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- Erscheinungsdatum
- 1941-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194112231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19411223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19411223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-12
- Tag 1941-12-23
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Monat
1941-12
-
Jahr
1941
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Ml Ualve und Marianne Von Utzrün« Acksrt-klelm (47. Fortsetzung.) «Nachoruck verboten.) »Mitte, bleiben Sie ja Men, liebe Frau Bergmann. Kin ser, ihr holt mir einen Stuhl aus dem Hmrse uiw wir können bann schön miteinander plaudern. Wie geht eS Jhntzn, Frau Bergmann, ich muß mir doch zuerst einmal den neuen Erden bürger ansehen." Fra« AgneS beugte sich über LaS winzige Bündel in den rot karierten Bezügen. . „Mallh heißt Ke", sagte Berthe! stolz. „Unsere Marjanne --- «- . „Ja, richtig -- ich habe schon gehört, ihr habt ein neues Frau- , „'-B?AÄ". rief Frau Bergmann von der Haustür her, ,chu sollst nichts viel schwchen." Frau Bergmann war ein wenig erregt. Der hohe Besuch freu« Ke. Sogar der junge Herr Schottmar stand mit am Wa gen und sah Und hörte auf Berthel. Da muß doch so eiy Kind bescheidener sein. »Ich freue mich, daß Sie eine Hilfe haben, Frau Bergmann." Frau Schottmar setzte sich neben die Bäuerin. Auch Michael blieb bei «den Frauen stehen. „Tine Pfarrerstochter, wie ich hörte?" »Za — eine PfarrerStochter aus Berlin." Mchael stand wie eine Mauer und rührte sich nicht. »Aus Berlin? Ein GroßstÄtmadel?" Mau Bergmann lachte ein wenig verlegen. „ »Ja, eS wundern sich immer alle, baß wir gevade eine aus Berlin genommen Laben. ES war eigentlich mein Wunsch. Und sie hat auch wirklich so waS Feine-, so wie ich eS mir dachte. Für meine Mader nämlich, Frau Schottmar! Sie sollen doch auch nicht nur als wilde Dorfranaen aufwachsen. So mit dnfeinen Entziehung, daS verstehen die in der Stadt nmr mal bester. Ja, das hat ja nun auch geklappt mit der Mrrjanne. Mit der Arbeit freilich war'» ein schweres Stück. Dott^ja, hier auf so einem Hof! DaS ist ja nun mal kein Zuk- . ..»IS kann mir denken, daß daS für eine Großstädterin nicht leicht M Hat sie sich denn einigermaßen zurechtgefunden? War eS nicht zu anstrengend für sie?" »en konnte. »raußm vom Garten her ein rotes Tü- Frau Schottmar biß sich auf die Lippen. Hatte sie nicht zu teilnehmend gesprochen? Sie mußte sich sehr zusammenneh men, denn sie hatte nicht die Absicht, nur das Geringste zu ver raten. Mochte ruhig alles noch eine Weile so weitergehen. Nur sehen wollte sie die Malve» Thum endlich. Mußte immer hin ein Prachtkerl sein, wenn sie hier so tapfer aushielt. „ES war nicht leiH für die Marjanne". fuhr Frau Berg mann fort. „Und mir hat sie manchmal leid getan. Der Bauer ist auch nicht gerade einer, der große Geduld hat. Und nun immer das schwere Tragen, das Bucken, das Schmrern und Melken. ES hat ja keiner eine Ahnung, was eS so einen Tag la^ bei unS zu tun gibt. Nein, nein, so einsach war das „Sieht sie denn frisch aus und gesund?" wagte sich Frau Agnes noch einmal vor. „Ach ja, daS tut sie wohl!" lachte die Bäuerin. „Sie hätten sie sehen sollen, wie sie zu un» kam. Ein Gesicht, blaß und manchmal gar nicht wie ein junges Mädel, so, als wenn kein bißchen Leven in ihr drinnen Ware." Frau Schottmar sah erstaunt auf. WaS hatte der Michael so abgrundtief zu seufzen? Sie lachte ihn an, wie er hier mit finsterem Gesicht dastanb. ' „Nun, mein Junge, willst du dich nicht auf dem Hofe ein wenig umsehen?" „Mein Mann muß bald zurück sein, Herr Schottmar. Er hat mit unser« Knecht zusammen Steine auf dem Waldacker gelesen." „Danke, ich kümmere mich schon!" Michael machte eine scharfe Kehrtwendung, da die kleine Unger-Großmutter erschienen war, vor allem, da sich jetzt daS Gespräch Welt weniger fesselnden Dingen zuzuwenden schien, fühlte Michael sich überflüssig. Ihm genügte im Augenblick, WaS er gehört hatte. Jetzt.hieß eS, zu versuchen, ob man daS Mädel mal selbst erwisch "" '' Hatte nicht vorhin b chel geleuchtet? „Nun, da betrachtete man also zuerst einmal so recht un- auffallig, wie so ein Kleinbauer seine Gemüsebeete herrichtete. Michael machte eine großartige Schwenkung und verschwand nm di« HauSecke. PfarrerStochter? dachte er bei sich. Sonderbar, die hatte er sich bisher immer anders vorgestellt, nicht mit einem Lcopar- denpelz und einem großen Bernhardinerhund. Michael wunderte sich einen kurzen Augenblick, daß er so bestimmt und unbeirrt in dem Mädel an der Theaterkasse und dem vom Schwarzvfützhof ein und dieselbe sah. Zwischen dem Braun der Erde grüßte Buntes. In Mi chael fuhr eine klopfende, gespannte Freude. Ausgezeichnet! Hier draußen so allein daS Stadtfräulein zu treffen war Glück. Und zu- seiner Die ng: und »oll und so verständlich mit für unsere Soldaten gebe, denn ob H sie hier häbe oder nicht H-Le, i, tig. Wir haben hier in der Heimat viele l warm zu halten. Ich habe noch ' wir die warme Weste auch nützl wichtiger ist es im Augenblick, da chenAben, und WaS Sschließlic der Heimat alS der Winter tief Front?" Darum hat die wollene Weste ihre neue Bestimmung ge funden. Sie liegt, mit verschiedenen anderen Wollsachen, mit den dicken Ski-Handschuhen und der warmen Steppdecke, bereit, " ' e großen Wollsammlung abgeholt zu werden. Dabei Spende mit größerer innerer Freude er füllt. ES geht um unsere Soldaten, und da nehmen wir gern manche klein« Einschränkung und manchen kleinen Bericht auf unS, damit unsere Söhne, Männer und Brüder in dem harten Neukirch (Lausitz) und Umgegend Neukirch (Lausitz). Bei der Borweihnachtsfeier der Orts gruppe der NSDAP. Neukirch (Lausitz) zauberten zwei hohe Weihnachtsbäume vor der Bühne im Saale des Hofgerichts eine Feierstimmung, wie sie jeder seit seiner Kinderzeit in diesen Tagen kennt. Sie verband alle Teilnehmer dieser Volksweih nachtsfeier zu einer besonderen Gemeinschaft: Partei und Glie derungen, die Mütter mit den staunenden Kleinen und Wehr machtsangehörige, die gerade auf Urlaub weilen konnten- Und es war eme enge Gemeinschaft, eine einzige Familie. Festliche Musik, weihnachtliche Lieder eines Kinderchores, einprägsame Worte, vorgetragen von Politischen Leitern oder Angehörigen des. BDM. vertieften diese wundersame Stimmung. Besonders geschah das aber durch das symbolische Anbrennen von Lich tern, deren Glanz nicht nur das Bild des Führers wundervoll zwischen den beiden Bäumen hervorleuchten ließ, sondern auch die Gedanken hinausfliegen ließ' in alle Weiten, in anavhen, wir werbe«: unsere Lieben im an diesem mal reichen Aus Bischofswerda und Umgegend Bisch-fSWertz«, «. Dezember. Die wollene Weste Dl- -ront braucht zusätzliche war»- VNnlersachen! Varmn nicht lauge üwrlqM Im Schrank liegt die warme wollene Veste, die Vaters grundsätzlich geschont werden sollte. Rur manchmal«,-leyr er ne an, wenn man Wer sein kann, daß iw wenig abgenutzt wird: etwa Sonntag vormittags, um damit behaalich im Lehnstuhl zu sitzen und die Zeitung zu lesen. Auf wese Weise ist die Weste, Vater» ganzer Stolz, noch wie neu. ^ater hatte dafür schon ein bestimmtes Programm aufgestellt."In diesem Jahre sollte die Weste noch „für gut" getragen werden, im nächsten könnte man sie dann aue Tage tragen, zur Arbeit, unterwegs, überhaupt immer, wenn e» gerade kalt ist. Auf einmal aber ist alle» ander» «worden. „Wie gut" sagte Vattr gestern, „daß ich noch die schöne warme Weste hak!" Mr nickt«: und wußwn, WaS er weinte. „Ich werde sie selbst- verständlich, mit für ^unsere Soldaten geben , erklärte Valn, Möglichkeiten, unS rreS anzüziehen, und wenn war und nützlich wäre — ,sere Soldaten warme Sa- i deutscher Winter hier in Osten, der Winter an der denen deutsche Männer mit unfern Verbündeten die Heimat schützen und damit un» und ihre eigenen Frauen und Kinder. Im Mittelpunkt aber standen tiefgründige Ausführungen des OrtsaruppenleiterS. Sie zeigten auf, warum tvir eigentlich deutsch« Weih,,achten feiern. Wir sichen im Geiste unsere Ver fahren am Wtntersonnwendfeuer. Wir fühlten, wie sich un sere Ahnen in den langen Winternächten immer mehr nach dem Sonnenlicht und der erwachenden Natur sehnten. Auch dies« Worte lenkten die Gedanken wieder hin zur Wehrmacht und zum Führer der Fronten, der äußeren sowohl al» auch der in neren. Mit diesen Gedanken an die Beschützer der Heimat und ihrer deutschen Weihnacht klang kräftig und ehrlich der Dank an den Führer. Verhalten sangen die zahlreich«: Teilnehmer die Lieder der Nation und stolz zugleich. Dann aber retteten sie sich ein Stück dieser Stimmung mit nachHause. Glücklich war jeder, einer solchen deutschen Gemeinschaft angehören zu dürfen. Slandesamlsnachrichlen von Neukirch (L.) In der Leit vom 1. bis IS. Dezember 1941 wurden folgende Beur kundungen vorgenommen: Geburten: Dem Polizeihauptwachtmeifter Arthur Meine! ein «nabe; dem Friseur Georg Bley aus Bühlau ein Mädchen; der Heimarbeiterin Anna Gertrud Lajesch ein Knabe, dem Werkstattschreiver Wilhelm Gebe! aus Bremen ein Mädchen; dem Hand lungsgehilfen Hermann Walter Michael aus Bremen ein Knabe; dem Techniker HanS Henning Gollwitzer aus Wilhelmshaven ein Knabe. Eheschließungen: Der Schlaffer Werner Lothar Horst DSkert » Zt. in Leipzig und die Hausgehilfin Lisbeth Hilde Helfer; der Steinmetz Richard Paul Kleinhempel aus Rothnaußlitz (Ortsteil EarlSdorf) und die Packerin Lina Elisabeth MöbiuS, der Eisendreher, Obergefreiter Karl Heinz Brasin aus Hoyerswerda und die Zwtebackrösterin Lisbeth Mar garethe Marx. Sterbefälle: Der Schütze Martin Herbert Biehe, ge fallen am II. 10. 1911 auf dem östlichen Kriegsschauplatz. Steinigtwolmsdorf. Feierstunde. Die Ortsgruppe der NS DAP. veranstaltet am 26. Dez. (2. Feiertag) eine Feierstunde „Unser Lied", die unter Mitwirkung von Solisten und Chor gruppen durchgeführt wird. Auf diese Veranstaltung wird be sonders Angewiesen. Beginn 20 Uhr im Erbgerichr Steinigt wolmsdorf. Stolpen. Nicht achtgegeben. Ein beladener Lastkraftwagen stieß an einem mit den üblichen Warnzeichen versehenen Stra- tzenübergang zwischen den Bahnhöfen Stolpen und Dürröhrs- Korf mit einem Personenzug zusammen. Der Kraftwagen wurde eine größere Strecke mitaeschleift und ging völlig in Trümmer. Der Lokomotivführer hatte die Fahrt vor dem Uebergang vor schriftsmäßig verlangsamt und die Pfeifsignale gegeben. SSchfische Frontsoldaten wirken mit Bei der Ringsendung des Großdeutschen Rundfunks. Am Weihnachtsabend wird von 18 bis 19.30 Uhr die Ringsendung des Großdeutschen Rundfunks Grüße zwischen Front und Heimat vermitteln, wobei auch sächsische Fronttrup pen mit einem Beitrag beteiligt sein werden. Frontsoldaten der Gruppe von Schwedler werden ein Weihnachtslied singen; die verbindenden Worte wird der Kommandierende General von Schwedler sprechen. Niederträchtig aut,«wischen versucht hatte Paul Georg Ziesch in Naußlitz bei Schmeckwitz den Ortsbauernführer Zschornack daselbst, mit dem er schon längere Zeit auf gespanntem Fuße gelÄt hatte. — Ziesch hatte sonst nie mit „Heil Hitler" gegrüßt. Als er aber am 24. Junl d. I. dem Ortsbauernsührer auf der Straße begegnet war, hatte er ihm, um ihn zu ärgern, schon von weitem laut „Heil Hitler" zugerufen. Zschor- nack hatte ärgerlich auf wendisch erwidert: „Du mit Deinem ,Leil Hitler" bist mir schon der Richtige". — Ziesch hatte aber am 29. Juni dem Orts gruppenleiter von Crostwitz angezeigt und vor der Staatspolizei aufrecht erhalten, baß Zschornack ihm auf den Gruß „Heil Hitler" mit einer ge meinen, den Gruß herabwürdigcnden Redensart geantwortet habe. Das hatte Zschornack unter Eid in Abrede gestellt. Der Ortsbauernsührer er freut sich eines guten Rufes. — Nunmehr war Ziesch wegen falscher An schuldigung angeklagt und vom Amtsgericht Kamen» wegen leichtfertiger falscher Anschuldigung kostenpflichtig zu einem Monat Gefängnis verurteilt und dem Zschornack die Befugnis zugesprochcn worben, das Ur teil einmal im „Freiheitskampf" auf Kosten Zieschs bekannt machen zu lassen. — Im Berufungsversahren kam die 2. Strafkammer beS Landge richts Bautzen zu der Ueberzeugung, daß Ziesch den Ortsbauernsührer, um ihm eins auszuwischen, wider besseres Wissen falsch angeschuldigt habe. DaS frühere Urteil wurde daher aufgehoben. Ziesch wurde dem- cptsprechend nunmehr zu drei Monaten Gefängnis kostenpflich tig verurteilt. Dem Ortsbauernsührer Zschornack wurde wiederum die Beröffentlichungsbefugnis zugcsprochen. Ziesch hatte selbst bei einer zweiten Vernehmung vor der Staatspolizei zugegeben, daß Zschornack die gemeine Redensart betreffs des Hitlergrußes nicht gebraucht habe. — Die Strafe von drei Monaten Gefängnis wurde mit deren Verkündung rechts kräftig. Die rung -e Gramm die alten um bei der groj,„. bat uns selwn eine man^ , unS, damit unsere Söhne, Männer und Brüder , schweren Kämpfe eine Erleichterung Haven. WaS schenken wir diesmal zu Weihnachten? Wir wissen alle, daß eS kein besseres und schöneres Weihnachtsgeschenk gibt, als die Spende warmer Wollsach«: für die Front. Dieses Geschsik birgt die gleiche Freude für den Beschenkten wie für den Spen der in sich. Sperre für Aeldpofipückchen bl« 4. Januar verlängert. Brtefsendüngen weiterhin zugelassen. e macht es erforderlich, daß eine Verlänge- - . - Antritt. ystgewicht von SO nuar 1942 treten wieder in Kraft. Wen« -ie Weihnachtslichter brennen.. Um die Zeit der Wintersonnenwende, da das schlichte Weih- —""acht der neuen Sonne entgeaen- unserem Herzen einen neuen Tag . wir wünschen älleSGuteflir . Jeder will dem anderen andere Freude machen — aber manch- manchmal langt der Geldbeutel : ldipf: WaS kann ich schenken, Ist eS da nicht aut und zweck mäßig, wir reichen unS, wenn Vie Weiynachtslnhter brennen, auch die beliebten Glücksbriefe der KrieaSwinterhilfe? Dies ist du so nüchtern, wie eS Len Anschein hat. Der ve- reude, Glück, reude am Oeffnen deS LoSbriefeS mit der Aussicht verraschung eines Gewinnes. Das Glück, gewonnen sewst wenn düs Wörtchen „Nicht" anstelle des er- FÜNMUnderters oder Tausenders stehen sollte, denn , »inn bringt jedes. LoS für das KriegSwinterhilfswerk, daS unserem amt frieden lächelt der sich an jedem zum 20. Mar» 1! »denen deutschen Wehrmachtangehöriaen, die «raten sind, eine frohe Weiynachts- Golbat erhält aus Mitteln de» DRK. achtSgruß der deutschen Heimat ein lieve- «packteS Weilmachtspaket, daS allerlei schmackhafte uno nützliche Dinge enthält. In unermüdlichem Einsatz Haven ehrenamtliche Helferinnen aus den OrtSgemein- schäften, Bereitschaften und dem DRK.-Präsidium Tausende sol cher Pakete eingepackt und versandfertia gemacht. Sie sind seit Oktober an die deutschen Vertrauensleute der Kriegsgefange nenlager in England, Kanada, Aegypten und Australien unter wegs, so daß sie rechtzeitig zum Weihnachtsfest ankommen werden. -* SräunL der HanbelSauftchllige für Arbeit,., Beruf,- und Kinderschuh« — Ab 1. Januar IN». Der Reichskommissar für die Preisbildung hat durch eine Verordnung vom 12. Ok tober 1940 die Preisbildung im Einzelhandel für Schuhwaren geregelt. Die seitdem gemachten Erfahrungen haben gezeigt, baß diese Regelung für den Schuheinzelhanoel eine wesentliche Erleichterung in der Errechnung der Verkaufspreise gebracht hat und auch die Ueberwachung der Preise vereinfacht worben ist. Durch eme Abänderung der Verordnung vom 12. Oktober 1940 hat der Preiskommissar jetzt die Handelsaufschläge für Ar- Veits- und BerufSschuhe sowie für Kinderschuhwerk gesenkt. Darüber hinaus sind für kletnere Städte und Landgemeinden die Ausschläge allgemein niedriger festgesetzt worben. Weiter ist für Stratzenschuhe mit ganzer oder geteilter Holzsohle eine Senkung der Handelsaufschläge vorgenommen. Die Verord nung vom 8. Dez. 1941 ist im Reichsgesetzblatt vom 19. Dez. 1941 veröffentlicht worden. Sie tritt am 1. Januar 1942 in Kraft und gilt nicht in den ReichSgauen der Ostmark, dem Sudeten land und in den eingealiederten Ostgebieten. -* Rückständiger Ü-lauv a«, dem Jahre 1941 - Erlebt- aung bt» Juut IE Entsprechend der bereits in den Vor fahren getroffenen Regelung sieht eine Anordnung des Reichs- arLeitSministerS, die im Reichsarbeitsblatt 1941 Nr. 35/36 ver öffentlicht wird, vor, daß der rückständige Urlaub aus dem Jahre 1941 in der privaten Wirtschaft noch bis zum 30. Juni 1942 gegeben werden kann. Falls infolge der Kriegs verbaltnisse ausnahmsweise der Urlaub auch vis zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in Natur erteilt werden kann, ist ab 1. Juni 1942 seine Abgeltung zulässig. Jugendlichen Ge folgschaftsmitgliedern ist jedoch in iedem FaÜe Urlaubsfreizeit zu gewähren, ebenso sonstigen Gefolgschaftsmitaliedern, falls sie für daS Jahr 1940 keine Ürlaubsfreizeit erhalten konnten. Verdunkelt von Dienstag 1S.4S bl« Mittwoch 9.10 Ahr Schmölln. Der Pflichtabenb der NS.-Frauenfchast stand im Zeichen der Borweihnachtsfreude. Jede Frau hatte zum Schmuck der Tische beigetragen. Die Leiterin, Frau Dietrich, begrüßte mit dem Gedicht „Ein großes Herz. Dann gab sie uns einen Rückblick üb« das Jahr, das nun zu Ende geht und itnmer wieder mllß uns bewußj werden, w:e Gewaltiges ge leistet worden ist von unserem Führer und seinen Soldaten. Der unerschütterliche Glaube an den Endsieg, der alle Deutschen zusammensMveißt, hilft über die kleinen Note des täglichen Le bens hinweg. Mit dem Gedicht ,,Du sollst an Deutschlands Zu kunft glauben" schloß die Leiterin ihre Ausführungen. Darauf ziindete eine Frau unter sinnreichen Worten drei Kerzen an. Eine weiße für den Führer, eike rote für die Gefallenen und eine blaue für die Ausländsdeutschen. Nun erst wurden alle anderen Kerzen angezündet. Der Abend wurde nun weiter aus gestaltet von den Maiden des RAD.-Lagers Neu-Schmölln. Sie verschönten die Stunden mit Weihnachtsliedern, sinnvollen Ge- dichtzn, Erzählungen Und durch ihr frohes Spiel „Frau Holle" Gemeinsam gesungene Weibnachtslieder und der Gruß an den Führer beschlössen diese schönen Stunden, die viel Freude und neue Kraft füx den Alltag schenkten; Malve kniete auf einer alten Stallschürze und war dabei, junge Sqlatpflänzchen in das braune, feuchte Erdreich zu stecken und fest anzudrücken, so wie es ihr die Großmutter gezeigt hatte. „Ich hätte nicht gedacht, daß das Stadtmädchen so gut können — das Salatpflanzenl" Mein Gott — wie ich aussehe!" Malve fuhr boch, sah Michael bestürzt an und barg ihre erdigen Finger auf dem Rücken. „Ein Bauernmädchen schämt sich der Spuren ihrer Arbeit nicht. So ganz können wir also die Stadt nicht verleugnen. Aber gut steht Ihnen dieses bäuerliche Drum und Dran. Wollen Sie mir nicht die Hand geben?" Malve aber stand stets wie einer der RosenstäVe hinter ihr, auf dem eine blaue, funkelnde Glaskugel saß. Stadtfräulein hatte er gesagt. Warum schlug ihr das Herz so? Warum sah er sie immer so prüfend an? Irgendwo aber saß eine beklemmende Freude, daß der, an den sie immerfort dachte, vor ihr stand. Michael aber faßte den Entschluß, endlich all«: Zweifeln ein Ende zu machen. „Wissen Sie, daß Sie mich an jemanden erinnern?" fragte er, und seine Stimme klang nachdenklich und drängend. „Haben wir unS nicht schon einmal gesehen — in Berlin vielleicht?" . Malve'aber warf den Kopf zurück, ihr Gesicht bekam jenen herben, verschlossenen Ausdruck wie damals. Heute wie damals war er verwirrend. „Nein", sagte sie hart und nachdrücklich. „Nein, wir haben unS noch nie gesehen. Wer sind Sie eigentlich, daß Sie mich immer so ausfragen wollen?" Malve stand noch immer hochaufgerichtet. ES war auf ein mal ein merkwürdiger, unausgesprochener Kampf zwischen ihnen. Sie nahm die leere Schwinge unter Ken Arm und ging an Mi chael vorbei ins Haus. Donnerwetter, daS war abgeblitzt! Michaels Gesicht war lang und nicht sehr aeistreich. So einfach war eS also nicht, an dieses Mädel heranzukom men. Eine Haltung hatte die, prachtvoll, wie sie in maßvoller Ruhe den Gartenweg entlang in da» Haus zurückgina — bei nahe königlich. Wahrscheinlich kam sie nun auch nicht Wickler zum Vorschein, und der Abstecher nach dem Schwarzpfützhof war ziveckloS — verpufft. Vielleicht hatte er sich auch grob und nicht sehr klug benommen. Kopfschüttelnd ging Michael den Weg mit den zerrissenen roten Ziegeln nach dem Hof zurück. Nene Rätsel waren zu den alten gekommen. Aber er hatte doch daS Glück, daS junge Mädchen noch ein mal zu sehen. (Fortsetzung folgt.)
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