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Sonnabend, -en 18. Mai 1V40 Nr. 114 95. Jahrgang Ileukirch und Umgegend Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten «Nw^qeNi » ps, d> »ri«a«s^,tm« UM« MIMmÄevII« r» Pf. wfm d«5 D«r»«ral< d« d»«sch«n Mlvs-Xift mffpm-m. -nd T <- m» 4« - pM«En«, Sn«»«' «. »n. Mschekas«»« »r. »4. - vn»ck m» Uri,, ^0 ,rl«»rl» A„ d> 2lsch«,«we-d» Aer SSchWe LrzWl'er Tageökck firZMoßwerda Einzige Tageszeitung im Amtsgertchtsbeztrk LWSTLi^'AL Utz,,W «, », «chWzgM, »scheuMch « Pt. EdqUm>»>« « Pf. t»«ma»«a»i»imnM 15 pf^ »7 »7rA7^ LiLnm^s^ -- »uy-r-«e Der SSchfische EyShler Ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Bautzen und der Bürgermeister zu Bischofswerda und Neukirch iLaükiik) behördlicherseit» bestimmte Blatt und enthüll semer die Bekanntmachungen de« Finanzamts zu Bischofswerda und anderer Behörden. ° Unsere Truppen in Brüssel einmarschierl MWMIe III Mllkler M WIlM ührerhauptquartier, 1-. Mai. Da- Oberkom- Jäger wurde dort im Luftkampf abgeschoffen. Unsere Gel bekannt: Die bentsche Lnftwnffe erzielt, bereit» in ben Morgen« ben des 17. K. eine Reihe von demrrkenSwerten «ngriff-erfol, An »er belgisch be ei« deutsche Gti WsM« Ae We-Slellmg durchstoßen - Löwe« und Mecheln genommen VerNu, 17. Mai. Da» Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Nach dem Zusammenbruch der südlich Ldmeu gelegenen britisch-französischen Stellung sind heute gegen Abend die deutschen Truppen ln Brüssel ein- marschiert. Wettere Meldungen berichten: Deutsche Truppen find nach schweren Sümpfen durch die Dyle-Stellung nörd- »ich Löwen gebrochen und haben Mecheln genommen. In umfassenden Angriff istLöwen heute gefallen. Im Norden von Antwerpen haben sich die deutschen Truppen im weiteren Vordringen an die Nordfroni- besestigung herangeschoben. Führe »Hauptquartier. maubo »er Wehrmacht gibt betauut: Ja »er Schlacht zwischen Antwerpen und Namur würbe die Lple.Stellung südlich Wahre durchstoße» «ad die Nordostsront der Festung Namur genommen. Südlich Maubeuge vis «ach Earignan südöstlich hon Sedan ist die Maginotlinie aus einer Breite hon 100 Kilometer durchbrochen. Französische Panzerkräfte, die sich westlich Dtnant unseren Panzern entgegrnwarse«. find ge» schlage«, verbände be» Heere» vnd der Luftwaffe herfolgen überall den nach Wrstrn zurückgrhenben Fetnb. I« den Kämpfen füdostwärt» Seb a n errang derKom- mAnbeur eine» motoristerten Schützenregiments, Oberstleutnant Batck, durch rücksichtslosen persönlichen Einsatz besondere Erfolge mit seiner Truppe. Bisher wurden an diese« Teil der Front 1L ooo Gefangene gemacht, darunter zwei Generale, und zahlreiche Geschütze erveutet. Auf dem Sübflügel wehrten eigene starke Kräfte feindliche Entlastungsangriffe ab und konnten im Nachstoß auch hier Boden gewinne». AnderSaarfront wurde die Erkuudung-tätigkrit gegen die Maginotlinie fortgesetzt. Wie bereit» durch Gondermeldung bekanntgrgrben, wurde gestern durch französische Fernkampf, artillert« osme militärische Gründe die «nhrrteidigte Stadt Ra statt beschaffen. Deutsche schwerste Batterien haben daraufhin al» Vergeltung da» Feuer auf Hagenau eröffnet. In Holland ist die Eroberung der Inseln in der Prohinz Zeelan» im Gange. Die Insel Tholen hat gestern kapituliert. Hauptangrtffrziele der Luftwaffe bildeten am 10. S. die rückwärtige« Verbindungen be» Feinde» in Frankreich und »el. girn. Zahlreiche Eisenbahnstrecken und Straße« find «ach. haltig zerstört, Truppentransportzüge hernichtet, Trnppenan- sammlungen und Marschkolonnen hershrengt worden. Durch Angriffe gegen feindliche Seestreitkräfte und Tran», portschtffe find hör der niederländisch-belgischen Küste einfeind. licher Kreuzer und ein Kanonenboot hersenkt, ein Transportschiff so schwer getroffen, daß e» auf Strand gesetzt werde» mutzte, und zwei französische Zerstörer beschädigt worden. In der mittleren Nordsee erhielt ein ge. tauchteS U-Boot einen Bombentreffer, seine Vernichtung ist wahrscheinlich. vor Narvik gelang e» auf einem Schlachtschiff und einem Leichte« Kreuzer vombentreffer zu erzielen und «inen Tan- »er von 15«w Tonnen in Brand zu werfen. Sin feindlicher brach sei bedeutend. Auf die Frage, wa» nun z» tun sei, antwortete der Lo r- Koner Rundfunk: Da» beste wäre Wohl, wenn eS gelänge, die Deutschen an der DurchVruchSstelle „einzukreisen". Aber die nächste Frage sei, wo ein Gegenangriff am zweckmäßigsten wäre. Aeberall gingen die Deutsche» mit zusammengebrllten Massen von Tank» und unterstützt von der Luftwaffe vor. Englands Südostküste gilt als nicht mehr sicher 17. Mai. Wie Hava» meldet, werde» die au» London N der ldostküste England» evakuierten Kinder in stcherere Sebkte werde«. . .Die Leitartikel der enaliscben Zeitungen äußern sich wenig hoffnungsvoll über den Stand der Schlachten in Belgien UI« Durchbruch . Am siebenten Tage nach Beginn der Westoffensive hat di deutsche Armee den Durchbruch durch die Maginotlinie auf einer Breite von 100 Kilometer »wischen Maubeuge und Sedan erzwunaen-De Bedeutung dieses großartigen Erfolges kann kaum überschätzt werden, weder was die sich darin offenbarend- militärische Leistungskraft der deutschen Angriffstruppen noch was die sich daraus ergebenden Folgen für den weiteren Kriegsverlauf betrifft. Es hat Wohl niemand in der ganzen Welt erwartet, baß die von dem berühmtesten französischen Festungsbauer der Gegenwart errichtete und allgemein f ü r ".""Z?rwindlich gehaltene Festungslinie bereits e»ne Woche nach Beginn des deutschen Vormarsches von unse ren Truppen nicht nur erreicht oder eingedrückt, sondern auf - gebrochen und zu einer klaffenden Lücke im französi schen Verteidigungsshstem erweitert werden würde. Diese fast übermenschlich anmutende und mit den überkommenen Be griffen nicht mehr zu messende Leistung konnte allerdings auch nur von Soldaten vollbracht werden, die, mit den besten Waf fen ausgerüstet, zugleich ben kämpferischen und tod- verachr enden Mut besitzen, den nur das Bewußtsein einer revolutionären Sendung verleiht. Es ist der Geist des Nationalsozialismus, der letzten Endes auch diesen Sieg geboren hat und der immer wieder von der Persönlichkeit des Obersten Befehlshabers, vom Führer selbst, auf die Mil lionen Männer der Front ausströmt. ES heißt in dem Wehrmachtbericht, daß die in diesem Ab schnitt zum Gegengngrifs vorgehenden französischen Panzer- krafte zurückgeschlaa«n wurden und daß die deutschen Heeres- uno Luftwaffenverbände überall in scharfer Verfolgung des nach Westen zurückaehenden Feindes begriffen seien. Es heißt dann weiter, baß die Hauptangriffsziele der deutschen Luft waffe in diesen ersten Schlachttagen die rückwärtigen Verbin dungen des Feindes waren, als da sind Eisenbahnstrecken. Straßen, Truppentransportzüge und Marschkolonnen. Man kann sich aus diesen nüchternen Worten ein ungefähres Bild der Verwirrung und Erschütterung machen, die bei dem Gegner herrschen muß. Der Bewegungskrieg im freien Gelände, den die Franzosen wie die Pest ge fürchtet haben und den sie mit allen Mitteln zu verhindern trachteten, ist nun Tatsache geworden. Nimmt man hinzu, daß auch an anderen Stellen der weitgestreckten Front nachhaltige Erfolge errungen wurden, daß feindliche Entlastungsangriff? am Südflügel vollkommen scheiterten, baß es bei Sedan dem beispielhaften Einsatz des Oberstleutnants Balck gelang, mit einem einzigen Schützenregiment 12 060 Gefangene zu machen, baß aber gleichzeitig auch an der Nordfront die schwerbefestigte Dyle-Stellung durchstoßen und damit der Weg zur flandrischen Ebene geöffnet wurde, so ergibt sich eine Gesamt situation, die unseren eigenen Truppen alle Chancen bietet, während sie dem Feinde die ernstesten Sorgen um die Fort führung des Kampfes bereiten muß. Noch ist unsere militärische Kraftanstrengung in dieser Schlacht vielleicht nicht auf ihrem Höhepunkt angelangt, nock stehen unseren Truppen beträchtliche Feindmassen in wohlaus- gebauten Stellungen und Festungswerken gegenüber, aber der Anfangserfolg ist doch schon so groß, daß an dem Endresultat kaum noch zu zweifeln ist. Damit durften sich auch für die Be trachtung Ker Lage durch unsere verschiedenen Gegner ganz neue Momente ergeben. Die Belgier beispielsweise müssen, sich fragen, waS eS für sie nach dem Durchbruch der Dhle-Lmie und dem Einmarsch der deutschen Truppen in Brüssel eigent lich noch zu verteidigen gibt. Anders die Engländer. Ihnea wird, wenn die Front in Mittel-Belgien auseinanderbricht, daS Schicksal deS in den Krieg gehetzten belgischen Landes und Volkes vollkommen gleichgültig sein, ihnen kommt es nur dar auf an, daS Vorfeld an der belgisch-französischen Kanalküste so lange zu behaupten wie nur irgend möglich. Dies kann dagegen wiederum nicht daS Aauptznl der Franzosen sein, deren düstere Gedanken sich mehr mit der Deckung ihrer bedrohten Haupt stadt beschäftigen müssen. So zeichnen sich unter dem Zwang der deutschen Waffen^ erfolge beim Gegner bereits natu «bedingte Inter essengegensätze ab, die möglicherweise die einheitliche Führung der gegnerischen Operationen einmal schwer belasten können und die auch nicht dadurch gemildert werden, daß Frankreich ebenso wie Belgien und Holland al» Opfer der eng lischen Kriegsbrandstifter »u betrachten sind. So mag eines Tage» dem militärischen Durchbruch auch der Durchbruch unse rer besseren politischen Erkenntnis folgen. 13 kvalüilder von sechs Messerschmitt abgeschoffen Berlin, 17. Mai. Da» Oberkommando der Wehrmacht gibt " ------- stun- lgen. zischen Front schoß heute innerhalb einer Stzin- Inste zu habe«. von Dünkirchen würbe ei« Zerstörer, durch zwei Jäger wurde dort im Luftkampf abgeschossen. Unsere Gebirg». tiiger konnte« in ihrem Abwehrkampf durch Luftangriffe auf feindliche Ausladungen «nb Ansammlungen entlastet werden. Verstärkungen wurden ihnen -«geführt. Am gestrigen Tage hat der Feind im Weste« insgesamt 5» Flugzeug« verloren. Davon find so Flugzeuge im Lustkampf, acht durch Flakartillerie abgeschoffen, der Rest am Boden zer. stört. Fünfzehn eigene Flugzeuge werde« vermißt. Die Maas-Stellung Deutsche Truppen überrannten nach dem Wehrmachtsbericht die stark verteidigte Maas-Stellung. Auf die Stärke der Maas-Stellung hat der Fei'« besonders große Hoffnungen gesetzt 18 Kümneter ost- wärt« Sedan nähert sich die von Verdun in nördlicher Richtung stie bende Maa» der Maginotlinie: sie wendet sich dann nach Westen bis Charville imd verstärkt zwischen Sedon und Charleoille als natürliches Hindernis, bi» Maginotlinie. 11 Kilometer weiter nördlich verläßt der Fluß bei Mont Thenn die Magipot-Stellung und sein kurvenreicher Lauf führt in nördlicher Richtung über Givet und Linant nach Namur. Auf diesem nahezu 40 Kilometer langen Abschnitt ist da» Maas-Tal an vielen Stellen scharf eingeschnitten, das gebirgige und waldreiche Gelände erschwert die Uebersicht An vielen Stellen, so bei Fumay und Givet, sind die natürlichen Schwierigkeiten de» Geländes durch Befestigungswerke so verstärkt, daß die Hoffnung berechtigt erschien, hier dem deutschen Vormarsch zum mindesten einen längeren Aufent halt bereiten zu können. Diese Anlagen sind «in deutlicher Beweis für die planmäßige Zusammenarbeit des belgischen mit dem franzö sischen Seneralstab. In der Vorbereitung de» gegenwärtigen Kriege» hatten diese Anlagen die Aufgabe, die Verbindung der Maginotlinie mit der belgischen Festung Namur und der Seine-Stellung herzu stellen. Die Festung Namur Am rechten Flügel der Dyle-Stellung liegt am Zusammenfluß von Maa» und Sambre Namur, ebenso wie Lüttich mit allen Mit teln modernster Festungsrechnik ausgrbaut. Bet Namur treffen die Maaslinie und di« Dyle-Stellung zusammen. Die Festung verbindet die beiden Befestigungssysteme und hat die Aufgabe eine» Wellenbrechers pegen jeden Angriff von Osten. Neben Lüttich war diese Festung bei den Berechnungen des belgischen und französischen Generalstabes die zweite groß« Hoffnung für den Widerstand. Mit ihren Forts und weitverzweigten Anlagen stand sie uni so mehr al- schwerste» militärisches Hindernis für den Angreifer, als feit Kriegs beginn Unter Einsatz größter Mittel di« Vervollkommnung ihrer Be festigungsanlagen gefördert worden war. Im Weltkrieg ist Namur an» 22. und 28. August 1V14 genommen worden. Am 16. S. 1S40 brachen wiederum deutsche Truppen in die Nordostfront von Namvr ein. Die Stunde der großen Prüfung filr Frankreich gekommen" Frankreich. Im Leitartikel deS „Daily Erpreß and Morning- Post" wird zugegeben, daß die ersten Gewinne der Deutschen sehr wichtig waren. Ihre furchtbare Offensive der Maas ent lang habe einen Erfolg gehabt, welcher dem General Gamelin ernste Sorgen bereiten werde. ES werde an der Westfront schwere Verluste geben. Die Streitkräfte der Weltmächte hätten durch eine schreckliche Hölle zu gehen. Kriegszone Paris Stockholm, 17. Mai. Nach einer Meldung de» Londoner Nachrichtendienstes aus Pari» ist Pari» und da» Gebiet um die Hauptstadt zur KriegSzone erklärt worden. Die belgische Regierung nach Ostende geflohen Berlin, 17. Mai. Die belgische Regierung hat »rüffel flucht, nett» verlaffen «nb sich «och Ostende begehe«. Stockholm, 17. Mai. Wie HavaS meldet, befindet sich die bel gische Regierung seit Donnerstag in Ostende. Bon hier kann fie jederzeit nach Eiland weiterfahren. DaS gleiche He vaSbüro, daS heute die Ueberfiedlung der bel gischen Regierung nach dem Hafen Ostende mitteilen muß, wußte noch gestern stoh aus amtlichen Kreisen Brüssel» zu berichten: Die belgische Regierung wird auch weiterhin in ihrer Gesamtheit ihren Titz in oer Hauptstadt behalten! Gens, 18. Mai. Dee Pariser Korrespondent de» „Journal de Geneve" gibt ««umwunden zu, daß «die Stunde der große» Prüfung für Frankreich gekommen ist'. Um zu siegen, müsse tiefer Sttuntio« entgegengetreten werden, ohne in die gering- sie Nervosität zu verfallen. „Die Lage ist überaus ernst!" Kopenhagen, 17. Mai. In Dosen gibt Paris den Ernst der Lage an der belgisch-französischen Grenze zu, und zögernd mutz sich nun auch London dazu bequemen. Der Londoner Rundfunk vetonie am 17. S., die «Laae an der Front sei ernst". Der Einbruch der Deutschen in die Magi- notlmie sei in einer Breite von IS Meilen erfolgt und reiche bi» auf, 30 Meilen auf französische» Gebiet hinein. Der Ein- zu tun sei, antwortete der Lo i- wäre wohl, wenn eS gelänge, die e sei, wo ein Gegenangriff am zweckmäßigsten wäre, lgen die Deutschen mit zusannnengeballten Massen md unterstützt von der Luftwaffe vor.