Volltext Seite (XML)
rd« Nr«44 m»v 44L I oder ions ob« der s , Iengpr«ch« vqchotzEd« Nr. <« «d 4«. «nzeiaeupr^»! DI« 40 frS,«« 4« Salle «dererGewolt *rie» od« >°nstia«k -rg.ndwelchn Sm LxtteU dl. »0 w Mkft». StSrung d« Sestung l»« der VMdmlng^nrich. nach d«n ges.dlich ooi End- Umara - Hard« Bezieh« trtn.n Umuch au» Lteieruag oder ' , Nachti^enmg der Leitung ob« aufSUlch^chUmg v«, vezug.prei!«». Ileukinh und Almgegend Unabhängige Geltung für aüe Stände in Stadt uyd Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustrierte, Sonntagsblatt , Heimatkundliche Beilage Frau und Heim > Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Berlaa von Friedrich May, D. m. K.H. in Bischofswerda. — VostschecktoNto Amt Dresden Nr. 1521. Demeindeoerbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 tag«, oezugvert» sürdle Zttt «ine» halben M«mt»! -aus halbmoaatltch Mart 1.14 b.i« Lbholr» tu der füll« wöchrntllch es Vs» Linzrlnummrr 10 Vf» <6 nwmner IS Pf») MSSGscheLMler MZWeAoerdL Einzige Tageszeitung im Amhsgertchtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsisch« Erzähler ist do» zur BerSMÜtchung der anttlichenBebawt- machungen der Amtshauptmannschafh de» HauMzollamt» und des B«- > Mw br.it. mm breit« Mtllimeterzell» r» Npf Nachlatz , grsrtzlith vorgelchrteb«nen Lätzen. Für da» «rfcheine» von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten PLltzen kein, Gewähr, — ErMungeort Bischofswerda. Tagesschau. * Die französische vstpaNnoke wurde am Monkag de« polni schen Außenminister Leck durch den französischen Botschafter Laroche überreicht, , * Infolge «ine, ungarischen Einspruch» hat der tschechische Außenminister Benesch auf deu Präfideuleuflh bei der Vehaudluug der füdflawischen Note verzichtet. Da, britische »olbiurtl beschloß in einer Souderfihuug am Alon- tag «in Gesetz zugunsten der von der Krise besonder« schwer mitge- nommenen Zndustriebezirke. Ferner soll «ta Weißbuch verösfenk. licht werden, das eine« Plan zum Schuh der englischen Schiffahrt gegen den von fremden Staaten unterstützten Wettbewerb enthält. * Belm fowsetrusflschen reztvtrull in Sharkow , find riesige Schiebungen und Fälschungen aufgedellt worden. * Bei einer algerischen Grundstücks-Gesellschaft stad Millloneu- unlerschlaguugen aufgedellt worden. Infolge der Skrupellosigkeit der Gesellschaft haben viele kleine Sparer in Algerien ihr gesamtes Vermögen verloren. Der Vorsitzende der Gesellschaft wurde ver hafte«. * Auf den Kaiser von Mandschukuo, Püji, ist von S Chinesen ein Bombenanschlag versus worden, als dieser die Man» Mand- schugräber bei Mnkden besuchte. Der Saiser blieb unverletzt. Vie S Chinesen wurden verhaftet. Sie sollen gehängt werden. ') Ausführstches an anderer Stelle. Vmgkk-SheKM. In der Tschechoslowakei find die nationalen Gegensätze wieder einmal aufeinander geplatzt. Dieser Gemen gselstaat aus Tschechen, Deutschen, Slowaken und Ungarn, in dem die deutsche Bevölkerung über ein Viertel der Gefamibevölke- rung ausmacht, ist von Svannunge» erfüllt, denen die Rsgie- rungimmer wieder nachgtbt, ob^eich sie versichert, «inen Kurs der Versöhnung einzuscklagen. und obwohl sich ^wei Deutsche in der Regierung befinden. Die Tschechen haben neuerdings die Auslieferung der Prager Universitatsinsianien gefordert. Der tschechische Unterrichtsminister hat die über 600 Jahre alten Zeichen der deutschen Universität anaefordert, um da mit den Rektor der tschechoslowakischen Universität zu beklei den. Man hatte die Herausgabe der deutschen Würdezeichen zugesagt, aber gleichzeitig darauf hiygewiesen, daß es doch weder ein Versöhnungszeichen noch gerecht sei. von der deutschen Universität Amtszepter, Amtskette und Siegel zu verlangen, die ihr ein.deutscher Kaiser, Karl IV., der Luxem- burger, im Jahre 1348 verlieh, um jetzt damit die tschechisch« Universität zu versehen, die nur wenig über SO Jahre besteht. Trotzdom blieben die Tschechen bei ihrer Forderung, vor allem der Prorektor der tschechischen Universität, Domin, stellte sich an die Spitze eines Haufens, der den Deutschen mit Gewalt die Universitätsinstgnien entreißen wollte. Cs kam zu einem Kampf um di« deutsche Universität, bei der schließlich die Deutschen siegreich blieben. Der tschechische Pö- bei warf die Fensterscheiben ein, man stürmte das slawische Seminar der deutschen Universität, obgleich oder weil dessen Vorsteher, Professor Spina, in der tschechoslowakischen Regie rung sitzt. Der Prager Pöbel zeigte sich wieder einmal von seiner deutschfeindlichsten Seite. Alle diese Vorgänge sind nur ein Glied in der Kette deutschfeindlicher Handlungen, die seit Jahrhunderten von den Tschechen begangen wurden, und die auch während der Habsburger Zeit niemals recht geahndet worden sind, weil man in Wien unter den Habsburgern zielbewusst die Tsche chen förderte und die Sudetendeutschen benachteiligte, vor allem unter den liberalen Regierungen, die glaubten, durch solche unangebrachte Toleranz vi« Tschechen zu Staatsbürgern der k. u. k. Monarchie zu erziehen. Dabei haben die Tsche chen immer unverhohlener eine Propaganda getriehen, die schließlich im Weltkrieg geradezu zum Verrat wurde und de ren Hauptvertreter damals Karl Kramarsch war. Kramarsch ist zwar in der Versenkung verschwunden, aber der Staats präsident Masaryk und Dr. Benesch haben den sintergang des Nationalitätenstaates besiegelt und sind seitdem an der Macht. Das Volk, soweit es die tschechische Sprach« spricht, ist immer scharfer in «ine Kampfstellung gegen alle anderen Nationalitäten und besonders gegen di« deutsche und ungari sche Nation getreten, und bei der Empfindlichkeit der Slawen für ausgegebene Leitlinien vertraten die Tschechen «im Ge waltpolitik, für die Krawalle nur «in Suherrs Zeichen der Hasses sind. Der Gegensatz der Tschechen und der Deutschen ist uralt. Hus, der auf dem Konzil in Konstanz verbrannt wurde, war der erst« Crwecker des tschechischen Haßgefühls gegen alles Deutsche. Er war in erster Linie nicht Reforma tor, denn seine religiösen Grundsätze hatte er vom englischen Professor Melisse und er hat diese erhabenen Idee« von einer Reformation der Kirch« ins Tschechisch-Rationale umgebogen. Hus wurde nach damaligem Recht verbrannt, Nr. 27« Dienstag, den 27. November 1SS4 da Kaiser Sigismund ihm entgegen der tschechischen Ge- schtchtsfalschung wohl freies Geleit zugefaat Hütte, aber nicht seinen Schutz für den Fall, daß das Konzil — und nicht der Papstihn als Ketzer anfehen würde. Die national« Er regung nach dieser Verbrennung führte zu einem Sturm auf di« deutsche Universität. Infolgedessen zog ein Teil der Uni- versitätslehver und Studenten nach Leipzig. Aber am deut- schen Charakter der Universität änderte sich nichts. Die Hu- siten-Kriege, die 7ö Jahre lang Böhmen und Deutschland verheerten, dieser erst« Versuch einer nationalistisch-religiösen Umwälzung gröberen Maßstabes im ausgehenden Mittel- alter, verebbten m Streitigkeiten der Utraquisten und Tabo- riteN, wobei die schwärmerischen Taboriten schließlch entschei dend geschlagen wurden. Ms zum Dreißigjährigen Kriege vertrugen sich Tschechen und DeMsche «irriaermatzen. Erst als di« Habsburger den deutschen Wkntsrkönig Friedrich von der Pfatz erledigt hatten, kam die katholische Reaktion, der sich die Tschechen unterwarfen, und seitdem sind die Tsche chen, wie im 18. Jahrhundert, di« Prellböcke des Slawismus für alles Deutsche gewesen. Aber für den Staat der Tsche chen ist dieser Unfrieden «ine Gefahr. Er entbehrt der ein- heitlichen Schlagkraft, da die Tschechen nicht einmal die Hälfte der Bewohner des tschechoslowakischen Staates ausmachen und sdwohl die Deutschen wie die Ungarn und Slowaken mit Gewaltmitteln bekämpfen, die so kurzsichtig sind, daß der Staat Hes Herrn Dr. Benesch im Ernstfälle wohl kaum auf ein einheitliches Staatsvolk rechnen kann. Alle Versuche weniger, sehr Weniger weitbllckWder Tschechen, dem nativ- Seik i» Lyhren wird dl« Poumr rücksichtsloser unteroruckung der anderm Nationalitäten verfolgt, und wenn auch Mini sterpräsident Malypeter zugesagt HÄ, daß den Deutschen nach Ueberaabe der Universitätsmfignien nichts geschehen und vor allem me deutsche Universität unverändert beibehalten wer den soll, so ist es doch fraÄich, ob nach den Pöveltaten die zwei deutschen Minister im Kabinett bleiben. Der höchstgestei gerte NatioNalitätenkampf in der Tschechoslowakei hat eben durch di« Forderung des tschechischen Unterrichtsministers eine Wendung genommen, di« offiziell der Regierung wohl sehr Unangenehm ist, in Wirklichkeit aber den Unterdrük- kungstendenzttr dieser Regierung entspricht: Das muß für di« Deutschen entscheidend lein. Nachdem eine Mitarbeit in der Regierung solche Exzesse und die Forderung des tschechi schen Unterrichtsministers nicht verhinderte, ist der Versöh nungskurs enthüllt und es bleibt nur, daß sich alle nicht tschechischen Nationen kräftta ihrer Hüut uxhren. Daß da bei. der tschechoslowakische Staat als außenpolitischer Faktor jeden Wert verliert, ist eine Flüge der kurzsichtigen Politik vor allem des Dr. Benesch, die mit demokratischen Phrasen um sich wirft, aber «in« Unterdrückungspolitik schroffster Art erzielt. 8V. Jahrgang Sie Znslgnien übergeben. DNB. Prag, 26. November. Auf Grund der Montag früh «folgten Vereinbarung des Lektors der Prag« Deut schen Universität, Pros. Dr. Großer, mit de« Lnter- richtsmiutster «schien am 11 llhr «ine viergliedrige Abordnung des Unterrichtsministeriums, bestehend au» einem Präsidialchef, zwei Sektionschef, und einem Ministe rialrat. iw Rektorat der Prag« Deutschen Universität. Hier wurden ihnen vom deutschen Rektor die Insignien der alten LarlsunlverfitSt übergeben. Ls sind dies die 15 goldenen Setten der akademischen Würdenträger', da» alte goldene Zepter des Rektor», die vi« Zepter der eü^elnou Fakultäten und da» alte Siegel au» dem Jahre Fürdie Auffassung der tschechischen Stu dentenschaft erscheint bezeichnend, daß sie auf die Nach richt von der erfolgten Uebergabe der Insignien eine Art Siegesversammlung auf dem Wenzelsplatz abhielt. Neue Unruhen. Am Montag kam es erneut zu Unruhen. Der Polizei bericht meldet darüber: In den Abendstunden Les Montags kam es auf dem Wenzelsplatz neuerdings zu Zusammenrottungen von Stu denten, denen sich auch Nichtstudentische Elemente zugesellten. Da es nach mehrfachem Einschreiten der Wache nicht ge- lang, den Platz zu säubern, wurde durch Trompetensignal di« Anwendung der Gummiknüppel angekündigt. Daraufhin zerstreute sich ein Teil der Demonstranten. Der Rest wurde von der Polizeimannschaft unter Anwendung des Gummiknüppels zerstreut. Fünfzehn Personen wurden fostgenommen. Protestkundgebungen an der Wiener Universität aegen die Prager Aus schreitungen. DNB. Wien, 26. November. Im Zusammenhang mit den Ausschreitungen der tschechischen Studenten in Prag kam es heute mittag auch an der Wiener Universität zu Kund gebungen. Zahlreiche Studenten versammelten sich in der Universität und nahmen gegen die Tschechen Stellung. Rufe, wie „Nieder mit den Tschechen, nieder mit der tschechischen Presse", wurden laut. Die Polizei schritt ein und zerstreute die Ansammlungen. Größere Gruppen von Studenten zo gen dann vor die Derlagsgebäude der im tschechischen Besitz befindlichen Zeitungen „Die Stunde" und „Der Tag"; an dere versuchten, zur tschechoslowakischen Gesandtschaft vorzu dringen. Die Polizei drängte die Studenten ab und löste die Züge auf. «MM« UI WWW WM«k!»MW. DNB. Warschau, 27. November. (Drahtb.) Die pot- uische Telegraphenagenlur meldet: v« polnische Außen- Minister Peck empfing gestern den französischen Botschaft« Laroche, der ihm die Antwort der französischen Regiernng auf die zusammenfasfende Darstellung d« polnisch-französi schen Besprechungen üb« dm Pakleutwurf üb« gegensei tige Hilfeleistungen überreichte, die de« französischen Außen minister am 27. September d. 2. in Genf aurgehändigk worden war. Polnische Prelfestimrnen zur franrostfcherr Mote. Warschau, 27. November. (Tig. Funkmeldg.) Zu der französischen Not«, di« Botschaft« Laroche dem polnischen Außenminister in der Frag« des Oswaktes überreicht hat, schreibt »Furjer Poranny", da» größte Blatt des Regie- rungslyäers, man kenn« aus den Veröffentlichungen der frünzösifchen Presse so ziemlich alle Einzelheiten der Note. Es sei nur bedauerlich, baß dies« EinzeHeiten die polnische Regierung amülch zuletzt erfahren habe. Die Zweckmäßig keit dieser Methode in den polnisch-französischen Beziehun- gen sei zu. bezweifeln. Während der letzten Monate sei der Ton der französischen Presse gegenüber Polen feindlich ge wesen. Erst in den letzten Tagen habe sich «ine Wendung zum Besseren gezeigt. Eine Atmosphäre der Ruh« und de» Wunsches nach gegenseitiger Verständigung sei sehr viel vor teilhafter für «inen Meinungsaustausch und entspreche mehr dem Geiste des Bündnisvertrages. Wester bedauert da» Blatt die bisherige Taktik der französischen Press«, di« den Eindruck Hervorruf- als ob Polen an der Verzögerung der Verhandlungen schuld sei. Diesen Eindruck wolle man offen bar Hervorrufen, um dritte Partner, di« am Pakt am meisten interessiert leien, von der Ehrlichkeit der französischen Ab sichten zu überzeugen. Mit der Ueberreichung der französischen Note an Mini ster Beck, sagt ,Kurjer Poranny", beginne der 2. Teil der Verhandlungen über den Ostpakt. Wie der S. Teil sein werde, wie das Schicksal des Paktes aussehen und welches die Antwort der polnischen Regierung sein werde, sei heute noch nicht vorauszusagen. Man wisse nur, daß die polni sche Regierung die französische Denkschrift in einem Geiste prüfen werde, der dem freundschaftlichen Bündnisverhält nis entspreche. Man könne nur wünschen, daß auch auf der anderen Seite bei den künftigen Auseinandersetzungen di« gleichen Grundsätze angewendet würden, was in beiderseiti gem Interesse liege. In einzelnen Blättern der Opposition hebt man aus der amtlichen polnischen Mitteilung über die französisch« Note vor allem die Ankündigung unmittelbarer Erörterungen zwischen Beck und Laval hervor. Es ist nach Auffassung dieser Blätter sogar möglich, daß Minister Beck schon bald von Marschall Pilsudski ermächtigt werden würde, Bespre chungen mit Laval aufzunehmen. „Gazeta Warszawska", das führende Blatt der Ratio- naldemokraten, nimmt aus den bisherigen französischen Veröffentlichungen über den Inhalt der Not« an, daß Laval unter anderem durch Vermittlung Polens auch den An- schmutz Deutschlands an den Ostpakt erreichen wolle. Sollt« da» zutreffen, sagt das Blatt, so werden die Verhandlungen sich ziemlich lange hinziehen; denn Deutschland wird sich vor der Saaraostimmung nicht in irgendeiner Richtung entschei den, man könne also erst in der 2. Januarhälfte ein« leb haftere Tätigkeit auf internationalem Gebiet erwarten.