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körperlich» Leistungen auch unter ungMisklaen Bedingungen vollbringen können. Die einzelnen Stürm« erzielten folgende durchschnittlich« Ergebnisse: 1. Sturm 43 Punkte, 2. Sturm 40 Punkte, 4. Sturm 38 Punkte, 3. Sturm 37 Punkte. Die besten Ergebnisse erkämpften: SS-Scharführer tzteidtmann (4. Sturm), SS-Mann Wünsche (1. Sturm) le SS Punkte, SS-Mann Hähnel (2. Sturm) 61 Punkte, SS- Scharführer Dietrich <4. Sturm), SS-Mann Müller l3. Sturm), SS-Mann Gottläber (3. Sturm) le SO Punkte. Der Dienst am Nachmittag« endete mit einem Vorbei- marsch vor dem Führer der 4S. SS-Stan-arte, SS-Ober- sturmhannführer von Alvensleben, am Kornmarkt. Eine zahlreiche Menschenmenge begrüßte di« SS, die mit der Kapelle der 4S. SS-Standarte und dem Spielmanns,ug des I. Sturmbanns «inen tadellosen Darademarich vor- sührte, aufs herzlichste. Nachdem die Einheiten nach dem angestrengten Dienst am Tag« «In einfaches warmes Essen eingenommen hatten, marschierten sie zum Hotel zur Krone, wo «in Konzert der Kapelle der 48. SS-Standarte und' Deutscher Tanz, aufgespielt von Mitgliedern dieser Kapelle, stattfand. SG-Obersturmführer Wichmann, der Führer des I. Sturmbanns, begrüßte die Taste, die för- dernd«n Mitglieder und die Kameraden. Der Führer der 46. SS-StaHarte, SS-Obersturmbannführer von l'lvens- leben, hielt eine fesselnde Ansprache, in der er insbesondere Über die Aufggben der SS sprach. Die SS null weiter nichts sein al« der bescheidenste und treueste Diener des Führers, der nicht nach dem Warum fragt, sondern in jedem Falle nach dem Befehl des Führers handelt. Im weiteren Verlauf des Abends boten einzelne Ein heiten turnerische und musikalische Vorführungen. Der Aufmarsch des I. Sturmbanns in Bautzen Hal wifentlich dazu beigetragen, in den Kreisen der Bevölkerung Verständnis für dis GS und Ihre Aufgaben im 3. Reich zu wecken. Eln Mittel gegen die Bluterkrankheit würde von dem Wiener Arzt Dr. Alfons Sole gefunden. Nach lan gen Untersuchungen konnte er feststellen, daß das Aufbringen von Muttermilch auf hie blutende Wunde eines Bluters ein unfehlbares Mittel ist, das fliehende Blut zum Gerinnen zu bringen. pe. Landchirt «icke hetreibt die Rinderzucht und Milch-«- «Innung seit Jahren ryit besonderem Erfolg. Vantzea, 7. November. 2» den Zug hkneingefahre«. — «blich venümtttckk. Am Dten-tagnachmittaa fuhr an einem unbewachten Uebergana der Bahnstrecke nach Königswartha in der Nahe von Rattwitz der 82 Jahre alte Baumeister Max Hentschke-Bauden mit seinem Fahrrad in den von Kö nigswartha kommenden Zug hinein. Hentschke wurde von der Lokomotive erfaßt und zwischen die Gleise geschleudert. Mit schweren Knochenbrüchen und Kopfverletzungen hob man ihn auf und nahm ihn im Zuge mit. Während der Fahrt nach Bautzen verstarb der Verunglückte, den die Schuld an dem Unfall selber treffen, dürste. Er war schwer hörig und hatte offenbar bas Herännahen de» Zuges nicht bemerkt. Bautzen, 7. Nov Die Hand mit Li» verbräunt. In Bautzen veranlaßte am Monsag ein Jahrmarkthändler eintn Geschirrführer, einen Block Eis — es handelt sich offenbar um aus gefrorener Kohlensäure Lestehendes Trok- keneis — solange auf -ex bloßen Hand zu halten, bis er Lis 20 gezShlt habe. Er sollte dafür 8.— Mark Belohnung «chatten. Durch dse Katt« de» Eises wurde der Geschirr führer ohnmächtig und trug Verbrennungen an -er linken Hand davon. Der Händler wurde wegen fahrlässiger Körperverletzung angezelat, ' . Bautzen, 7. Nov. Liu Schwein gestohlen. In der ver gangenen Nacht ist aus einen: Garten -er Heinleinschen Sartenkolonle an der NistsÄMr Straße ! ein etwa drei Zentner schweres Schwelst gesttchlen worden. Das Tier war auf dem Rücken mit mehreren schwarzen Flecken versehen. Es ist cm Ort und Stelle abgeschlachtet worden, di« Einge weide wurden in -em Garten unter einem Düngech .ufen verscharrt vorgefunden. Sachdienliche Mitteilung» erbittet die Krimlnalabteikung Bautzen, Ortenburg, Ruf 2802. Ge heimhaltung des Namens Wird zugesichert. Kamenz, 7. Nov. Segelflugzeughallen-Welhe. Am Sonntag weihten di« hiesigen Segelflieger mit ein«m Fest- alt auf -em Hutberg ihre neu« Segelflugzeuahalle. Die Weiherede hielt Superintendent Thomas. Major a. D. Rosenmüller-Dresden überbrachte die Grüße des Führers der Megerlandesgruppe Sachsen. Weitere Glückwunsch- ansprachen hielten KreiMter ZiMann und Bürgermeister Dr. Gebauer. Kreisleiter Zitzmann taufte ein neues Gleit- slugzeug auf Len Namen „Kamenz I". Nach einigen Gleit flügen am Hutberg ustd Äunstflügen eines Sportflugzeuäes veranstaltete Las Musikkorps -er Fliegerlandesgruppe Sachsen ein Konzert, das dem Tag einen festlichen Aus- klang gab. . Aufmarsch -es 1. Sturmbanns -er 4V. SS -Stan-arte in Bautzen. Am Sonntag, 4. November 1934, marschierte der I. Sturmbann der 48. SS-Standarte in Bautzen auf. Am Vormittage fanden unter Leitung des Standartenlvort- referenten und SA.-SpMabzeichenprüfers Reinlck Prü- sungen in Leibesübungen für.das SA-Sportabzeichen statt. Bon 192 Mann, die sich gemeldet hatten, bestanden 177 die Prüfungen. Das Ergebnis ist in Anbetracht der Kälte am Vormittag Und der nicht einwandfreien Laufbahn sehr gut. Hie geprüften SS-Angehörigen zeigten durchweg, Laß sie Sosltl Met MLeWdmenW. Blick durch die Ehreupforl« «us den Thingplatz de« 2. RelchSdauerniagrS in Goslar, der unter Be teiligung von Bauern au« allen Teilen de« deutschen Baterlande« vom 11. bi« 18. Novdr. begangen wird. MM MWka v« vm Senmill MWksl Der EisenbahuattentSIer Makuschda mährend seiner Vernehm,», in Budapest, wo er pch »«am de« An schlag«« von Bla Torbagy za oerantmorlrn hat, der bekanntlich 22 Menschen da« Leben k«fi«l«. Matuschka Phantasiert vorn „Geist Leo". Am zweiten Berhandlungstag des Matuschka-Prozess«, stand der vom Angeklagten immer wieder erwähnt« „Geist Leo im Mittelpunkt des Verhörs, lieber die Beweggründe des Attentats erklärte Matuschka, er sei von einem Geist be sessen gewesen. Nach einem Abendessen mit einem Kaplan, bei dem erheblich getrunken wurde, habe er den „Geist Leo" auf seinem Bettrand sitzend gefunden, der ihm zurief, er müsse Attentate verüben, um so berühmt wie Trotzki zu wer den. Von diesem Moment an habe er sich als Attentäter ge fühlt und den Entschluß zu Attentaten gefaßt. Der Geist habe ihm angeraten, eine religiös-kommunistische Sekte zu gründen. Matuschka teilte hierbei mit, daß er auch in Berlin versucht habe, eine Sekte religiöser Kommu nisten ins Leben zu rufen und sich hierfür einen größeren Geldbetrag verschafft habe. Auf die Frage des Präsidenten, ob die Mitglieder der Sekte ihm bei der Durchführung der Attentate behilflich sein sollten, lehnte Matuschka di«s ent schieden ab und erklärte, er hätte nur christliche Arbeitslose in die Sekte aufnehmen wollen, Juden nur dann, wenn sie sich vorher taufen ließen. Der Angeklagte schildert« dann die Vorbereitungen für die Attentate von A n s b a ch und Iüterbog, verwickelte sich jedoch hierbei in erhebliche Widersprüche mit seinen vor dem Wiener LandeSgeticht zu Protokoll gegebenen Aus sagen. Matuschka behauptete immer wieder, daß er durch die Attentate keineswegs Menschenleben vernichten, sondern nur seinen Namen in den Zeitungen lesen wollte. Der Prä sident wies dem Angeklagten nach, daß er stets Anschläge auf Schnellzüge verübt und stets besonders gefähr de te B a h n ü b e r gä n g e für die Attentate ausgesucht hätte. Im Verhör zeigte der Angeklagte eine erstaunliche Fachkenntnis auf eisenbahntechnischem Gebiet und schilderte seinen Attentatsversuch bei Ansbach am Silvesterabend 1930. Nach jedem Attentatsversuch habe er seine Kleider verbrannt, um das Geheimnis vor seiner Frau zu hüten. Auch in Ans bach hatte Matuschka . einen Aufruf an die Arbeiter vorbe- reitet, den Zettel jedoch bei der Flucht wieder mit sich genom men. In dem Aufruf stand, „daß eine große Macht hinter der Arbeiterschaft stände". Ein Antrag der Verteidigung, drei medizinische Sachver ständige mit der Feststellung zu beauftragen, ob Matuschka besondere mediale Fähigkeiten habe und seine Eignung zum Medium zu untersuchen, wurde vom Vorsitzenden abgelehnt. Matuschka, -er „Schrecken von Bia- Torvagy". Im Jahre 1931 wurde in der Nacht zum 13. September gegen den Nachtschnellzug Budapest—Wien ein furchtbarer Anschlag verübt, wie er in seinen Folgen in der Geschichte der ungarischen Staatsbahnen beispiellos dasteht. Die Buda pester Polizei stand in diesem September vor einer schwieri gen Aufgabe, als sie den „Schrecken von Bia-Torbagy" aus findig machen sollte. Die unter dem Eindruck des fürchter lichen Anschlages angeregte menschliche Phantasie hatte «ine unübersehbare MeNge von anonymen Anzeigen zur Folge, mit denen sich die Polizei notgedrungen beschäf tigen mußte. Denn es war nicht ausgeschlossen, daß unter den ungefähr zweitausend Anzeigen, die bei der Polizei ein liefen, die eine oder die andere auf die richtige Spur des Täters führen konnte. Das Attentat erfolgte bekanntlich am 13. September 1931 zwölf Minuten nach Mitternacht. Der fahrplanmäßige Nachtschnellzug Budapest—Wien, -er um 23,30 Uhr den Ostbahnhof verlassen hatte, brauste 42 Minu ten später über den Viadukt bei Bia-Torbagy. In diesem Augenblick erfolgte eine gewaltige Explosion, die den Zug aus den Schienen warf. Der Zug riß in der Mitte entzwei, die Lokomotive, der. Tender, ein österreichi scher Postwagen, ein belgischer Wagen, der Schlafwagen Bu dapest-Ostende, ein rumänischer und ein österreichischer Wa gen stürzten in den 2 6 Meter tiefenAbgrund. Der anschließende Schlafwagen Budapest—Wien blieb am oberen Ende eines Brückenpfeilers hängen, so daß die weitere Garnitur des Zuges, die noch aus vier Wagen bestand, zum Teil auch durch die automatische Funktion der Bremsen vor dem Absturz bewahrt werden konnte. Die Wucht der Explosion konnte selbst ln der ziemlich weit entfernten Station Bia-Torbagy vernommen werden. Böses ahnend, eilte der Stationschef in der stockfinsteren Nacht mit einer Laterne die Schienen entlang der Stelle ent gegen, von woher die Detonation hörbar wurde. In der Nahe des Viaduktes, wo er die verzweifelten Rufe der Ver letzten und das Röcheln der Sterbenden klar vernehmen konnte, fand er dre Annahme bestätigt, daß gegen den Uacht- schnellzug ein ruchloser Anschlag verübt wurde. Ohne sich näher von dem Umfang der Katastrophe überzeugt zu haben, eilte er in das Stationsgebäude zurück, um von der Streckendirektion Budapest-Ostbahnhof einen Hilfs- zug anzufordern und die freiwilligen Retter der umliegen den Ortschaften zu verständigen. Starke Abteilungen von Polizei wurden gleich in der Nacht mittels Autos nach Bia- Torbagy gebracht, um die Erhebungen an Ort und Stelle so fort einzuleiten. Militär, Gendarmerie und Bauern bemüh ten sich im Scheine der Fackeln, die Toten zu bergen und die Schwerverletzten aus den Trümmern heroorzuziehen. Im Laufe der Rettungsaktion wurden 22 Tote und 14 Schwer verletzte geborgen. Auf der Liste der verletzten stand auch der Name Sylvester Matuschka, der. um die Polizei irrezu führen, mit sich selbst zugefügten Verletzungen am Verband platz erschienen war Den Detektiven erschien er von allem Anfang an verdächtig, da seine Kleider trotz der Verletzungen weder beschädigt, noch beschmutzt waren. Er konnte jedoch in der Nacht nicht mehr verhört werden, da er sich angeblich in die Dorfkirche begeben hatte, um für seine glückliche Erret tung Dank zu sagen. Tags darauf setzte «r in Hegyeshalom, wo er sich als leidtragendes Opfer bei den Finanz- und Stationsbeamten Geldspenden und eine Freikarte er- bettelt hatte, die Fahrt nach Oesterreich fort. Der ungarischen Polizei, die sich in der Verfolgung der richtigen Spur nicht irreführen ließ, war es zu verdanken, daß Matuschka bereits am 6. Oktober 1931 im Laufe eines Kreuzverhörs, völlig gebrochen, ein umfassendes Ge ständnis über die von ihm bei Ansbach, Jüterbog und Bia-Torbagy verübten Eisenbahnanschläge ablegte. Nach dem er nun in Oesterreich für den Anschlag bei Ansbach eine dreijährige Zuchthausstrafe zu verbüßen hatte, Hot das un garische Gericht ein Auglieferungsbegehren an die österreichi schen Behörden gerichtet, um noch vor dem Ablauf dieser Frist das Prozeßverfahren wegen des Anschlages bei Bia-