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- Erscheinungsdatum
- 1941-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194106179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19410617
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19410617
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-06
- Tag 1941-06-17
-
Monat
1941-06
-
Jahr
1941
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de» Niederdorf«» 108«. So hatte da» Oberdorf wettere 25 Ringe «eh« und mit »Ufa»«« 55 Ringe» nrchr den Steg erkämpft. Die besten M Wehrmann waren Rudi Lhriine 16», Karl ilnger ISS, Willy Macher 157, Niederdorf VIS 1500 r«5 Wehrmann waren Rudi Lhriine lÄ, Karl «ngei Otto Lehman» 154 und Max Hübner KS. Endübersicht: Oberdorf «letnkaliber W7 Scheibenbüchse 1754 Wehrmann N1S 'sen wer« .... — .... .... ,uv Vogel ¬ schutz. Außerdem ist für den Harz ein kleiner Stab hauptamt licher Bogelschüher vorgesehen, dem eine größer; Anzahl ehren amtlicher Helfer zur Seite stehen wird. Das erstrebte Ziel ist natürlich die Einrichtung von Vogil- schutzämtern in allen deutschen Gauen. Hierdurch würde zu gleich ein neuer Beruf, der des BogelschützerS, geschafft'-, wer den, der ähnliche Hegeaufgaven zu erfüllen hätte, wie etwa der Förster gegenüber dem ihm anvirtrauten Wild. So die AuS- deS vergangenen Jahrhunderts zurück, erkannt, daß die Zunahme vieler Schäl reich und der von ihnen angerichtet« dern, Gärten und Wäldern auf die ! derten Sänger zurückzuführen ist. Du bevölkerung und der Jugend, durch Beschaffung künstlicher Brutstätten und Zufluchtsort;, sowie Vogelschutzgesetze und in ternationale Verträge wurde ersucht, ihrem weiteren Rückgang zu steuern. Doch vergingen noch rund vier Jahrzehnte, ehe 1899 durch eine Württembergerin, Frau Lina Hahnle, ein Bund für Vogelschutz tnS Leben gerufen wuttn, der heute über da» ganze Reich verbreitet ist, 40 000 Mitglieder umfaßt und eine staatlich anerkannte Muster- und Versuchsstation und über ISO Vogelschutzgebiete unterhält. , Für die Zeit nach Kriegsende ist ein neuer großer Bogel- schutzplan für daS ganze Reichsgebiet in Aussicht genommen, wobei mit dem Harz der Anfang' gewacht werden soll. Der Reichsbauernführer hat schon jetzt vorbereitende Anordnungen gegen die Landflucht d;r gefieberten Sänger getroffen und Vie Beamten des Reichsnährstandes und die zuständigen Bauern führer ersucht, dem Vogelschutz und im Zusammenhang damit der Gestaltung des Lanoschaftsbildes größte Aufmerksamkeit zu schenken. In der Zeitschrift „Odal" berichtet der Bmuftragte für Vogelschutz, Dipl.°Jng. Heinrich Schröder, über die Maß- nahmen, die im Rahmen deS neuen VogelschutzplatteS getroffen werden sollen. Dieser soll gemeinsam vom Reichsbund für Vogelschutz und der Arbeitsgemeinschaft deutscher Vogelschützwarte Lurchgeführt werden. Die wichtigste Aufgabe der beiden Organisationen ist di« Wiederherstellung des Gleichgewichts in der Natur. Dazu gehören u. a. der Schutz und die Wiedereinbürgerung von Baumläufer, Blaurake, Kleiber, Hohltaube, Lauben-, Tannen^ Nonnen- und Weidenmeise, Nachtigall und Wied;rhopf. Selbst dem schlichten Feldsperling, der nicht mit seinem dreisten „Vet ter" dem HauSsperling, verwechselt werden darf, soll in Deutsch land Heimatrecht gewährt werben. Da die Bogelwett in ihrem Bestand im Harz und seinem Vorland besonders gefährdet ist, soll hier der erste Musterbezirk für Vo> '' dm. Man,denkt an die Schaffung von !ü GrsamtergebnK: 8684 SS2V Rach Abschluß de» Kampfe» verkündete der vereinsfüLrer, Kam. Friedrich, im Schießhause da» Ergebnis, dankte für di» gute Beteilig»»»» und gab der Hoffnung Aurdnuk, daß rin gleicher Kampf »och t« Lause diese» Jahre» (Herbst) stattfinden mochte. Er fand damit Beifall und überreichte anschließend der Lekllschaft Oberdorf die Ttegerplakeit« sowie den Bestschützen Kam. Rudi Throne (KlrinkaltVtr ISS Ringe und auch Wehrmann 184 Ringe) u. Map Hübner (Lcheibenbüchse S5S Ringe) eben falls Plaketten. Im wetteren «erlaufe krach auch Beretn»Wrer Kam. Sllw. Hetnke und dankte allen für die geieffwte Mitarbeit. Ruch er war mit der Anregung, im Herbst b. I. einen tihnltchen Kampf antzutragen, im Interesse der Förderung de» Schietzsporte- einverstanden. Beide «e- sellschaften konnten nicht ihre besten Schützen stellen, di« ja b«i der Wehr macht sich befinden. Trotzdem gab sich feder Starter Müh«. Hauptamtliche „Vogelschützer" als neuer Beruf Int«restante Planungen zur Sicherung Le» Gleichgewicht» in per Natur > Nach Kriegsende soll ein großer Bogelschutzplan für daS ganze Reichsgebiet verwirklicht werden, wobei mit dem Harz der Anfang gnnacht werden soll. Am Was wird airs de« zu früh Geborene«? «I ÄiW Wärmflaschen, manchmal ist sogar kün kSnMch. Ernährung nötig; und da» «rmag im der Kinderarzt zu beurteilen und di» erfahrene auezuführen. Dann kommt Liv tri übrigen» jede, normale Kind auch, l 777' 7" 7^ " Geht » dann aber Zeit, wo da, Früh der Nutzpflanzen. Es ermö^ muflg, -er Sauerstoff, der Luft hat besseren AH Wurzeln; denn auch die Wurzeln atmen und der V net nicht fo leicht auS. Schwere Bödett werden tt< Pavel« ftir Mkkvoch, 1«. 2«ü: E» kam sei«, Kß nicht alle» wahr ist, wa» ein Meusch dm« er kann trrm; aber in all»«, wa» er sagt, muß er Elk inchö A lüUl üV führunaen ün „OdÄ". .Lenn i nüng darstellen, so beweisen sie -och, bah auch auf diesem Ge nach siegreicher Beendigung bei Krieges ein aktiver Einsatz er- folgm wird. Deutschland wird dadurch wieder zu einem Vogels Paradies werden, da- eS noch zur Zeit unserer Grossster» wart Wir lesen in dem maßgebend«« wissmschastlichrn Wert« über dst zu früh «edonnen, die Imeisen", erstaunlich, Pinge, di« wlr lm ersten «ugenbltck nicht zu glauben vermögen. Danach hat der Arzt Mmijell «m Kind beobachtet, da» bet seiner Geburt 510 Gramm wo» also raum mehr al» «in Pfund. Er hat «» 12 Lahr« lang in seiner Entwicklung verfolgt und konnte feststellen, daß «» kräftig un gesund «ar. Hier hat freilich die Natur «inen Luenahmefall spiele« lassen, der vielleicht nur einmal oder doch nur ganz weatg« Mal« in der Jahrtausend« alten Geschichte der Menschen vvrkom. Ein ungarischer Ar« namrn» Fischer-Ban hat ein Kind beobach tet, da» bei der Geburt 500 Gramm wog, desien Gewicht dann auf «0 Gramm -urückging, da» dann aber aufholte und mit zwei Lahtt« «inen sehr intelligenten Ekndruck macht«; an Kiner «eikren völlig normalen Entwicklung «ar nicht mehr zu zweifeln. In der List« dieser Frühgeburten finden wir nun solch«, ds« OSO, 7L0, 800 und mehr Gramm wogen. Ihr« Zahl «ltnmt naturgemäß »u. Ein deutscher Professor der Kinderheilkunde verfolgte da, Schicksal einer. SSO Gramm wkgenden Frühgeburt, die mit 4)4 Jahren, «inen gesunden und blühenden Eindruck maitt«, «in anderer da« Schicksal einer solchen, dl« «in niedrige» Gewicht von 8VÜ Gramm ausaste» und nach IX Jahren körperlich und geistig normal «ar. In einem dritten Falle, den «in dritter, ebenfall» sehr bekannter deutscher Pro fessor der Kinderheilkunde beobachtete, wog da» kleine Wesen zunächst -00 Gramm, mit 2S Jahren «ar es aber ein« Klavkrkhrerin im voll- besitz ihrer Kräfte geworden. Bon Frühgeburten, dk zunächst 100S u. 1V7S Gramm wogen, wird „hohe Intelligenz" berichtet, al» sie fünf Jahre alt waren. Wa» können wir au, diesen wenigen Tatsachen für Schlüße ziehen? Zunächst ganz einfach den: Es können auch Kinder durchgebracht werden, bei denen jeder vernünftige" Mensch da» von vornherein al» vergebliche Liebesmüh' bezeichnen würde. Li« Zahl der Frühgr- bürten ist, wk jeder au« selnrr eigenen Beobachtung in seinem Lur- wandten- und Bekannknkrelse weiß, durchaus nicht gering. Bor zehn Jahren hat man einmal eins Hühlu--- nach ändern und Stäben veranstaltet. Da waren in Ländern, wie Lipve, Baden oder Hamburg unter hundert Neugeborenen etwa sech» Unreife, in Städkn, wie Kassel, Nürnberg, Hainburg, Sv-ebu» exhebltch mehr, von neun bi» zwölf ansteigend. Bei unehelichen Geburkn stiegen diese Zahle» noch um etwa zwei auf. Hundert. E« ist also ein gut«, Stück Dolkskraft; da« in dksen Frühgeburten stickt und da« man natürlich versuchen muß, zu erhalten. Das sind wir unserem Volke und unserer Zu; DK aber macht man da«? In den meisten Fällen wird «« für Vater und Mutter schwer kkn, im Hause für alle» Nötig« zu sorgen; Bei Sieben- und Lchtmonat«ktndern geht,, noch ans 00A, oaH tMH auf vrEjem VEvtEI OEr. In oen yEihen TagEssmnüEN fou gitUnosaKlity nnor ge- rden,.lm nxb^rHem entstehenden Wasserverlust durch «re» in n, DaS tzch-tum y«wär° Kl Len m trock- gehackt tzk.für d Lurchzuführen, famMennsch das und dadurch die Gemüseernte im eigenen Garten j , Im Gemüsegarten genügt eS nicht, daß nur gepflanzt und gesät wurde, sondern eS kommt vor allem darauf an, dem an«-, bauten Gemüsegarten auch die größtmögliche Pflege zuteil werden zu lassen. Hierzu gehört em auSakbigeS Wässern und Hacken und vor allem em völliges Freihalten Ler Gemüsebeete und des gesamten Gartens von Unkraut. Die Bewässerung oll nach Möglichkeit mit abgestandenem Wasser erfolgen. Gür- !en und Bohnen sind besonder» empfindlich gegen da» Gießen mit kaltem Wasser. Ferner soll nur abends gegossen' werden, da dadurch daS Erdreich über Nacht besser durchfruchtet Wird, «in richtiger Aberglaube, «a» man manchmal , SiebenmonataMer bester, «mLchk» zu g,. .dk mit -UZN-te, M WastMm. >er normakn Zeitspanne von neun Monaten ch desto besser ist «, selbstverständlich. Und je unikr «» davon «Msernt ist, defw mehr Sorgfalt mutz man amveuden, um e««n Leben zu er. haltWÜE» wird in Watte gepackt, bekommt an de« Fuße» und an den SeURK Wärmflaschen, manchmal ist sogar künstlich« Atmung und künstlich. Ernährung «Sitz; und da, vÄü der Kinderarzt zu beurteikn und dk erfo aue-uführen. Dann kommt dk kritisch« Z« übrigen, jede» normak Kind auch, zunächst ununterbrochene Ueberwachun Geht «, dann aber aus " '' " Zett, wo da» Frühaeb nen Fast läßt sich dann im zweiten, ! benijabr feststellen, daß kein Unkrschk nornimgeborenen Kind besteht, weder Jahre 1VS7 hat man in Kanada die —. , bln-chaebracht, dk natürlich all» starke» Untergewicht hatten. Da« Ziel skht als» fest: Wir vertzutzm alle», um unser« borenen durchzubringen. Vielleicht ' sogar «in Genie. Man weiß von ' — mw von einem anderen großen Naturforscher Euoi SS Jahr« brachk, daß sie Frühgeburten waren.. Der f glaubk, starb erst mit 84 Jahren, »er -roße wyflrer ek«,«o«> wurde SS Saht« ast; es geht über ihn die — allerbing» nicht i stätigt« — Nachricht um, ' " "" " habe, al» er da» Licht der gewöhnlich «wogen -ab«- Wir haben gesehen, daß im Regelfälle nur der Arzt imstande ist, «in Frühgeborene» durchztwrinaen oder wenigsten» dk Weg« dazu anzügeben. Können wir «er nicht dk volkpolmscht Fra«, dk harkn lltät, von einer anderen Sette anpacken Und »ersuchen, die Zahl der Frühgeburten zu vermindern? Dazu müssen wir uns bk Ursachen der Frühgeburten ansehen. Sie find allerdings aroßenkU» unbekannt, aber eknig«, » v. Ge- schlechkkrankherten, Äörunaen im Eiweißhmkbalt d« Mkptr« oder der Mutter, sind bekannt. Da mutz also rechtzeitig« Heilung Metzen, und so kann Mancher einzelne dazu beitragen, Volke rrast zu erhalten und zu mehren. Dr. HartMänn einmal abniunitt. Da ist e Ueberwachun- und So?-« nötig, iswärt«, steigt da» Gewicht an,, so kommt bald die Kren« dk andere» «inholt. Je nach dchn «inzel- dritten oder noch höheren Le. ch mehr zu einem gleichaltrigen, körperlich imch -etmä. Jin ! berühmten^ vwnne-Funflinqt an unser« Frühge- t Tüchtiakit kN ihnen, viellrich! Man weiß von Var>oinV«r 7» Jahr« alt wurde, "" --ler, der «» aus ftanzöflsche Len- - hmt ton rdin« nicht be- h Platz aefunden aber muß «r un- 9a» Seekt öies/liKe-rst Köm»» von ?unki-l.1nckemsnn (27. kortsotrung.) (kiackäruck verboten.» Wie sehr daS Mädel litt, schien Anna noch nicht zu sehen. Im Glück ihres Besitzes achtete sie nicht auf die Schatten unter oen Augen des Mädchens und ahnte nicht, wie jedes Wort, das sie über Martin sprach, Regina quälen mußte. Aber er sah und fühlte alles. Sah Scheu, Angst und hilf lose Ratlosigkeit, fühlte Reginas Unrast und konnte ihr doch nicht helfen. Emmal, als Anna sich oben umkleidete, war er Gini in den Stall nachgeaangen. Er fand sie, wie sie, ein grobes Sack tuch um die Hüften und derbe Holzschuhe an den Füßen, die Gülleanlage reinigte. Als er auf sie zutrat, schaute sie sich ängst lich um. Sie warm allein. Die Len' rumorte im Schweine stall und hörte sie nicht. Da warf Regina den Besen weg, den sie in den Händen hielt, und im gleichen Augenblick hing sie an seinem Halse. „Ich kann nicht mehr, Marti", schluchzte sie und preßte ihr Gesicht an seine Wange, „ich will fort." Er wußte kfine Antwort. Seine Arme hielten die Zitternde fest, und er spürte ihr Herz hart gegen seine Brust schlagen. Ach, daß er sie jetzt nicht inniger an sich ziehen, sie nicht küssen und trösten durfte: „Weine nutzt, Gini... eS ist ja alles nur ein böser Traum. Ich will mich sreimachen für dich . . . ich will zu Anna hingehen und ihr alles sagen." Aber er fand nicht den Mut zu diesem einzigen Ausweg. Ein Wort Land ihn, ein Leben, daS sich vertrauend in seine Hände gegeben hatte, hielt ihn. Ein Geräusch schreckte sie auseinander. Die schwere Eisen tür, die vom Hausgang in den Stall führte, quietschte in den Angeln. Regina bückte sich hastig, nahm den Besen wieder auf, und Martin trat an das klein; spinnwebverhangene Fenster. „Len'l" rief Annas Stimme. Und noch einmal: „Len'l" Martin ging ihr entgegen. „Sie ist bei den Schweinen", sagte er, und seine Stimme klang rauh. Ueberrascht blieb Anna stehen. Sk sah den Mann und sah Regina, die viel zu hastig einen Kübel mit Wasser in die Gül- lermne goß, und obwohl cs nicht sehr hell im Stall war, be merkte sie doch, daß daS Mädchen verweinte Augen hatte. Fragend wanderten ihre Blicke vom einen zum andern. „Warum hat Regina geweint? — Warum steht ihr hier so heimlich beieinander?" Martin spürte ihr Mißtrauen, nahm ihren Arm und führte sie hinaus. „Regina will fort", sagte er, und als er AnnaS Befremden sah, fügte er hinzu: „Ich glaube, daß ihr die Arbeit zu viel wird." „Zu viel? — Aber deshalb braucht sie doch nicht gleich fort zu wollen!" Anna schüttelte den Kopf. Sie glaubte dieser Erklärung nicht. Da war etwas anderes, waS Martin ihr verschwieg. Sie hatte dann selber mit Regina gesprochen, aber die Ver schüchterte hatte kaum die Lider zu Ihr aufgehoben und kÄn Wort deS Widerspruchs gewagt, als Anna befahl: „Du bleibst, Regina, dein Vater hat eS so bestimmt, und wir wollen seinen Willen achten. Nun bin ich ja wieder gesund und kann dir einen Teil deiner Arbeit abnevmen." Märtin stand auf,'stellte dis fertigen Rechen an die Stqll- wand und wechselte noch ein, paar Worte mit dem Lenz. Dank ging er zu Len Wiesen hinunter, um den Platz auszusuchen, an oem sie morgen bei Sonnenaufgang mit dem Schnitt be ginnen wollten. ES müßte etwas gätzhehen, das wie ein reinigendes Ge witter in diese dumpfe Schwül; der Bedrückung einbräche, daS aufräumte nnt Halbheiten, Rücksichten und Aengstlichkeiten und einen klaren Weg wieS. G Es müßte etwas kommen, da» sie alle hrrauSrisse au» der Enge ihres Eigenlebens und ihrer kleinen menschlichen Nöte: Eine große Aufgabe, eine Härte Pflicht, an der man wieder Mann wurde. Verdrossen Dampfte Martin den steinigen Weg hinab. ^r^männ?iche Mut, dessen er sich immer gerühmt hatte, war ihm abhanden gekommen, auS Furcht, wehzutun. Jetzt war eS so, baß er dem einen Menschen Schmer zufügte, um den anderen zu schonen. Wie er eS auch drehen und wenden mochte: ES gab keine Einigung in diesem Zwiespalt. Einer war zu viel, einer mußte gehen. Gini? Nein, sie gehörte auf den Hof, wie Anna zu ihm gehörte. Martin bliev stehen und wendet« den Kopf zurück. Im Abendsonnenschein sah er daS schöne alte HauS deS WenolerhofeS auf der Anhöhe liege». Seine Fenster funkel ten und glühten, als lodere ein Föierbrand hinter ihnen. Die Brust deS Manne- hob sich in einem fielen Atemzug. . »Ich werde gehen ... ich werde Anna alle» sagen .. heute noch." , ES war die einfachste und sauberste Lösung, Und man durfte nicht mehr lange an ihr herimrdeutetn, damit sich da-Herz nicht zur Wehr setzte, daS sich an Menschen und Din« klammert, die es liebt, und dem Kopf nicht folgm will, der klarer sieht. Langsam schritt Martin die Anhöhe hinan. Aus halbem Wege kam ihm Anna entgegen, ihre Helle Schürze flatterte im Winde, sie hob den Arm und winkte. „Jetzt will ich eS ihr sagen", dachte er, aber als sie hrtihm war, glücklich, baß sie ihn gefunden Lrtte, entsank ihm her M»t. Die Spuren der langen Krankheit waren auS ihren Zügen verschwunden. Stark und kräftig ging sk. an seiner Seit« mit dem ruhigen, festen Schritt der reifen FräU, mit dem frohen Blick der Besitzenden, die da- grünend« Land »u ihren Füßen und den Mann liebte, auf dessen Arm sie sich stützte. Sie ist wieder so wie früher, wie vor einem Jahr, dachte Martin, und er bewunderte heimlich die stolze Haltung ihre- Kopfes, da» feingeschnittene Profil tAeS Antlitzes, da- der röte Glast d;r sinkenden Sonne Mam vettüngte. , ... habe nicht geglaübt, daß ich noch einmal wieder so glücklich sem würde", sagte Anna undTdrückk seinen Arm fester an sich. „Vor einem Jahr um diese Zett war alles dunkel und trostlos, und dann kamst du in mein Leben... weißtdu noch?" Ihre wartne, dunkle Stimme klang bewegt, dkS Gluck, all« Liebe zitterten in ihr. KR-M «ndament eines Anna sprach Wetter. Wenn die Heuernd» vorbei sei, wür den sie heiraten. Eine große HoWiit zu feiern, läge Wohl nicht in beider Sinn, aber «S solle Är besonderer Fettig für sie werden. Da rafft; sich Marfin auS der Dumpfhmt sein«- Grü beln- auf. „Laß un- noch warten", bat er, von dem Wunsch beseelt, Zeit zu gewinnen, und begründete sein« Bitte mit der Unruhe, bk allenthalben in der Wlt spürbar sei. , - „Es braut sich etwas zusammen", sagte er, „die Bedrückun- aen unserer deutschen LandSleute in Polen nehmen zu. Wer die Zeitungen aufmerksam liest und die Nachrichten des Rund funks mit geschärften Sinnen zu beuten versteht, der fühlt zwi schen den Böllern eine wachsende Feindschaft, die enkm Zu- sammenftoßentaegensteuert." Erschrocken schaute Anna zu ihm auf. ^Glaubst du an «inen Krieg, Mark?" Er zuckte die Achseln. „Ich glaube, daß wir un» in Gedanken daraus vorvereiten müssen, um nicht von den Ereignissen überrascht zu werben." „DaS ist furchtbar", sagte Suma und drängte sich enger an ihn. „Furchtbar nur so lange, als wir in- Ungetvtsse s«h«r, fürcht bar für die Länder, die dem Schrecken eine» neuen Kriege- aus geliefert werden, und furchtbar auch für die vielem die ihn durchkämpfen und erleiden müssen, aber fruchtbar und notwen dig für eine Zeit, die nach un- kommt." Anna erschauerte, als Marfin mit l „WaS sind unsere kleinen Linzelschicksale im ganzen? Wir find nur Mauersteine im Baue-, der in die Zukunft weist." Noch war e- nicht so weit. Roch konnte alle- abgewendet werden, so hoffte die Frau. Sie sich da- ernste Gesicht des Manne- an ihrer Seite und wagte nicht mehr, von ihren eige nen Wünschen zu sprechen. !k, irtin- alle Mann u«d die beiden aS er dachte, wünschte «rt werben, öffne. Aber « da- eigen- ander«-. sich ein. e- könne noch alle- Zeit war gewonnen, aber wa- half da»? Die drei Mmschen auf dem Hof, der Mann Frauen, schwiegen. Keiner sprach au-, WaS er und hoffte. Martin und Regina aingen sich und trafen sie doch einmal undeabfichttgt zusau sie die Augen, damit der andere nicht sähe, tm; ander verlangten. Sie schafften zusammen in der Sonnen! Marfin und der Knecht voran. Kräftig pw zogen sie die Sensen durch da- tauige Gra», u breiteten dk Frauen mit ihr«: enaüchnigen A jum Trocknen auseinander. Wenn Marfin die weil er zum Dienst in- Dorf " " ein Stück Wege-, und veM Manchmal rck>ete eS müsse etwa- gesi , da- waren nur kurze Augenblick süchtige Herz träumte. Die Wtz Anna sah dk Rot nicht, dk in zwei jungen Menschen brannte. Sie hielt ihr Glück in festen Hand«, und warseinek fo sicher, daß sie zu den Dienstboten und - — sprach, al- sei er schon Ler Bäuer, dessen zu fügen hätten. (MrtseAUNL svLM-
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