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Nach der Dürre Hochwasser. Görlitz, Sy. Juni. Der nach der überaus langen Trocken- hekt heißersehnte Regen ist in der Nacht zum Mittwoch in solch ergiebiger Welfe niedergegangen, daß die Oberlausitzer Flüsse, die einen selten niedrigen Stand zu verzeichnen hat ten, nunmehr mit Wasser wieder restlos angefüllt sind. Die Neiße und die Wittig fuhren sogar Hochwasser; an verschiede, nen Stellen sind sie ausgeufert und haben Wiesengelände un- ter Wasser gesetzt. Aber auch die Anlagestellen der Boots häuser der-Mrlitzer Wassetsportoereine stehen unter Wasser. , Muskau (0L), SO. Juni. IS Gebäude stehen in Alan», meni In Klein-Bogendorf bei Zibell« entstand am Freitag ein Feuer, das durch starken Ostwind begünstigt, zunächst acht Gebäude in Asche logt«. Der Brand kam in dem An vifen des Landwirts Möbius aus und verbreitete sich mit rasender Geschwindigkeit auf die Nachbarhäuser. Im Laufe des.Tages griff das Feuer auf fünf weitere Gebäude über. Etwa der vierte Teil des Dorfes ist zerstört. Das Mobiliar sämtlicher von dem Brand betroffenen Gebäude wurde ein Raub der Flammen. Das Dich konnte gerettet werden. Ein großer Teil der Bevölkerung wurde durch das Unglück ob- Lachlos und erleidet außerordentlich großen Schaden. Der Brand wich auf Fahrlässigkeit zurückgeführt. Muskau (O.-L), 30. Juni. Sind erstickt in der Jauchen grube. Beim Spiel stürzte in Rengersdorf der sechsjäh- rigo^Rudolf Kietzlich in die Jauchengrube des elterlicher Anwesens. Man vermißte das Kind erst nach drei Stun den, und fand die Deckoretter der Grube auseinanderge schoben. Der Knabe konnte nur tot geborgen werden. Die Eltern verlieren bereits das zweite Kind auf tragische Weise. Neues aus aller Wett. — Blitzschlag in ein Book. Während eines Gewitters, das am Donnerstag über der Gegend von Brieg niederging, schlug ein Blitz in ein mit zwei Schülern besetztes Paddel boot, Has sich auf der obeten Oder befand. Der 13jährige Schuler Weidner wurde vom Blitz auf der Stelle getötet u. sein Freund, her gleichaltrige Schüler Wolf, ist vom Blitz schlag auf einer Seite gelähmt chorden. rad über Leipzig in da, sächsische Gebiet beaab Sein HaupttätigkeitsfeL war die Niederlausitz und di« Gegend um Bautzen sowie die um Leipzig. Er muß dort urwe- Heu«» Diebesgut erbeutet haben, da» er b«i Leipziger Alt- Händlern und in Pfandleihen versetzte, zum Teil auch an seine Verwandtschaft verschenkt«. Er war durchaus groß- zügig und »Kavalier" und trat in verschiedenen Anzügen als »feiner Mann" auf. Zeitweilig besaß er sogar ein Mo torrad. An Hand der beschlagnahmten Diebe sbeut« sind bis- her etwa 60 Einbruchs-ichstähle festgestellt worden. Nach dem Gebhard am 6. Juni zum letzten Mal« von Jeßnitz nach Dobriluak abgefahren war, bat er in der Zwischenzeit bis zum 8. Juni noch «inen Einbruch in das Gemeindeamt Arnsdorf (Sa.) und heim Mühlenbesitzer Mend« in F isch- buch (Ah. Pirna) ausgeführt. Diese Feststellungen sind a^GruNd bek am Tatort vorgefundenen Fingerspuren er- Da der Verdacht austauchte, daß Gebhardt auch in Raubmorde verwickelt sein könnte wurde seine Leiche aus- gegraben, um von seinen Handballen Abdrücke zu nehmen. Daraus hat sich, ergeben, daß Gebhardt sowohl an dem Raubmord in Halbendorf bei Bautzen, am 20. Februar 1934, bei dem «ln« Gastwirtsfräu mit dem Beil niedergeschlagen wurde, al« auch an dem Doppelraubmord an dem Ehepaar Nitfchk« in Dresden als Täter festgestellt werden konnte. Es liegen noch weitere ungeklärte Fälle vor, etwa sechs an der Zcchl, die in den schwebenden Ermittlungsverfahren aufge- KSrt werden. Großer Wallerrohrbruch ln Berlin. Ein Wasser rohrbruch größten Ausmaßes ereignete sich in der Nacht zum Freitag in Berlin in der Stresemannstraße. In kurzer Zeit war fast die gange Straße unter Wasser gesetzt und das Pflaster und die Straßenbahngleise waren so unter spült, daß der gesamte Fuhrwerksverkehr eingestellt werden mußte. Ein großer Teil der Keller der anliegenden Häuser wurde von den Wassermengen überflutet und die Feuer wehr hatte stundenlang zu tun, um den Schaden zu beheben. In aller Eile wurde eme Mannschaft des Wasserwerkes zu sammengestellt, di« für die Absperrung -es Hauptrohres Sorge trug. Noch in den Vormittagsstunden hatte die Feuerwehr zu tun, um die Keller vom Wasser leerzupum pen. Ein besonderes Kümmando der Straßenreinigung säubert« die verschlammt« Strecke der Abflußleitungen. Voraussichtlich werden die Inftandsetzungsarbeiten der Straße mehrere Tage in Anspruch nehmen. — Der Maulwurf als Schatzgräber. In Allersdorf (Bayern) sah jüngst ein Anwesenbesitzer auf einem frisch aufgeworfenen Maulwurfshügel etwas Funkelndes. Er hob -en Gegenständ auf. Es zeigte sich, daß er eine Gold münze aus dem Jahre 1383 gefunden hatte, die die Größe eines Zweimarkstückes hatte, aber bedeutend dünner war. So war der Maulwurf zum Schatzgräber geworden. Ob wohl man an der Fundstelle metertief nachgrub, fand man keine weiteren Münzen mehr. — 13 Bäukdlrekkoren ln Dekroik vor Gericht. Auf Grund der Ergebnisse der Untersuchung über die Ursachen des Detroiter Bankkrachs im Frühjahr dieses Jahres wur den auf Veranlassung der Bundesbehörde 13 Bankdirekto ren in den Änklagezustand versetzt. Sie werden beschuldigt, unrichtige Angaben über die Lage ihrer Banken gemacht zu haben. — Wölfe al» Stiefkinder einer Bärin. Daß die Liebe, mit der weibliche Ti«re di« eigenen Jungen betreuen, zu weilen auch mutterlosen Meinen einer ganz anderen Rasse zugute kommt, zeigt eine Beobachtung, die unlängst jakuti sche Jäger in Sibirien machten. Unweit -er Mündung der „Steinigen Tunguska" in den Jenissei stieß eine ein geboren Jagdgesellschaft auf eine Bärin, die außer ihrem eigenen Jungen.noch zwei wenige Tage alte Wölfe säugte. Die drei so verschiedenartigen Raubtiere vertrugen sich aus das' beste, und auch die Alte schien zwischen -em eigenen Sprößling und den beiden Stiefkindern nicht den geringsten Unterschied zu machen. Als di« Bärin die Annäherung der Jäger bemerkte, verschwand die ganze Gesellschaft in einer nahen Felsspalte. Wie das Muttertier dazu gekommen ist, zwei solch andersgeartete Junge zu sich zu nehmen, wir- sich wohl schwerlich klären lassen. Wahrscheinlich ist die Wölfin, kurz nachdem sie in unmittelbarer Nähe der Bärenhöhle ge worfen hatte, eingegangen, und die Bärin hat dann sich der hilflosen Kleinen angenommen. — Ein Mädchen schwitzt Blut. Auf der Kirmes eines rumänischen Dorfes erregte ein junges Mädchen, das -ort von Zigeunern gegen Eintrittsgeld gezeigt wurde, nicht ge ringes Aufsehen dadurch, -aß es, wie die marktschreierischen Ankündigungen besagten, Blut schwitzte. Die Schaustellung fand ungeheuren Zulauf, -rahm aber ein unerwartetes Ende, als kürzlich das Mädchen während einer Vorführung plötzlich bewußtlos zusammenbrach. Man brachte das be dauernswerte Geschöpf schleunigst ins nächste Krankenhaus, wo die «s behandelnden Aerzte zu ihrer Verblüffung fest stellen mußten, daß die rote Flüssigkeit, die als Schweiß von der Haut abgesondert wurde, einen erheblichen Bruch teil Kaliumpermanganat enthielt. Eine nähere Untersuchung wurde angestellt, und das Ergebnis war, daß die Zigeuner die. Unglückliche als vierjähriges Mädchen in Siebenbürgen geraubt hatten. Ihre Entführer verabreichten der Kleinen seither beständig eine stark mit Mangansalzen vermengte Kost. Der ganze Körper und vor allem auch die Schweiß drüsen waren davon durchsetzt worden, wodurch -ie blutrote Schweißabsonderung, die das Erstaunen so vieler Schau lustiger geweckt hatte, sich ohne weiteres erklärte. Das Mädchen befindet sich in der Universitätsklinik zu Bukarest, Festpreis Kilo 9,88 Festpreis 8,25 9,75 50 9,50 . 1.M 1,sv 6,00 12,00 So 50 50 50 50 50 8,75 10,50 17, 13,25 7,25 7,25 I,— 2,70 3,— 5,50 1,20 Vullersorlen gekennzeichnet sein, die cs nach der ab 1. Juli gültigen neuen Butterverordnung künf- tig geben wird. 15,- 3,- 3,50 6,— 50 50 50 50 50 50 50 0,— 10,75 In Mengen unter l000 kg Nsrkrpfsk« Sn Ssutrsn vam 30. Juni 1S34. (Nach amtlicher Feststellung. Feinste Ware über Notiz.) lTelephanische Meldung — Ohne Gewühr.) 50 , 50 , IKilogr. 1 Stück 1 Dfd. 1 Stück 1 Stück 'Bäckermehl frei Haus. Geschäftsgang: Mittel. Weizen, 76 kg Weizen . . . Roggen, 72 kg Roggen . ... Gerste, Sommer- Gerste, Winker- (2zeilig) neu . Gerste, Winter- (szeilig) neu. Hafer. . . . Hafer.... Raps, Mindestpreis . . . Kartoffeln im Großhandel . Kartoffeln im Kleinhandel . Heu, lose Stroh, Maschinenbreitdrusch oder gepreßt 50 Stroh Maschinenbreikdrusch vorgerichlet 2x geb. 50 Stroh, Flegeld.rusch 50 Weizenmehl, 0—65 (Type 502) * 50 Aoggenmehl, 0-60 (Type LlO) * 50 Weizenkleie . . Roggenkleie . . Butter . ... Eier . . ... Gänse . . . Krieschcl . . . Ferkel 801 Stück werden die 5 deutschen während ihre gewissenlosen Entführer, die auf diese ab stoßende Weise einen Menschen zum Gegenstand ihrer nächst wegen Entführung und Vergiftung zu verantworten haben werden. Zum Kolonial-Gedenktag. Am 1. Juli wird im ganzen Reich ein Kolonial - Gedenktag veranstaltet, der den kolonialen Be- tStigungswilleu de« deutschen Volke» bekunden soll. Anlaß hierzu find die S0-Iahr-F«lera, mit denen de» Erwerbe» der ersten deulschen Kolonien gedacht wird. Wa» wir verloren haben. Recht» oben: Markttag unter der schwarz-welß-rolen Flagge ln Agnagha, einem Handelsplatz in der früheren deutschen Kolonie Togo. Recht» unten: Di« Stadt Lüderitzbucht an der Küste de» ehemalige» Deulsch-Südwestasrika, di« sich au» einer Faktorei de» Bremer Großkaufmaunt Lüderih zu ihrer jetzigen hohen Bedeulung ent wickelt ha». Unten: Line Kart« de» verlorenen deutsche» Kolonialbesitze». Oeutsetjlun-r LtttsüüLkolomLN