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- Erscheinungsdatum
- 1941-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194105234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19410523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19410523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-05
- Tag 1941-05-23
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Monat
1941-05
-
Jahr
1941
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Der S Nr. Eir M kvNN- inall und Nirm Montag: Alle Luft! Vi Li I^öl' alle gl'O^S — 5i6ll1^)Ö^6N, bsc!<6l1 osv/— sollten 5ie jsl^l QN äleüe von 5si^6 g l-O t) NEHMEN/ es ist c^si' RSligsmo^s I^6inignngs^s!^6i' ^öl" ^8<^SN i-!ouL^a!i. ingenverunfllückt. Am zur Zeit dort 'befindlichen Gleis ten auf eine Rangiergruppe schwer de« Lüche IS Uhr. , sonntags und montaa» auch - 'Ngn der vom utlk dem aezeichm Herze« i Die gebe«, a ravm - 2» v« fchWr« Dal Usters« Meisterschaft — «er Lachse»!«,!«» in Karwrntz». sfen sowie au» de« Vorschlußrundenkämpfen »ur Halle ausgetragen wurden, Paul Muck, Fran- Opi-, mtl. Dresden) und Dorle Drescher (TheumW). Uw der Münner kSmPfen Paul Muck (Dresden), Sil» dem wu« neren E erzielt. Urb« gebiet «ett-rla tete ein j Id ! zer« unt lungztts guter W Gei de« vo, richt bl Prien l zurückg, find vo schen G Trauer damit 2 Güttthe am 16. I Osterfeld geboren, stammen deutschlan kam er al Knabe na er das E zur Prim um bann ren zur. zu gehen, von der P ukb zweir ball umsä im Jahr Examen j delSschiffS. legen komi folge de: schränkung Stotstand Wirtschaft de, aus marine au dann aber zu und wc Vogtland, KriegSmar 1936 Leutn spanischen und an di schen Mari leutnant w bruch der s HanoelSkrü Handelsschi dem EK. I Am 1t. Seesperren umgehen ui dringen. 8 Schlachtschis pedo den b schneidigen Sperren ur unversehrt Raeder da ¬ verstand. Seine Großeltern waren selbst ihrer Zeit aus dem Land der Spindmühlen und Kanäle in Deutschland eingewandert. Jan drehte sich um und sah sich einem rotbäckigen, stämmigen Mann gegenüber, der ihn belustigt, aber auch — wie eS schien — ein wenig resigniert anbltckte. „Mieten? Meine Taschen sind leer, Mynheer. So leer wie das Haus." ,L>ör' zu!" fuhr der Pausbäckige besinnlich fort und zog an seiner Tonpfeife. „Ich sehe, daß du ein Kremser Ust und deine Augen sagen mir, daß du das Ungewöhnliche liebst. — DaS Haus gehört mir. Es war bis vor zwei Jahren 6iS zum letzten Winkel bewohnt. Aber dann begann es drin zu spuken Und die Leute zogen mir nach und nach aus . . „Zu spuken. . .?" Jan lachte breit. „Lach nicht! Das Haus ist seitdem für mich wertlos. Nie mand will hineinziehen. Wir haben lange versucht, dem Spuk auf den Grund zu kommen, aber Nichts gefunden. Deshalb ver miete ich das HauS umsonst an jeden, der es haben will. Und wenn er herausbringt, was eS mit dem Gespenst auf sich hat, be kommt er von mir noch eine hohe Belohnung obendrein. Jetzt weißt du alles. Hast du das Herz dazu?" „Wenn du mir", sagte Jan bedächtig, ,chas Esten lieferst, so lange ich da wohne . . .?" „Top!" Jan betrat mit De Boer, dem Eigentümer, daS Haus. Es hatte mit dem Erdgeschoß zusammen fiinf Stockwerke und war geräumiger, als man ihm von außen anmerkte. Es schien im Innern immer wieder umaebaut worden zu sein. Mehrere Treppen führten in verschrobenen Windungen zur Höhe. In jedem Stockwerk liefen aus den Treppenabsätzen finstere Gänge zusammen. Es mußte nicht leicht sein, sich in diesem Hause überhaupt zurechtzufinden. Immer wieder stießen sie auf sonderbare Tapetentüren, die wie lckendige Feinde in oer Wand standen und nur zu warten schienen, daß man herankam, um un-- versehens aufzuspringen und irgendetwas Geheimnisvolles, Er schreckendes zu zeigen. Endlich waren sie in den obersten Stock gekommen wo sich das Gespenst am lautesten bemerkbar gemacht hatte. Hinterher hörte man schon das Gepolter der Gehilfen De Boer-, dw die notwendigsten Einrichtungsgegenstände für Jan heraufschkepp- tcrzugeS Feuer gefangen. Gr war mit leeren Kisten und Holz wolle brladen. Geistesgegenwärtig ließ der Zugführer den Zu rasch au» dem Wald, der hinter der Haltestelle Karlthal an bei den Seiten bis hart an die Bahnstrecke heranreicht, bis auf die freie Strecke der Haltestelle Karlthal herau-fa-ven. Dor der Haltestelle wurde der brennende Wagen abgekoppelt, um die anderen Wagen nicht zu gefährden. Die eingetroffkne Feukr- wehr konnte den Brand rasch löschen. Schirgiswalde, 23. Mai. Stratzrnverbefferu«geü. Auf der Landstraße 2. Ordnung Schirgiswalde—Wchrsdorf werden zur Zeit durch den Bezirk Beschotterungsarbeiten durchgeführt, die vorläufig nur den Stadtteil „Seiffen" bi» zum evana.-luth. Friedhof betreffen- Hoffentlich ist eS bald möglich, die Straße auch bis Wehrsdorf auSzubauen, da auch diese Wegestrecke drin gend der Beschotterung bedarf. . . Schirgiswalde, 23. Mai. „Gchäfer-Leinrich" 80 Jahre. Der Gastwirt Heinrich Schäfer, im Bolk-mund nur „Schäfer- Heinrich" genannt, konnte seinen 80. Geburtstag feiern. Biele Jahre bewirtschaftete er mit seiner bereits vor Jahren verstor benen Gattin die Gaststätte „Zur Bost". Pulsnitz, 23. Mai. Beim Aufsprin, .. Donnerstag früh wurde auf dem Bahnhof PulSnitz ein Bahn unterhaltungsarbeiter eines zur Zeit dort befindlichen GleiS- Baugrupps infolge Aufspringen auf eine Rangiergruppe schwer verletzt. Er wurde inS Krankenhaus Kamenz gebracht. Kamenz, 23. Mai. Diebstähle. In ein hiesiges Grundstück hat sich ein Dieb geschlichen und au» unverschlossenen Räumen u. a. eine vergoldete Damenarmvanduhr mit breitem Armband, ein Paar gelbliche Damenhandschuhe, einen Ring mit rotem Stein und ein dunkelgrünes seidenes Kleid gestohlen. An der Ecke Zwinger- und Oskar-Müller-Straße wurde ein cremefar bener guterhaltener Kindersportwagen, Marke Phönix, mit ge blumtem Bettchen gestohlen. Polen», 23. Mai. Zum Altbüraermeister ernannt. Zur Er nennung des Bürgermeisters Pg. Lehmann zum Altbürger meister versammelten sich am 20. Mai 1941 Gemeinderäte, Po litische Leiter sowie langjährige Mitarbeiter im SitzungSsaale des Gemeindeamtes. Bürgermeister Pa. Müller würdigte eingehend die Verdienste des Bürgermeisters Pg. Lehmann in seiner langjährigen Amtszeit. Darnach überreichte er ihm die Ernennungsurkunde »um Altbürgermeister. Altbürgermeister Pg. Lehmann dankte m herzlichen Worten für die Ernennung. Pg. Örtsgruppenleiter Meißner beglückwünschte hierauf Alk bürgermeister Pg. (Nachdruck verboten) Vergehe« gegen do, Viehseuchengefeh. Die Maul- und Klauen seuche mit ihrer großen Ansteckungsgefahr und eine leichtfertige oder vorsätzliche Außerachtlassung der dagegen erlassenen Vorbeugungsmaß nahmen bedeutet eins Benachteiligung der Volksernährung. Der als Melkermeister bei einem Bauern und Eigentümer eines Deckbullen in Kohlwesa angestellt gewesene Paul Hirte hatte Anfang Dezem ber o. I. den Bauern davon in Kenntnis gesetzt, daß dk Bulle nicht mehr fresse. Der Bauer hatte erwidert: „Der wird vielleicht dis Seuche haben. Den Bullen nehmen wir vorläufig nicht mehr aus dem Stall (zum Decken)." Der beigezogene Tierarzt hatte auch Verdacht gehegt, ober noch keine Feststellung der Seuche treffen können. Trotzdem hatte Hirte noch vor dem zwei Tage später festgestellten Ausbruch der Seuche von dem Bullen zwei Kühe aus dem Orte decken lasten. Beide Kühe waren ebenfalls erkrankt, in einem Falle auch fast der gesamte Bestand an Melkkühen desselben Gehöftes. Wegen groben Vergehens gegen 8 74 Absatz 1 des Biehseuchengesetzes war Hirte vom Amtsgericht Löbau zu zwei W o chen Gefängnis kostenpflichtig ver urteilt worden. Hirte hatte Berufung eingelegt. Er suchte sich durch die Behauptung vergeblich zu entlasten, er habe kn den 15 Jahren sei ner Berufstätigkeit noch keine Gelegenheit gehabt, die Erscheinungen und Kennzeichen der Seuche zu beobachten. Die 2. Strafkammer des Landgerichts Bautzen vertrat ebenfalls den Standpunkt, daß eine, so gröbliche Mißachtung der Seuchengefähr nicht mit einer Geldstrafe ge sühnt werden könnte. Sie hielt die 2 Wochen Gefängnis füp durchaus angebracht und verwarf deshalb die Berufung Hines. Vie unerhörke Behandlung einer Mieterin und Mutter von S kleinen Kindern, deren Mann schon seit Kriegsbeginn im Felde steht, fand durch das Amtsgericht Bautzen ihr« Sühne. Das von der Elisa beth Neumann geb. Kahle als Mieterin bewohnte Grundstück Nr. 43 kn Neschwitz war 1940 von der ledigen 42jährigen Marie Martha Nimz gekauft worden. Um ihr das Wohnen in ihrem Grundstück zu ermöglichen, hatte die Neumann alsbald in Abwesenheit ihres Mannes Sarrasanis Auslandsprogramm, mit dem unsere sächstschs Grobschau auch tn diesem 2. Kriegriahr für bi« deutschen zirzensischen und artistischen Belange im bunde-befreundeten Ungarn, der Slowakei und anderen Siidoststaaten ihre alt« und oft er probte Werbekraft einsetzen wird, ist nur «och Li- Sonntag, den 2S. Mai, im Dresdner Stammbause zu sehen, und um so interessanter, als e» einen Kran» vo« Spitzenleistungen anfwetst, wie man ihn selten vereinigt findet. Sonnabend und Sonntag finden je zwei gleich reichhaltige Vor stellungen zu den bekannten Volkspreisen statt, und es wird vielleicht län- von ihrer Wohnung fr-twillig 2 Räume <m die Niou abaejreten. Vs» Nimz hatte nun durch«» ihr» damals auawitrw wohnend« --jährig« Schwester Helen» gelch. Graf ged. Nimz in dem Grundstück unter bringen wollen. Beide hatten di« Neumann und dtren Kinder fortge setzt übel behandelt, beleidigt, u. a. auch di» Wasserleitung abaesperrt. Ein« Warnung de» Kreisleiter» «ar erfolglos geblieben. Dl« Nimz hatte sich eingebildet, daß sie al» Hauseigentümerin tun und lassen könne, was sie «olle. Sie hatte der Neumann erklärt: „Das ist mein Hau». Ich kümmere mich nicht um di« Gesetze. Ich mache mein« Be setze selber." — Di« Neumann sollt« nämlich ihr« nach der Straße zu gelegene -Stube auch noch abtreten. Schon am 7. 2. d. L waren die Nimz und die Graf mit einem Stock bz«. einer Rute unter Be schimpfungen auf die Neumann losaegangen. Dies« hatte sich nur durch Einriegeln in ihr« Wohnung vor Mißhandlungen retten können. Am 1V. Marz hatten die beiden Schwestern sich besonder» roh benommen. Ohne jeden Anlaß hafte di» Nimz plötzlich «rNärt: .Heute wird ge- räumtl So oder so! Wenn nicht im Guten, dann im Bösen!" Sie und ihre Schmetter hatten da« vordere Zkmmer der Neumann selbst au»- räumen wollen. Sie waren wieder mit Ruten auf di« schutzlos« Frau «ingedrungen und hatten sie geschlagen. Zum Schutze der Kriegersfrau und ihrer Kinder hatte der Bürgermeister einschreiten müssen. Dir beiden Schwestern hatten di« Neumann auch öfter mit Bezug auf ihre vielen Kinder mit gemeinsten Redensarten und Schimpfworten arg ob- leidigt. Die beiden unbelehrbaren und unsozialen Frauen wurden «egen gemeinschaftlicher Mißhandlung, versuchter Nötigung und Be leidigung kostenpflichtig zu se sechs Monaten Gefängnis verurteilt. ger al» sonst dauer«, dl^ «nser Hetmachtrin» wieder am EarelKlatz ein- ziehen wird, so daß e» sich dovv«t lohnt, gerade diese» stohe «mpfpro. gramm deutscher Letstung»fähigkeit »ur Krieg»z«it tn Augenschein zu nehmen, mit dem Han» Stosch-Sarrasant in wenigen Tage» schon vo, neuem wieder ein« weite stets« ««treten wird, uw dem weltbekannt«, Namen Sarrasant auch diese» Neuland zu erobern. , Gt. Turnen, Spiel und Sport Dresdner SE. erhielt Ravld Vien zum (öeaner Für die Zusammenstellung der Gegner der Vorschlußrim^im Kampf um die Deutschs Fußballmeisterschaft hat der Reichssportführer den Los entscheid gewählt. E» «gaben sich dabei folgende Paarungen: VfL. Köln gegen Schalke 01 und Rapid Wien gegen Dresdner Sportklub. Der Dresdner Sportklub hat damit einen ausgesprochen schweren Gegner erhalten, wöhrend die Schalk» da» Glück Haven, in BfL. VS Köln den schwächsten Partner der Vorschlußrunde anzutreffen, vorerst müssen Schalke wie auch Dresdner SL. am kommenden Sonntag gegen ihre Gruppengegner antreten. Da sowohl der Sachsen- wie auch der Westfalen meister im letzten Spiel nicht straucheln bürsten, wtrd sich aber an den Endpaarungen für die Vorschlußrunde am 8. Juni nicht» mehr ändern. Die Spiele sollen auf noch zu bestimmende» neutralen Plätzen ausge- tragen werben. , ^Deutsi Deutschen MessterschastVbie inKarllrühe und habe» sich vt» zur Endrunde durchaekämpfi: Mazda Lindemann (sämtl: Dresden) und Dor die Einzelmeisterschaft l._ ", Helm Kaser (Karlsruhe), Han» Wagner (Erfurt) und Eugen Maier (Stuttgart). Obwohl der Karlsruher Meister den Vorteil der Heimatbahn hat, glauben wir, babble Entscheidung zwischen dem vorjährigen Deut schen Meister, Paul Muck (Dresden), Han» Wagner (Erfurt) und dem früheren Deutschen Meister Maier (Stuttgart) liege» wird. Deutsche Borer kämpfen um die Europameisterschaft Weiß, Remschew und Kreitz al» Henm»forberer. An diesem Monats ende hat der deutsche Boxsport einen Höhepunkt zu verzeichnen, werden doch innerhalb von zwei Tagen aus deutschem Boden drei Kämpfe um Europameisterschaften ««-getragen. Am 80. Mat kämpft Ernst'Weiß tn Wien.al» Herausforderer gegen den RumSnm Luctan Pope»e« um den Titelst» Federgewicht. Am S1. Mat wartet dann München mit zwei Europameisterschaf ten auf.' Hprl Blaho verteidigt die Meisterschaft im Leichtgewicht ge gen den «IS Herausforderer anerkannten italienischen Meister Bruno Btsterzo. — Im Bantamgewicht tritt der Deutsche Meister Hermann Remscheid (Solingen) gegen den italienischen Europameister Eat- taneo an. Der vierte deutsche Boxer, der um eine Europameisterschaft kämpfen wird, ist Jean Kreitz (Nachen), nachdem die JBU. ein Zusammentref fen von Kreid und dem Italiener Gtusto als Titelkampf um die frtte Europameisterschaft im Halbschwergewicht anerkannt hat. Die Begegnung wurde auf den S. Juli nach Berlin abgeschlossen. Das Spukhaus Von Heinrich Riedel Durch das malerische Altviertel von Amsterdam wandelte kurz vor Ausbruch des Krieges ein in mäßig eleganter Kleidung leckender junger Mann Ende der Zwanzig. Jan Kortrick, der eit Jahren schon in allen Zonen herumreiste, gezogen von der geheimnisvollen Magie der Städte, der großen Ströme und der chaukelnden, gaukelnden Schiffe an den Gestaden der Ozeane, kam von Brasilien, wo er den Wunderstrom Amazonas weit Hinausgefahren war. Nun aber rief ihn die Heimat, das große neue Deutschland, mit starker Macht, und insbesondere auch je nes kleine Städtchen bei Bremen, in dem er seine stille, ver träumte Kindheit verbracht hatte. Aber das nötige Reisegeld, das ihm bisher — auf ihm selbst nicht ganz erklärliche Weise — immer wieder im richten Augen blick zugeflossen war, wollte sich diesmal nicht einstellen. Jan war bereits entschlossen, den Weg zu Fuß nach Hause zu nehmen. Nur noch einen Tag wollte und konnte er sich in Amsterdam aufhalten. Entzückt betrachtete er die windschiefen Häuser mt den ro mantischen Erkern und Giebeln und den bunten Butzenscheiben. Das Lachen und das Weinen der Jahrhunderte schien noch an den Mauern und alten Hölzern zu hangen, das Flüstern der Lie benden, der Schrei der Gebärenden, Kinderlachen und die stille Majestät des Todes. Auf einmal stutzte Jan Kortrick. Mitten in der gewundenen Straßenschlucht stand ein hochgeschosstges Gebäude — verwittert nnd uralt wie die meisten übrigen — völlig leer. Die Fenster waren ohne Vorhänge und ganz blind von lang lagerndem Staub. Und an der Tür hing ein großes Schild, auf dem mit ungelenken Buchstaben gemalt war: Sofort zu vermieten! In der Gasse war stets, da die sich entgegenkommenden obe ren Stockwerke nur einen schmalen HimmelSstreif freiließen, eine Art Dämmerung, eine angenehme Verschleierung deS Lichts, in der die scharfen Kanten der Dinge verschwanden. Al» sei die Luft ein halbsichtbares, schwadenbildendes Gas. Und darinnen wirkte das tote Haus doppelt seltsam, ja fast unheimlich in seinem Gegensatz zu dem tausendfältigen Lunten Leben und Lärm, dem Äindergcschrci und Getratsch der Weiber ringS umher. „Willst du mieten, Mynheer?" fühlte sich Jan auf einmal un versehens auf Holländisch angeredet, eine Sprache, die er leidlich Küchenzettel Montt^A. Mai: Grießsuppe, gebackene Kartoffelklöße *) mit grünem Dienstag, 27. Mai: Kartoffelmus und Sauerkraut mft Speck. Mittwoch, 28. Mai: Gekocht« Kartofstlmehlklöße mit Mrerrettichsoßr, Rhabarbrrkonwoft Vonn«r»tag, 29. Mai: Spinat mit Spkegcheiern und Kartoffeln. Trettag, 30. Mai: Gräupchensuppi, Üuarkkäulchen. Sonnabend, 31. Mai: Kartoffelstückchen mit buntem Tr0ck»ng«nLs» oder mft Möhren, R Sonntag, 1. Juni (1. Pst r yadennudelsupp«, Kalbsbraten mit Brießklößen, Rh »rcreme. "*) Mont«, 2. Juni: Blumentohlsuppe, Reste vom Kalbsbraten mft Kar- toffelsalat, grüner Salat. *) Gebacken« KartsfseMößchen mit Fleischfüll» kann map vorteil haft zubereiten, wenn man ettvas Braten- oder Kochfleisch vom Sona? tag zurückbehalten kann. Zum Klößchenteig braucht man ungefähr 15 mittelgroße, am Tage .vor dem Gebrauche gekocht« Kartoffeln, ge schält und gerieben, oder frisch kn der Schale gekochte, gelchätt und durch die Press« gedrückt, 1 Ei, 2 Eßlöffel Kartofjelmchl, 2 Eßlöffel Weizenmehl und 1 Teelöffel Salz. Zur Fleischsüllung fiimmt man 125 Gramm Fleischreste oder frisches, gewiegte» Fleisch, »tn we nig geriebene Zwiebel, 2 Eßlöffel Bratensotze oder Milch «ch etwas von pikantem Geschmack, wie einen Etzlöffel getrocknete Pilz« —. über Nacht in kaltem Wasser «ingeweicht, ausgekocht Und fein gewiegt — oder einige Kapern oder etwa» Tomqtenmv«, und mischt all»» zu einem weichen Teig. Dann knetet man au« den genannten Zutaten einen lockeren Kartosfelteig, formt fische, runde Tei-plattrn daraus, legt darauf in die Mitte ein reichlich halbfingerlang geformte» Fleisch würstchen, drückt den Klotz mit den Fingern darüber zusämmm, formt ihn etwas breit, wendet ihn in geriebener Semmel oder Mehl um und bäckt die Klötzchen in vel oder Fett auf beiden Settey braun. — Für 4 Personen. **) Ryabarber-Lrewe. 8 Kilo schöne, rote Rhabarberstengel schneidet man, nachdem sie gründlich gewaschen find, UNgeschÜltin ungefähr S Zentimeter lange Stückchen. Line gehäuft« Obertasse Kicker läßt man mit einem Viertelliter Wasser und etwa« abarrirbener Zi tronenschale zum Kochen kommen, tut dann die Rhabarberstückchen hknein, lätzt sie nur einige Mal« aufkochen, damtt sie ganz bleiben, füllt sie abgekühtt in «in« Slasschüffel und stellt sie kau, »v besten über Nacht oder wenigsten» für mehrere Stunden. Dann stellt man au» einem Zitronen-, Mandel- oder Vanille-Pudding-Pulver mit Milch und Zucker nach aufgrdruckter Vorschrift eine Puddingmasse her und läßt sie ebenfalls erkalten. Kurz vor dem Anrichten sticht man mit einem Etzlöffel, den man vor jedem Abstech«« in kalt«» Wäs ser taucht, längliche Klötzchen davon ab und legt diese geordnet auf da» Rhabarberkompott. — Für 4 Personen. ten. Jan war nach einer Stunde so weit, daß er fich'S ana«ogen auf dem Bett bequem machen konnte. Er rauchte m Gemütsruhe eine Pfeife nach der andern und harrte der Dinge, die da kommen sollten. . Und die Dinge kamen. Um zwölf Uhr erschien der Geist und begann zu klopfen, zu poltern und zu stöhnen. Jan aber ließ sich weiter nicht durch ihn stören, verhielt sich ruhig und störte aftch den Geist nicht. Immerhin fühlte er sich, um eS offen zu sagen- nicht allzu behaglich und war froh, al- die Morgensonne Wer den Zinnen der Stadt erglühte. Dann allerdings durchsuchte er daS Haus von oben bis un ten, machte sich den ganzen Tag zu tun und stieg erst gegen Abend hinunter zu De Boer. „Komm heute nacht um halb zwölf herauf!" sagte er zu ihm. „Wenn es klappt, werde ich dir deinen Geist zeigen . .." „Wie hast du denn das gemacht, hu Teufelskerl?" „Er spukt hauptsächlich in einem engen Gang hinter einer bisher zugeklevten und dir vielleicht unbekannten-Tapetentür gegenüber meinem Zimmer. Ich habe eine Art Falltür an der Decke angebracht. Wenn er nach vorn kommt, tritt er auf eine Auslösevorrichtung, die Tür Wagt zu und wir haben ihn wie eine Ratte in der Falle." De Boer machte ein etwa» zweifelnde» Gesicht. Vielleicht er wog er tn dem abergläubischen Bezirk seiner Seele, k tiger Gtist ja durch Türen und Wände hindurchgehe, auf diese arovmaterielle Weise nicht zu fassen sei. Au aber erschien er kurz vor Mitternacht oben bei Jan, u mit dem Glockenschlaa nahte auch der Geist. Man hi seine schlürfenden Schritte. Aber bevor er noch ans, te, richtig zu spuken, gab es plötzlich einen scharfen ein metallische» Klingen. „GS hat geklappt", sagte Jan. . Und al» sie sie Falle aufmachten, 7ahen sie, daß sie den Bäcker von nebenan gefangen hatten, der daS Hau» billig kaufen und e» vorher al» Gespensterhaus wertlos hatte machen wollen. Er war über den Boden seine» eigenen Hause» durch eine gutverstellte Maueröffnung jedeSmal herüvergekommen. Der „Geist" erhielt von den Gerichten einen empfindlichen Denkzettel und mußte unter, anderem die sämtlichen ausgefalle nen Mieten ersetzen. Uftd Jan bekam viel Geld und nahm den nächsten Zug nach Hause, wo er gerade zur rechten Zeit ankam. Dresdner Theateripielpla« lw» W. Awi bi» N Stzmt Opernhaus. Montag, außer Anrecht: „Martha" '19 bi» 21,45). Diens. tag, Anrecht L: „Figaro» Hochzeit" (18,SO). MltNo An abend (ISA Li» tt^ö). DwuwWtH «nncht »: 21,15). Sonnabend, außer Anrecht: „Die Bohsme S bi» 21,1^. Sonn- taa, außer Anrecht: „Mtwbömweruna" M bi» 21,1»). Montag, außer Anrecht: »Boccaccio" (18 bi» 21). «chanfpielhmw. Montag, Anrecht S: ^«Snia Ottokar» Glück und Ende" (IS bi» 21,15). Dien»tag, Anrecht L: „Der Lugner und die Nonne" OSM. Freitag, Anrecht L: ,/KpgA und sein Rwg" (1SZ0 bi» A.tti). Sonnabend, außer Anrecht: „Die Nacht tn Siebenbürgen" (1SL0 bis 21,45). Sonntag, außer Anrecht: „Faust", l. Test (17 bi» 2lZi>). Montag, Anrecht „Frühling»wtnb" (1V). Theater be« «Äe». Monwg, Ring 20: „Die lustige Wtttve". Lien», tag, Ning »:,Land dw Lächelwi". M in alten Schläuchen". Donnerstag, Ni Ähläuchen". Freitag, Ring 24: „Land l 25: .Land de» Lächeln»". Sonntag: „Land de» Lächeln»^. Beginn allabrndl Komödie»»««». Allabendlich, 19^0 , 1« Lhr: Jungfrauen vo« Orleans". Eeutral-Theater. Allabendlich 1»H) wr, Mittwoch», freitags, somftag» und montag» auch 1b Vhr: „Der Zarewitsch".
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