von seiner Rundlichkeit hatte er ein erhebliches Teil cingebüßt und sein Gesicht war bläßlich. Das kam von dem Amüsierleben mit Margot, an das er gar nicht gewöhnt war. Bei seinen täglichen Gastrollen in der Platanenstraße und den damit verbundenen Ausflügen in Fips' Gesellschaft hatte er öfters seine ehemalige Reisegenossin gesehen; auch die Bekannt schaft Annas batte er gemacht. Meist stand er dann ein Weil chen mit den Damen zusammen und plauderte von der Italien fahrt. Jetzt zog er grüßend sein Hütchen. „Wie geht cs Ihnen, Herr Schultze?" fragte Frau Ziegler freundlich. „Sie sehen etwas abgespannt aus. Sind Sie nicht wohl?" Emil fühlte sich wirklich nicht auf der Höhe. Er vermißte sein Heim, seine pünktlichen Mahlzeiten und seinen ausgiebigen Schlaf. Das alles gab es nicht in Fräulein Fifi Basedows Junggesellinnenheim. Es herrschte da überhaupt eine Atmo sphäre, die Emil auf die Nerven ging. Fifi lag bis zum Spät nachmittag im Bett. Margot wurde auch erst um Mitternacht umgänglich, am Tage war sie schlechter Laune. Und Emil sel ber war in einem Jahrgang, da man sich nicht mehr ungestraft nif Boheme umstellen darf. Aber natürlich mochte er das alles ncht zugcben, sondern sagte hastig: „Danke, danke, mir acht s recht gut; Frau Kreißler ist «jedoch nicht ganz auf dem losten. Darum habe ich Fips ausgeführt." Frau Ziegler unterdrückte ein Lächeln. Sie hatte den gu- en Schultze auch in Margots gesunden Tagen mit Fips an der leine getroffen. Offenbar wurde ihm die Rolle als Hundefüh rer allmählich peinlich. (Fortsetzung folgt.)
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