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stabt ist bereits hell entfacht. Nach Ueberfliegen der eng lischen Südküste heißt es gut auf Nachtjäger auspassen, denn ihr Vorhaben wird durch die Helle Nacht erleichtert. Dazwi schen funkt die schwere Mak aus allen Rohren. MS wir uns London nähern, ist an allen Ecken der Teufel los. Die Nacht wird an Helligkeit noch übertroffen durch das Blitz licht explodierender Granaten und die Feuer straßen der City.,Das Auge schließt sich, geblendet vor der Feuerglut, die da unten wütet. Nördlich der Themse im weiten Raum vom Tower bis zur Kings-Croß-Station haben dir Flammen ganze Stadt viertel erfaßt, und immer neue Fontänen aufschlagender Bombe« jagen choch, Minute um Minute verstärkt durch un- unttrbrochene Angriffe unserer Verbände. Kilometerweit zün- aM «NS -em biaen nach Güdwesten abziehenden Qualm die WtMmen. La erkennt man deutlich einen Riesenspeicher, dort eine« großen Häuserblock, die auSglühen wie ein Haufen Schlacken. Wir haben die Bomben geworfen und sind bereits über das Stadtgebiet zurückgeflogen, aber die Brandnacht hält uns in ihren Bann, es ist. als ob der Himmel selbst in Feuer auf ginge, so rot erfüllt die gleißende Glut den Horizont. Im Hellen Himmelsraum zucken von Zeit zu Zeit Leucht striche auf: Kameraden schlagen sich mit englischen Nachtjägern herum, die unseren Angriff zu hemmen versuchen. Als wir zu Hause gelandet sind, und immer noch neue Maschinen auf dasselbe Ziel starten, wissen wir, daß London bis zum Morgengrauen unter dem deutschen Bombenhagel'er beben wird. Der feige Angriff auf deutsche Wohnviertel hat seine Sühne gefunden, und jede Bombe wurde tausendfach ver golten. *So wird es auch in Zukunft bleiben. „Gebäude wie Streichholzschachteln zertrümmert" Das Parlamentsgcbäude nicht mehr zu benutzen Berlin, 12. Mai. Die englischen Berichte über den deutschen Bergeltungsschlag gegen London in der Nacht zum Sonntag lassen jedes Eingehen auf Einzelheiten vermisse«. Im Lon doner Rundfunk hieß es nur, „überall hätten sehr heftige Brände gewütet und „in verschiedenen Stadtteilen seien schwere Schäden und Verluste entstanden". Es ist „eine der ar beitsreichsten Nächte für die Feuerwehr gewesen! Unter den „verschiedenen wichtigen Gebäuden", die als getroffen erwähnt werden, wird auch das Parlamentsgebäube aufgezählt. Reuter sagt dazu, „es ist zu befürchten, baß das UnterhauS vor sei- nem Wiederaufbau (!!) nicht mehr zu benutzen fei". Etwas farbiger find die Meldungen der Neuhorker Sonn- tagSpreffe, wen» auch hier die Weisungen des englischen Zen sors überall durchklingen. Der Angriff komme den schlimmsten gleich, die London je erlebt habe. Man rechne mit riesigen Schäden und einer großen Zahl Opfer. Nach „New Korker Time-" wurden alle Stadtteile wiederholt mit Lausenden von Spreng- und Brandbombe« belegt. In zahlreichen Wellen hätten die deutschen Flugzeuge angegriffen, wobai sie teilweise schx niedrig flogen. „Ganze Stadtteile erbebten un ter dem Einschlag schwerster Bomben". „New Kork Herald Tribüne" beschreibt den Angriff als durch den Vollmond begünstigt. Der Mond sei später jedoch durch den Rauch zahl- reicher Großbränbe verdunkelt worben. „Der brande rhell- te, blutrote Himmel bot einen schauerlichen An blick«. Der Berichterstatter von „Associated Preß" wertet «IS Symptom für die Schwere der Angriffe, daß die Straßen wäh rend der ganzen Dauer nicht zu betrete« gewesen seien, da Split- ter und brennende Trümmerstücke dicht umherflogen. Die Wucht des Angriffes habe immer -«genommen. In dem Bericht von „United Preß" wird davon gesprochen, baß zahlreiche Gebäude „wie Streichholzschachteln" zertrümmert worden seien. Des Führers Kampf gegen Versailles Vortrag des bulgarischen Völkerrechtlers Genoff Sofia, 11. Mai. Ueber den Zusammenbruch deS letzten Ge bäudes des Versailler Systems hielt der bekannte bulgarische Völkerrechtler, Professor Genoff, auf Einladung des hiesigen bulgarisch-deutschen akademischen Klubs einen Vortrag. Er legte u. a. den Kampf gegen die Ungerechtigkeiten des Versailler Sy stems und dir Folgen seines Zusammenbruches dar. Der deutsche Nationalsozialismus unter Führung des großen Führers Adolf Hitler sei es vor allem gewesen, der den Entscheidungskamvs gegen das Versailler System begonnen habe. DieS erfülle auch die kleinen Staaten mit Glaube und Hoffnung auf eine bessereZukunst und auf den Sieg der Gerechtigkeit. , Mit deutscher Hilfe und Dank der deutschen Siege seien au« die unterjochten bulgarischen Gebiete befreit und das bulgarische Der SSchlWe LrzMr Tageöldü fiirIWoßwerda Einzige Tageszeitung im Amtsgertchtsbeztrk Nr. 109 Furchtbarer Vergeltungsschlag aus London Mehr als MM örandbomben und Hunderte von Tonne« Sprengbomben ans ble britische HanpflM Nammenmeer ans M Kilometer Entfernung sichtbar - ll-öoole versenkten ZV M VM. Vertin. 11. Mai. Vas Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die britische Luftwaffe hat in den letzten Nächten erneut und planmäßig Wohnviertel deutscher Städte, darunter auch der Reichshauptfiadt. bombardiert. Al» Vergeltung führten in der letzten Nacht starke Kräfte der deutschen Luftwaffe einen Großangriff gegen L o n d o n durch. In rollenden Einsätzen wurde die britische Hauptstadt die ganze Nacht hindurch bei guter Erdsicht mit Sprengbomben aller Kaliber und Aehnkausenden von Vrandbomben belegt. Großfeuer im Thänsebogen, besonders in den Lommerclal- und Millwall Docks, sowie zwischen Waterloo- Bridge und -en Vicloria-Döck- ließen die durchschlagende Wirkung erkennen. Ein Flammenmeer nordwestlich des Themsebogeus war noch aus einer Entfernung von 100 Kilometer sichtbar. Andere Kamvffliegerverbänbe zerstörten durch Bombenvoll. " * treffe- große Telle eines Leichtmetall, und Motorenwerkes, so- wie eines weiteren Rüstungswerkes im Süd en de- Insel und bekämpften erfolgreich HafeaNnlaaen au der ThrmfemüadMtg, in vlvulouth und an -er Süoostküste. Ueber englischem LZet tmwde« zwei feindliche Flugzeuge abgeschoffen. ö-Boote versenkte« bei Operationen im Nordatlantik M80« BRT. feindliche« HanbelSschiffSraumeS. Außerdem wurde eiae driti- M^UntLfmbootfall" durch Torpedotreffer schwer, beschädigt. Im Geegebiet um England versenkten Kampfflugzeuge au» einem Geleitzug ei« Handelsschiff von Svoo BRT. und beschä- bigten 7 Weibwe große Schiffe schwer. I« Nordafrika erbeuteten Truppen des deutschen Afrikkortzs vor Tobruk « schwere Flakgeschütze und weiteres Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten OK,NH" N k» dnls»ftatt««a Tq«»a Miiiimeltvil» r, p,. Un,« ?»s<däst«.dingun-«, du ch»rMst«n de« W«kn»u der »euifchm LlNschaft «Mnchnu flo» . . S<adt«tr»k«il, SIsch,f<w«d« Ur. »1. — Druck und Drrlu« «, Arlddrlch R«, N Ml-^dwerda. Der Sächsische Erzähler ist da- zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Bautzen und der Bürgermeister zu Bischofswerda und Neukirch (Lausitz) behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält ferner die Bekanntmachungen des Finanzamts zu Bischofswerda und anderer Behörden. Montag,-en 12. Mai 1941 96. Jahrgang Ae britische Palüstina-Volitik Der Aufruf des im Exil in Bagdad lebenden Großmufti von Jerusalem, Haj Emin el Husseini, an die palästinensischen Ara ber, sich gegen die Engländer zu erheben, lenkt die Aufmerksam keit auf das Chaos, das die Briten in Palästina geschaffen haben; auf der Landbrücke zwischen Westen und Osten, auf der nörd lichen Flanke des Suezkanals. Dieses Chaos an einem der für das Empire wichtigsten Teile der Welt wurde in London geför- dert, weil man dort die politische Bedeutung und die Politischen Möglichkeiten des Orients zu niedrig eingeschätzt und nicht an die Entstehung eines machtvollen Panarabiens geglaubt hat. Der Aufruf des Großmufti und die Botschaft der irakischen Ulemas, der muselmanischen Geistlichen, an die indischen Mo hammedaner werden den Briten die Äugen geöffnet haben. England fühlte sich in Palästina zu sicher, eine britische Politik, die sich in den letzten Jahren nur zu oft geirrt hat. Es hat um der Juden willen riskiert, in einen blutigen Gegensatz zu den Arabern zu kommen. In dem britischen Weißbuch vom 20. Oktober 1930 erklärte der Kolonialminister Lord Paßfield, daß die arabische Bevölke rung in Palästina sich nach dem Weltkriege um 80 000 Menschen vermehrt, das für die Araber zur Verfügung stehende Land sich jedoch nm 280 000 Uecker verkleinert habe, die in jüdischen Besitz übergegangen seien; daß für eine neue Einwanderung! kein Land mehr für Ackerbau vorhanden sei. Er halte es füy eine Pflicht Englands als Mandanten Palästinas, die Einwan derung zu reduzieren oder ganz zu verbieten. Trotzdem fand der jüdische Zufluß eine offene Tür, was dis Erbitterung der Araber steigerte. Balfour hatte in seinen Reden über Palästina den Arabern allerlei Zusicherungen in Aussicht gestellt und von einem „national Home" für die Juden gespro chen. Als Winston Churchill Anfang des Jahres 1922 in Jeru salem weilte, nahm er auf Balfours Ausspruch Bezug und er klärte anscheinend auf dessen Anregung: „Balfour hat Von einem „national Home" gesprochen aber nicht gesagt „t h e national Home", was einen großen Unterschied bedeutet. Die Errichtung ' einer nationalen Heimat für die Juden bezweckt aber nicht, eine jüdische Regierung zu schaffen, die die Araber beherrschen soll. Großbritannien ist der größte Muselmann-Staat der Welt und ist den Arabern wohlgesinnt/deren Freundschaft sie hochschätzl und in Ehren hält. Ich habe gefunden, daß tue offiziellen briti schen Stellen hier keinen Unterschied zwischen Arabern und Juden machen. Obwohl der Araber in einer Majorität in Pa lästina vorhanden ist, hat das Empire das Mandat in Palästina in dem Sinne übernommen, daß das Land der ganzen Welt ge hört." Winston Churchill ist um gleißnerische Worte nie verlegen gewesen, und was die Liebe zu den Arabern bedeutet, hat die Pro jüdische Politik der Engländer in Palästina offenbart, worauf der Haß und die Feindschaft der Araber zurückzuführen sind. Insbesondere hat England sich auch bemüht, eine Spaltung der arabischen Führerschaft anzuzetteln und die einflußreichen Fami lien der Husseinis, denen der Großmufti Haj Emin et Husseini entstammt, und der Naschaahibis gegeneinander aufzuhetzen. Die projüdische Politik Englands führte zu den opferreichen Unruhen der arabischen Bevölkerung im August 1929, als die Araber ihr Anrecht auf die Klagemauer in Jerusalem geltend machen wollten. Die Mandat-Regierung sprach Wohl den Ara bern das alleinige Besitzrecht auf die Klagemauer und den an grenzenden Straßenzug zu, gestattete jedoch den Juden freien Zutritt zur Mauer für ihre religiösen Handlungen. Statt der den Arabern versprochenen Freiheit dominieren heute Verfolgung durch jüdische Polizisten, Verhaftungen, Hin richtungen, Verwüstungen von arabischen Siedlungen, britische Betonunterstände, Stacheldraht, Sandsäcke, Maschinengewehr posten und Militär in großer Anzahl in Palästina. Aber der Großmufti hat schon einmal Erfolg gehabt mit seinem Appell an den Nationalismus und an das Zusammengehörigkeitsgefühl der Araber; ein Gefühl, das völkische, religiöse und wirtschaft liche Wurzeln in sich birgt, die untrennbar miteinander verwo- ben sind. , Volk national geeint worden. Die größten bulgarischen natio nalen Ideale würden nunmehr verwirklicht werden. Dies lege den kommenden Generationen Verpflichtungen auf. Der Redner forderte zum Schluß das bulgarische Volk auf, allen Kämpfern um die bulgarische Freiheit und Einigkeit in Vergangenheit und Gegenwart und besonders auch den tapferen Söhnen des großen, edelmütigen deutschen Volkes Ehre und Dankbarkeit zu erweisen. Hurrieane-Jäger beschießt Luftwaffen- Verbandsplatz Berlin, 12. Mai. In den frühen Morgenstunden deS 10. Mai unternahm ein britisches Hurricane-Flugzeug einen Angriff auf den Luftwaffen-Verbandsplatz Nein el Gazala in Nordafrika. Obwohl der Verbandsplatz und die einzelnen Zelte durch große weithin sichtbare rote Kreuze gekennzeichnet waren, wur den seine Anlagen von dem feindlichen Jäger beschossen. ES gab einige Verletzte. DieS ist wieder ein Beispiel dafür, daß die Engländer sich über alle internationalen Vereinbarungen hin wegsetzen und rücksichtslos gegen jedes Gefühl der Kxmgnitat ihxe Kriegshandlungen unternehmen, reiche« Kämpf»« del Gollnm würbe« «britische Panzerwagen zerstört, mehrere Geschütze und Kraftfahrzeuge erbeut«, sowie eine Anzahl Geftzngene ««gebracht. Bei eine«- Vorstoß gegen die Insel Malta schaffen deutsche JSger am gestrigen Tage em viermotoriges britisches Flugboot vom Muster Sunderland in Brand. Der Feind griff 1« der letzten Nacht mit stärkeren Kräften vorwiegend die Stadt Hamburg an. Durch Abwurf von Spreng- und Brandbomben entstanden zahlreiche Brände und Zerstörungen, fast nur in Wohnviertel«. Die Wehrwirtschaft- licke« Schäden sind nicht bedeutend. Die Zivilbevölkerung hatte Verluste an Toten und Verletzten. Einzelne Flugzeuge drangen bi» in die Umgebung der RelchShauptstadt vor. Nachtjäger schos sen acht der »«greifende« britischen Flugzeuge ab. Einer -er härtesten Schläge Berlin, 11. Mai. Der Bergeltungsaugriff, -en die deutsche Luftwaffe i« der Nacht zum Gonutag auf London burchführte, ist «ach ergänzenden Meldungen ter eingesetzten Verbände einer der härteste« Schläge gewesen, den die britische Haupt- stadt seit Begin« des Krieges erhalten hat. Von Beginn der Dunkelheit an bis zur Morgendämmerung wareil die deutschen Geschwader ununterbrochen über den kriegs wichtigen Betrieben und Versorgungseinrichtungen Londons, auf die Hunderte von Tonnen Sprengbomben und mehr als 100 000 Brandbomben abgeworfen wurden. Die Feuersbrünste, die im Zentrum von London, vor allem längs beider Themseufer entstanden, nahmen bereits in den ersten Stunden deS Angriffs einen derartigen Umfang an, daß die gewaltigen Rauchwolken, die über den Zielen lagen, verschie dentlich die Sicht erschwerten. Die Wucht der Vernichtung Wird durch das Erlebnis einer Besatzung am besten gekennzeichnet: Eines der deutschen Flug zeuge, daS mit den letzten Wellen anflog, wurde nach Abwurf seiner Bomben plötzlich von einem britischen Jäger angegriffen. Der deutsche Flugzeugführer stieß daraufhin mit seinem Flug zeug in eine dicke Brandwolke und entzoa sich so der.Verfolgung. Der Angriff der letzten Nacht hat ohne Frage die behelfs mäßigen Ausbesserungsarbeiten an den Londoner Dock- und Speicheranlagen, Verlade- und Transporteinrichtungen, die in den vergangenen Monaten ausgeführt wurden, größtenteils zu nichte gemacht. Die Brandfackel in Englands Hauptstadt Von Kriegsberichter Hermann Hause r, . . . ., 11. Mai. (P.K.) Als wir vor zwei Tagen im Rund- ,unk hörten, daß in norddeutschen Städten eine größere An zahl von Zivilpersonen durch unsinnige Angriffe der RAF. ge rötet worden, sei, packte uns die blanke Wut. „Wir werden es den Burschen heimzahlen", sagte rin Staffelkamerab. Eher als wir dachten, bekamen wir Gelegenheit dazu. Kaum legen die Schatten der Nacht ihre ersten Schleier über den weiten Einsatzhafen, da gehen die ersten Maschinen hoch. Wir sehen ihnen nach, wie sie, schwer brladen mit ver derbenbringender Last, im fahlen Zwielicht entschwinden. Mit ternacht ist schon vorbei, als wir, fast geblendet vom vollen Mondlicht,-um Start rollen und gleich den Kameraden vor unS auf Strecke gehrn. Ich bin gespannt, wie eS heute in London aussehen wird. Noch sind mir die zwei großen Ärandnächte im März und April in Erinnerung, als sich längs der Themse Riesenfeuer vorwärts fraßen. Wieder sind nun viele Hunderte deut scher Kampfflugzeuge unterwegs, um mit Feuer und Stahl ein Ungewitter zu entfachen, wie es selbst London noch nicht erlebt hat. Wir wollen Winston Churchill eine „Erfri schung" bieten, an die er noch lange denken soll. Noch haben wir den Kanal nicht überquert,, als es aus dem Dunst vor UNS, an dem sich das harte Mondlicht bricht, rot aufqmllt. Die Brandfackel in Englands Haupt-